Hallo zusammen,
es sind ja doch sehr interessante Meinungen und Erfahrungen zusammengekommen.
Vielen Dank an Alle für die rege Beteiligung.
Ausserdem ist es doch immer wieder schön sich mit anderen "Hifi-Verrückten" austauschen zu können
.
Zunächst einmal möchte ich auf einige Passagen eingehen:
raw hat geschrieben:Die "Verstärkerklassen" haben eigetnlich erstmal nichts mit speziellen Transistor-Schaltungen zu tun, zumindest weiß man nicht, was bzw. welche Schaltung damit genau gemeint ist. Diese Begriffe werden recht schwammig verwendet. Ein Konsens lässt sich vielleicht nur ganz grob im Ruhestrom der Ausgangsstufe finden: Kein Ruhestrom: Klasse B, "viel" Ruhestrom: Klasse A, "bissle" Ruhestrom: Klasse AB. Und dass bei Klasse B für positive und negative Spannungen separate Transistoren zuständig sind. Aber das hat nicht direkt etwas mit Klang zu tun.
Gerade hier müssste doch aber ein Grund sein für einen Klangunterschied. Weil das doch die Hersteller verschieden lösen. Und hier ist auch das einzig messbare nämlich die
Übernahmeverzerrungen. Wer mehr darüber lesen will kann das z.B. hier machen:
http://www.fairaudio.de/hifi-lexikon-be ... ungen.html
Denn,
ich glaube zu hören, das bei Class A oder XD weniger Verzerrungen auftreten als beim Class AB. Das wurde mir letztens selber wieder klar, als es letztens im "Zischelthread" um Kati Melua ging. Einige werden sich sicher erinnern.
TasteOfMyCheese hat geschrieben:raw hat geschrieben:Wenn Interesse besteht, kann ich zu verschiedenen Schaltungen etwas ausführen.
Mich würde es interessieren, wie viel der klanglichen Unterschiede wirklich auf die Schaltungen zurück zu führen sind und wie viel der Unterschiede anderweitig vom Hersteller beigemischt werden, um sagen zu können "der Verstärker spielt bis x Watt in Class-A und hör mal wie viel das besser klingt."
Wie laufen denn die unterschiedlichen Schaltungen generell?
Kann man teilweise auch im Hifi-Lexikon (oben verlinkt) nachlesen.
Gandalf hat geschrieben:Habt Ihr Euch auch mal überlegt, daß 'Verstärkerklang' auch daher rühren kann, daß die Streuung der Bauteile eine direkte Auswirkung auf den Klang eines Verstärkers haben kann?
Nicht jeder Hersteller verwendet ausschließlich selektierte Bauteile.
Und die Summe der Abweichungen machen bestimmt klangtechnisch gesehen auch etwas aus.
Das sehe ich auch so. Marantz z.B. verbaute eine Zeit lang sogenannte HDAM-Vorverstärkermodule. Solche oder ähnliche Bauteile könnten schon dem jeweiligen Hersteller oder Chefentwickler die "persönliche Note" geben.
Diese Meinung vertritt hier z.B. auch aaof:
aaof hat geschrieben: Das Genie, welches den Unterschied ausmacht(e), gut bezahlt in Rente gegangen ist, hat sein Geld sicherlich nicht durch's reine Engineering fürs Verstärken bekommen. "Er drückt seine Note auf" so oder so ähnlich kann man es nachlesen. Also werden die Verstärker doch gesoundet!
JFD hat geschrieben:Es gibt leider auch Wechselwirkungen zwischen LS und Verstärker. Die Kombination von LS und Verstärker spielt also auch noch eine Rolle. Der Widerstand von LS ist Frequenzabhängig.
Genau das ist wahrscheinlich das Wichtigste so wie im nächsten Zitat von Tinitus direkt auch auf eine Quelle verwiesen wird, wo man dies auch nochmal nachlesen kann, nämlich die von Herr Nubert aus "Technik satt".:
Tinitus hat geschrieben:Hallo und guten Abend,
ich finde solche Diskussionen immer sehr anregend, weil schnell in einen handfesten Flame war abdriftend (sich Poppkorn holt). Die Antwort "Kann ein Verstärker einen Eigenklang haben" ist mit "Ja" zu beantworten. Des Rätsels Lösung wurde zu Beginn des Threads gegeben.
- an einer Referenzlast zeigen alle Verstärker einen lineal glatten Verlauf die Impulsantwort sollte ebenfalls mustergültig sein
- stellen reale Lautsprecher eine äußerst komplexe Last dar. Aufgrund unterschiedlicher Schaltungen und technischer Auslegung kann es nun durchaus so sein, daß zwei Verstärker an einer unterschiedlich klingen können weil sich Frequenzgang und Impulsverarbeitung ändern.
Wenn Ihr mir nicht glaubt, dann vieleicht Herrn Nubert. In Technik satt ab S27ff.
Eins spielt auch noch, aber eher eine untergeornetere Rolle (?) bei der Wechselwirkung zwischen Amp und Box: Der
Dämpfungsfaktor. Dies wurde auch mal von der NSF so beschrieben und deswegen
sollen einige Verstärker besonders gut mit den Nubertboxen harmonieren.
Damit möchte ich
mein persönliches Fazit schreiben. Wohl gemerkt, das gilt
nur für mich:
1. Es kann hörbare Unterschiede zwischen verschiedenen Verstärker an den gleichen Boxen geben.
2. Dieser hörbare Verstärkerklang wird mit beeinflusst bzw. mit verursacht durch die elektr. Wechselwirkung mit den angeschlossenen Boxen.
3. Weiterhin können unterschiedliche Schaltungen zur Ansteuerung der Transistoren (Stichwort Ruhestrom), sowie "Markeneigene Bauteile" einen gewissen "Eigenklang" hervorrufen.
4. Der Einfluss des Verstärkers auf den Gesamtklang ist dem Einfluss der Boxen, des Raumes und der Quelle klar untergeordnet.
Und ganz zum Schluss noch:
Gandalf hat geschrieben:volker.p hat geschrieben: Vielleicht kommt man ja doch mal zu einem abschliessenden Ergebnis
Ohne jetzt überheblich zu wirken, aber ich bezweifle mal, daß wir hier so auf einen gemeinsamen Nenner bzw. zu einem Ergebnis kommen werden.
Das wir nicht alle auf einen gemeinsamen Nenner kommen, war eigentlich klar und auch nicht gewollt. Für einige Mitlesende könnte es vielleicht ganz persönlich zu einem abschliessendem Ergebnis gekommen sein.
Gruss Volker
EDIT: Der Thread sollte hiermit aber nicht geschlossen sein
. Das Fachsimpeln zu diesem Thema kann sehr gerne hier weitergehen....