Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Ein sehr interessantes Statement herr Bien.

Jetzt bleibt bei mir aber die Frage warum es denn Buttkicker und ultratiefe Subwoofer gibt. Das man die Frequenzen unterhalb von 30Hz nicht oder kaum noch mit den Ohren wahrnimmt ist ja bekannt.
Allerdings tue ich mich echt schwer zu glauben, das man in diesen Frequenzen nichts spüren kann.

Sie sagten ja, das einige Test-Probanten Unterschiede bei extremen Lautstärken bemerken konnten. Womit wurden denn die Hörer beschallt? Mit gleichmäßigen Sinustönen?

Wie sieht das ganze aber aus, wenn wie im Film kurze Druckwellen durch den Raum wandern. Ich kann mir vorstellen, das man gerade kurzen Impulsen deutlich stärker Frequenzen um 15-25Hz spüren kann.

Es gibt ja auch verschiedene Nachweise im Internet, das der Mensch Infraschall wahrnehmen kann:
http://de.wikipedia.org/wiki/Infraschall

Allerdings kann man Musik (bis auf Orgelmusik) wohl komplett aus der Diskussion rausnehmen, da sich wohl kaum jemand so einen Super-Woofer nur für Musik hinstellen würde.
Ich denke die Mehrheit ist an Filmton interessiert und der bietet ja bekanntlich sehr tiefe Frequenzen.

Ich zitier ich nochmal selbst:

Helikopter, Podrennen (Star Wars Ep.1), futuristische Waffen (Transformers und Co.), Erdbeben, Vulkanausbrüche, Wind, Donner, Orgelmusik, Auspuffanlagen, Motoren und ich glaube sogar in Jurassic Park das Aufstampfen des T-Rex bringen ordentlich die Luft zum Beben ohne über ~25Hz zu kommen.

Nightspider hat geschrieben:...
Jetzt bleibt bei mir aber die Frage warum es denn Buttkicker und ultratiefe Subwoofer gibt. Das man die Frequenzen unterhalb von 30Hz nicht oder kaum noch mit den Ohren wahrnimmt ist ja bekannt.
Allerdings tue ich mich echt schwer zu glauben, das man in diesen Frequenzen nichts spüren kann.
...

Bei den "ultatiefen Subwoofern" stellt sich IMHO die Frage, ob die wirklich tiefer spielen können, oder ob es nur "Papier-Tiger" (mit geschönten oder fehlerhaften Messwerten) sind.

Da für deutlich mehr Tiefgang das vielfache an Verstärkerleistung benötigt wird, wäre ein ultratief abgestimmter Subwoofer zudem vermutlich auch preislich uninteressant.

Wikipedia hat geschrieben:...
Das experimentelle Konzert (mit dem Titel Infrasonic), aufgeführt in der Londoner Konzerthalle Purcell Room, bestand aus zwei Aufführungen mit je vier Musikstücken. Je zwei der Musikstücke waren mit dem beschriebenen 17-Hz-Ton unterlegt. Um die Testresultate von den Musikstücken unabhängig zu machen, wurde der 17-Hz-Ton in der zweiten Aufführung gerade unter diejenigen zwei Stücke gelegt, die in der ersten Aufführung frei davon waren. Den Teilnehmern wurde nicht mitgeteilt, welche der Stücke den Ton enthielten. Wurde der Ton gespielt, berichtete eine signifikante Zahl von Befragten (22 %) Beklemmung, Unbehagen, extreme Traurigkeit, Reizbarkeit verbunden mit Übelkeit oder Furcht ...

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Infraschal ... experiment

Also viel Geld bezahlen um Beklemmungen und Unbehagen zu bekommen



Da Du das Stichwort "Orgelmusik" erwähnt hast, denke ich aber, dass sich Herr Bien bestimmt auch nochmal zu Wort melden wird.


Gruß
Rank

Guten Tag Herr Bien,

ein herzliches Danke schön für Ihre ausführliche Erläuterung, die selbst ich als blutiger Akustik-Laie nachvollziehen kann. Und Ihr Statement zum Tiefbass an sich ist sehr lehrreich, welches auch mein Weltbild zum <20 Hz Woofer wieder zurecht gerückt hat.

Gemäß Ihrer Zeilen weiß ich nun, das meine Entscheidung zum nuVero AW-6 hin die richtige war. Und das für meinen 23 m² Raum der große Bruder nun nicht mehr erforderlich ist.

Gruß Klaus

Rank hat geschrieben:Mit den 26Hz des nuVero-Sub hat man nun möglicherweise die "goldene Mitte" zwischen möglichst präzise und möglichst tief gefunden !?

Zumal der AW-6 DSP ja neben dem guten Aussehen auch noch eine kleine Stellfläche mitbringt. Das erhöht mal wieder deutlich den WAF.

Gruß Klaus

Rank hat geschrieben: Man muss sich nicht nur die Frage stellen, wie selten in Musikaufnahmen extrem tiefe Bassanteile überhaupt enthalten sind, sondern man muss sich auch die Frage stellen, wie stimmig diese Tiefbassanteile solcher Aufnahmen überhaupt klingen - wenn sie denn vorhanden & hörbar sind.
Denn letztendlich ist es sehr zweifelhaft, ob die Tiefbass-Anteile im Tonstudio auch korrekt abgemischt wurden.

Da die in Tonstudios verwendeten Lautsprecher im Tiefbass sogar oftmals deutlich früher und stärker abfallen, als beispielsweise eine nuVero 14, muss man sogar davon ausgehen, dass der Bass sehr vieler Aufnahmen eh nicht ganz stimmig produziert wurde.

Gruß
Rank

Selbst über Mid- oder gar Nearfield gemischt und abgehört : Vorhandene und/oder nicht vorhandene/eliminierte Tiefbassanteile machen sich um 10er-Potenzen deutlicher bemerkbar als jeder vermeintliche Unterschied zwischen 192/256/320´er mp3-Codierungen...

Sollte es sich um Aufnahmen aus einem passablen Studio handeln, das in der Regel über solch kleine feine Mains

http://www.stageaccompany.com/en/produc ... series.php

wie hier den legendären M59 der Holländer verfügt, so hat man bei der Aufnahme einiges gehört. Mehr als andere zumindest.

Zum Vergleich : Ein ähnliches Kaliber neuerer Existenz :

http://www.thomann.de/de/adam_s7a_mk2.htm

Also bitte weniger orakeln, was geht und was nicht. Auch wenn einem das in Fleich und Blut steckt.

Stefan

auch wenn mich jetzt ca. 1000 leute killen werden, aber:

Ich verstehe nicht ganz das Problem mit den ganzen Subs ?
Fakt ist, das es doch schon den AW-1000 gibt. Dieser kann, wenn ich das alles hier richtig gelesen habe zwischen 30 und 20 Hz umgeschaltet werden (Trennfrequenz ?). Dann lese ich hier, dass man normalerweise die Frequenzen erst so ab ca. 30 Hz hören kann. Okay. Gut.

Dann frage ich mich jetzt aber : "Wozu dann noch einen weiteren Sub entwickeln ? Es gibt doch schon einen guten Sub !"
Wass soll ein DSP 6 oder wie auch immer dieser heissen mag noch besser machen können ?
Die Frequenz kann es jedenfalls nicht sein...

mfg
ein Laie hat sich geoutet

der

DSP 6

hat eben ein DSP-modul drin. der aw1000 hat das nicht. da sitzt ein "normales" verstärkermodul drin.

Zusätlich verfügt der DSP-Amp des 6´er über 3 lernbare Notch-Filter. Wenn ich die Vorab-Info´s richtig deute.

Stefan

StefanB hat geschrieben:Zusätlich verfügt der DSP-Amp des 6´er über 3 lernbare Notch-Filter. Wenn ich die Vorab-Info´s richtig deute.

Stefan

Richtig!

Nightspider hat geschrieben:Ein sehr interessantes Statement herr Bien.

Jetzt bleibt bei mir aber die Frage warum es denn Buttkicker und ultratiefe Subwoofer gibt. Das man die Frequenzen unterhalb von 30Hz nicht oder kaum noch mit den Ohren wahrnimmt ist ja bekannt.
Allerdings tue ich mich echt schwer zu glauben, das man in diesen Frequenzen nichts spüren kann.

Spüren schon - aber eben nicht hören. Wenn dann jemand so einen heiligen Golf-Piloten-Gral/Proleten-Sub kauft, wird der unters Bett oder den Hintern montiert, so dass der 15Hz angeschriebene Rumpel-Sub eben genau den Hintern zum Rumpeln bringt.

Ob dir der A... mir 15, 20 oder 26 Anschlägen pro Sekunde geschüttelt wird, kann kein Mensch unterscheiden. Nur: Mit Musik hat das überhaupt nichts mehr zu tun