Hallo Amperlite,
Amperlite hat geschrieben:War heute bei einem Fahrradhändler. Der hat mir erzählt, eine Nabenschaltung wäre insgesamt in der Pflege nicht weniger aufwändig. Man müsse weniger häufig pflegen, dafür würde der einzelne Service länger dauern. Er empfahl einen Getriebeölwechsel alle halbe Jahre (natürlich abhängig von der Fahrleistung).
dass die Shimanos gar kein Getriebe
öl enthalten, macht die Aussagen schon mal zweifelhaft.
Meine Erfahrung seit Mitte 2006 mit einer (der besseren) 7er Shimanos:
Erste Kette tot nach 200km; dafür kann die Nabe nichts.
Zweite Kette fertig nach 1 1/2 Jahren; ich hatte wohl eine Aktie dran, weil ich sie im Winter nicht genug gepflegt habe.
Dritte Kette läuft immer noch, sieht aber gerade nicht so gut aus (Scheiß Salzlauge). Kettenblatt ist noch das erste, Ritzel hinten habe ich getauscht, allerdings nicht wegen Verschleiß, sondern wegen Übersetzungsumstellung. Ich fahre seit einiger Zeit einen anderen Stil, höhere Trittfrequenzen.
Wartungseinsätze Nabe:
Lagerspiel nach ca. 3/4 Jahr wurde beseitigt.
Letzten Herbst habe ich die Nabe warten lassen, mein Fahrradfritze hat sie dafür nicht komplett zerlegt, sondern hat nur die äußeren Bereiche geprüft, gereinigt und nachgeschmiert (Kostenpunkt 20 Euro, sinnvolle Investition). Bei regelmäßiger Winterfahrt besteht die Gefahr, dass die Schmierung der äußeren Bereiche (Ansatz Schaltmechanismus) nicht mehr ausreicht, Salzlauge dort eindringt und die Teile regelrecht zerreibt. Mehr regelmäßige Wartung ist wohl auch gar nicht möglich. Wenn man also ganz vorsichtig sein will, wäre
eine Wartung pro Jahr vorm Winteranfang ausreichend.
Dafür habe ich schon zwei Mal den Schaltzug warten lassen müssen, wegen Festfrierens (1x Schaltzug, einmal Schaltzug und Hülle). Das ist mir mit der Kettenschaltung aber auch passiert. Man sollte sich im Keller/in der Garage einen Haken anbringen, um das Rad daran senkrecht aufzuhängen, andernfalls bleibt eher oder später unterhalb des Tretlagers Wasser im Schaltzug stehen. Kettenschaltungen sind insoweit oft weniger anfällig, weil der Zug teilweise offen verläuft.
Eine Nabe wäre angeblich nichts, um mit kräftigem Antritt Berge zu beklimmen - sie würde dadurch zu schnell verschleißen.
War das ein Extremsportler mit Fachgeschäft? Dann hätte er aus seiner Sicht womöglich recht. Für den kräftigen Antritt eines durchschnittlichen Stadt- und Tourenfahrers sind die besseren Naben aber durchaus geeignet. Die Übersetzungsbreite und Abstufung der 8er Naben reicht für "ambitionierte Bergfahrten" aber ohnehin kaum aus. Alternativ könnte man hier aber über eine 2*8-Lösung nachdenken, zumindest um den Arbeitsbereich der Nabe für Berganfahrten zu verschieben (Doppelkettenblatt vorn mit großem Sprung).
Außerdem sei der Verlust am Getriebe deutlich höher als bei einer Kettenschaltung.
Das stimmt nur, wenn die Kettenschaltung hochwertig, optimal gepflegt und eingestellt ist.
Was sind eure Langzeiterfahrungen mit Nabenschaltungen wie einer Shimano Alfine?
So lange gibts die ja noch gar nicht.
Meine Langzeiterfahrung mit Schaltnabe sieht zusammenfassend so aus:
Nabe hält was sie verspricht.
Am Fahrrad gibt es noch ganz andere Teile, die in der Summe durch Verschleiß weitaus mehr ins Geld gehen (Reifen!, Pedale, Federsattelstütze, (Federgabel), Steuerlager, Tretlager, Felgen, Speichen).
holli hat geschrieben:Eine einfachere Schaltung als die Alfine würde ich übrigens nicht empfehlen.
Meines Wissens ist die Alfine die "hübsche Schwester" der Nexus Premium (die mit dem roten Ring). Aber Obacht, die Nexus Premium gibts in einer neueren, weiter verbesserten Version (Lagerung, Standfestigkeit), in fertigen Laufrädern und Fahrrädern ist aber oft noch die ältere Version verbaut.
Aber wenn du's 1x richtig machen willst, dann nimm 'ne Rohloff
![Exclaim :!:](./images/smilies/nuforum/icon_exclaim.gif)
Ich bin um dieses Thema auch schon rumgeschnürt, mich halten von der Rohloff zwei Gründe ab:
1) Das Rad wird einfach zu attraktiv für Diebe.
2) Für das Geld der Rohloff kann ich 3 bis 4 Nexus-Premium/Alfine-Hinterräder verschleißen (und kriege jedesmal 'ne frische Felge und frische Speichen obenauf).
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt