The Kung Fu Cult Master
Im alten China konkurrieren die verfeindeten Kampfschulen der Ming und Shaolin um zwei Überwaffen, deren Besitz die Weltherrschaft in Aussicht stellt - tragen sie doch das Geheimnis der asiatischen 'Kampfkunst' in sich. Chang Mo Kei ( Jet Li ) muss als Kind mitansehen, wie seine Eltern in diesem ständigen Kampf in den Freitod getrieben wurden. Das seiner Mutter gegebene Versprechen, die Eltern zu rächen, erweist sich zunächst als undurchführbar, denn durch einen Spezialangriff eines bösartigen Kung-Fu Meisters ist es ihm nicht möglich, 'die Kampfkunst' zu erlernen. Etliche Jahre später wird der 'Fluch' jedoch gebrochen und Mo Kei wird zu einem der stärksten Kämpfer.
Also, das kurz und knapp zum Plot dieses 'Epos', denn schon eine Beschreibung der ersten 15 Minuten des Filmspektakels könnte mehrere Seiten füllen, eine derartige Flut von Eindrücken und Charaktervorstellungen bekommt man selten vorgesetzt. Die erzählte Geschichte an sich macht gar nicht die schlechteste Figur, zumindest wenn man sich mit allerlei Zauberkraft und dem vollkommenen Verlassen von Sinn und Verstand anfreunden kann, mir hat gerade deshalb dieses Spektakel jede Menge Spaß bereitet.
Für alle, die mit asiatischen B-Movie-Trash nichts anfangen können und sich aufgrund der Starbesetzung (Jet Li, Ngai Sing, Sammo Hung...) etwas 'normalverdauliches' davon versprechen, ein großer (!) Warnhinweis.
Der unfreiwillige Humor rettet so manche Szene, während der bewusst eingesetzte kaum bis keine Wirkung zeigt. Auch ungewohnt bei der Darsteller-Riege, das anspruchsvolles Martial Arts nicht geboten wird. Sammo Hung als Action-Choreograph lässt es hier lieber durch die Luft rauschen, Druckwellen und Blitze mit der Hand verschleudert, Leuchtschwerter einsetzen und in der Schwerelosigkeit schweben, das es ein wahres Fest für den geneigten Hong Kong-Fantasy-Freund ist.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge kann ich dieser DVD den miesesten Ton, den ich bislang überhaupt erleben durfte, attestieren. Zuerst war ich noch der Annahme geneigt, das es nur die deutschen Tonspuren (5.1/2.0) betreffen könnte, letzte Zweifel an der Prädikatsvergabe räumte aber das Wechseln auf die Spuren in Kantonesisch und Mandarin aus. Die Synchronisation selber erinnert an ein Studentenprojekt, dem es - trotz Motivation - an technischer Ausstattung und Fähigkeit mangelt. Die Komik, die teilweise schon aus der Stimmenbesetzung entsteht, kann durchaus als unschätzbar gesehen werden und verhilft darüber hinaus zu ganz besonders starken Nervenreizen.
Für Hong Kong-Verhältnisse war der Film (Baujahr 1993) eher ein kommerzieller Flop, mich hingegen reut die Investition in diese DVD (mit schmucker Metallbox) keineswegs.
Eine Bewertung ist etwas diffizil, kommt es doch sehr auf die Sichtweise an
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Als Freund des asiatische Films, dem auch aussergewöhnliche Kost großes Vergnügen bereitet, vergebe ich gerne
8,5/10
Edit: Tippfehlers