So, ein kleines Update nach einem ganzen Tag Hören.
Wir haben beide Boxenpaare parallel an den Verstärker angeschlossen (der unterstützt zwei Paare) und zuerst behelfsmäßig mit dem iPhone und rosa Rauschen einen Pegelabgleich gemacht, dann die Volume-Einstellung gemerkt. Groß war der Unterschied nicht, die Audio Physic hat einen etwas besseren Wirkungsgrad.
Dann haben wir uns quer durch meine Sammlung auf dem NAS, durch ein paar LPs und Spotify gehört. Zuspieler waren mein Plattenspieler, Sonos Connect und ein T+A MP 1250 R.
Wie schon angedeutet haben beide LS auf einem hohen Niveau gespielt. Die wesentlichen Unterschiede wären aus unserer Sicht:
- Durchhörbarkeit: Wir haben beide LS praktisch auf dem gleichen Level gesehen. Beide unterschlagen nichts, man kann feinste Details raushören. Die Tempo akzentuiert das nur etwas stärker als die nuVero, hat mehr was von der sprichwörtlichen Klanglupe. Meine bessere Hälfte fand das anstrengend, ich gestern Abend als Hintergrundbeschallung auch. Beim aktiven Zuhören fand ich das hingegen gut. Bei der nuVero kann man hier durch das Eindrehen noch einiges justieren, und ich meinte auch das Abnehmen der Frontgitter bringt noch einen Hauch mehr Klarheit. Der Unterschied war dennoch da.
- Bass: Beide LS bieten trockenen, klar akzentuierten Bass „auf den Punkt“. Stehen beide frei im Raum hat die Tempo das deutlich sattere Bassfundament. Schiebt man die nuVero näher an die Wand werden die Unterschiede kleiner.
- Bühne/Räumlichkeit: Das ist wirklich die Paradedisziplin der Tempo und anderer Audio Physic LS, die ich hören konnte. Der LS füllt den gesamten Raum mit Klang und verfrachtet den Zuhörer mitten ins Geschehen. Man hat das Gefühl, dass die Bühne deutlich hinter die Speaker reicht und auch zu den Seiten weiter auffächert. Ganz großes Kino, vor allem bei guten Aufnahmen. Die nuVero macht das auch toll, die Instrumente und Stimmen stehen bombenfest im Raum. Sie erreicht nur nicht ganz das Panorama der Tempo.
- Dynamik: Hier hatte die nuVero bei rockigen Stücken die Nase vorn. Der AP fehlte etwas die Attacke, das war stellenweise zu brav, wenn es richtig nach vorne ging. Rock/Heavy sind eher nicht die Domäne des Speakers.
Was nun also? Wir waren durch die Bank der Meinung, dass die Tempo unter dem Strich die Nase vorn hat. Allerdings sind die tonalen Unterschiede nicht so riesig, wie man anhand des Blicks auf die Preisschilder meinen könnte. Ich würde sagen, dass man mit der nuVero 60 je nach Song sicher 90-95% des Tempo-Niveaus für nicht einmal die Hälfte des Preises erreicht.
Daher neige ich aktuell auch dazu, die nuVero 60 zu behalten und ggfs. noch durch einen Sub zu ergänzen. Es sei denn natürlich, dass Nubert wider Erwarten noch eine nuVero 90 zur High End bringt
Oder der Mann im Ohr bringt mich dazu, doch noch die 110er bei mir zu testen. Wobei mir da wie berichtet noch stärker die Räumlichkeit fehlte. Ich muss noch ein paar Nächte drüber schlafen, der Vergleich hat jedenfalls Spaß gemacht und ich hoffe das Forum hat auch was von den Berichten.
Gruß
P