bony hat geschrieben:...dass meine Lautsprecher nicht taugen. Was für Lautsprecher nutzt denn du?
Ja klar, gerade bei Vorstufen; die haben im Normalfall ungefähr so viel Einfluss auf den Klang wie ein gutes Chinch-Kabel (wenn sie nicht gerade Rauschen).
Das mit den Lautsprechern ist natürlich ein Problem, denn die sind (ab einer gewissen Qualität der restlichen Ausstattung) das schwächste Glied in der Kette.
Und Jeder, der sich mal mit Informationstechnik (im weitesten Sinne) beschäftigt hat sollte gelernt haben, dass die Qualität der Gesamt-Übertragung stets vom schwächsten Glied in der Übertragungskette am stärksten bestimmt wird.
Meine Boxen sind irgendwas Altes von Technics, hatten im Original einen etwas eigenartigen Klang (im Hochtonbereich), den die dann durch gründliche Korrekturen an den Frequenzweichen beheben konnte. Der große Vorteil dieses Bundles bestand darin, dass die Anlage im Bass-Bereich exakt auf die Boxn abgestimmt ist (praktisch sowas wie ein eingebautes ATM
). Mit meinen Korrekturen komme ich dadurch auf einen nahezu linearen Frequenzgang von 40Hz bis über 18 kHz (darüber wird es eh albern
)
Für Vergleichs-Tests nehme ich aber meistens meine Kopfhörer (Sony MDR-CD780), die sind über jeden Zweifel erhaben.
Kikl hat geschrieben:Deshalb glaube ich, dass das System technisch ausgereizt ist. ... Wenn Du einen ordentlichen CD-Player hast, der funktioniert, lohnt es sich IMHO nicht Geld in einen teureren CD-Player zu stecken. Gib das Geld lieber für gute Boxen oder Verstärker aus.
Das ist grundsätzlich korrekt, allerdings gibt es noch andere Qualitäts-Merkmale, welche zwar auch sehr wichtig sind (und wo man z.T. gravierende Unterschiede hat), welche aber interessanterweise von den Hai-Vieh-Puristen als zweitrangig angesehen werden, z.B.:
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Bedien-Komfort (Informationsgehalt des Displays, Bedienbarkeit mit und ohne Fernbedienung, Reaktions- bzw. Verzögerungszeiten). Finde es z.B. völlig unakzeptabel, dass der Yamaha 657 nichtmal eine Taste für Vor und Zurückspringen an der Frontplatte hat und mit bis zu 1/2 Sek. Verzögerung auf Tastendrücke auf der Fernbedienung reagiert.
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Fehlerkorrektur, d.h. die Fähigkeit, zerkratzte oder anderweilig fehlerhafte CDs noch fehlerfrei wiedergeben zu können.
Kikl hat geschrieben:Die Neuen Tonträgerformate wie SACD und Audio-DVD sind der CD überlegen. Ob die Unterschiede hörbar sind, weiß ich nicht.
Bei qualitativ einwandfreien Mastering müsste eine CD eigentlich grundsätzlich ausreichen, um sämtlichen Anforderungen der Musik-Wiedergabe in einer Qualität gerecht zu werden, die über jeden Zweifel erhaben ist.
Wenn man sich mit einer SNR von 60dB an leisen Stellen zufrieden geben würde (was so ziemlich das Maximum dessen ist, was man von Schallplatte oder Radio erwarten kann), dann hätte man eine Dynamik-Reserve von 30dB, weit mehr, als wirklich nötig (und von den meisten Anlagen verkraftet!).
Das Problem liegt aber an einer anderen Stelle, nähmlich dass CDs überwiegend für den vergleichsweise anspruchslosen Massenmarkt hergestellt werden. Qualitativ hochwertige Aufnahmen stellen sehr hohe Ansprüche an das Wiedergabe-System (z.B. bzgl. der Leistungsreserven), welche von den meisten Anlagen nicht ansatzweise erfüllt werden. Deshalb werden die meisten Aufnahmen beim Mastering für den Massenmarkt "zurechtgemacht" (Dynamik-Kompression, Frequenzgang-Beschneidungen etc.).
Dadurch wird der Druck aus den Bässen genommen, steilflankige Schallereignisse (z.B. Schlaginstrumente) verlieren ihren "Charakter". Von vielen "Konsumenten" (die klassischen Schallplatten-Hörer
) wird dieser "entwertete" Klang sogar als angenehmer/gefälliger empfunden.
Man könnte davon ausgehen (=hoffen), dass beim Mastering von SACD oder DVD-A dafür gesorgt wird, dass die Aufnahme näher am Original ist. Mir ist aufgefallen, dass selbst bei DVD-Video die verschiedenen Audio-Spuren unterschiedlich gemastert sind. Habe da eine DVD mit einer DD5.1-Spur und einer dts96/24, da ist ein
wahrnehmbarer Unterschied, gerade wenn es mal zur Sache geht!
Wenn man also daran interessiert ist, mit einer hohen Qualität so nahe wie möglich am Live-Event zu sein, dann wäre (zumindest aus meiner Sicht) SACD und DVD-A durchaus eine lohnende Investition. Dann sollte natürlich auch der Rest stimmen.
Sowas geht natürlich in's Budget und deshalb ist es für die meisten von uns wichtig, nicht allzuviel Geld für nutzlosen Kram auszugeben, sondern dort zu investieren, wo wirklich hörbare Unterschiede zu erwarten sind...
Nur deshalb diskutiere ich so vehement für/gegen bestimmte Geräte/Optionen.
Wenn Geld keine Rolle spielt, dann ist es kein "Fehler", 10.000 für einen CD-Spieler auszugeben, denn schlechter ist er bestimmt nicht. Und auch die
"Fadel Art" Lautsprecherkabel klingen nicht schlechter als
Conrad-Lautsprecherkabel (aber auch nicht besser und kosten z.T. mehr als das 1000-fache!!!).