schabbeskugel hat geschrieben:Hier das passende Zitat aus berufenster Quelle (Tipp: Suchmaschine)
Hallo "leisehörer",
Kleiner Hinweis: In geschlossenem Gehäuse (=Tiefmitteltöner in 10/100/120/125) fällt zu tiefen Frequenzen hin jeder Tieftöner mit 12dB/oct (naturgemäß; akustischer Hochpass).
D. h. die Nu10/100 ist NICHT elektrisch entlastet.
Die Nu120/125 (18 dB/oct = 12dB/oct + 6dB/oct) ist mit einem elektrischen Hochpass erster Ordnung entlastet;
***DENKFEHLER:*** sie verträgt bei 20Hz auch wohl (-25dB-(-33dB)) 8dB mehr - kann also bei dieser Frequenz gut doppelt so laut (Equal-Loudness-Kurven laufen im Bass enger zusammen)- was die mechanische/elektrische Belastbarkeit des TMT angeht.
Da nun aber die Basschassis der 10/100 "etwas" kleiner als die der 120/125er sind, werden auch die Basschassis der 10/100er schneller an die Grenzen stoßen.
Insofern stellt sich außer wg. Verzerrungen/Störgeräuschen die Frage, inwiefern die Entlastung des TMT wirklich notwendig ist.
(Sowas ähnliches hat Nubert glaub ich auch schon mal gesagt).
Solange nämlich mehr als reine Sinusschwingungen den Bass beschäftigen, glaube ich nicht, dass man diese ohne weiteres hört. Schließlich werden höhere Frequenzen viel empfindlicher wahrgenommen. ***/DENKFEHLER***
Der Amplitudengang hat nix mit elektrischer/mechanischer Belastbarkeit zu tun.
Da das Mitteltonchassis neben den Bässen auch einen großen Teil der Mitten überträgt, entstehen bei grenzwertiger Belastung neben Klirrprodukten der Tiefen auch Intermodulationsprodukte der Mitten. Diese sind vergleichsweise einfach zu hören und vergleichsweise störend, da aharmonisch.
Diese Mithörschwellen sehen etwa so aus:
(Ich müßte mal die Mithörschwellen, die im Musepack-Encoder verwendet werden, als Graphiken ausplotten).
(Laute) Bässe verdecken relativ gut höhere Frequenzbereiche
* da tiefe Töne eher hohe Töne verdecken
* das ganze bei höheren Lautstärken interessant wird, bei denen die "Zelte" breiter werden.
Aber:
* Unterhalb von 60 Hz läßt das Gehör sehr stark nach, so daß die Verdeckung stark abnimmt (alle mir bekannten Codecs verrechnen sich hier gewaltig)
* Moderne Effektmusik (Filme, Chillout) enthält häufig viel Tiefbaß und wenig Oberbaß, so daß auch der Oberbaß relativ wenig verdeckt.
* Eine Trennfrequenz von 2 kHz zum HT heißt eben auch, daß der Mitteltöner die Frequenzgruppen 0 bis 12 abzustrahlen hat. Frequenzgruppe 12 wird durch Frequenzgruppe 0 eben kaum noch verdeckt.
Glossar:
Frequenzgruppen: Man kann Frequenzen in Hz in Bark umrechnen. Diese Umrechnung ist so gewählt, so daß man aus der Entfernung in Bark auf die Verdeckung schließen kann.
Code: Alles auswählen
Bark Hertz
0 0
1 100
2 200
3 300
4 400
5 510
6 630
7 770
8 920
9 1080
10 1270
11 1480
12 1720
13 2000
14 2320
15 2700
16 3150
17 3700
18 4400
19 5300
20 6400
21 7700
22 9500
23 12000
24 15500
25 20000
Ein 200 Hz-Ton verdeckt z.B. einen 400 Hz-Ton ähnlich wie ein 3,7 kHz-Ton einen 4,4 kHz-Ton.
Aus dieser Verdeckung könnte man schließen:
Ein 2-Wege-System mit psychoakustisch minimaler Intermodulation würde man bei 1,85 kHz trennen.
Ein 3-Wege-System mit psychoakustisch minimaler Intermodulation würde man bei 950 Hz und 3,5 kHz trennen.
Ein 4-Wege-System mit psychoakustisch minimaler Intermodulation würde man bei 650 Hz, 1,85 kHz und 5 kHz trennen.
Es gibt noch andere Designregeln, aber insgesamt ist es eine gute Idee, einen
Mitteltöner von Low Frequency Effects zu verschonen.