Tja...
Der Mensch ein Wesen, das sich selbst bewußt ist. Aufgrund seiner Intelligenz besitzt er die Fähigkeit zu planvollem, vorausschauendem Handeln und ist -im Gegensatz zu den Tieren- nicht rein instinkt- bzw. triebgesteuert (zumindest theoretisch

). Durch seine praktische Problemlösungsfähigkeit, seine Kreativität, seinen Erfindungsreichtum und durch die Fähigkeit, die Umwelt seinen Bedürfnissen anzupassen, hat er sich stark vermehrt und verbreitet.
Auf der einen Seite ist er als soziales Wesen zu Mitgefühl, Empathie, Güte und Liebe fähig. Wobei die geeignetste Definition für das Wesen der Liebe m. E. die ist, jemand anderem etwas Gutes zu tun, ohne eine Gegenleistung dafür zu erwarten. Der Mensch ist dazu fähig. Und diese Fähigkeit ist als eine der großartigsten und beeindruckendsten der Menschheit zu betrachten.
Auf der anderen Seite hat der Mensch ein Ego. Das Ego bringt ihn dazu, Meinungen, die von der eigenen abweichen, reflexartig abzulehnen und –schlimmer noch- zu bekämpfen. Dabei tritt seine Intelligenz oft in den Hintergrund.
Ideologien helfen dem Menschen, sich in einer komplexen Welt zurecht zu finden. Sie geben ihm eine Orientierung und das Gefühl, das Richtige zu tun, Kontrolle über die Dinge zu haben. Sie bieten einfache Lösungen für komplizierte Probleme. Erleichtern das Leben und das Denken, vermitteln das Gefühl von Überlegenheit gegenüber „Unwissenden“.
Alles, was nicht in das ideologische Weltbild passt, wird ohne weitere Auseinandersetzung mit den „feindlichen“ Argumenten als per se falsch, sowie komplett weltfremd abgelehnt und mit Spott und Häme bedacht. Was nicht die eigene Sicht der Dinge bestätigt, muß schließlich schlecht und unzutreffend sein, weil man ja dann selber eventuell falsch liegen könnte. Und das kann nicht sein, schließlich ist diese Möglichkeit doch grundsätzlich völlig ausgeschlossen.
Die Ideologie von der alternativlosen Herrschaft der Märkte ist hierfür ein Paradebeispiel. Nichts ist alternativlos. Es gibt immer Alternativen. Und die große Freiheit für alle und jeden kann es nicht geben. Die Freiheit des Einen hört dort auf, wo die des Anderen beginnt.
Die zu Lobbyismus führende, völlige Marktfreiheit ist für ein friedvolles, solidarisches Miteinander genauso ungeeignet, wie die als Kommunismus getarnte Form von Diktatur aus vergangenen Zeiten.
Wenn die Menschen nicht neue Wege finden, mit den endlichen Ressourcen der Welt schonender umzugehen, ein Gleichgewicht aus Konkurrenzprinzip und Solidarprinzip schaffen und das zu fördern, was Vielen und nicht nur Wenigen nutzt, dann haben wir noch eine Chance.
Aber wenn man die Dinge realistisch betrachtet und sieht, wie viel Energie verschwendet wird, sich zu bekämpfen (wirtschaftlich, militärisch, ideologisch) und wie wenig Platz nachhaltige Entwicklung, Respekt und Gerechtigkeit im Handeln der Entscheidungsträger überall auf der Welt finden, wird die Menschheit in nicht ferner Zukunft wohl nur ein Treppenwitz der Geschichte sein. Und hat es dann auch nicht anders verdient...