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Re: Japan - Reaktor hochgegangen

Verfasst: Di 15. Mär 2011, 10:42
von djbergwerk
Würde doch die Diskussion Kernernergie überall auf der Welt so pochen wie in Deutschalnd!

Re: Japan - Reaktor hochgegangen

Verfasst: Di 15. Mär 2011, 10:44
von TasteOfMyCheese
djbergwerk hat geschrieben:Würde doch die Diskussion Kernernergie überall auf der Welt so pochen wie in Deutschalnd!
Vor allem in Frankreich und Tschechien wäre das klasse. Die Franzosen spekulieren eh auf Westwind und stellen ihre Ruinen schön an unsere Grenze und die Tschechen bauen meines Wissens nach auch nicht direkt die sichersten Meiler...

Re: Japan - Reaktor hochgegangen

Verfasst: Di 15. Mär 2011, 10:46
von Kikl
g.vogt hat geschrieben:
Kikl hat geschrieben:Heißt das, dass die laufenden Kraftwerke nicht technisch nachgebessert werden sollten aufgrund von Erenntnissen aus dem Unfall?
Nein, heißt es natürlich nicht. Aber es reicht nicht, "einfach nur" das nachzubessern, was in Japan nicht funktioniert hat, sondern unter dem Eindruck der Folgen solcher Unfälle eine Neubewertung von Nutzen und Risiko vorzunehmen.
Ich bin wie gesagt gegen den dauerhaften Einsatz der Atomkraftwerke. Aber ich glaube, dass es für einen Übergangszeitraum nicht anders geht - oder wir schlagen die Klimaschutzziele in den Wind und schmeißen den verbrecherischen Mullahs - und folglich auch den Terroristen - weiter das Geld in den Rachen. Manchmal muss man sich einfach zwischen zei Übeln entscheiden.
Wenn in Deutschland ein vergleichbarer Unfall passiert, dann sind "verbrecherische Mullahs" (denen Westerwelle gestern noch die Hand schüttelte) unser kleinstes Problem. Meines Wissens sind Atomkraftwerke als "Brücke" gerade ungeeignet, weil sie nicht hinreichend flexibel auf den Bedarf reagieren (kann man ja gerade aktuell nachlesen, dass selbst ein notgestoppter Reaktor anfangs noch 10% seiner Leistung weiterheizt) und die Netze für erneuerbare Energien blockieren. Als Brücke würden sich eher dezentrale Gasheizkraftwerke eignen, wie sie bspw. unsere Stadtwerke haben, bei denen ich genau deswegen auch Stromkunde bin.
Nun, die verbrecherischen Mullahs führen weltweit Krieg, in Afghanistan (Taliban, Al Qaida), Im Sudan (Versklavung der christlichen und animistischen Minderheiten), in Nigeria (siehe Sudan), in Somalia, Pakistan, Irak, Libanon (Hisbollah), Gaza (Hamas),....

Von wem werden die Herren finanziert und wer verbeitet weltweit diese Ideologie? Das sind die Wahabiten und Salafiten von der arabischen Halbinsel. Ich sehe da einen ganz direkten Zusammenhang und komme deshalb zu einer anderen Risikobewertung als du. Wenn wir die Leichenberge auftürmen und auf die Wagschaale legen, dann bin ich mir ziemlich sicher in welche Richtung sie ausschlagen wird. Die Probleme mit der Klimaveränderung habe ich damit noch gar nicht angesprochen.

Wenn dich das Händeschütteln von Herrn Westerwelle stört, dann musst du die Ölabhängigkeit verringern. Ich sehe darin ein größeres Risiko für die Menschheit als von dem Nuklearunfall in Japan, den ich damit in keiner Weise verharmlose sondern für ein großes Unglück halte.

Natürlich wird die Abhängigkeit vom Erdöl und -gas durch die Atomkraft verringert. Ich gehöre übrigens zu den wenigen Menschen, die ausschließlich Ökostrom beziehen und dafür bereit sind auch einen Mehrpreis zu zahlen. Wie sagen die Amis so schön: "Put your money, where your mouth is!"

Re: Japan - Reaktor hochgegangen

Verfasst: Di 15. Mär 2011, 11:05
von g.vogt
Hallo Kikl,

ich habe vor einiger Zeit eine Dokumentation zu dem Thema gesehen. Sehr nachdenklich gestimmt hat mich dabei die Meinung eines Mannes, der früher in einem AKW arbeitete und heute Holzpelletsheizungen baut. Er sagte, man habe damals unter den Kollegen zusammengesessen und über Tschernobyl gesprochen. Die Frage kam auf, was man denn tun würde, wenn sich so ein Unfall wie in Tschernobyl in Deutschland ereignen würde. Und die Männer kamen zu dem Schluss, dass man NICHTS tun könnte, denn anders als im diktatorischen Russland könne man im demokratischen Deutschland nicht eben mal 10.000e Soldaten zum Himmelfahrtskommando schicken, um den Reaktor von Hand zu löschen.

Allerdings wird das Beispiel Tschernobyl gerne damit abgetan, dass im hochtechnisierten Deutschland mit seinen hochgebildeten Kraftwerksmitarbeitern niemals so eine verhängnisvolle Kette von Fehlern passieren könnte. Und es lässt sich ja schon absehen, welche Beschwichtigungen diesmal herhalten müssen.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

PS: Und wie schon geschrieben: Mein Geld unterstützt die flexible Grundlast.

Re: Japan - Reaktor hochgegangen

Verfasst: Di 15. Mär 2011, 11:08
von Krypton
Schlechter Vergleich - wieviele Grafit-Reaktoren laufen in Deutschland? Kommandiert vom grössenwahnsinnigen Igor auf Wodka?

Re: Japan - Reaktor hochgegangen

Verfasst: Di 15. Mär 2011, 11:14
von Kikl
g.vogt hat geschrieben:Hallo Kikl,

ich habe vor einiger Zeit eine Dokumentation zu dem Thema gesehen. Sehr nachdenklich gestimmt hat mich dabei die Meinung eines Mannes, der früher in einem AKW arbeitete und heute Holzpelletsheizungen baut. Er sagte, man habe damals unter den Kollegen zusammengesessen und über Tschernobyl gesprochen. Die Frage kam auf, was man denn tun würde, wenn sich so ein Unfall wie in Tschernobyl in Deutschland ereignen würde. Und die Männer kamen zu dem Schluss, dass man NICHTS tun könnte, denn anders als im diktatorischen Russland könne man im demokratischen Deutschland nicht eben mal 10.000e Soldaten zum Himmelfahrtskommando schicken, um den Reaktor von Hand zu löschen.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

PS: Und wie schon geschrieben: Mein Geld unterstützt die flexible Grundlast.
Hallo Gerald,

bei dem ganzen Disput meine ich sollte man niemandem hier den guten Willen absprechen. Mir wäre es auch lieber vollkommen auf die Atomkraft zu verzichten und durch einen sicheren Energieträger zu ersetzen. Dezentrale Heizkraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung, die auch kurzfristig hochgefahren werden können - sollten natürlich ausgebaut werden. Das Oligopol der großen Energiekonzerne muss zerschlagen werden... usw. Ich bin wirklich kein Freund der Kernkraft. Für mich ist es die Wahl zwischen Pest und Kolera.

Re: Japan - Reaktor hochgegangen

Verfasst: Di 15. Mär 2011, 11:47
von robsen
Wer mit der Kernenergie und den Machenschaften der Energieunternemhem etc. nicht einverstanden ist, der sollte sich das mal ansehen.

Gruss, Robert

http://www.ews-schoenau.de/

Ein Unternehmen wie Nubert, wie ich finde. Klein, sympathisch und kundenorientiert.

Re: Japan - Reaktor hochgegangen

Verfasst: Di 15. Mär 2011, 11:57
von ulle
Kikl hat geschrieben:.......auf die Atomkraft zu verzichten und durch einen sicheren Energieträger zu ersetzen......
Und da liegt der Denkfehler, es gibt so vieles - aber die Argumentation, die 40 jährige Lobbyarbeit tragen Früchte.

Wir benötigen keine Energieerzeuger, sondern Energiewandler mit hohem Wirkungsgrad und jede Menge (Einfach)-Energiespeicher (so wie zum Beispiel in Kaprun im Bau). Ich sage es nochmal, wir sind kein U-Boot und auch kein Raumschiff. Die Sonne überschwemmt uns permanent mit Energie, und wer jetzt nur an Solar- und Voltaik-Technik denkt dem fehlen physikalische Grundlagen, denn auch Wind, Welle und Wasser, aber auch Gas und Öl sind dies genauso, wobei die Brennstoffe zu verbrennen wohl die dümmste Alternative. Ein guter Ansatz ist auch Desertec, aber da sind die Deutschen ja schon von allen anderen Überholt worden und es ist auch nur ein Teil. Alle Heizungen in Deutschland als Kraft-Wärme (Schwarmtechnik) und der gesamte Haushaltsstrombedarf wäre gedeckt, usw.
Die gesamten atomaren Folgekosten unserer jetzigen AKW wären schon jetzt der Gegenwert für die gesamte voltaikfähige Dach- und Fassadenfläche in Deutschland.

Energie abschopfen, sinnvoll wandel und speichern !

Re: Japan - Reaktor hochgegangen

Verfasst: Di 15. Mär 2011, 12:29
von Kikl
ulle hat geschrieben:
Kikl hat geschrieben:.......auf die Atomkraft zu verzichten und durch einen sicheren Energieträger zu ersetzen......
Und da liegt der Denkfehler, es gibt so vieles - aber die Argumentation, die 40 jährige Lobbyarbeit tragen Früchte.

...
Die gesamten atomaren Folgekosten unserer jetzigen AKW wären schon jetzt der Gegenwert für die gesamte voltaikfähige Dach- und Fassadenfläche in Deutschland.

Energie abschopfen, sinnvoll wandel und speichern !
Meinst du nicht auch, dass du damit meine Meinung falsch repräsentierst? Habe ich nicht etwa zuvor mich für den Ausbau erneuerbaren Energien und die Kraft-Wärmekopplung (keine erneuerbare Energie sondern im Wesentlichen effektivere Nutzung von Brennstofffen) ausgesprochen? Die gesamte Photovoltaik erzeugt erst 1% des Strombedarfs. Alle erneuerbaren Energieträger insgesamt ca. 10%. Das ist schon fantastisch. Bei allem Optimismus und Enthusiasmus sollten man nicht den Blick auf die Realität verlieren. Wer heute álle Kernkraftwerke abschaltet (20% des Strombedarfs), der muss sich zumindest übergangsweise für die vermehrte Verbrennung von Öl/Gas/Kohle aussprechen.

Re: Japan - Reaktor hochgegangen

Verfasst: Di 15. Mär 2011, 12:51
von g.vogt