Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

König Ralf I hat geschrieben:Das würde ich als "B" Ware ansehen.(bestenfalls)
Da ist geschlampt worden.
Und wenn einem so etwas einmal aufgefallen ist , dann nervts eigentlich immer.Schließlich kosten die Böxchen ja auch ein paar €.

Ja, genau so isses leider. Na, klanglich werden's deshalb schon nichts haben , aber wenn's denn 122er werden, dann ein neues Paar.

g.vogt hat geschrieben:Und mit dem Hörplatz liegst du auch zwischen zwei Idealplätzen (1/5 = 83cm, 2/5 = 1,66m).

Bin direkt nach meinem letzten Post auf gut 80 cm Ohr-Wand zurück mit dem Sessel, definitv besser, da kann man ja mal kurz was Hören ... ... ... tja und jetzt hab ich mich kurz losgerissen, für dieses Update.

Jetzt klingen sie wieder ca. "richtig", was immer noch nicht heißt, daß sie aus jeder Musik plötzlich etwas Überwältigendes machen. Lenny Kravitz und Nirvanas Unplugged mögen sie nicht, dafür haben mich Frank Sinatra und Nina Simone geradezu aus den Socken gehaut.

Und als ich da so barfuß saß, eine Entdeckung: Der Fußboden spielt mit, der massiert mir nämlich die Füße. Sehr angenehm, für die Füße halt. Zuerst dachte ich, das gibt's nicht - Klebeparkett auf Betonestrich auf Stahbetondecke -, dann fiel mir ein, unter dem Estrich noch ein Sandbett liegt. Witzigerweise spüre ich am LS-Gehäuse rein gar nix und die Bodenvibrationen sind in der Nähe der LS auch nicht stärker - d. h. der Boden wird von den Schallwellen angeregt und nicht von den LS?

So und jetzt geh ich wieder musikh.- äh, arbeiten.

So, für den abentlichen Film wurde natürlich auch wieder eingemessen (an der neuen Hörposition). Diemal waren die 122er auf Large, also soweit alles in Butter.
Nach meinen mißglückten Frequenzmessversuchen dachte ich mir, vielleicht kann man ja ansehen, was der Yama-chan so gemessen hat und siehe da, man kann:

Front Left: http://www.digital-revolution.at/~hana/ ... nt%20L.JPG
Front Right: http://www.digital-revolution.at/~hana/ ... nt%20R.JPG

Erstmal sorry für die schlechte Qualität, is vom Beamer abphotographiert.
Wenn ich das richtig verstehe, ist das nicht der Frequenzgang sondern die EQ-Kurve, also spiegelverkehrt entlang der horizontalen Achse. Für mein ungeübtes Auge sieht das eigentlich ganz plausibel aus, Fragen:
1. Woher kommen die beiden "Ausreißer" bei ~40 (links) bzw ~50 (rechts) Hz? Ist das der Raum oder hat das was mit den Boxen zu tun? (Zumindest bei der linken wär's ja knapp am -3 dB Punkt.)
2. Warum unterscheidet sich deren Frequenz wohl zwischen den beiden Boxen?
3. Kann/sollte man was dagegen tun, wenn man Stereo eigentlich weiter in Pure Direct hören möchte?

fallenguru hat geschrieben:So, für den abendlichen Film wurde natürlich auch wieder eingemessen (an der neuen Hörposition). Diesmal waren die 122er auf Large, also soweit alles in Butter.

Das klingt doch schon mal vielversprechend.

1. Woher kommen die beiden "Ausreißer" bei ~40 (links) bzw ~50 (rechts) Hz? Ist das der Raum oder hat das was mit den Boxen zu tun? (Zumindest bei der linken wär's ja knapp am -3 dB Punkt.)
2. Warum unterscheidet sich deren Frequenz wohl zwischen den beiden Boxen?
3. Kann/sollte man was dagegen tun, wenn man Stereo eigentlich weiter in Pure Direct hören möchte?

Bin kein Profi, vermute allerdings, dass sich die rechte Box eher verhält wie in einem kleinen rechteckigen Raum und die linke aufgrund des angrenzenden Raumbereichs eher wie in einem großen. Dürfte schwer sein, als interessierter Laie da was dran zu ändern. Aber du musst Stereo ja auch nicht unbedingt in Pure Direct hören, wenn dir die Einmessung des AVR klanglich mehr zusagt.

g.vogt hat geschrieben:Bin kein Profi, vermute allerdings, dass sich die rechte Box eher verhält wie in einem kleinen rechteckigen Raum und die linke aufgrund des angrenzenden Raumbereichs eher wie in einem großen. Dürfte schwer sein, als interessierter Laie da was dran zu ändern.

Klingt plausibel. Hab jetzt noch einen Raummodenrechner eine Weile gequält, der spricht auch für die Hypothese.
Ändern, naja, ich könnte die Wand, an der der Hörplatz ist, ein ganzes Stück nach links verlängern, etwa mit doppelseitigen Bücherregalen, in der Hoffnung, daß sich die rechte Box dann zumindest genauso verhält wie die linke. Sonst fällt mir gerade auch nichts ein - ich fürchte, das sind schon die besten Positionen im Raum.
Gut, ich könnte z. B. 102er nehmen und auf Bass unter 50 Hz verzichten, das würde alle kritischen Raummoden umgehen - aber ob das kein Pyrrhus-Sieg ist?

g.vogt hat geschrieben:Aber du musst Stereo ja auch nicht unbedingt in Pure Direct hören, wenn dir die Einmessung des AVR klanglich mehr zusagt.

Siehst, das muß ich morgen gleich ausprobieren, wie sehr man den Unterschied hört. Auf die Dauer wäre mir Pure Direct für Musik schon allein deshalb lieber, weil der DSP gefühlte 6-8 dB Leistung "frisst", wenn er aktiv ist.

So, jetzt durften sich die 122er ein paar Tage lang bei mir austoben ... und ich kann trotzdem nicht mehr sagen, als daß mir nichts mehr abgeht und ich nichts auszusetzen finde. Es sind die besten Boxen, die ich je ausführlicher gehört habe, mit der Einschränkung, daß das so viele nicht sind.
Der Raum beschert mir immer noch +3 db bei ~40 Hz (links) bzw. ~50 Hz (rechts), aber das ist kurzfristig wirklich auszuhalten bzw. über den Receiver zu korrigieren. Mittelfristig werde ich mich wohl nach ganz gezielten Raumakustik-Gegenmaßnahmen umsehen.

Seit vorgestern abend hab ich nun die 681er am Laufen. Und sieh da, das lästige Dröhnen ist weg. Im Baß ist der Frequenzgang sogar noch etwas schöner als bei den 122ern, weil der vergleichsweise hohe -3-dB-Punkt (44 Hz) der einen Raummode buchstäblich entgegen kommt.

An Unterschieden bilde ich mir Folgendes ein:
- Stimmen sind auf der 122 einfach natürlicher, detailreicher und besser vom restlichen Geschehen losgelöst. (Hätte ich ein paar Wochen nur noch die 681 würde ich aber wohl nichts mehr merken.)
- Die 122 gibt in lauten Passagen mit hohem Baßanteil (z. B. typ. Orchesterwerk-Höhepunkte mit lebhafter Pauken- und Kontrabaßbeteiligung) einfach mehr her.
Besonders gut zu merken z. B. in der Mitte von Track #1-13 der "neuen" Madama Butterfly (von 2009, mit Gheorghiu & Kaufmann): Die 681 bringt die Musik einwandfrei rüber, aber die 122 haut einen fast buchstäblich vom Hocker, da kommt dann auch ein körperlich-emotionaler impact dazu.
Auch beim Filmbetrieb: Die 122 fand ich, als nicht besonders Subwoofer-Verwöhnter, auch ohne Sub oder ATM durchaus passabel. Der vorhandene Teufel Sub war sogar eher störend, wenn er einmal mitlief. Bei der 681 fehlt sogar mir was bei Fimen und Serien, wenn kein Sub mitläuft.
Keine Ahnung, ob das am 7 Hz tieferen -3-dB-Punkt liegen kann oder am höheren Gewicht. Volumen und Membranfläche tun sich ja nichts.
- Die 122 wird mir auf die Dauer (3-4 h am Stück) etwas anstrengend, die 681 nicht. (Kein großer Nachteil, da ich unter normalen Umständen so und so nicht dazu komme, so lang konzentriert zu hören.)

Insgesamt tendiert mein Will-Haben-Instinkt momentan zur 122, was aber wieder diverse Folgeprobleme aufwirft, die eher in Surround-Forum gehören, weshalb ich mich freuen würde, wenn wir die Diskussion zwischendurch in den dortigen Thread verlegen könnten.

Kleine Frage für zwischendurch, weil mich die Standardfüße schon wieder nerven. (Sobald man die Boxen verschiebt oder auch nur anhebt, dreht sich dadurch mindestens eines der Füßchen - und aus ist's, mit dem sicheren Stand ...)

Boden ist Klebeparkett auf betonartigem Estrich auf Sandbett auf Plastikplanen auf Stahlbetondecke. Welche Füße (aus dem Nubert-Sortiment) würdet ihr da empfehlen? (Spikes könnte ich, da der Boden ohnehin rauskommt, auch direkt in den Boden rammen. Wenn der neue Boden drin is, hab ich mir eine Stein- (Marmor? Granit? Schiefer?) -Platte überlegt - aber das ist noch lang hin.)

So, die Entscheidung ist gefallen, und zwar zu Gunsten der 122.

481
Von den getesteten Boxen die, die mich am meisten positiv überrascht hat. Den Klang traut man der Box einfach nicht zu. Fast schade, daß ich mir "richtige Standboxen" in den Kopf gesetzt hatte. Die 481 sind m. E. das, was man nimmt, wenn Regalboxen angedacht sind, die aber ohnehin auf Ständer müßten - so ist der Platz nach unten optimal genutzt.
+ Nubert-Klang um fast nix
+ aufstellungsunkritisch
- ist zierlich, klingt auch so (bei vielen Musikrichtungen sicher herzlich egal)
- für's Musikhören im Stehen aufgrund der geringen Höhe nur eingeschränkt geeignet
Seelenverwandter Filmheld: Bruce Lee.

681
Die spielt, wie sie aussieht und im wesentlichen auch so, wie ich es aufgrund der Foren-Berichte erwartet hätte.
+ erwachsene Standbox
+ macht einfach Spaß
+ hoher Kennschalldruck ("Wirkungsgrad")
- im Vergleich zu den Mitten und (weniger) Höhen zu präsent im Baß (Warum, weiß ich nicht, der Frequenzgang ist fast gerade, also keine "Badewanne" oder höchstens eine ganz seichte.)
- aufstellungskritisch, neigt dazu, zu dröhnen
Seelenverwandter Filmheld: Bud Spencer

122
Zwischen der 681 und der 122 liegen bei weitem keine Welten und ehrlich gesagt hätte ich mir mehr erwartet. Bei vielen Stücken kenne ich die beiden Boxen nicht einmal im direkten Vergleich auseinander. Trotzdem hat die 122 den großen Vorteil, keine für mich offensichtlichen Schwächen zu haben - und je nach Musikstück überrascht sie mich immer wieder einmal positiv mit etwas, das ich da vorher noch nie herausgehört hatte. Dazu kommt die absolute Filmtauglichkeit (ohne Sub). Den Rest hat mir dann ihre Präsentation des Films Chicago (2002) gegeben ...

+ erwachsene Standbox
+ tiefster und präzisester Baß, schlägt sich auch bei Filmen ohne Sub ganz passabel
+ schönste Stimmwiedergabe
+ immer wieder einmal eine angenehme Überraschung
+ Hintergrund-Beschallung fast unmöglich, es zieht einen immer wieder in den Sweetspot.
+ sinnvolle "Tuning-Schalter"
- Preis-Leistungs-Verhältnis nur noch oberer Durchschnitt, besonders, wenn man ein Surround-System möchte
- kann auf die Dauer anstrengend werden
- aufstellungskritisch, alles von Baßarmut bis Dröhnen möglich
- niedriger Kennschalldruck ("Wirkungsgrad")
- der schwarze Mehrschichtlack ist ein Staubmagnet
Seelenverwandter Filmheld: James Bond

Bei allen Boxen nerven mich die Tellerfüße ganz furchtbar - sie verdrehen sich einfach bei der kleinsten Bewegung / Drehung, woraufhin die Box anfängt, zu wackeln. Besonders bei der 40 kg 122er ist das Austarieren ein Albtraum.

fallenguru hat geschrieben:beide Boxen [haben] an mehreren Stellen kleine fühl- und sichtbare hervorstehende Pocken [...], die ich als Staubeinschlüsse bezeichnen würde.

Die NSF hat mir von sich aus(!) eine nachträgliche 2.-Wahl-Preisminderung angeboten, was ich echt ok finde. Letzten Endes habe ich allerdings doch beschlossen, daß mir perfekt lieber ist.

P. S.: Die Frage aus dem vorangegangenen Post ist noch offen.

Na dann bleibt nur viel Spass mit den 122ern zu wünschen. Ich bin sicher den wirst du haben.
Schöner Bericht, vor allem die "Seelenverwandten Filmstars" finde ich witzig.

Das Problem mit den Standfüßen kann ich nachvollziehen. Habe das Problem zwar nicht da ich die Boxen eigentlich nie verschiebe. Allerdings sind die Gewinde schon sehr leichtgängig.
Eine unkomplizierte Abhilfe wäre z.B. ein bis zwei Lagen Isolierband oder ähnliches vor dem Eindrehen um die Stehbolzen zu wickeln, dann würde das halten.

Normalerweise stellt man Boxen einmal auf und dann stehen sie lange Zeit am gleichen Ort.

Insofern würde ich das nicht als "Problem" bezeichnen

fallenguru hat geschrieben:So, die Entscheidung ist gefallen, und zwar zu Gunsten der 122.

Sicherlich nicht die schlechteste Entscheidung . Danke nochmal für den interessanten Vergleich und viel Spaß mit der 122!

Viele Grüße
Berti