Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Natürlich ist Nubert nicht der heilige Gral, und auch andere Hersteller können ausgezeichnete Schallwandler bauen. Ich fing mit 16 Jahren an meine ersten Lautsprecher selber zu bauen, damals wie ich fand mit relativ gutem Ergebnis. Auf Partys und in der Familie und unter Freunden fanden sich zahlreiche Abnehmer mit richtig gutem Klang hatte das aber wenig zu tun wie ich mit der Zeit mehr und mehr feststellen mußte.
Obwohl Handwerklich und optisch schick, stellte ich dann dieses Hobby ein. Wobei ein Paar Visaton mit 25cm Chassis, einem Mitteltöner und Hochtöner mit Metallkalotte und Gehäuse aus MDF zahlreichen Verstrebungen genau nach Plan von Visaton in Klavierlack lackiert, bei mir noch viele Jahre gute Dienste leistete und noch einen Abnehmer für damlas weit über 1000DM fand.
Danach zogen bei mir B&W ein aus der Nautilus Serie damals über 8000DM teuer optisch extrem lecker und auch klanglich 1a, diese mußte ich leider später versetzen, ich war jung und brauchte das Geld über Heco Canton und JBL Ti Serie in kombination mit einem Subwoofer Monster mit 38cm Treiber, fand ich den Weg durch Zufall zu der Fa. Nubert.
Und mein erstes Set aus NuWave 125 CS-65 und zwei große Dipole plus AW-75 an einem Rotel Boliden kostete mich damals auch recht viel Kohle, mein erster Kontakt war dann auch sehr nüchtern die Erwartungen hoch.
Der Klang ich werde es nie vergessen schrecklich, die 125er wirkten mächten und sie konnte auch Pegel, das brachte mir damals reichlich Ärger mit den Nachbarn ein, ich fand sie klangen nur ab einem bestimmten Pegel gut. Normale Lautstärken langweilig, alles total analytisch und vieles meiner Musik klang grotten schlecht.
Viele Monate versuchte ich damit klar zu kommen, selbst meine Musikrichtung änderte sich, aber ich wurde einfach nicht warm mit der NuWave Serie damals. Trotzdem war ich begeistert vom Service von dem Forum hier und Verarbeitung/Preis alles war für mich mehr als ok nur eben der Klang nicht.
Ich war einfach diese sehr lineare Abstimmung nicht gewöhnt meine Ohren waren regelrecht versaut, ich habe dann alles verkauft mit einem recht ordentlichen Verlust, und mir dann wieder ein komplettes Set von Nubert bestellt.
Dieses Mal NuBox 481 zwei 441 und 4 311er den Center CS-65 hatte ich behalten, dank 30 Tage testen dachte ich mir okay kann nix schief gehen. Und was soll ich sagen das passte für mich viel besser, nicht ganz so gnadenlos ehrlich und in meinem Raum gefälliger.
Damit hörte ich einige Jahre zufrieden Musik und Filme, zwei NuBox400 aus einer damaligen Abverkaufaktion zogen in mein Hobbyzimmer ein, diese waren für reines Stereo klasse.
Aber und jetzt kommt es, seit dem ich mich an den sehr ehrlichen linearen Klang gewöhnt habe, will mir kaum mehr anderes gefallen, egal wo ich bin und welche Lautsprecher da spielen entweder hört es sich dünn an, oder eine Bassbuckel ist drin und mich nervt das relativ schnell.
Ich für mich persönlich habe bei Nubert das gefunden was mir gefällt, zumal Preis/Leistung ok ist da keine Zwischenhändler u.s.w und ich mag einfach die Ehrlichkeit von Nubert der Service ist über jeden Zweifel erhaben.
Ich für meinen Teil schaue da selten nach links oder rechts ich habe soviel durch im Leben, ich weis was ich an meinen Nubert Lautsprecher habe. Leider fehlt mir öfters die Vernunft endlich mal einer Serie treu zu bleiben, aber die NSF versteht einfach ihre Fans immer mal wieder ein Leckerchen zu präsentieren wo einfach der kleine Mann im Ohr wieder aktiv wird und schreit ich will das haben.
Und ein ganz wichtiger Punkt ab und an hört die NSF auch auf die User hier und setzt Wünsche um und hört und liest was gewünscht ist, und manchmal bekommt man es dann eines Tages. Oft aber bleiben Wünsche unerfüllt, für die Zukunft fände ich eine NuVero mit massiver Holzfront sehr sehr schön

@SLK320:

Das hört sich nach einem relativ langen "Reifungsprozess" an, aber jetzt bist Du Dir sicher, was Du wirklich willst. So soll es sein.

Ich glaube übrigens, es geht vielen so dass man sich auf eine neutrale Abstimmung einhören muss, sie dann aber nicht mehr missen will. Je nachdem, was man gewohnt war, mehr oder weniger.

Würdest Du aus deinem Gedächtnis der B&W eine absichtlich nicht neutrale Abstimmung unterstellen?
Ich konnte B&W- Lautsprecher bisher noch nie unter vernünftigen Bedingungen hören...

Gruß
Nicolas

SLK320 hat geschrieben:Und ein ganz wichtiger Punkt ab und an hört die NSF auch auf die User hier und setzt Wünsche um und hört und liest was gewünscht ist, und manchmal bekommt man es dann eines Tages. Oft aber bleiben Wünsche unerfüllt, für die Zukunft fände ich eine NuVero mit massiver Holzfront sehr sehr schön

Wenn ich mir was wünschen könnte, dann wäre der Nachfolger der 110 mit Front aus Holz (dunkles Teak) mit einem Basstreiber oben, wie bei der 140. Also quasi zwei unten und einen oben und dann auch mit einem Bassreflexrohr oben, evtl. regen die den Raum dann auch so genial an wie die 140

Mal sehen was da noch so kommt

Grüße
Thomas

Übrigens, weil es um Vernunft geht: meine Erfahrung zumindest innerhalb des Nubert-Universums ist eher die, dass je höher die Serie ist, auch allgemeingültige Musik besser geht.
Nicht umsonst wurde der NV 14 hier immer eine gewisse Gleichgültigkeit bezüglich Raumklang attestiert. Bzw. dass sie selbst unter schlechteren Raumverhältnissen besser klingt, als andere LS. Das würde ich auch auf die NV 70 aktuell bündig übertragen.
Wenn ich immer diese Attribute höre: die neue NuVero Box macht schlechte Aufnahmen gnadenlos schlecht, ist das zumindest innerhalb persönlich begrenzter Bereiche schlicht mM. falsch.

Gerade die Vero Serie macht doch 2 Dinge: gute Aufnahmen nicht schlechter, die Mühen von Musiker und Produzent werden so halbwegs reproduziert, wie es Raum und das eigene Ohr zulässt. Schlechtere Aufnahmen halber für die Ohren geschickt. Ich habe bisher die Erfahrung gemacht, dass gerade die Veros auch schlechtere Aufnahmen dennoch möglichst gut & kompakt an die Ohren transportieren wollen und können. Das Gehirn muss sich natürlich in der Lage dazu fühlen, hier zu differenzieren.

Ich höre meine Sammlung stringent von A-Z. Es widerstrebt mir zutiefst, nur noch Musik zu hören, die über meine LS besonders toll gehen müssen. Wer legt das fest? Warum soll oder muss das so sein? Darf ich nur noch z. Bsp. Jazz hören, wie einige hier im Forum, um mich an klanglichen Details zu ergötzen und weil bloß alles perfekt klingen muss? Absoluter Quatsch.

Musik ist viel mehr, als "nur" eine perfekte Widergabe. Musik löst Emotionen aus, weckt Erinnerungen und die sind viel mehr wert, als eine perfekte Produktion bzw. deren Widergabe. Wenn dem so wäre, wäre ich schon lange hier weg. Klar, lohnt es sich, einige Appetizer zu haben, zu ergründen was geht, aber Musik lebt von viel wichtigeren Dingen als das.

Erst letzte Woche habe ich CDs aus den 90zigern gehört, wo ich genau weiß, dass sie im Wohnzimmer mit einem Synth produziert wurden. Die Veros stemmen dennoch die Musik so gut in den Raum, dass ich mich gern an diese Zeiten erinnere und dennoch Spass auch am Klang habe. Der Musiker hat damals wohl niemals daran gedacht, wie gut seine Musik klingen kann.

Das doppelte d'appolito der NV 70 und ihre neue Weichenabstimmung machen das noch besser, als andere Wandler von Nubert.

aaof hat geschrieben:Die NV 4 ist ein Paradabeispiel für mich, wie man auf der einen Seite einen unglaublich dynamisch und tief spielenden Kompakten erwerben kann, gepaart aber mit fast aberwitzigen Anforderungen, bezüglich des üblich bedingten, räumlichen Zustandes. Die NV 4 ist eine Herausforderung.

Dafür hat die 60 ja jetzt den Wandnah-Schalter bekommen.

nicolas_graeter hat geschrieben:@SLK320:

Das hört sich nach einem relativ langen "Reifungsprozess" an, aber jetzt bist Du Dir sicher, was Du wirklich willst. So soll es sein.

Ich glaube übrigens, es geht vielen so dass man sich auf eine neutrale Abstimmung einhören muss, sie dann aber nicht mehr missen will. Je nachdem, was man gewohnt war, mehr oder weniger.

Würdest Du aus deinem Gedächtnis der B&W eine absichtlich nicht neutrale Abstimmung unterstellen?
Ich konnte B&W- Lautsprecher bisher noch nie unter vernünftigen Bedingungen hören...

Gruß
Nicolas

Das ist über 10 Jahre her, aber was ich mit Sicherheit sagen kann ist das die B&W auch einen Buckel im Bass hatte und einen sehr ausgeprägten Grundton. Ich musste damals im Altbau hohe Decken sehr viel mit der Aufstellung experimentieren um kein Dröhnproblem zu haben.
Klang halt sehr mächtig und beeindruckend damals mit Accuphase AMP.
Gruß Carsten

Zweck0r hat geschrieben:

aaof hat geschrieben:Die NV 4 ist ein Paradabeispiel für mich, wie man auf der einen Seite einen unglaublich dynamisch und tief spielenden Kompakten erwerben kann, gepaart aber mit fast aberwitzigen Anforderungen, bezüglich des üblich bedingten, räumlichen Zustandes. Die NV 4 ist eine Herausforderung.

Dafür hat die 60 ja jetzt den Wandnah-Schalter bekommen.

Den habe ich auch an der NV 4 vermisst.

Die 70 besitzt ja auch den Schalter, wobei er mir bei wirklich extremen Material und sehr lauten Pegeln nicht weit genug greift. Da ich aber einen AVR mit Audyssey besitze, stört mich dieser Punkt nicht mehr.

dialog thomas bien mit thomasb auf der highed in münchen:
"warum habt ihr eigentlich den wandnah schalter bei der 140 statt dem volumnös schalter eingebaut"
"voluminös hat eh keiner verwendet"
"doch ich"



aber sicher finden die meisten wandnah besser als voluminös, aber ggf. kann man die nv4 auch mit atm korrigieren

canton baut auch toplautsprecher, die klingen auch nach was, sicher
aber preisklassenbezogen, gefallen mir die nubert-ls besser

das liegt aber hauptsächlich daran, dass mir der bass sehr wichtig ist
auch andere lautsprecher höre ich mir immer wieder gern an, aber ich bin vom tiefbass verwöhnt, wenn mir bei einigen meiner lieblingsaufnahmen "untenrum" was fehlt...dann wird mir der ls nicht gefallen, da nehme ich auch gern den schlechten wirkungsgrad in kauf

BenQ hat geschrieben:

aaof hat geschrieben:

BenQ hat geschrieben:Nur warum umgehen die großen Hersteller wie Canton und Co. dieses Problem? Warum spielen deren vergleichbare Kompakte bei weitem nicht so tief? Finanzielles Risiko? Ich würde fast behaupten, dass es so ist.

Andere Hersteller geben solche Details auf den ersten Blick erst gar nicht Preis.

Die großen Standboxen von Canton & Co werden das auch können und auch bei denen gibt es sicher hier und da raumbedingte Probleme. Auch wenn das ja egal sein soll ob Bassreflex vorne oder hinten sitzt, meine ich trotzdem das Bassreflexöffnungen nach vorne den Raum gleichmäßiger anregen. Oder aber wie Canton es macht, die Luft unten raus lassen.

Dagegen spricht die 140, die regt den Raum so dermßen gleichmäßig an, ein Traum. Und hier sind die Öffnungen auch hinten

Grüße
Thomas

warum die anderen nciht auf tiefspielende kompakte bauen?
sicher nicht, weil sie es nicht könnten, da spielen andere aspekte rein
z.b. das man gern subwoofer mit verkauft, oder das man den händlern, die auf dichtesten raum meist viele boxen an der wand stehen haben, keinen schlechten klang aufzwängen will (und dem kunden, der meist auch die boxen an die wand quetscht)
aber das ist schlussendlich eine frage der philosophie und des marketing, daher kann man darüber schlecht urteilen

die bassreflex hinten sind kein nachteil, du musst dich nur entscheiden, ob du nach bassreflex oder nach membran aufstellst

Jetzt verstehe ich wie so du ein Monster Bass Array hast
Genau so fehlt mir bei Nubert ein Tick Luft und Transparenz in Höhen. Ok neue nuvero Serie ist schon sehr gut in dem Bereich aber genau aus dem Grund stehen beim mir Contour 2.8 zuhause. Auf ein Tick Tiefbassbereich verzichte ich. Ich gehe ein Kompromiss ein, weil für mich sind Höhen und Stimmwiedergabe wichtiger als Tiefbass.

deswegen habe ich das DBA nicht, sondern um die raummoden an meinem suboptimalen hörplatz wegzu bekommen
ich verzichte ja auch auf 5 Hz tiefgang


jeder sollte ich das kaufen, was zu seinem geschmack passt und da sollte man keine kompromisse machen

ob allerdings eine 1000€ günstigere canton besser ist als eine vero, selbst die 11, bezweifle ich