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Re: Standboxen und die Anzahl an Chassis

Verfasst: Di 13. Mai 2014, 10:44
von raw
Rank hat geschrieben:
Chris84Hal hat geschrieben:zum wirkungsgrad: hab mal gelesen, dass ein lautsprecher, der einen sehr großen abstrahlwinkel hat, automatisch auch einen schlechten wirkungsgrad hat.

ist wie beim wasser: wenn es gebündelt in einem strahl austritt, ist der druck hoch. nimmt man die gleiche wassermenge und streut sind in die breite, lässt der druck deutlich nach. kennt vielleicht jeder von den einstellbaren duschköpfen.

insofern ist ein "niedriger" wirkungsgrad keine ursache einer schlechten konstruktion, sondern auch einer eigenenschaft der abstrahlung, bzw. bündelung des klangs.

waren immerhin die worte von roland gauder, der ja wohl unbestrittenen irre tolle ls baut.
Die Bündelung ist allerdings nur ein relativ kleiner Einflussfaktor auf den Wirkungsgrad.

Ein hoher Wirkungsgrad lässt sich relativ einfach realisieren - man verzichtet bei der Lautsprecherentwickung einfach auf besonders gute Tiefbassfähigkeiten.
Letzendlich bedarf es einer relativ starken Bedämpfung im Hoch- und Mittelton, damit die Box sehr weit linear in den Tiefbasskeller spielen kann.
Um diese Bedämpfung zu erreichen braucht man als Frequenzweiche ein umfangreiches "Netzwerk" aus zahlreichen Widerständen und anderen Weichenbauteilen, was natürlich zu Lasten des Wirkungsgrades geht.
Für Nubert wäre es also ein Kinderspiel einen höheren Wirkungsgrad zu erzielen - allerdings halt zu Lasten des Tiefgangs und den restlichen Messwerten.
Einige Modelle bei Nubert erreichen aber Tiefbassqualitäten die annähernd auf einem Niveau liegen, welches man sonst nur von Subwoofern kennt. Und in Anbetracht dieser Tiefbassqualitäten kann sich der Wirkungsgrad durchaus sehen lassen.


Gruss Rank
Es stimmt quasi beides. Der Grund warum man den Mittelhochton absenkt, liegt eben in der (nicht vorhandenen) Schallbündelung: Im Tiefton biegen sich die Schallwellen ungehindert um die Box herum und breiten sich im gesamten Raum aus (Punktschallquelle). Die rohen Chassis werden bei ihrer Entwicklung aber gewöhnlicherwerise in einer unendlichen Schallwand gemessen (Halbraum). In eine Box eingebaut müssen sie im Tiefton nicht mehr nur den Halbraum, sondern den gesamten Raum bedienen, also das doppelte Raumvolumen. Deswegen verliert man im Tiefton ganze 6 dB Schalldruck (die Hälfte). Im Mittelton ist die Wellenlänge im Bereich kleiner/gleich der Schallwandbreite und die Schallabstrahlung ist nach vorne gebündelt.