Re: Was macht ihr während der Corona-Pause zu Hause?
Verfasst: Fr 19. Jun 2020, 00:06
Hallo,
heute Nachmittag habe ich einen Fehler in der Steuerung meiner Modellbahn gesucht.
Die Steuerung hatte ich in den 80ern entwickelt, die Platinen geätzt, gebohrt, bestückt und verlötet. Das Schaltungslayout entworfen und die Funktionen analog über TTL-Logik und Relais realisiert. Alles in allem funktioniert das prima, ich kann die Anlage vollautomatisch fahren.
Aus der unteren Etage der Modellbahn fahren wechselweise in jeder Fahrtrichtung 4 Züge nach dem Zufallsprinzip in den oberen Anlageteil und dann selbsttätig zurück in ihr Abstellgleis. Die Weichenstraßen stellen sich die Züge eigenständig, ich muss nichts machen. Das funktioniert über die klassische Diodenmatrix mit Gleichspannung. Ich finde es einfach spannend, mich in der Rolle des Zuschauers zu sehen und mich überraschen zu lassen, welche Züge mir die Steuerung gerade auswählt.
Obwohl die Steuerung schon 30 Jahre alt ist und analog arbeitet, ist sie nicht trivial. Aber im Prinzip zuverlässig.
Heute hatte ich allerdings das Problem, dass es in der unteren Etage (der Modellbahner nennt das Schattenbahnhof) zu Kollisionen gekommen ist. Es fuhren 2 Züge gleichzeitig los und rammten sich dann an der Ausfahrtweiche. Natürlich an ziemlich unzugänglicher Stelle. Ich hatte keine Erklärung für diese Flankenfahrten, sie traten auch nur sporadisch auf.
Also den Deckel de Steuerung aufgeschraubt und in das Drahtgewirr geguckt zwecks Fehlersuche. Die entsprechenden Relais gesucht, Spannungen gemessen, Signalwege verfolgt, nach möglichen Kurzschlüssen auf den Platinen geschaut und so weiter. Festgestellt, dass ein Gleis immer unter Dauerspannung stand, obwohl das Relais offen war. Wie kam das verflixte Gleis sporadisch (wie gemein) an Dauerspannung?
Nachdem ich die Schaltungswege alle durchgehirnt hatte, schraubte ich den Deckel der Steuerung gefrustet zu. Ich wusste dann definitiv, dass der Fehler dort nicht zu finden war. Also blieb nur der Gleisbereich.
Da fand ich dann die Lösung. Das Gleisende wird kurz vor der Ausfahrweiche von den Relais angesteuert und ist somit entweder stromlos oder unter Spannung . Dieses letzte Gleisstück hat 2 Trennstellen, um es so schalten zu können. Ich nutze die klassischen Märklin-Metall-Gleise mit dem Mittelleiter. Und die Verbindungslasche dieses Mittelleiters stellt mit Hilfe eines Pappstückes die Trennstelle dar. Hatte ich damals so gemacht. Und ein solches verflixtes Pappstückchen hat sich offensichtlich im Laufe der Jahre etwas verschoben und stellte gelegentlich (!) einen unerwünschten Dauerkontakt her. Dann konnte die Steuerung schalten was sie wollte, der Zug fuhr durch. Die Trennstelle ist ziemlich unzugänglich angeordnet, aber nach der Herstellung einer einwandfreien Trennung (ich habe die Verbindungslasche einfach abgebrochen) war der Spuk mit den Flankenfahrten vorbei.
Nachdem ich alles gerichtet hatte, ließ ich die Bahn noch eine halbe Stunde mit sich selbst spielen und genoss den Anblick der ein- und ausfahrenden Züge, das Klacken der Relais und das Klicken der sich selbst schaltenden Weichen.
Strike!
Hier ein kleiner Blick in die Abgründe der Steuerung (muss außer mir keiner verstehen)
Und zugeschraubt sieht das wieder ganz manierlich aus:
Und hier noch einige kleine Impressionen der Anlage ...
Männer brauchen halt Spielzeuge: z.B. Stereoanlage, Surroundanlage, Modellbahnanlage, Saufgelage ...
Beste Grüße
OL-DIE
heute Nachmittag habe ich einen Fehler in der Steuerung meiner Modellbahn gesucht.
Die Steuerung hatte ich in den 80ern entwickelt, die Platinen geätzt, gebohrt, bestückt und verlötet. Das Schaltungslayout entworfen und die Funktionen analog über TTL-Logik und Relais realisiert. Alles in allem funktioniert das prima, ich kann die Anlage vollautomatisch fahren.
Aus der unteren Etage der Modellbahn fahren wechselweise in jeder Fahrtrichtung 4 Züge nach dem Zufallsprinzip in den oberen Anlageteil und dann selbsttätig zurück in ihr Abstellgleis. Die Weichenstraßen stellen sich die Züge eigenständig, ich muss nichts machen. Das funktioniert über die klassische Diodenmatrix mit Gleichspannung. Ich finde es einfach spannend, mich in der Rolle des Zuschauers zu sehen und mich überraschen zu lassen, welche Züge mir die Steuerung gerade auswählt.
Obwohl die Steuerung schon 30 Jahre alt ist und analog arbeitet, ist sie nicht trivial. Aber im Prinzip zuverlässig.
Heute hatte ich allerdings das Problem, dass es in der unteren Etage (der Modellbahner nennt das Schattenbahnhof) zu Kollisionen gekommen ist. Es fuhren 2 Züge gleichzeitig los und rammten sich dann an der Ausfahrtweiche. Natürlich an ziemlich unzugänglicher Stelle. Ich hatte keine Erklärung für diese Flankenfahrten, sie traten auch nur sporadisch auf.
Also den Deckel de Steuerung aufgeschraubt und in das Drahtgewirr geguckt zwecks Fehlersuche. Die entsprechenden Relais gesucht, Spannungen gemessen, Signalwege verfolgt, nach möglichen Kurzschlüssen auf den Platinen geschaut und so weiter. Festgestellt, dass ein Gleis immer unter Dauerspannung stand, obwohl das Relais offen war. Wie kam das verflixte Gleis sporadisch (wie gemein) an Dauerspannung?
Nachdem ich die Schaltungswege alle durchgehirnt hatte, schraubte ich den Deckel der Steuerung gefrustet zu. Ich wusste dann definitiv, dass der Fehler dort nicht zu finden war. Also blieb nur der Gleisbereich.
Da fand ich dann die Lösung. Das Gleisende wird kurz vor der Ausfahrweiche von den Relais angesteuert und ist somit entweder stromlos oder unter Spannung . Dieses letzte Gleisstück hat 2 Trennstellen, um es so schalten zu können. Ich nutze die klassischen Märklin-Metall-Gleise mit dem Mittelleiter. Und die Verbindungslasche dieses Mittelleiters stellt mit Hilfe eines Pappstückes die Trennstelle dar. Hatte ich damals so gemacht. Und ein solches verflixtes Pappstückchen hat sich offensichtlich im Laufe der Jahre etwas verschoben und stellte gelegentlich (!) einen unerwünschten Dauerkontakt her. Dann konnte die Steuerung schalten was sie wollte, der Zug fuhr durch. Die Trennstelle ist ziemlich unzugänglich angeordnet, aber nach der Herstellung einer einwandfreien Trennung (ich habe die Verbindungslasche einfach abgebrochen) war der Spuk mit den Flankenfahrten vorbei.
Nachdem ich alles gerichtet hatte, ließ ich die Bahn noch eine halbe Stunde mit sich selbst spielen und genoss den Anblick der ein- und ausfahrenden Züge, das Klacken der Relais und das Klicken der sich selbst schaltenden Weichen.
Strike!
Hier ein kleiner Blick in die Abgründe der Steuerung (muss außer mir keiner verstehen)
Und zugeschraubt sieht das wieder ganz manierlich aus:
Und hier noch einige kleine Impressionen der Anlage ...
Männer brauchen halt Spielzeuge: z.B. Stereoanlage, Surroundanlage, Modellbahnanlage, Saufgelage ...
Beste Grüße
OL-DIE