Königin der Wikinger
Es ist die grosse Zeit des römischen Imperiums. Die Römer haben die britische Insel besetzt, die dortigen Völker haben den Kampf überwiegend aufgegeben. Der sterbende König eines dieser keltischen Völker hat drei Töchter. Er ernennt Salina (Carita) zur neuen Herrscherin, da er nur ihr eine gute Führung seines Volkes zutraut. Salina ist an einem friedlichen Zusammenleben mit den römischen Besatzern interessiert. Glücklicherweise ist der römische Statthalter Justinian (Don Murray) ebenfalls ein sehr besonnener Mann, er will die Bevölkerung von den guten Absichten Roms überzeugen, dabei gleichberechtigt mit Salina herrschen.
Bald entwickelt sich eine Liebesbeziehung zwischen Königen und Statthalter, doch im Hintergrund spinnen verschiedene Machtblöcke ihre fiesen Intrigen. Octavian (Andrew Keir), der in der Rangfolge hinter dem Emporkömmling Justinian steht, gönnt seinem Vorgesetzten den Erfolg nicht. Er will dessen Position einnehmen und ist der Meinung ein geschlagenes Volk müsse mit harter Hand regiert werden. Doch auch die keltischen Druiden handeln nicht im Interesse ihrer Königin. Nicht zu vergessen die Kaufleute, die sich über die Erhöhung der Steuern nicht freuen. Wird es der jungen Herrscherin gelingen die Oberhand zu behalten...?
Meine Lieblinge von Hammer sind besonders für ihre wundervollen Gothic-Horror Juwelen bekannt. Doch waren die Briten auch in anderen Genres unterwegs. "The Viking Queen" ist ein schicker Kostüm-Film, der sich nicht um historische Begebenheiten kümmert.
Die Darsteller gehören nicht zu den Stars der Hammer Studios, abgesehen von Andrew Keir, der häufig für die Filmschmiede tätig war. Die gebotenen Leistungen gehen in Ordnung. Die Hauptdarstellerin Carita ist recht ansehnlich, obwohl Hammer in anderen Streifen noch weitaus steilere Zähe aufzubieten hatte. Sehr gut haben mir die schönen Landschaftsaufnahmen gefallen -es wurde in Irland gedreht- überhaupt leistete der Kameremann sehr ansprechende Arbeit. Was dem Film nicht gut zu Gesicht steht, ist seine -für dieses Thema- zu gering bemessene Spielzeit. Zunächst gönnt man den Charakteren eine angemessene Zeit sich zu entfalten, doch im letzten Drittel wird die Inszenierung zunehmend hektischer. Hier wären zwei Stunden wünschenswert gewesen, doch man hat alles in knappe 90 Minuten gepackt. Hammer war für seine effektive Arbeitsweise bekannt. Diese Rechnung ging auch meist auf, hier jedoch kommt es dem Film nicht zugute. Insgesamt vermag das Ergebnis -trotz kleinerer Schwächen- aber zu überzeugen.
Die DVD stammt aus der sehr schönen "Hammer Edition" von Anolis, die Qualität ist gewohnt solide und die Aufmachung liebevoll.
Gute Unterhaltung 7/10
Shadow Man - Kurier des Todes
Jack Foster (Steven Seagal) ist ein ehemaliger Agent der CIA. Als er mit seiner Tochter nach Rumänien fliegt, geht gleich nach der Landung die Post ab. Vor dem Flughafen detoniert ein Sprengsatz, Jacks Schwiegervater reicht dabei offensichtlich den Löffel. Jacks kleine Tochter Amanda wird von der Fahrerin eines Taxis entführt. Jack will seine Tochter zurück, diverse Interessengruppen wollen jedoch einen biogischen Kampfstoff von Jack, weil sie glauben er würde dieses Zeug mit sich führen. Was bleibt unserem Helden da schon anderes übrig, als prügelnd und ballernd durch Bukarest zu walzen um seine Tochter zu finden und nebenbei etliche Bösewichter zu killen...
Tjo... Es ist kein Geheimnis. Ich stehe einfach auf den ollen, fetten Kampfsack Seagal. "Shadow Man" ein weiterer "08/15 (Ex)-CIA superduber Held räumt auf" Streifen. Die Action ist nur durchschnittlich in Szene gesetzt, da hat man schon besseres von und mit Seagal gesehen. Die Nebenrollen sind durchweg mit belanglosen Fratzen ausgestattet. Das passt ganz gut, denn Stevie scheint auch nicht so richtig Bock auf den Scheiss gehabt zu haben.
Hmm... Es gibt mit Sicherheit unzählige Gründe diesen Film einfach nur miserabel zu finden. Vermutlich ist er mit 4/10 bereits eher wohlwollend bewertet. Aber... ...mir waren B-Actioner schon immer symphatischer als diese "Hollywood-Mega-PG13-Pseudo-Action-Brechbuster"... ...wobei.... ...B-Action ist natürlich nicht B-Action...
Es gibt in diesem Genre echte Perlen. Man denke nur an die zahlreichen, extrem kultigen Cannon Produktionen aus den Achtzigern. Man denke an Seagals Meisterstücke aus den Neunzigern wie "Zum Töten freigegeben" oder "Deadly Revenge" Man denke nur an heutige, sehr gelungene Beiträge wie z.B. "The Mechanik" (Lundgren) oder "Second in Command" (Van Damme). Von all diesen Perlen ist "Shadow Man" meilenweit entfernt. Aber... ich fühlte mich recht gut unterhalten! Ja, ich scheine wohl pervers zu sein! Man sollte zu seinen bizarren Vorlieben stehen...
Verglichen mit anderen Seagal Streifen der letzten Jahre: Besser als Bodensatz wie "Out of Reach", schwächer als die gelungenen Beiträge "Belly of the Beast" oder "Into the Sun".
Groteske 6/10