Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Hallo Thias,

....aber die CDs die ich mir bisher ausgeliehen habe, waren alle von mieser Qualität und haben mir das Hören versaut.....

wieviele waren das denn? Denn so richtig vorstellen kann ich mir das nicht. Zudem geht es mir eher anders herum: Die packende Interpretation der bewegenden Komposition eines "Klassikers" kann mich auch in Mono, verrauscht und verbrummt noch beeindrucken. Umgekehrt kann mich eine technisch hervorragende Aufnahme nicht begeistern, wenn mir entweder die Interpretation nicht gefällt (die kann auch "flach" sein) oder die Komposition. Schöner ist natürlich, wenn alles stimmt, aber das ist nicht so häufig.

Du hast also - da hat Malte ganz recht - "gute Chancen", ewig nichts richtiges zu finden. Von der Warte aus gefällt mir sein Vorschlag, Radio zu hören, sehr gut.

Ausgeliehende CDs von Freunden oder aus einer Bibliothek wären natürlich auch eine Variante. Damit wären wir wieder bei deiner ursprünglichen Frage. Allerdings hast du - soweit ich das hier verfolgt habe - von "Klassik" so wenig Ahnung, dass du nicht richtig beschreiben kannst, was dir denn gefallen würde, denn das weißt du wahrscheinlich selber nicht so richtig. Und so gesehen bleibt dir, denke ich, eigentlich nur die Möglichkeit, selber zu suchen. Wenn du dann erst einmal was gefunden hast, dann wäre der nächste Schritt: "Mir gefällt Werk X von Komponist Y, gespielt von Z unter Leitung von W sehr gut; was wäre denn damit vergleichbar?".

Mit internetten Grüßen

Mein Kampf gegen den Klassikmuffel:
Ich habe folgende Maßnahmen ergriffen:

1. Pictured Within von John Lord gekauft, sehr schöner Einstig in Klassik...CD begeistert mich...
2. Ein Phono-Vorverstärker gekauft, um meinen alten Plattenspieler zu entstauben und die doch zahlreich vorhandenen Klassik-LPs anzuhören.
3. Auf Empfehlung "Die Vier Jahreszeiten" Il Giardino armonico Ensemble; "Klavierkonzert 1 und 2" Krystian Zimerman; Bilder einer Ausstellung (Orchester und Klav) ASHKENAZY,VLADIMIR/POL bei Amazon bestellt....
wenns jetzt nicht wird
Vielen Dank nochmal für die vielen Beiträge.
Gruß Thias

Hi Thias,

Deine "Geschmacksbericht" über die bestellten CDs würde mich sehr interessieren.

Gruß,

Markus.

Hi Thias

Was hast noch alles auf Vinyl zu Hause?

Der Erfahrungsbericht würde mich auch interessieren.

Ach ja, hab meiner Frau letzte Woche die Moldau von Smetana gekauft. War mal wieder interessant zu hören, was man in der Schule gemacht hat.

Gruss
Christian

Hallo Thias,

ich weiß nicht welche CDs Du Dir ausgeliehen hast und was daran von mieser Qualität sein soll, aber soweit ich den Bereich der Klassikaufnahmen überblicken kann, ist der Anteil von wirklich mißlungenen Produktionen aus den letzten 25 Jahren äußerst gering (würde schätzen um 2% bei den mir bekannten Tonträgern), sofern man nur die Erzeugnisse der großen Labels berücksichtigt und "Drogerieware" für 1 EUR beiseite läßt. Auch im unteren/mittleren Preissegment (um 5 EUR) gibt es mittlerweile eine erkleckliche Anzahl von hervorragenden Aufnahmen (etwa Eloquence, Naxos, Arte Nova etc.). Für den Anfang würde ich empfehlen, keine Aufnahmen zu erwerben, die vor ca. 1975 entstanden sind (sieht man meist am Copyright-Hinweis).

Oder anders: Nenne uns doch mal einige Werke, die Dir musikalisch zugesagt haben, und was an der entsprechenden Aufnahme Dir nicht gefallen hat - vielleicht kann man dann leichter Alternativen empfehlen.

Gruß, M.

der erste Schritt ist getan:
Den neuen Phono-Vorverstärker (NAD PP2) angeschlossen und die erste Schallplatte angehört. Ich hab ja nicht viel mit Voodoo im Sinn, aber was ich hörte, war beeindruckend (hatte vorher so ein Billigteil von ebay, TC4 oder so). Hätte nicht mehr gedacht, das von der Platte so gute Qualität kommt, ein gutes Stereobild mit vernünftiger Abbildung. Das Plattentypische Knack, knister blubb muss das Gehirn natürlich rausfiltern. Mein erster Hörtest war Andreas Vollenweider (Harfe). Wie gesagt beeindruckend. Habe noch weit über 100 Vinylscheiben stehen ...Bach...Mozart...usw. In den nächsten Tagen also genug zu hören...

sofern man nur die Erzeugnisse der großen Labels berücksichtigt und "Drogerieware" für 1 EUR beiseite läßt. ...Oder anders: Nenne uns doch mal einige Werke, die Dir musikalisch zugesagt haben, und was an der entsprechenden Aufnahme Dir nicht gefallen hat - vielleicht kann man dann leichter Alternativen empfehlen.

Wie gesagt, meine Frau hatte ein paar CDs aus der Biblithek mitgebracht, keine Ahnung mehr was es war. Es klang jedenfalls so, wie aus einem alten Kofferadio, wahrscheinlich "Drogerieware".
Gruß Thias

So, nun mein erster Erfahrungsbericht:
Vom "Erfolg" des Plattenspielers hatte ich ja schon berichtet. Ist schon wieder mal interessant diesen "Analogklang" zu hören. Man merkt, es ist schon deutlich wärmer und weicher als digitale Medien. Obs besser ist, ist ein anderes Thema...

Aber nun zu den 3 CDs:
Vorab: es sind alles phantastische Werke, sehr gut interpretiert, perfekt gespielt. Da habe ich keinerlei Kritikpunkt.
Besonders hat mich aber der Klang interessiert:
Als erstes "Klavierkonzert 1 und 2" Krystian Zimerman eingelegt. Nun ja, nicht schlecht und klarer als Vinyl, aber irgendwie war alles weit weg. Klingt so ein Flügel - vielleicht im Nachbarzimmer, irgendwie kam ich mir vor, als würde ich auf den hintersten Plätzen im Konzertsaal sitzen, ich fühlte mich nicht beteiligt. Deswegen wird es für mich langweilig und die 2. Scheibe habe ich noch nicht geschafft.
Nun, dachte ich, vielleicht muss ich meine Ohren mal neutralisieren und hören wie ein Flügel wirklich klingt. Da ich aber im Haus nur ein Klavier habe, legte ich eine Scheibe von Keith Jerrett ein. Jaaa, so klingt ein Flügel, er steht vor mir, ohne Vorhang dazwischen, die feinsten Nebengeräusche kann man hören, das leichte Klirren des Anschlages beim offenen Flügel hört man... Meine Ohren sind also doch noch in Ordnung.
Also weiter: 2. Scheibe:
Bilder einer Ausstellung (Orchester und Klav) ASHKENAZY,VLADIMIR/POL
Aha, hier ist der Flügel schon besser, ich sitze nur noch in 10 m Entfernung. Finde ich übrigens sehr interessant, diese Scheibe. Bei der Orchesterfassung hat man mich leider wieder auf die hinteren und billigen Plätze verwiesen.
Sind denn alle Orchesteraufnahmen so? Sind da 2 Mikros irgendwo mitten in den Konzertsaal gestellt????
Nun ja, eine Scheibe habe ich noch:
"Die Vier Jahreszeiten" Il Giardino armonico Ensemble
Wow, was war denn das?
Offensichtlich konnte ich mir eine teure Karte leisten und ich saß in der ertsten Reihe!!!!! Jaaaa, die Musiker standen direkt vor mir. Alle Details fantastisch heraushörbar, das leichte Kratzen der Bögen (oder ist meine Kalotte kaputt?) bis der Ton anschwillt, förmlich hört man die Musiker atmen, das Rascheln der Notenblätter (hört den Taktstock durch die Luft sausen ), da ist Leben drin, spannend und ergreifend, man ist mit hineingenommen in die atemberaubenden Stimmungen der Jahreszeiten, machmal lassen mich die Musiker direkt mit auf die Bühne und ich bin mittendrin und fühle die Spannung............
Nur eine Kleinigkeit hatte ich auszusetzen. Der Gesamtklang ist etwas zu "digital", analytisch hart und spitz. Nach meinem Geschmack hätte man beim Mastern einen Röhrenkompressor verwenden sollen, aber Anfang der 90er war man auf der vollen Digitalwelle, aber trotzdem eine hervorragende Aufnahme...
Fazit:
Klassik kann also auch spannend sein , für mich spielt die Aufnahmetechnik und der damit verbundene Klang aber eine wesentliche Rolle...
Zum Abschluß und zum abgewöhnen habe ich mir dann noch SRV reingezogen, das ist Musik

Gruß Thias - der nicht mehr ganz so klassikmuffelig ist

Hallo Thias,

schön, dass Dir die Aufnahmen (vor allem die letzte) gefallen haben. Ich muss mir den Liszt noch mal anhören, ob der wirklich von großer Entfernung aufgenommen worden ist. Ich habe ihn damals (kurz nach dem Kauf) eigentlich immer als sehr gut aufgenommen und gespielt empfunden (für mich ist es heute immer noch eine der mitreißendsten Interpretationen der Lisztschen Klavierkonzerte).

Erfahrungsgemäß ist es so, dass großorchestrale Besetzungen meist mit etwas mehr Abstand aufgenommen werden (die passen sonst ja nicht in Lebensgröße zwischen Deine Lautsprecher ). Allerdings ist es immer noch Entscheidungsfreiheit des Aufnahmeteams, ob mehr ein Kompaktklang oder feine Details hörbar sein sollen (früher, z. B. zu Karajans Zeiten, war häufig ersterers der Fall, heute, z. B. bei den neuesten Bruckner-Sinfonien mit Wand und den Berliner Philharmonikern, wird eher letzteres bevorzugt).

Bei Kammermusik ist es ähnlich, allerdings gibt es dort vermehrt sehr präsente und direkte Aufnahmen. Ich erinnere mich an eine Aufnahme der Eroica-Variationen von Gulda, wo man fasst meint in den Flügel zu fallen.

Mir persönlich gefällt im Allgemeinen der nähere und durchsichtigere Klang ebenfalls besser. Es ist sehr beeindruckend, wenn man, wie Du schreibst, das Raschen der Blätter, das Kratzen der Bögen bzw. das Treten des Pedals (im Falle von Klavieraufnahmen) mitbekommt. Leider kann man im "Platten-Geschäft um die Ecke" mit der oft mangelhaften Ausstattung zum Probehören kaum im Vorfeld die Klangqualität einer Aufnahme ermitteln, diese erschließt sich meist erst auf der heimischen Anlage.

Viel Spaß noch weiterhin bei Deiner Klassik-Entdeckertour.

Gruß,

Markus.

P. S. Den Vivaldi habe ich übrigens noch nie als zu "digital" empfunden, analytisch ja, aber das hast Du ja eher als positiv empfunden. Welchen Player verwendest Du?

Welchen Player verwendest Du?

NAD C541i
NAD C370

ansonsten:
DVD NAD T550

NAD T742
NAD PP2 und alten Plattendreher von JVC
ABL 10
nuWave 10
nuWave 3
CS 40

(die passen sonst ja nicht in Lebensgröße zwischen Deine Lautsprecher )

wahrscheinlich liegen mit dann mehr Kammerkonzerte

Wer kennt noch weitere "direkte" Aufnahmen?

Gruß Thias

Hallo Thias,

als weitere "direkte" u. mitreißende Aufnahme empfehle ich Dir: Le Carnaval romain, Op. 9 - New York Philharmonic unter Pierre Boulez -.

Gruß

Indian