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Re: Ist die Leistung vielleicht doch nicht so unwichtig?
Verfasst: Do 21. Nov 2013, 16:09
von Weyoun
FROSTBOX hat geschrieben:<OT> Fahre ihn seit Mai 2013 als Zweitwagen in der FR-Ausstattung mit ca. 80% der verfügbaren Extras. NP war knapp 20.000. Geile Straßenlage, unglaublicher Durchzug für die kleine Benziner-Maschine (man vermutet eher 180 PS), dennoch kann man ihn sehr sparsam fahren (mein Rekord liegt bei 840 km mit dem 50-Liter-Tank), unter 6 echte (!) Liter. Und das trotz normaler Fahrweise, fährt man ihn aus, säuft er aber.
Genau das ist das Problem: In der Stadt sparsam wie ein Diesel aber auf der Autobahn, wenn man es ihm mal so richtig geben will, säuft er wie ein Loch!
Ist leider bei fast allen TSI-Motoren aus dem VW-Konzern so: Ab einer bestimmten abgerufenen Leistung (ab 60 bis 80% der Maximalleistung) muss das Benzin-Luft-Gemisch "angefettet" werden, um den Katalysator zu kühlen! Das ist beileibe kein Scherz! Man kühlt also den Kat quasi mit mehr Sprit.
Auch in der Autobild gab es letztens wenig lobende Worte für den 5-er BMW im 100.000 km Langzeittest: Der 528i wurde "downgesizet" vom guten alten 2,8 Liter Sauger 6-Ender (2 Generationen vorher) auf den 2 Liter 4 Zylinder mit teurem Bi-Turbo. Und was war das Ende vom Lied? Der Durchschnittsverbrauch über 100.000 km lag bei etwa 11,8 Liter!!! Der direkte Vorgänger 525i (3-Liter Direkteinspritzer ohne Turbo und zwei Pötten mehr (einen 528 gab es bei der Vorgänger-Generation nicht)) hat im echten Fahrleben weniger verbraucht! Sowas nennt sich dann Fortschritt...
g.vogt hat geschrieben:Ach, vielleicht wird ja einer unserer jungen Verstärkerklangverneiner mal ein hohes Tier in der EU-Kommission und sorgt für eine Klimaschutzverordnung, die Verstärker mit mehr als 10 Watt Ausgangsleistung verbietet. Gleichzeitig sorgt Angela Merkel in ihrer siebten Amtszeit für eine Autobahnstrafmaut für untermotorisierte (=weniger als 150 PS) Pkw.
Juhu!!! Endlich keine Schleicher mehr auf der Autobahn! Die 150 PS müssen aber auch an eine Mindestgeschwindigkeit gekoppelt werden!
Übrigens: Im OT-Forum gibt es einen wunderschönen Auto-Thread! Warum diskutieren wir nicht lieber dort weiter, anstelle den Thread hier immer mehr in Richtung Automotive abdriften zu lassen?!?

Re: Ist die Leistung vielleicht doch nicht so unwichtig?
Verfasst: Do 21. Nov 2013, 16:34
von FROSTBOX
Weyoun hat geschrieben:
Genau das ist das Problem: In der Stadt sparsam wie ein Diesel aber auf der Autobahn, wenn man es ihm mal so richtig geben will, säuft er wie ein Loch!
Was Du hier als Problem beschreibst, ist genau das, was ich geil finde! Das mag mit dem Fahrprofil zusammenhängen... wer fast nur "gib ihm!" fährt, für den ist das nix!
Wer aber in erster Linie "normal" fährt, aber auch die Möglichkeit haben möchte, hin- und wieder mal in 8,2 Sekunden auf 100 zu stürzen oder 230 auf der Autobahn zu fahren, hat trotzdem die Möglichkeit dazu und hat insg. einen Diesel-mäßig geringen Verbrauch. Perfekt!
Ich aber fahre viel Landstrasse, wenig Stadt und auf dem Weg zur Arbeit ein paar km hin- und her über das Frankfurter Kreuz. Das heißt also, ich habe eh nur selten die Möglichkeit für "gib ihm richtig" und bin gerne bereit, ihn dafür dann auch "saufen" zu lassen. Denn in der Gesamtbetrachtung habe ich beim Tanken immer ca. 5,5-5,7 l/100 km auf dem Bordcomputer stehen. Und das zählt doch. Natürlich ist das nix für Menschen, die z.B. eine Wochenendbeziehung in 700 km Entfernung pflegen und da mit 230 hinblasen möchten. Ich fahre eben nur selten 230 (schafft er auf dem Tacho knapp). Und bis 120 auf der Autobahn fährst Du noch unter 6 Liter, erst darüber steigt der Verbrauch an.
Das war's von mir dazu, ich antworte ggf. gerne im OT-Forum. Ein so kurzer Ausflug über
3-4 Posts sei aber doch mal gestattet...

Re: Ist die Leistung vielleicht doch nicht so unwichtig?
Verfasst: Do 21. Nov 2013, 16:39
von Toni78
Schon eigenartig das bei Diskussionen um Leistungen, insbes. im Hifi-Bereich am Ende immer das olle Auto zum Vergleich herangezogen wird. Warum ist das so??
Fakt ist (für mich), das ich auf der Strasse relativ häufig über jedes der 141.000 Watt meines Autos froh bin, während die rund 1.000 Watt Gesamtleistung meiner Anlage eher selten bis gar nie abgerufen werden.
Was anderes war das in meiner Jungendzeit... da besaß ich allerdings auch Lautsprecher die mit 1 Watt bereits 104dB Schalldruck lieferten.

Re: Ist die Leistung vielleicht doch nicht so unwichtig?
Verfasst: Do 21. Nov 2013, 16:43
von Toni78
FROSTBOX hat geschrieben:
Was Du hier als Problem beschreibst, ist genau das, was ich geil finde! Das mag mit dem Fahrprofil zusammenhängen... wer fast nur "gib ihm!" fährt, für den ist das nix!
Wer aber in erster Linie "normal" fährt, aber auch die Möglichkeit haben möchte, hin- und wieder mal in 8,2 Sekunden auf 100 zu stürzen oder 230 auf der Autobahn zu fahren, hat trotzdem die Möglichkeit dazu und hat insg. einen Diesel-mäßig geringen Verbrauch. Perfekt!
[/quote]
Eben, nur in einer typischen Vertreterkarre wie dem 5er BMW, die dann auf der Autobahn auch gerne mal so richtig ausgefahren wird, ist so ein Downsizing Motor aber sowas von deplatziert... abgesehen davon das der Sound der 2l Turbos einfach jämmerlich ist, verglichen mit dem gediegenen Turbinensound der Reihensechsender. Ja auch Emotionalität spielt bei solchen Autos eine Rolle. Wer mit einem Dacia glücklich sein kann, für den ist das natürlich kein Argument.
Re: Ist die Leistung vielleicht doch nicht so unwichtig?
Verfasst: Do 21. Nov 2013, 17:06
von Weyoun
Bitte zitiere mich nicht falsch Toni! Du hast mein und Frostbox' Postings vertauscht!
Re: Ist die Leistung vielleicht doch nicht so unwichtig?
Verfasst: Do 21. Nov 2013, 17:23
von Toni78
Weyoun hat geschrieben:Bitte zitiere mich nicht falsch Toni! Du hast mein und Frostbox' Postings vertauscht!
Sorry!
Re: Ist die Leistung vielleicht doch nicht so unwichtig?
Verfasst: Do 21. Nov 2013, 18:52
von horch!
Hups hat geschrieben: Ich glaube, wir über- und unterschätzen unser Gehörvermögen massiv. Bin der Meinung, dass ein Ohr ein miserabler Sensor ist, aber dass das Hirn eine unerreicht tolle Auswertesoftware hat.
Den letzten Halbsatz halte ich für unerreicht richtig!

Im Verhältnis zu dem, was das Wahrnehmungssystem leistet, wird m.E. das ganze Technikgedöns maßlos überschätzt. Das Gehirn kann Fehler auf technisch-physikalischer Ebene in einem unglaublichen Ausmaß ausgleichen - muss es auch, denn Stereo ist ein einziger "Fehler"; da ist so gut wie nichts eindeutig und widerspruchsfrei korrekt - aber das Gehirn benötigt nur ein gewisses Maß an Hinweisen, um daraus ein ziemlich brauchbares Hörbild zu basteln.
Dass das Gehirn aus einem schönen großen Verstärker völlig unabhängig von physikalischen Fakten einen besseren Klang zaubert gehört sicherlich zu diesen faszinierenden Eigenschaften dieser "Software". Es ist auch gar nichts daran auszusetzen, dass man diesen Effekt "mitnimmt". Aber ich finde es halt ein wenig albern, wenn man zur Rechtfertigung weiterhin auf einem physikalischen Effekt besteht. Man kann doch als Erwachsener Mensch auch schön mit der Familie Weihnachten feiern, ohne ans Christkind zu glauben...
Das mit dem "miserablen Sensor" kann man aber m.E. nicht so stehen lassen. Auch der Sensor ist faszinierend, geht er doch z.B. mit seiner Empfindlichkeit an die Grenze des physikalisch Sinnvollen, kurz bevor wir die Bewegung der Luftmolekühle hören würden; gleichzeitig kann am anderen Ende des "Messbereichs" millionenfache Werte verkraften.
Re: Ist die Leistung vielleicht doch nicht so unwichtig?
Verfasst: Do 21. Nov 2013, 22:01
von mtt
g.vogt hat geschrieben:Ach, vielleicht wird ja einer unserer jungen Verstärkerklangverneiner mal ein hohes Tier in der EU-Kommission und sorgt für eine Klimaschutzverordnung, die Verstärker mit mehr als 10 Watt Ausgangsleistung verbietet. Gleichzeitig sorgt Angela Merkel in ihrer siebten Amtszeit für eine Autobahnstrafmaut für untermotorisierte (=weniger als 150 PS) Pkw.
Schaltnetzteil ist hier das Zauberwort. Aber das ist nicht Audiophile genug.
Ausserdem wiegt dann so ein Verstaerker mit 4 x 800W nur 9KG - wo gibt es denn so was. Da merkt man beim Hochheben ja schon, dass der nicht klingen kann. Satte Bässe brauchten Gewicht.

Re: Ist die Leistung vielleicht doch nicht so unwichtig?
Verfasst: Do 21. Nov 2013, 22:26
von mtt
horch! hat geschrieben:Hups hat geschrieben: Ich glaube, wir über- und unterschätzen unser Gehörvermögen massiv. Bin der Meinung, dass ein Ohr ein miserabler Sensor ist, aber dass das Hirn eine unerreicht tolle Auswertesoftware hat.
Den letzten Halbsatz halte ich für unerreicht richtig!

Im Verhältnis zu dem, was das Wahrnehmungssystem leistet, wird m.E. das ganze Technikgedöns maßlos überschätzt. Das Gehirn kann Fehler auf technisch-physikalischer Ebene in einem unglaublichen Ausmaß ausgleichen - muss es auch, denn Stereo ist ein einziger "Fehler"; da ist so gut wie nichts eindeutig und widerspruchsfrei korrekt - aber das Gehirn benötigt nur ein gewisses Maß an Hinweisen, um daraus ein ziemlich brauchbares Hörbild zu basteln.
Dass das Gehirn aus einem schönen großen Verstärker völlig unabhängig von physikalischen Fakten einen besseren Klang zaubert gehört sicherlich zu diesen faszinierenden Eigenschaften dieser "Software". Es ist auch gar nichts daran auszusetzen, dass man diesen Effekt "mitnimmt". Aber ich finde es halt ein wenig albern, wenn man zur Rechtfertigung weiterhin auf einem physikalischen Effekt besteht. Man kann doch als Erwachsener Mensch auch schön mit der Familie Weihnachten feiern, ohne ans Christkind zu glauben...
Das mit dem "miserablen Sensor" kann man aber m.E. nicht so stehen lassen. Auch der Sensor ist faszinierend, geht er doch z.B. mit seiner Empfindlichkeit an die Grenze des physikalisch Sinnvollen, kurz bevor wir die Bewegung der Luftmolekühle hören würden; gleichzeitig kann am anderen Ende des "Messbereichs" millionenfache Werte verkraften.
Das ist was Wahres dran. Ich bin ja auch ein Verfechter von Verstaerkerklang - aber durchaus aufgeschlossen für aufwendig konstruierten Endstufen, die trotz ihres hohen Preises ein gutes P/L Verhältnis haben. Es ist halt Luxus und warum auch nicht. Nur klingen sie nicht besser - warum sollten sie das auch tun wenn sie richtig gebaut sind sollen sie ja auch nicht klingen, sondern ein Signal verstärken. Wir interpretieren da oft zu viel hinein und sehen manchmal den Wald wirklich vor lauter Bäumen nicht. Aber das liegt wohl in unserer Natur.
Ein guter Vergleich für mich sind Uhren - die es auch von / bis gibt. Eine teuere traditionelle/aufwendig gefertige Uhr wird kaum genauer gehen als eine günstige Atom-Armbanduhr. Warum auch. Wen interessiert es, ob eine Uhr im Jahr ein bisschen verliert oder vorgeht. Wir aber meinen mit blossem Augen auf eine Uhr zu schauen, um zu erkennen ob sie in 1 Jahr dann 10 Sekunden vor- oder nachgeht. Hören feinste Nuance im Verstaerker, die selbst ein hochmodernes Messgerät nicht zu Tage fördern kann oder jenseits unserer Hörschwelle liegt.
Mhhh - was soll man dazu noch sagen.
Re: Ist die Leistung vielleicht doch nicht so unwichtig?
Verfasst: Do 21. Nov 2013, 23:14
von kdr
mtt....
...ob es wohl Parameter gibt die nicht gemessen werden können , oder anders gesagt man weiß nicht wie man was zu messen hat ,

das wovon die
sogenannten Goldohren immer reden ist wie eine Aura um oder in einem Klangbild , etwas was schwer zu erklären , aber von einigen als gehört
empfunden bzw erkannt wird.
