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Verfasst: Fr 21. Jan 2005, 21:38
von Koala
Hallöle Blap,
Blap hat geschrieben:von Gegrunze war ja nie die Rede.
War bewußt etwas "provokant" formuliert ;)
Das Gegrunze und Gekeife kann auch sehr nervig sein. Aber Kürsch ist irgendwie "seltsam". Da lege ich dann doch lieber Maiden oder Saxon auf. ;)
Klar ist Kürsch in gewisser Hinsicht etwas "seltsam", hat aber durchaus seine Reize und - das ist ja das fantastische - harmoniert wunderbar mit den Arrangements der BG-Songs. Untenherum ein dichter Klangteppich aus Rhthym Guitar, Bass und Drums, darüber akzentuierte Lead Guitar und dazwischen Kürschs Stimme, die durch die choralen Background Vocals abgerundet wird. Für meinen Geschmack einfach perfekt ;)
Dickinson hat natürlich ein gänzliches anderes Umfeld, Maiden besteht seit jeher im Grunde aus 5 bzw. 6 "Solisten", die (mal von McBrain abgesehen...) ihre Beiträge abwechselnd mit unterschiedlichen Gewichtungen einbringen, da kann sich nur ein Sänger "behaupten", dessen Repertoire weitaus größer ist als das von Kürsch.
Ich finde beide Bands fantastisch, eindeutig besser (unter Berücksichtigung der Kontexte) finde ich weder den einen noch den anderen.

greetings, Keita

Verfasst: Fr 21. Jan 2005, 21:56
von Philipp
Ich oute mich jetzt ebenfalls mal als einer, der Hansi Kürsch nicht viel abgewinnen kann...
Allerdings bin ich auch nicht so der große Fan der Gardinen. Nicht schlecht, ich hab auch ein paar Platten die ich mir immer wieder gerne anhöre, aber reißt mich jetzt auch nicht vom Hocker. Dabei habe ich eigentlich gar nichts gegen die Musikrichtung an sich, aber aus irgendwelchen seltsamen Gründen bekomme ich immer wenn ich Blind Guardian höre Lust auf Symphony X. 8) :twisted:

Aber Hansi mit Bruce Dickinson zu vergleichen ist ja irgendwo fast schon Blasphemie. :wink:

Verfasst: Fr 21. Jan 2005, 22:00
von Blap
Hmm...

Ich habe folgende Vorbehalte gegen die Blinden Gardinen. (Natürlich völlig subjektiv und unfair, also wie immer ;) )

1. Ein Album "A Night at the Opera" zu nennen, ist schwerste Lästerung meiner Übergötter.
2. Das Material der "neueren" Scheiben klingt völlig zugekleistert, wo ist da die wirkliche Substanz???
3. Das ältere Material ist 08/15 Metal

Man sollte die Gardinen nicht in einem Atemzug mit den Jungfrauen nennen. Dickinson ist klasse, eindeutig der beste Maiden Sänger, aber ich bin ein unverbesserlicher di'Anno Jünger. Warum hat Paule das saufen nicht aufgegeben. Ein verdammter Jammer.

Natürlich wäre seine Stimme, nicht zu den Ausdrucksformen über die Bruce verfügt in der Lage gewesen, aber ich liebe den Gesang des alten Suffkopps trotzdem sehr. Andererseits wären uns vielleicht Perlen wie Piece of Mind oder Powerslave entgangen. (Ja, die liebe ich viel mehr als Number of the beast ;) )

Verfasst: Fr 21. Jan 2005, 22:06
von kadajawi
Philipp hat geschrieben:Aber Hansi mit Bruce Dickinson zu vergleichen ist ja irgendwo fast schon Blasphemie. :wink:
Stimmt, Hansi ist ne Nummer zu groß für Bruce Dickinson :twisted: :lol: *diechemicalweddingaufleg* Nee, Haut mich nicht vom Hocker. Ist halt Geschmackssache. Die Art zu singen...

Moment: A Night at the Opera ist ja selbst eine der Lieblingsscheiben der Gardinen.
Ja, die A Night at the Opera ist etwas voll gestopft, was sie aber finde ich nicht schlechter macht. Hat man mehr das man heraushören kann, länger Spaß dran.

Verfasst: Fr 21. Jan 2005, 22:15
von Philipp
Ich finde "Nightfall..." zusammen mit "Imaginations..." am besten. Mit dem letzten Werk werde ich einfach nicht warm, man kann mir aber nicht vorwerfen ich hätte es nicht versucht - ich habs stundenlang im Auto rauf- und runtergenudelt. Außerdem verleitet Blind Guardian zum Schnellfahren. :wink:

Übrigens (ich hoffe Blap hetzt mir jetzt keinen Killer auf den Hals) finde ich, dass auch auf dem originalen "Night at the Opera" von Queen die eine oder andere Gurke ist. So ein überirdisches Klassiker-Album ist das überhaupt nicht IMHO.
Allerdings: Freddie Mercury ist einer, mit dem sich weder Hansi noch Bruce messen können. Einer meiner absoluten Lieblingssänger, völlig unabhängig vom Genre oder Stil.

Verfasst: Fr 21. Jan 2005, 22:53
von Koala
Blap hat geschrieben:Ich habe folgende Vorbehalte gegen die Blinden Gardinen. (Natürlich völlig subjektiv und unfair, also wie immer ;) )
Kenn wir ja nicht anders ;)
1. Ein Album "A Night at the Opera" zu nennen, ist schwerste Lästerung meiner Übergötter.
Diese Provokation war nach Aussagen von Hansi Kürsch gewollt, er ist selber Queen-Fan und irgendwie habe sich das so ergeben :lol: Immerhin hat das Cover einen gewissen Bezug zum Ursprung des Titels ("A Night at the Opera" von den Marx Brothers, in Deutschland unter dem Titel "Die Marx Brothers in der Oper" erschienen)
2. Das Material der "neueren" Scheiben klingt völlig zugekleistert, wo ist da die wirkliche Substanz???
A Night at the Opera strotzt vor Komplexität, die für manche schlicht zuviel sein kann. BG geben unumwunden zu, daß sie detailverliebt sind und entsprechend haben sie die Scheibe vollgepackt (bzw. vollpacken müssen) :roll: Mag vielleicht überraschend klingen, aber A Night at the Opera gehört für mich zu jenen Scheiben, auf der ich jedes Mal wieder etwas entdecke, was mir bis dahin gar nicht aufgefallen war, es stecken ungemein viele interessante Dinge und Rafinesse in den Songs.
3. Das ältere Material ist 08/15 Metal
Als 08/15 würde ich es nicht bezeichnen, denn BG hatte schon früher einen recht eigenen Stil, der nicht in der Masse unterging (ich kenne BG seit meiner Schulzeit, Kürsch hat im benachbarten Stadtteil gewohnt). Ferner hat sich BG in den letzten Jahren stetig weiter entwickelt und hat sicherlich maßgeblichen Anteil am "Erfolg" von Power/Fantasy Metal.
Man sollte die Gardinen nicht in einem Atemzug mit den Jungfrauen nennen. Dickinson ist klasse, eindeutig der beste Maiden Sänger, aber ich bin ein unverbesserlicher di'Anno Jünger. Warum hat Paule das saufen nicht aufgegeben. Ein verdammter Jammer.
Jaja, datt Paule 8) Ich hatte ja schon mal geschrieben, daß die erste Solo-Scheibe von di'Anno nach seinem Rauswurf ein absoluter Kracher war, aber scheinbar war's nur ein kurzer Steilflug a la Phönix, bevor's dann senkrecht wieder runter ging... :roll:
Andererseits wären uns vielleicht Perlen wie Piece of Mind oder Powerslave entgangen. (Ja, die liebe ich viel mehr als Number of the beast ;) )
Zumindest wären die Scheiben nicht so fantastisch geworden ;) Piece of Mind ist für mich immer noch die Scheibe mit der größten Energie, sie ist wesentlich feiner als die Number of the Beast, aber noch nicht so geschliffen und poliert wie die Folgealben.

greetings, Keita

Verfasst: Fr 21. Jan 2005, 23:48
von Blap
Übrigens (ich hoffe Blap hetzt mir jetzt keinen Killer auf den Hals) finde ich, dass auch auf dem originalen "Night at the Opera" von Queen die eine oder andere Gurke ist.
Dein Ende ist beschlossene Sache. ;)
Allerdings: Freddie Mercury ist einer, mit dem sich weder Hansi noch Bruce messen können. Einer meiner absoluten Lieblingssänger, völlig unabhängig vom Genre oder Stil.
OK. Du bist nochmal davon gekommen. ;)
Diese Provokation war nach Aussagen von Hansi Kürsch gewollt, er ist selber Queen-Fan und irgendwie habe sich das so ergeben
Weiss ich, ist aber unerheblich. Das muss mit Prügel korrigiert werden. ;)
A Night at the Opera strotzt vor Komplexität, die für manche schlicht zuviel sein kann.
Da ich noch mehr Progger als Metaller bin, ist mir die Mucke der Gardinen sicherlich nicht zu komplex. Ich halte sie auch nicht für extrem komplex. Mir kommt das eher so vor, als hätte man Leelauf und Substanzmangel zugekleistert.
Kürsch hat im benachbarten Stadtteil gewohnt
Das kann nicht sein. Du weisst ja warum.... ;)

Aber schon interessant wohin sich der Thread entwickelt hatte. Diese Diskussionen haben mir echt gefehlt... ;)

Verfasst: Sa 22. Jan 2005, 00:00
von Koala
Blap hat geschrieben:Da ich noch mehr Progger als Metaller bin, ist mir die Mucke der Gardinen sicherlich nicht zu komplex. Ich halte sie auch nicht für extrem komplex. Mir kommt das eher so vor, als hätte man Leelauf und Substanzmangel zugekleistert.
Vielleicht ist es auch die Mischung aus Power/Fantasy/Bombast Metal und der in diesem Zusammenhang ungewohnten Komplexität, daß etwas für Dich "seltsames" heraus gekommen ist ;)
Kürsch hat im benachbarten Stadtteil gewohnt
Das kann nicht sein. Du weisst ja warum.... ;)
Doch, doch, damals hab ich ja noch in Meerbusch gewohnt, lange bevor ich in die Matrix eingetaucht bin :mrgreen:

greetings, Keita

Verfasst: Sa 22. Jan 2005, 01:49
von Philipp
Blap hat geschrieben:Dein Ende ist beschlossene Sache. ;)
...
OK. Du bist nochmal davon gekommen. ;)
Puh! Das war knapp! 8)

BTW was "A Night at the Opera" angeht (die BG-Version), muss ich mich eher Blaps Äußerungen anschließen!

Die Musik hat zwar viele interessante Details und Spielereien, was aber nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass es sich letztlich um nichts anderes als solide gespielten Power-Metal der Sorte "Doublebass-Gitarrenriff-Keyboardbombast-Solo-fertig" mit viel Chorgesang, ein bisschen romantischer Mittelalterathmosphäre und ein paar guten Melodieeinfällen handelt. DAS IST NICHT ZWANGSLÄUFIG ABWERTEND GEMEINT! Ich hör immer wieder gerne genau solche Musik, aber ich könnts mir nicht tagtäglich antun. Auf die Dauer ist dass dann doch irgendwo alles "Schema F".

Obendrein hat "A Night..." ein weiteres Problem: Das Album klingt irgendwie drucklos und langweilig. Soundtechnisch waren Blind Guardian schon mal viel besser!

Verfasst: Sa 22. Jan 2005, 01:56
von Koala
Philipp hat geschrieben:Obendrein hat "A Night..." ein weiteres Problem: Das Album klingt irgendwie drucklos und langweilig. Soundtechnisch waren Blind Guardian schon mal viel besser!
Das stimmt allerdings, vielleicht eine (zwangsläufige?) Folgeerscheinung der 150 Spuren ;) Live klingen die Stücke allerdings in gewohnt druckvoller Manier, was ein wenig darüber hinweg tröstet.

greetings, Keita