Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Zunächst einmal vielen Dank für die vielen Gedanken und Diskussionen, und insbesondere vielen Dank @müller für das großzügige Angebot - die kommenden Wochen werden zeigen, ob ich eventuell darauf zurückkomme. Heute habe ich den Original-Karton bekommen, und Anfang / Mitte nächster Woche schicke ich die LS dann zum Händler, bei dem der Verkäufer die LS vor 4 Jahren erworben hat. Ich bin sehr gespannt, welche Erklärung dann für den Defekt gefunden wird und insbesondere natürlich, welchen Lösungsvorschlag es geben wird.

So verrückt es sich anhört - aufgrund des sehr sympathischen Kontaktes möchte ich dem Verkäufer immer noch glauben. Für den Verkäufer spricht ebenfalls, dass er sich nun auch an der Aufklärung des Ganzen beteilgt. Auf der anderen Seite ist die Sache natürlich schwer erklärbar. Sollte der Defekt schon ab Werk vorhanden gewesen sein, so ist es schon schwer vorstellbar, dass der Verkäufer das über 4 Jahre nicht wahrgenommen hat. Einzige recht unwahrscheinliche Erklärung: Er hat NIEMALS disko-/technolastige Musik mit tieferen Beats und langgezogenen tiefen Tönen in leicht gehobener Lautstärke gehört. Bei anderen Musikrichtungen fällt das Problem tatsächlich nicht so auf. Den ersten Tag bei Dire Straits ist mir das auch noch nicht aufgefallen, Andreas Vollenweiders Harfe gestern war echt ein Genuss! Aber bei mir liegt der Fokus sehr stark auch auf elektronischer Musik, und da wird das Schnarren "durch die ungeplante zweite Bassreflex-Öffnung" doch sehr schnell offensichtlich. Eine andere Erklärung wäre der Transport - der Verkäufer hat mir die LS vorbeigebracht. Aber inzwischen halte ich das als Ursache eigentlich auch fast für unmöglich, zumal die LS in Decken und Kisten auf der Rückbank gelagert waren und ein Transport bei den "Kleinen" auch nicht schwierig ist. Und weil ja BEIDE LS betroffen sind.

Sollte das Problem mit der Undichtigkeit nicht ab Werk vorhanden gewesen sein, so frage ich mich: Wie ist es entstanden? Hat die Dichtung (wie auch immer sie realisiert ist) eventuell nach 4 Jahren Stehen die ungewohnte Bewegung nicht vertragen? Oder für mich die wahrscheinlichste Erklärung: Ist es durch Überlastung entstanden? Aber wie schon zuvor von euch geschrieben - müssten da nicht eigentlich die Chassis dabei draufgehen? Oder kann der Druck in der Box so groß werden, dass die Luft nicht mehr durch die Bassreflex-Öffnung abgeführt wird und quasi die Dichtung durchschießt? Es ist schon sehr seltsam!

Überlastung würde ich ausschließen. Ein anschlagendes Chassis limitiert seinen Hub ja selbst, und verursacht keine nennenswert größeren Luftdruckbelastungen, und generell sollte selbst ein hingeschludertes Bastelgehäuse das zigfache an Druck aushalten.

Ich vermute eher, dass da Naturholz "gearbeitet" hat, und der Hersteller dem nicht genügend vorgebeugt hat.

Deine Argumentation bzgl. Überlastung klingt schon schlüssig. Aber bezüglich des Arbeitens des Holzes wäre es dann schon sehr seltsam, dass man im Internet nichts über dieses Problem bei anderen Olympicas finden kann (habe bereits gegoogelt). Dann wäre ich quasi ein Einzelfall, bei dem sogar noch BEIDE LS betroffen sind?

Vielleicht waren die Lautsprecher bei extremen Temperaturen, oder feucht gelagert.

Oder niemand hat es bemerkt, weil die meisten nur audiofiehles Plingplang damit hören, und keine elektronische Musik.

Dass ein Lautsprecher aus Naturholz bzw massiv oder sogar Vollholz besteht bezweifle ich sehr, und schon garnicht auf Gehrung verleimt, normalerweise ist es Funiertes MDF oder HDF im HiFi Bereich . PA auch oft Multiplex/Schichtholz .
Sollten diese aus Echtholz sein , dann ist es vermutlich auch schichtholz da die Schichten abwechselnd einmal in quer und einmal in Längsrichtung miteinander verbunden werden wodurch das ,,arbeiten,, des Holzes vermieden werden kann .
Dass MDF oder HDF ,,arbeiten,, ist nahezu unmöglich außer es war hohen Temperaturen und oder hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt.

Einen verarbeitungsfehler halte ich für das schnarren möglich . Wie ich schon schrieb hatte ich es bei einen meiner AW 991 und habe es mit Acryl behoben . Hat 6 Jahre gehalten und ist auch heute noch dicht . Das man das so nicht tolerieren muss sehe ich auch so .

Machen beide LS dieses Geräusch ?
Hast du schon genau lokalisiert woher es genau kommt ?
Würde einen Sinus Ton mit gehobener lutstärke drauf geben bis es anfängt zu schnarren und dann mal zb mit einem Feuerzeug mit ein paar cm Abstand an den gehäusekanten bzw auch den zwischensegmenten entlang gehen und schauen woher es kommt . Oder Finger nass machen und mit dem Finger fühlen , das klappt so am besten denke ich .

Hatte ich oben schonmal geschrieben: Es kommt ein deutlich spürbarer mit der Lautstärke zunehmender Luftzug aus der Spalte zwischen Seitenteil und Bodenplatte, in dem Bereich, wo das Seitenteil der Olympiica die starke Biegung macht (an der Seite der LS, wo sich keine Bassreflex-Öffnung befindet). Wenn ich mit dem Zeigefinger dort die Ritze verschieße, kann ich den Durchzug stark vermindern,

Ist mir entfallen , danke für die Aufklärung .
Ich drücke die Daumen und bin mir fast sicher dass für dich eine akzeptable Lösung gefunden wird .
Es bleibt spannend .

Sunny hat geschrieben: ↑So 18. Okt 2020, 00:43in dem Bereich, wo das Seitenteil der Olympiica die starke Biegung macht

Also eher nix mit Leiste, sondern passgenau zurechtgeschliffenes, abgerundetes Holzstück. Das artet ja in Arbeit aus

Oder doch einfach Zuschmieren

Im Zweifel : zuschmieren klingt sehr professionell, ich habe es schon so gemacht und würde es vermutlich auch bei solch hochpreisigen Lautsprechern machen . Kann nur besser werden . PCI hat gute zuschmierprodukte im Angebot die auch nicht so stinken wie der Standard billig zuschmierstoff.

Man kann auch einfach Holzleim mit Sägemehl verrühren - sozusagen integrierte "Leiste"