Moin, moin !
lilux hat geschrieben:Das wars was mich so sprachlos macht. Toleranz, Menschenwürde und Individualismus als Ergebnis
judäochristlichen Gedankenguts? Welch eine infame Heuchelei! Das passt zu einem Christen.
Dabei war es das Christentum, dass all diese Dinge fortgesetzt mit Füßen getreten hat.
Nicht ist/war intoleranter und unmenschlicher als das Christentum! Wer sonst hat Folterqualen
erfunden, die bis dahin als unvorstellbar galten, wer hat über Jahrhunderte in der ganzen
damaligen Welt gemordet, geschlitzt, verbrannt, geraubt, geschändet?
Eben, alles gute Christenmenschen, nicht wahr? Sind Dir die Schriften der christlichen
Chronisten, die all das genau beschrieben haben, nicht bekannt?
Was Du glaubst ist mir gleichgültig, aber unterlass doch bitte zukünftig Deine perfiden
Märchengeschichten. Ein wenig mehr Anstand kann ich auch von einem Christen erwarten.
Harte Worte.
Schwere Anschuldigungen.
Aber noch mehr - kann es sein, daß Du ein wenig schwarz-weiß malst?
Die Dinge, die Du beschreibst, gab und gibt es überall.
Und immer und überall haben Menschen im Namen von Religionen Dinge getan, die nur ihren eigenen Machtinteressen galten.
Oder schlimmer noch, dachten sogar, das Richtige zu tun.
Aber ich unterscheide doch sehr zwischen Form und Inhalt!
Und die positive Wirkungsgeschichte des judäochristlichen Glaubens auf Philosophie und Geistesgeschichte einfach abzutun, kann leicht in den Ruch der Ignoranz geraten...
Ich möchte nicht so gerne alle meine Argumente aus dem
PassionsThread wiederholen, aber weniogstens doch so viel:
der von mir sehr geschätzte Berthold Brecht sagte einmal, er würde lieber in der schlechtesten christlichen Welt leben als in der besten atheistischen... der Sozialgedanke, der in unserer Verfassung, verankert ist, resultiert aus dem judäochristlichen Gedankengut - ich möchte in keiner Gesellschaft leben müssen, in der es keinen diakonischen bzw. caritativen Gedanken gibt.
*-chipmunk-* hat geschrieben:wie ich sehe, hast du mich nicht verstanden. bzw. willst mich nicht verstehen. macht auch nix.
Schade, daß Du mir's nicht erklären willst...
*-chipmunk-* hat geschrieben:wenn die damen und herren pastoren in der kirche nicht so schwülstig reden würden, dann würde ich wahrscheinlich auch mal wieder in die kirche gehen. aber so ist das echt nicht zum aushalten, da krümmt sich in mir alles zusammen. noch schlimmer ist dann dieses gesinge in der kirche. nicht nur das die meisten wenig bis kein talent zum singen haben, nein die meisten wissen noch nicht einmal was sie da überhaupt singen. das hat dann auch nix mehr mit toleranz zu tun. das ist einfach blos zum schreiend davon laufen.
Okay, Du hast also ein Problem mit einer bestimmten Art, zu reden.
Ehrlich gesagt, ich renne schreiend aus G-ttesdiensten nach Art des "Unterschichtenfernsehens" 'raus, wo Pfarrer meinen, sich anbiedern zu müssen.
Wer sich mit dem Zeitgeist verheiratet, ist bald Witwer!
Freilich, das Erlebnis mit dem G-ttesdienst selbst kann ich recht gut nachvollziehen - mir ging es ähnlich, als ich das erste Mal in meinem Leben in einem war.
Die Leute standen plötzlich auf und setzten sich hin... was mich aber nicht davon abgehalten hat, zu gucken, was dahinter steht... aber ich geb' gerne zu, "moderne" G-ttesdienste haben es mir leichter gemacht, den Zugang zu finden.
Jedenfalls mag ich persönlich es nicht so gerne, wenn man die Sprache allzusehr schleifen läßt (mit Sprachmanipulationen haben wir in Deutschland eine unselige Tradition) - ich muß auch nicht dauernd Slang reden, um meine Bildung zu verbergen...
*-chipmunk-* hat geschrieben:die letzten 5oder6 male, die ich in der kirche war, waren hochzeiten oder beerdigungen. meine fresse, was für ein verlogenes geschwaller....da würd ich am liebsten aufspringen und...naja, lassen wir's gut sein sonst reg ich mich noch auf.
Das mit dem verlogen hätt' ich gern' etwas konkreter... ich persönlich bemüh' mich jedenfalls immer, bei solchen Gelegenheiten nichts zu sagen, was ich nicht durch mein Leben abdecken kann oder was unwahr wäre.
Daß es dabei Spielregeln gibt, empfind' ich nur als Vorteil.
So sagt man beispielsweise nichts Schlechtes am Grab - und wenn, verpack' ich 's so, daß die, die Bescheid wissen, erkennen, wovon ich rede - die anderen müssen da nicht noch nachträglich mit 'reingezogen werden.
Ob das verlogen ist, weiß' ich nicht - ich find's aber allemal adäquat.
lilux hat geschrieben:Außerdem ging es um Toleranz und Menschenrechte, die wir angeblich den Christen zu verdanken
haben. Und das ist schlicht falsch. Merke: An ihren Taten sollt ihr sie erkennen!
Übrigens waren es die christlichen Eroberer, die sich mit dem Islam anlegten,
nicht umgekehrt.
Letzteres ist historisch so nicht ganz korrekt - da waren einfach Macht- und Expansionsinteressen kollidiert.
Und was das erste angeht, niemand hat gesagt, dap Toleranz und Menschenrechte
den Christen zu verdanken sind, sondern dem judäochristlichen Glauben bzw. Gedankengut.
lilux hat geschrieben:Kleiner Tip: Der, nach eigenem Bekunden, wiedergeborene Christ G.W. Bush, führt gerade wieder
einen Kreuzzug. Nur eben nicht mit Pferd und Axt. Die christlichen Pfaffen sind auch wieder dabei.
Sie segnen bis heute Waffen und Truppen, damit diese nur möglichst viel Unheil anrichten.
Das hat auch schon in den Weltkriegen prima funktioniert. Für das millionenfache Morden an
den Glaubensbrüdern, haben die Priesterschaften noch immer die Absolution erteilt.
Es mag sich ein jeder zu seinem Glauben bekennen, aber bitte mit Augenmaß.
Ich sag' jetzt 'mal so:
nicht überall, wo "Christ" d'raufsteht, ist IMHO auch "Christus" d'rin
(wobei ich mir nicht anmaßen würde, darüber zu urteilen, bei wem das der Fall ist und bei wem doch...)
Im Ernst - das Schlimme ist, wenn jemand den christlichen Glauben mit Hegemonieinteressen vermischt, so kommt es zum Kreuzzugsgedanken (wobei der wiederum in amerikanischen Ohren einen ganz anderen Klang hat als für uns...).
Daß Pfarrer heute wieder Waffen und Truppen segnen, hab' ich noch nicht gehört - aber auch dann gälte, daß, wenn sie irrigerweise Religion mit Ideologie mischen, gegen das erste Gebot verstießen.
Und es gibt keine Absolution dafür...
*-chipmunk-* hat geschrieben:die religion hat noch niemanden ernährt aber schon tausende getötet.
Das ist doch jetzt wieder so eine Behauptung ohne Begründung (sic!).
Schade.
Du weißt vermutlich wenig über den Einsatz von Christen gegen Sklaverei, Rassentrennung, Armut (z.B. Lateinamerika), für Behinderte und die, die am Rande der Gesellschaften stehen...
Ich wünschte, Du könnest durch die Schwarzweißmalerei zur bunten Vielfalt von Kirche hindurchdringen.
lilux hat geschrieben:Das hast Du richtig erkannt, bloß empfinden andere Menschen ganz anders.
Mein Herr Vater predigt noch heute am "Altar des Herrn" und beglückt
die Gemeinde. Ich bin tatsächlich irgendwann aufgesprungen... und weggelaufen.
Letztlich muß das aber jeder selber wissen.
Ich finde das schade.
Aber es erklärt einiges...
Maugi hat geschrieben:Ich wurde getauft, konfirmiert, bin hin und wieder in die Kirche gegangen, habe mich einwenig mit der Bibel und den anderen Religionen auseinandergesetzt und war nun der Meinung, dass die Seele auch im Christentum ein gewichtige Rolle spielen würde. Körper / Geist und Seele, im Einklang mit mir und der Umwelt. Als Ziel kein Verlangen nach Gewalt, Neid, Hass usw. mehr zu verspüren. Muss ich mit 42 Jahren doch noch studieren gehen um den Glauben der Religionsgemeinschaft, der ich eigentlich angehöre, zu verstehen ?
Vielleicht
Ich finde in meiner Bibel jedenfalls nichts von einer Trennung zwischen Körper, Geist und Seele.
Das Ziel ist auch nicht, "kein Verlangen nach Gewalt, Neid, Hass usw. mehr zu verspüren" - denn das nimmt den Menschen, so wie er ist, nicht ernst.
Der Mensch ist ganz, und so wie er ist, gehören die von Dir geschilderten Regungen genauso zu ihm wie beispielsweise Liebe, Verstehen, Ehrfurcht oder Güte.
Es geht freilich darum, diese in Einklang mit G-tt zu bringen.
Selbstbeherrschung muß nicht notwendigerweise dasselbe sein wie Selbstüberwindung.
Der Mensch soll sich ja nicht schlußendlich in irgendeinem Nirvana selbst auflösen, sondern so zur Entfaltung kommen, wie G-tt ihn gemeint hat!
Das Leben und die Welt, wie sie sind, werden bejaht, nicht negiert, wie im fernöstlich geprägten Denken.
Anders gesagt: dies Leben ist (von G-tt) geschenkt, also kostbar - darum geh' auch so damit um!
lilux hat geschrieben:Ich will mal so sagen: Bei mir ist eben "Gottes Wort" nicht auf den berühmten
fruchtbaren Boden gefallen. Schon als Kind ist mir das Religionsgedusel auf
die Nerven gegangen. Ich will nicht noch ein neues Faß aufmachen, aber
ein Hinweis sei mir erlaubt: Mein Vater ist nicht nur einfacher Pastor und
schon mein Großvater war ebenfalls mehr als das.
Oh, Mann, erblich vorbelastet
(viele Möglichkeiten, wer und was Dein Vater und Großvater waren, gibt's da ja kaum...).
Aber auch wenn ich mich wiederhole: das erklärt manches...
Ich kann mich da überhaupt nicht 'reindenken, weil ich erst mit 24 dazugekommen bin.
Ich bin nicht christlich oder kirchlich groß geworden, bei uns ging man nicht einmal Weihnachten in die Kirche.
Als ich meinem Vater eröffnete, welchen Beruf ich nunmehr ergreifen wolle, entgleisten seine Gesichtszüge denn dann doch mächtig gewaltig... von der abschließenden Diskussion 'mal ganz abgeseh'n...
lilux hat geschrieben:Bei uns gingen die Pfaffen ein und aus, dabei auch die höchsten Würdenträger,
die das Christentum so zu bieten hat. Da darf man dann auch mal einen
tiefen Blick hinter die Kulissen werfen. Und der ist allemal erschreckend.
Anspruch und Wirklichkeit gehen da nicht mal ansatzweise zusammen.
Zugegeben - als ich nach meinem Studium dann in der landeskirchlichen Realität ankam, hatt' ich erst 'mal einen Kulturschock
Da ist viel Verwaltung und es menschelt mächtig gewaltig.
Manchmal denke ich, die Kirche gleicht einem Schiff - dies Schiff wird von vielen Nieten zusammengehalten
Andererseits ist es eine soziologische Notwendigkeit, daß ein "Verein" wie die Kirche organisiert werden muß, und da kommt es zwangsläufig zu Erscheinungen, die die Kirche in einem wenig schmeichelhaften Licht erscheinen läßt angesichts ihres Anspruches.
Das ist - und ich sage das nicht zur Entschuldigung, sondern zur Erklärung - menschlich.
Doch, wie gesagt, das hindert mich nicht, eben danach zu suchen, dem Anspruch G-ttes zu leben - so gut ich kann, dankbar für jede Korrektur.
lilux hat geschrieben:Dieser tiefe Graben war es, der mich letztlich bewußt zur Flucht animiert hat.
Um nicht das Kind mit dem Bade auszuschütten: Es gibt selbstredend eine ganze
Reihe aufrechter Menschen, die sich als Christen sehen, darunter auch geistliche.
Menschen die sich engagieren, die selbstlos helfen und gerne Freud und Leid
mit anderen teilen.
So ist es.
Ich kenne davon mehr als von der anderen Seite.
Wobei ich meine persönlichen Erfahrungen mit den dunklen Seiten von Kirche auch schon machen mußte.
So what?
Der Mißbrauch einer Sache sollte nicht den rechte Gebrauch hindern.
Deshalb bin ich noch dabei - weil ich vopn der Sache selbst angesteckt bin.
lilux hat geschrieben:Dieses christliche Selbstverständnis sollte man aber nicht mit der Institution
Kirche als religiöser Organisation verwechseln. Diese Organisation ist an
Macht und Geld interessiert und an sonst nichts. Und dafür ging und geht
sie seit mindestens 1700 Jahren über Leichen.
Eben um diese Verwechslung ging es mir weiter oben!
Wobei ich die Absolutheit dieses Satzes, daß die Institution ausschließlich an Macht und Geld interessiert sei, in dieser Grundsätzlichkeit doch in Frage stellen würde.
Dazu kenne ich doch zuviele Menschen innerhalb der Organisation, die aufrichtig sind...
lilux hat geschrieben:Darüber darf auch das gläubige Gemüt eines Christen einmal nachdenken.
Tut es, tut es.
lilux hat geschrieben:Ich wäre bestimmt nen doller Prediger geworden.*g*
Yo, so wirkt es - nur an der Stringenz der Gedanken arbeiten wir noch
Frank Klemm hat geschrieben:Egal um was es geht, gemeinsam ist die Methodik.
Dann ginge es aber um Wissenschaft, nicht nur um Naturwissenschaft.
Aber selbst dann würde ich die Methodiken und Methoden der Wissenschaften nicht als allein seligmachend betrachten.
Frank Klemm hat geschrieben:PhyshBourne hat geschrieben:Und daß die Trennung willkürlich ist, ist eine Setzung.
Geht es um das Verhalten von Gorilla gorilla aus der Familie Hominidae, zählt das zur Biologie
und damit zu den Naturwissenschaften. Geht es um das Verhalten von Homo sapiens aus der
Familie Hominidae, gilt das als Sozialwissenschaft.
Die Grenzen sind fließend und willkürlich, auch wenn gewisse Tendenzen zu erkennen sind.
Okay,
Interessanter Punkt.
Muß ich 'mal d'rüber grübeln.
Frank Klemm hat geschrieben: ... Experiment ... Universalität ...
Sorry, ich folge Dir nicht.
Leben ist mehr als das, was Wissenschaften zeigen, erklären oder deuten können.
Für mich eine Engführung.
Oder Glaubensfrage
Frank Klemm hat geschrieben:
Du weißt nicht mal, was Wissenschaften sind. Zur Entlastung muß ich aber sagen, daß
solche Fragen erschreckend wenig gekärt werden. Was wird wozu und weshalb überhaupt
gemacht. 10 Jahre ein Fach an der Schule ohne ein Wort über die Aufgabe des Faches.
Ähnliches gilt für die Geschichte.
Sorry, ich möchte in diesem Thread keinen Nebenschauplatz aufmachen.
Und zugegebenermaßen ist die Zeit, wo ich mich mich Wissenschaftstheorie auseinandergesetzt habe, ein wenig her... um hier richtig mitzureden, müßt' ich ein wenig auffrischen...
Aber das brauch' ich für die hier verhandelten Fragen auch gar nicht, weil sie niocht so tief reichen.
Dennoch: Touché!
Patt?
Frank Klemm hat geschrieben:PhyshBourne hat geschrieben:
Ich entziehe mich dem Absolutheitsanspruch der NW.
Das ist nicht kompliziert. Es gibt keinen Absolutheitsanspruch der NW.
Die NW sind (zumindest wenn man sie seriös betreibt) ihrer Grenzen und Unvollständigkeit
bewußt.
Wenn sie denn so auftritt...
Frank Klemm hat geschrieben:PhyshBourne hat geschrieben:
Die NWissenschaften sind eine Möglichkeit, die Realität zu beschreiben und wahrzunehmen, aber gewiß nicht die einzige.
Welche gibt es noch?
Wie unterscheiden sie sich von den NW, wie ich sie beschrieben habe?
Was bedeuten diese Unterschiede, welche Auswirkungen können diese Unterschiede haben?
Religion, Philosophie, Kunst z.B.?
Sie beschreiben, deuten und erklären Dinge, die sich der Wissenschaft zutiefst entziehen, weil sie beispielsweise entweder einerseits vorgeschaltet sind oder andererseits einem mechanistischem Weltbild widersprechen.
Frank Klemm hat geschrieben:PhyshBourne hat geschrieben:
Wobei die implizite Forderung nach Objektivität sicher nicht von der Hand zu weisen ist.
Die Forderung nach Objektivität ist in den NW explizit.
Auch "Objektivität" existiert nicht ohne Bezugspunkte, Prämissen und Setzungen.
Wie real ist die Realität?
Frank Klemm hat geschrieben:Weltanschauungen schließen sich nicht gegenseitig aus. Meist handelt es sich um einen
Mischmasch aus Elementen einzelner Weltanschauungen.
Das ist leider nur allzuoft so.
Unwidersprochen.
Frank Klemm hat geschrieben:Es gibt einige (philosophisch angehauchte) Grundsatzfragen, deren Antwort Glaubensfrage
ist, von denen nicht klar ist, ob sie überhaupt beantwortbar sind.
Wieso angehaucht?
Aber allein die von Dir hier angeführten Fragen zeigen die Begrenztheit der Naturwissenschaften, denn sie kann ja nur innerhalb einer gewissen Wahrnehmungsweise existieren, wie Du ja selbst auch schon angedeutet hast...
Frank Klemm hat geschrieben:Das ist Glaubenssache. Auf diesem hohen Niveau kann auch die NW (zur Zeit zumindest)
auch nur Glauben vermitteln...
Quod erat demonstrandum!
Frank Klemm hat geschrieben:Ich halte diese Forderung für sehr sinnvoll. Einen hochgradig abstrakten Begriff zu
vermenscheln, halte ich unabhängig von Religion und Konfession für furchtbar.
Danke!
Und: Amen dazu.
Frank Klemm hat geschrieben:Maugi hat geschrieben:Gott den Schöpfer zu erklären, zu beschreiben, wäre wohl naturwissenschaftlich unmöglich !
Tja, Phish, diese Aussage ist aber leider falsch.
Die Aussage "G-tt ist der Sch-pfer der Welt" ist etwas, was man in den NW als Axiom
bezeichnet. In den RW wird es als Dogma bezeichnet. Axiomsysteme kann man
weder beweisen noch widerlegen, die Frage danach ist unsinnig. Die Frage ist, ob eine
Axiomsystem sinnvoll ist, ob es vollständig ist oder ob es widerspruchsfrei ist...
Nun, prinzipiell scheinen wir so weit gar nicht voneinander entfernt zu sein...
Innerhalb eines System läßt sich so ziemlich alles bewiesen bzw. folgt alles der innewohnenden Logik und ist somit richtig.
Die Axiomatik scheint in gewisser Weise des Pudels Kern zu sein.
Es ist ja das Wesen eines (philiosophisch recht verstandenen) Axioms bzw. einer Prämisse oder Setzung, daß sie nicht bewiesen werden kann, weil sie schlußendlich außerhalb des System liegt.
Andererseits soll und muß die Frage nach den Axiomen, ja nach dem, was hinter ihnen liegt, erlaubt sein.
Und solange mir nicht bewiesen werden kann, daß G-tt nicht die letztendliche Ursache hinter allem ist, brauch' ich dies auch nicht in Frage zu stellen.
Wobei ich ehrlicherweise damit noch nichts über das Wesen G-ttes ausgesagt habe - dazu bedürfte es per definitionem einer Selbstoffenbarung dieses G-ttes.
Frank Klemm hat geschrieben:Diskussionen ohne exakte Begriffsdefinitionen sind generell sinnfrei...
Völlige Zustimmung.
Aber das bezeichnen andere ja als "schwülstige Rede" oder "Geschwaller"...
Frank Klemm hat geschrieben:Hier muß ich Phish recht geben. Die Quellen sind unterschiedlich. Eventuell gleiche
Ausprägungen können sehr unterschiedliche Ursachen haben. Schön zu sehen bei
"endemischen" Religionen in Afrika und Amerika.
Danke.
ich sehe, Du bist ein vielfältig interessierter Mensch.
olli hat geschrieben:PhyshBourne hat geschrieben:olli hat geschrieben:Wenn ich mir das alles so durchlese, wird für mich etwas klarer, warum sich so viele von Vertretern der Kirche nicht vertreten fühlen...
Kannst Du näher ausführen, was Du mit Deinem lapidaren Einwurf meinst?
Woran denkst Du dabei?
Mach's 'mal konkret, praktisch!
Sorry, aber das machst Du viel besser als ich...
Du willst nicht, nicht wahr?
Schade...
Ich probier's dennoch noch 'mal: wie müßte das denn Deiner Meinung nach aussehen, daß sich viele von Vertretern der Kirche vertreten fühlen?
lilux hat geschrieben:Mir ist wohl bekannt, dass Sekte einen negativen Klang hat... Mir ist nicht einsichtig, weshalb ich gegenüber einem Christen diesen Begriff nicht verwenden darf.
Eben deswegen.
Und um der Sachlichkeit willen.
Do ut des - tu, was Du verlangst, dann verlange, was Du willst!
lilux hat geschrieben:Und da die christliche Religion dies bis heute nicht gelernt hat, habe ich
mir erlaubt einem Christen zu widersprechen, der meinte, ausgerechnet Menschenwürde und
Toleranz seien dem Wirken der christlichen Kirchen zuzuschreiben.
Widerspruch ist okay und oftmals auch nötig - nicht zuletzt, um einander wach zu halten.
Aber er möchte IMHO
sachlich und
begründet sein...
GrEeTinX'n'BleZZinX
PhyshBourne