Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

aaof hat geschrieben:Ich sach's aber mal auf gut deutsch: der Steinbrück hat geschätzt 1 Millionen Euro mit den Vorträgen verdient (ok, davon auch einiges gespendet).

Jetzt frage ich euch aber mal allen ernstes, wie soll so ein Mann / Politiker für uns kleine Bürger gescheite Politik machen? Kann sich so ein Mensch überhaupt in die Nöte einer z. Bsp. ostdeutschen Verkäuferin hineinversetzen, die 60 Stunden und mehr schrubben muss und am Ende des Monats mit 1000 Euro nach Hause geht?

Ach, ich habe vergessen zur erwähnen, dass in Städten wie Erfurt die Mieten mittlerweile auf Frankfurter Niveau liegen. Preiswerter Wohnraum wird abgerissen und durch schicke Neubauten mit Eigentumswohnungen ersetzt.

Wenn ein Abgeordneter 7000-9000 Euro im Monat verdient, ist das gerecht und glaubwürdiger, als zich Millionen durch Vorträge und durch Vorstandsbonis zu verdienen.

Des weiteren halte ich (wie auch in anderen Ländern üblich) ein gewisses Berufsverbot für bestimmte Branchen auf ein paar Jahre für Politiker durchaus als legitim.

Man denke nur an Schröder und seinen Deal mit der Ostseepipeline.

Ein Politiker sollte Interessenvertreter des Wählers sein und nicht irgendwelche Lobbys bedienen.


Gruß


aaof

Gute Leute kosten trotzdem Geld. Nur weil jmd gut ist und viel Geld verdient kann man ihm doch nicht absprechen nicht Politik für die "kleinen" Leute machen zu können, oder?

Nochmal, weil wir hier ja in einem Hififorum sind: Ein Pärchen Lautsprecher für ein paar hundert Euro wird mit der Lupe untersucht und beim kleinsten Kratzerchen oder Fusselchen Preisnachlass oder Ersatz verlangt. Mein "Preisgefühl" ist verletzt, wenn jemand für einen Vortrag 25000€ bekommt; das mag in bestimmten Kreisen "üblich" sein, zeigt aber IMHO nur, wie weit sich diese Leute vom normalen Leben entfernt haben.

aaof hat geschrieben:Jetzt frage ich euch aber mal allen ernstes, wie soll so ein Mann / Politiker für uns kleine Bürger gescheite Politik machen? Kann sich so ein Mensch überhaupt in die Nöte einer z. Bsp. ostdeutschen Verkäuferin hineinversetzen, die 60 Stunden und mehr schrubben muss und am Ende des Monats mit 1000 Euro nach Hause geht?

Das könnte man genauso gut (überspitzt) auf die Zunft der Akkademiker ummünzen. Kann sich ein Ingenieur mit >= 3.000 € Netto im Monat überhaupt in den kleinen Handwerker oder die ausgebeutete Verkäuferin hineinversetzen? Bereits für besser verdienende Leute wie mich sind Dinge wie jährlicher Urlaub, teure Weihnachtsgeschenke, gutes Auto etc. so zur Selbstverständlichkeit geworden, dass man sich nicht immer vorstellen kann, dass es Leute gibt, die anstelle des nächsten Urlaubs eher daran denken, ob man den Nachwuchs bis zum Monatsende satt gekommt und einigermaßen einkleiden kann.

Was ich damit ausdrücken will: Ginge es um das 100%-ige Hineinversetzen, dann müsste die Regierung aus Leuten bestehen, die zuvor im Niedriglohnsektor gearbeitet haben (oder gar langzeitarblos waren). Auf die Ergebnisse dieser "Politik" bin ich gespannt. Wenn man Pech hat, kommt am Ende eine neue "Rote Khmer" dabei heraus.

Warum denn nicht ein Millionär als Kanzler? In anderen demokratischen Staaten (z.B. Frankreich [OK, der aktuelle Präsident eher nicht] und die USA) ist das ganz normal. Da regt sich auch keiner auf, wenn es dem Staatsoberhaupt besser geht. Ich sage, solange die Qualität stimmt, kann ein "Chef" auch ordentlich was kosten.
Bestes Beispiel aus der Wirtschaft: Wendelin Wiedeking war trotz seines exoribant hohen Gehaltes (war einzig und allein vom Gewinn der Firma abhängig und Anfang der 90-er mal definiert wurden) von seinen "Untergebenen" heiß und innig geliebt worden. Wo gibt es das, dass selbst der Betriebsrat ein sehr gutes Verhältnis zum Vorstandschef gepflegt hat? Die Geschichte mit der versuchten VW-Übernahme lasse ich mal weg (da hat er wohl jeden Realitätssinn verloren), doch bis dahin war es ein fähiger "Lenker", der Porsche wieder dahin zurückgeführt hat, wo die Firma früher schon mal war.

So, ich hoffe, jetzt nicht gesteinigt zu werden.

PS:

g.vogt hat geschrieben:Nochmal, weil wir hier ja in einem Hififorum sind: Ein Pärchen Lautsprecher für ein paar hundert Euro wird mit der Lupe untersucht und beim kleinsten Kratzerchen oder Fusselchen Preisnachlass oder Ersatz verlangt. Mein "Preisgefühl" ist verletzt, wenn jemand für einen Vortrag 25000€ bekommt; das mag in bestimmten Kreisen "üblich" sein, zeigt aber IMHO nur, wie weit sich diese Leute vom normalen Leben entfernt haben.

Meine NuLines haben auch Kratzer, wenn ich mit der Lupe darauf schaue, oh mein Gott, ich werde daran sterben. Vielleicht gehöre ich ja einfach nur zu den wenigen Pragmatikern, die bei so was nicht gleich die Hotline "belästigen"...

aaof hat geschrieben:....
Wenn ein Abgeordneter 7000-9000 Euro im Monat verdient, ist das gerecht und glaubwürdiger, als zich Millionen durch Vorträge und durch Vorstandsbonis zu verdienen.

Wo ist der Gefällt mir Button?!

aaof hat geschrieben:...
Ein Politiker sollte Interessenvertreter des Wählers sein und nicht irgendwelche Lobbys bedienen.
Gruß
aaof

FReak950 hat geschrieben: ...Gute Leute kosten trotzdem Geld. Nur weil jmd gut ist und viel Geld verdient kann man ihm doch nicht absprechen nicht Politik für die "kleinen" Leute machen zu können, oder?

g.vogt hat geschrieben:Nochmal, weil wir hier ja in einem Hififorum sind: Ein Pärchen Lautsprecher für ein paar hundert Euro wird mit der Lupe untersucht und beim kleinsten Kratzerchen oder Fusselchen Preisnachlass oder Ersatz verlangt. Mein "Preisgefühl" ist verletzt, wenn jemand für einen Vortrag 25000€ bekommt; das mag in bestimmten Kreisen "üblich" sein, zeigt aber IMHO nur, wie weit sich diese Leute vom normalen Leben entfernt haben.

mcBrandy hat geschrieben:

aaof hat geschrieben:....
Wenn ein Abgeordneter 7000-9000 Euro im Monat verdient, ist das gerecht und glaubwürdiger, als zich Millionen durch Vorträge und durch Vorstandsbonis zu verdienen.

Wo ist der Gefällt mir Button?!

Besser kein Gefällt - mir - Button, sonst ist Gerald weg...

Aber mal nur zu den oberen Auszügen, die man doch nur unterstreichen kann und ihnen zustimmen kann.

ABER:

Welche Fußballspieler in den obersten Ligen würde das Gehalt als unanständig ablehnen, dass für ihn der Berater mit dem jew. Vereinsvorstand ausgehandelt hat. Welcher Schauspieler, Sänger, usw. .. Entertainer würde die Gage ablehnen, die sein Agent mit den Veranstaltern ausgehandelt hat.

Man darf m.E. dabei also nicht die andere Seite außer Acht lassen - nämlich diejenigen, die die agierende Person(en) engagiert hat zum Zwecke der Unterhalterung éiner dritten Gruppe (der Zuschauer...).
Ganz besonders, wenn man dann noch bedenkt, dass das Geld dazu ja eigentlich im Prinzip von der Allgemeinheit kommt (durch Beiträge, Bezugskosten, Eintrittspreise usw. usf.

Ich finde eigentlich dass die Diäten bei uns zu niedrig sind!

Warum sollten die wirklichen Spitzenleute bei uns in die Politik gehen, wenn man in der Wirtschaft deutlich mehr verdienen kann ohne sich vorher jahrelang durch Parteigremien quälen zu müssen?

warum leute in die politik gehen? wegen der altersabsicherung. dafür muss unsereins sehr lange stricken und wird es doch nie erreichen

HeldDerNation hat geschrieben:Ich finde eigentlich dass die Diäten bei uns zu niedrig sind!

Warum sollten die wirklichen Spitzenleute bei uns in die Politik gehen, wenn man in der Wirtschaft deutlich mehr verdienen kann ohne sich vorher jahrelang durch Parteigremien quälen zu müssen?

Habe ich das nicht so in der Art auch geschrieben: Wenn die andere Seite so viel anbietet...
Wenn sie nicht genug anbietet, bekommt sie auch keine Spitzenleute. Und wer bietet in diesem Fall an? Wir, die Steuerzahler über die Politiker selbst. Wenn die sich die Diäten erhöhen ist das Geschrei (wobei die Presse ein gehörigen Anteil hat) groß.

@mk-stgt:
Schau dir mal das Spießrutenlaufen an, dass man durchlaufen muss, um z.B. für höhere Positionen als den Stadtrat benannt zu werden. Das sind doch kaum Leute, die das aus finanziellen Gründen machen (vielleicht auch). Für viele ist sicher die Einflussmöglichkeit, der Status usw. eine große Motivation.

HeldDerNation hat geschrieben:Ich finde eigentlich dass die Diäten bei uns zu niedrig sind!

Warum sollten die wirklichen Spitzenleute bei uns in die Politik gehen, wenn man in der Wirtschaft deutlich mehr verdienen kann ohne sich vorher jahrelang durch Parteigremien quälen zu müssen?

Dieses Argument kommt in solchen Diskussionen fast schon reflexartig. Im Prinzip sind die Diäten ja so hoch angesetzt, dass Politiker keine weiteren Nebentätigkeiten erfüllen müssen (das ist ja auch der Sinn an der Sache). Tun viele (nicht alle!) aber trotzdem. Hier liegt doch die Frechheit. Warum muss Herr Steinbrück als einfacher Abgeordneter einer Nebentätigkeit nachgehen? Langen die Diäten, sonstige Zulagen und die vor allem sichere Altersabsicherung nicht aus? Für die 4 Jahre als Finanzminister bekommt der soviel Rente, dass kann ich nach 40 Jahren geleisteter Arbeit nur träumen von.

Und warum ein 2h Vortrag bei den Bochumer Stadtwerken 25.000 Euro wert sein soll, erschließt sich mir auch nicht. Ich meine, wer verhandelt solche Preise aus? Ich reisse mir den Arsch ein ganzes Jahr dafür auf, dass ich jetzt im Dezember ein 13 Gehalt bekomme, vom dem geschätzte 50% an den Fiskus, Krankenkassen & Co. wieder abfließen.

Mir geht's damit immer noch besser, als vielen anderen. Aber ich habe damit kein schlechtes Gewissen. Es ist verhältnismäßig. Das ist der Punkt.


Gruß


aaof

aaof hat geschrieben:Und warum ein 2h Vortrag bei den Bochumer Stadtwerken 25.000 Euro wert sein soll, erschließt sich mir auch nicht. Ich meine, wer verhandelt solche Preise aus? Ich reisse mir den Arsch ein ganzes Jahr dafür auf, dass ich jetzt im Dezember ein 13 Gehalt bekomme, vom dem geschätzte 50% an den Fiskus, Krankenkassen & Co. wieder abfließen.

Servus!
Das kommt auch darauf an WAS vorgetragen wird.
Da gibt´s Spezialisten die noch wesentlich mehr bekommen, als diese 25k
Allerdings spielen die in einer anderen Liga und haben mit Stadtwerken - egal ob in Bochum oder sonst wo - gar nix am Hut.

Man fängt klein an.
140,-- pro Person für 1,5 Stunden
2 Einheiten zu je 45 Minuten - dazwischen 20min Pause
Am Vormittag und am Nachmittag eine Gruppe mit jeweils 30 Personen.
Von Montag bis Freitag.
Macht in Summe 42k
Die Hälfte ergeht an die Stiftung (die das organisiert und Leute bringt).
Der Vortragende erhällt 21k
In der Woche natürlich!
Ist auch recht anstrengend.
Aber das ist ja auch nur der Einstieg.

Wenn Du gut bist (kann man lernen) wirst du 6x pro Jahr gebucht.
Es gibt da immer nur Jahresverträge. Im Schnitt bekommt man pro Jahr
20% mehr bezahlt. Das summiert sich natürlich. Aber man will das ja die
vollen 10 Jahre machen. Denn dann bekommt man ja die schweizer Pension
ausbezahlt weil man hat ja in der Schweiz eine kleine GmbH gegründet.

Geld holst Du dir täglich beim Bankomat mit deiner schweizer Kreditkarte.
400 pro Tag sind Maximum - Also besser täglich holen gehen!
Ab und zu einen kleinen Ausflug mit dem Stern und der Gattin in die Schweiz.
Die Luft ist gut, man geht Geld abheben und schön Essen.

Es ist Stress pur.