Seite 615 von 986

Verfasst: Mo 21. Jul 2008, 17:47
von Blap
Verdammt zu leben - Verdammt zu sterben

Stubby Preston (Fabio Testi) ist ein Glücksspieler der gern mit gezinkten Karten spielt. Er kommt in einer Stadt an, in welcher er dem Sheriff bereits bestens bekannt ist. Der Gesetzeshüter locht Stubby umgehend ein. Zunächst sehr zum Ärger des Spielers, doch letztlich soll ihm diese Aktion -vorläufig- das Leben retten. In der Stadt räumen die "braven Bürger" mit allen Gestalten auf, die ihrer Meinung nach schädlich für das Stadtbild sind. In der Nacht des Gemetzels sitzt unser Held mit der Hure Bunny, dem Säufer Clem und dem Irren Bud in einer Zelle. Der Sheriff weiss darüber Bescheid, dass Stubby meist einen Haufen Geld mit sich führt. Er entledigt den Spieler seiner Dollars, dafür lässt er Stubby und seine drei Zellengenossen mit einem Pferdewagen entkommen.

Das ungleiche Quartett will sich bis zur nächsten nennenswerten Stadt durchschlagen, doch diese liegt gut 200 Meilen entfernt. Auf der langen Reise entstehen langsam zarte Symphatien innerhalb der Gruppe, grössere Konflikte bleiben überraschenderweise aus. Irgendwann schliesst sich der merkwürdige Chaco (Tomas Milian) den Reisenden an. Da er offensichtlich ein erstklassiger Schütze ist, schiesst er etliche Tiere, für frisches Fleisch ist also zunächst gesorgt. Ein Gruppe von drei vermeintlichen Angreifern streckt Chaco ebenfalls ohne Probleme nieder. Einen verletzten Überlebenden foltert der neue Mitreisende grausam, langsam beschleicht Stubby und den Rest der Gruppe ein verdammt ungutes Gefühl.

In der Nacht füttert Chaco seine Schützlinge mit berauschenden Beeren, kaum sind sie von Sinnen erniedrigt und fesselt er die Gruppe. Stubby ahnte bereits schlimmeres, doch obwohl der die Beeren heimlich ausspuckt, kann er Chaco nicht überwältigen. Um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen vergewaltigt der Sadist Bunny. Selbst die Tatsache, dass Bunny hochschwanger ist, kann den Perversling nicht von seinem Treiben abhalten. Schwer ramponiert überlässt Chaco die gequälten Vier ihrem Schicksal. Doch er hat deren Lebenswillen und besonders Stubby unterschätzt...

Hui... ...ein sehr ungewöhnlicher Italo-Western. 1975 hatte das Genre seinen kommerziellen Zenit bereits deutlich überschritten. Doch auch in dieser Phase entstanden noch erstklassige Werke. Man denke nur an Castellaris "Keoma" von 1976 oder Martinos "Mannaja" aus 1977. Lucio Fulci widmete sich 1975 erneut dem Genre, dem er bereits 1966 mit "Django - Sein Gesangbuch war der Colt" einen erstklassigen Beitrag geschenkt hatte. "I Quattro dell'apocalisse" ist ein ambitioniertes, aber auch oft unentschlossenes Stück Film geworden. Zunächst jedoch ein Blick auf die Besetzung. Fabio Testi sehe ich durchaus gern, allerdings halte ich ihn nicht für die ideale Besetzung in einem Western. 1980 arbeitete Testi erneut mit Fulci zusammen. Testi spielte die Hauptrolle in "Syndikat des Grauens", einem brutalen und extrem unterhaltsamen Mafia-Gemetzel. In "Verdammt zu leben - Verdammt zu sterben" macht Testi sicher keinen schlechten Job, doch -ich wiederhole mich- meine erste Wahl wäre er für diese Rolle nicht gewesen. Alle Beteiligten leifern solide Leistungen ab, es überrascht allerdings nicht, dass Tomas Milian sie alle an die Wand spielt. Obwohl er nur in einer Nebenrolle zu sehen ist, dominiert er das Geschehen weitgehend, verbreitet Angst, blankes Entsetzen.

Warum funktioniert der Film teilweise nicht zufriedenstellend, obwohl sich die Beteiligten offensichtlich grosse Mühe gegeben haben? Fulci verfolgt zu viele Ansätze. Das Drehbuch mag für ein simples Rachedrama gedacht sein, letztlich läuft die Handlung auch tatsächlich darauf hinaus, doch der Regisseur will deutlich mehr aus der Story pressen. Da haben wir teils brutale Szenen, die natürlich meine primitiven Instinkte ansprechen, aber im Grunde völlig unnötig sind. Milian strahlt allein durch seine Präsenz genügend Schrecken aus, da muss er nicht an einem Opfer rumschnippeln. Schreie aus der Dunkelheit hätten hier mindestens die gleiche Wirkung erzielt, die dämonsiche Herrschaft Milians vermutlich sogar besser unterstrichen. Doch Fulci wählt hier den einfachen Weg, stellt sich selbst ein Bein. Dann gibt es Momente die vor Kitsch nur so triefen, aber ich will nicht zu viel verraten, seht euch den Film lieber selbst an...

Fazit: Man sollte sich diesen Film auf jeden Fall anschauen, denn er ist auf seine ganz eigenwillige Art durchaus als einzigartig zu bezeichnen. Für Fulcianer ist er sowieso Pflichtprogramm, Fans des Italo-Western sollten ebenfalls einen Versuch wagen, steckt der Film die Grenzen des Genres doch teilweise neu ab. Doch auch wer bisher wenig mit dem Genre anfangen konnte, sollte sich von "Verdammt zu leben - Verdammt zu sterben" überraschen lassen.

Zu einer Bewertung in Zahlen sehe ich mich nicht im Stande. Damit würde man dem Werk nicht gerecht werden! Kunst darf eben auch unentschlossen und unfertig sein, wenn der dahinter stehende Gedanke zumindest im Ansatz erkennbar bleibt.

Verfasst: Di 22. Jul 2008, 04:42
von Blap
Harsh Times

Jim (Christian Bale) und Mike (Freddy Rodriguez) sind dicke Freunde. Durch den Einsatz im Golfkrieg ist Jim stark traumatisiert. Seine Freundin in Mexiko gibt ihm ein wenig Halt, um sie legal in die USA zu holen, will er bei der Polizei unterkommen und Marta heiraten. Mike hat seit einiger Zeit keinen Job, seine Freundin Sylvia macht ihm deswegen ständig Feuer unter dem Hintern. Als Jim und Mike gemeinsam losziehen sind die guten Vorsätze schnell über Bord geworfen. Obwohl Mike seine Freudin anlügt und sich von Jim mitreissen lässt, behält er trotzdem noch ein wenig Bodenhaftung. Jim gerät jedoch immer weiter ausser Kontrolle, selbst die Aussicht auf einen neuen Job bringt ihn nicht zurück auf den Teppich. So steuern Jim und der überforderte Mike mit steigendem Tempo auf den Abgrund zu...

"Harsh Times" bietet Christian Bale erneut die Gelegenheit sein unbestrittenes Können unter Beweis zu stellen. Seine Leistung gerät hier zwar nicht so beeindruckend wie in "Der Maschinist", ist aber trotzdem aller Ehren wert und untersteicht seine Fähigkeiten. Freddy Rodriguez spielt ebenfalls solide auf, jedoch bietet ihm seine Rolle nicht die Entfaltungsmöglichkeiten die Bale hat und erwartungsgemäß souverän nutzt. Eva Longoria darf ihr hübsches Gesicht und ihre nahezu magersüchtigen "Formen" präsentieren, Flachland Ahoi! Sie ist kein Ausfall, wirkt aber beliebig austauschbar. Überzeugender ist die Leistung von Tammy Trull ausgefallen, die mir bisher unbekannt war. Als mexikanische Freundin des von Bale verkörperten Jim, meistert sie ihre Nebenrolle mit erfreulich glaubwürdiger Qualität.

"Harsh Times" ist mit Sicherheit kein schwacher Film, doch lässt er mich recht gleichgültig zurück. Er gibt seinen Figuren -allen voran Bale in der Rolle des Jim- die Gelegenheit zu glänzen, ist sauber und durchdacht inszeniert, kann mit zum Thema passender Optik aufwarten. Warum erreicht mich das Werk nicht? Vermutlich deshalb, weil mich die Figuren kalt lassen. Weil es mir ehrlich gesagt völlig gleichgültig war, ob die Figuren noch die Kurve bekommen oder unaufhaltsam von der Spirale aus Wahn, Drogen und Gewalt in den Abgrund gezogen werden. Zu fremd und abstossend kamen mir die Charaktere vor, jede Möglichkeit zur Identifikation fehlte mir. Auch die handwerklich unbestritten ordentliche Ausführung konnte bei mir nicht punkten, da mein persönlicher Geschmack nicht getroffen wurde.

Fazit: Aus Respekt vor den gebotenen Leistungen muss ich zumindest 6/10 ziehen, was den Film als gute Mittelklasse einstuft. Verdient hat dieses Werk sicher eine etwas bessere Beurteilung, doch an dieser Stelle muss ich leider passen.

Verfasst: Di 22. Jul 2008, 09:54
von Viktor
Babel

Klasse Drama, das vier Handlungsstränge in vier verschiedenen Ländern über ein Motiv verknüpft. Die großen schauspielerischen Leistungen kommen m.E. von den mir unbekannten Schauspielern aus Marokko(?) und Japan. Brad Pitt und Cate Blanchett sind hier beliebig austauschbar, sie sollten wohl nur als Zugpferde für den kommerziellen Erfolg des Filmes dienen.

Eine Sache ist uns unabhängig voneinander aufgefallen, kann die Kugel aus solch einen Winkel in den Bus einschlagen und selbst wenn, müsste dann nicht die Scheibe zerbersten? Egal...trotzdem ein sehenswerter Film.

8/10

Verfasst: Mi 23. Jul 2008, 01:06
von tiad
"Auf der anderen Seite" (R: Fatih Akin)
Ein Fest für Cineasten. Minimalistisch, aber dennoch unheimlich effektiv und einfach grandios. Wertung: 9/10.

Verfasst: Do 24. Jul 2008, 14:15
von MK II
"The Fountain"

ich habe sehr lange auf den richtigen Augenblick für einen Film wie diesen gewartet und hatte Glück.

Ich denke mal der Film kann beim Zuschauer von 0-10 liegen.

Für mich einer der besten Filme seit langem (Ton im übrigen auch)!

10/10

Verfasst: Do 24. Jul 2008, 14:25
von tiad
MK II hat geschrieben:"The Fountain"
..
Für mich einer der besten Filme seit langem (Ton im übrigen auch)!
10/10
Ja, kann ich 100% zustimmen.

Verfasst: Do 24. Jul 2008, 15:37
von Blap
The long good Friday - Rififi am Karfreitag

Harold Shand (Bob Hoskins) ist ein mächtiger Gangsterboss in London. Er will mit diversen Bauprojekten die ganz grosse Kohle abgreifen, nebenher dadurch seine Umtriebe gewissermaßen legalisieren. Da er mehr Kapital benötigt, hofft er auf finanzielle Unterstützung durch die US-Mafia. Die Amis schicken den alten Fuchs Charlie (Eddie Constantine) über den grossen Teich, er soll Shand auf den Zahn fühlen. Doch genau an Karfreitag, dem Tag an dem man dem Ami Honig ums Maul schmieren möchte, zeigen will wie reibungslos Shands Organisation läuft, beginnt die Kacke gewaltig zu dampfen. "Mitarbeiter" Shands werden gekillt, Gebäude des Gangsterbosses in die Luft gejagt. Während Shand mit harter Hand nach dem Schuldigen sucht, muss seine Frau Victoria (Helen Mirren) ihren ganzen Charme aufbieten um die skeptischen Amis bei der Stange zu halten...

Ein erstklassiges Gangsterdrama von der britischen Insel, finanziert von George Harrisons Firma "Handmade Films". Bei der Besetzung hat man eine sehr glückliche Hand bewiesen. Der junge Bob Hoskins darf hier in der Hauptrolle sein grosses Können zeigen, Helen Mirren als seine Ehefrau kann ebenfalls auf ganzer Linie überzeugen. Nicht zu vergessen Kultschädel Eddie Constantine, dem die Rolle des brummigen Alt-Mafioso wie auf den Leib geschneidert ist.

Sehr faszinierend ausgefallen ist Hoskins Darstellung des Gangsterbosses. Er zeigt den erwartet harten, gnadenlosen Verbrecher, aber auch Angst, pure Verzweiflung und viele Zwischentöne bringt er sehr überzeugend rüber. Helen Mirren steht Hoskins in nichts nach, die beiden sind die perfekte Besetung für diesen feinen Film. Das Drehbuch weicht von den üblichen Klischees ab, doch möchte ich hier nicht zu viel verraten. Nur so viel, dass es sich nicht um den üblichen Krieg verfeindeter Gangsterbanden handelt.

Fazit: Brillantes Kino der späten Siebziger/frühen Achtziger, Pflicht für jeden Freund britscher Filmkunst und/oder erstklassiger Gangsterfilme. Die DVD von Sunfilm zeigt den Film in schöner Qualität. Als Bonus ist unter anderem ein Bericht über Handmade Films enthalten. Dabei handelt es sich zwar nur um eine Art moderierte Trailershow, interessant anzusehen sind diese knapp 25 Minuten aber auf jeden Fall!

Sehr gut, fast überragend = 8,5/10



Der Windhund

In Nizza taucht ein unverschämter Bursche namens Antonio Cerutti (Jean-Paul Belmondo) auf, der die Welt der ortansässigen Gauner ordentlich durcheinander wirbelt. Die wahren Absichten des seltsamen Kerles scheinen unklar zu sein, eine Tatsache die für noch mehr Unruhe in der Unterwelt sorgt. Selbst die korrupte Polizei beisst sich an ihm die Zähne aus. Seine wahre Identität sorgt schliesslich ebenfalls nicht für Entspannung in der Unterwelt. Doch die Gauner haben noch die Möglichkeit eine Trumpfkarte in die Hände zu bekommen...

"Der Windhund" ist ein typisches Star-Vehikel für Herrn Belmondo. Es werden lockere Sprüche geklopft, es gibt ein wenig Geballer und ein paar Schläge aufs Fressbrett. Das kennt man alles aus anderen Filmen mit dem symphatischen Franzosen, doch langweilig wird "Der Windhund" deswegen keinesfalls. Ganz im Gegenteil, hier ist für gute, kurzweilige Unterhaltung gesorgt, man nimmt Belmondo seine Rolle einfach ab.

Stellenweise mutet die Snychro ein wenig zu albern an, auch fischt man dramaturgisch manchmal ein wenig in trüben Gewässern. Für mich zählt "Der Windhund" nicht zu Belmondos Spitzenwerken, aber missen möchte ich den Film keinesfalls. Die DVD ist von ordentlicher Qualität, jeder Freund des französischen Knautschgesichtes darf ohne Bedenken zugreifen.

Gut bis sehr gut = 7,5/10

Verfasst: Fr 25. Jul 2008, 01:17
von Blap
Vier Fliegen auf grauem Samt

Roberto fühlt sich von einem seltsamen Typen verfolgt. Als er diesen zur Rede stellen will, kommt es zu einem Handgemenge bei dem der rätselhafte Fremde getötet wird. Aus Angst vor einer Gefängnisstrafe sucht Roberto nicht die Polizei auf. Doch nun beginnt der Terror erst richtig. Roberto wurde bei seiner Tat beobachtet, wird nun mit Anrufen tyrannisiert, in der Nacht dringt ein Fremder sogar in die Wohnung ein, die der Gehetzte mit seiner Frau bewohnt. Nach und nach spitzt sich die Situation immer weiter zu, es kommt zu weiteren Todesfällen. Wer will Roberto das Leben zu Hölle machen? Kann er sich aus diesem Wahnsinn befreien, oder wird er das nächste Opfer des irren Killers sein???

"Vier Fliegen auf grauem Samt" ist der dritte Film von Regie-Legende Dario Argento. Dieses Werk aus dem Jahre 1971 zeigt bereits zaghaft die Qualitäten von Argentos späteren Meisterwerken, kann sich aber aus heutiger Sicht nicht mit seinen Klassikern wie "Profondo Rosso (1975), "Suspiria" (1977) oder "Phenomena" (1985) messen. Die Story der vier Fliegen ist eigentlich sehr dünn ausgefallen, doch Argento schafft es durch seine geschickte Art der Inszenierung den Zuschauer bei der Stange zu halten, die Löcher im Drehbuch gekonnt in den Hintergrund zu drängen. Bud Spencer Freunde dürfen sich freuen ihren Dicken in einer Nebenrolle zu sehen. Darüber hinaus gibt es eine Maske zu sehen, die entfernt an die Puppenfratzen aus der "SAW" Reihe erinnert.

Die DVD von Retrofilm ist alles andere als gut ausgefallen, aber immerhin bekommt man den Film mit der deutschen Originalsynchro zu sehen. Die Bildqualität schwankt zwischen "noch ausreichend" und "grauenvoll". Ich bin zwar kein Technikfetischist, aber ich hoffe diese kleine Perle wird irgendwann eine bessere Veröffentlichung erfahren. Wäre die Qualität der Scheibe anständiger ausgefallen, so könnte man zumindest für fortgeschrittene Italo-Fans eine Empfehlung aussprechen, in dieser Form taugt die DVD nur für hartgesottene Freaks.

Für dieses frühe Werk des Meisters ziehe ich 7/10. Über die Qualität der DVD breite ich dezent den Mantel des Schweigens aus...

Verfasst: Fr 25. Jul 2008, 17:08
von raw
Black Snake Moan

10/10


Die Realitätsferne ist völlig außer Acht zu lassen. Für mich als Blueser ist der Film einfach verdammt geil. Samuel L. Jackson singt nur Lieder von RL Burnside, bzw. Samuel L. Jackson ist RL Burnside und die darin gespielte Geschichte ist aus Burnsides Geschichten sehr intelligent zusammengefügt worden. Hab dazu keine Infos im Internet gefunden, aber da ich Burnside-Fan bin und sehe wie deckungsgleich beide sind, weiß ich es. Außerdem: "Reverend R. L.", sagt wohl alles.

Seht selbst:

http://youtube.com/results?search_query ... type=&aq=f

http://images.google.de/images?hl=de&q= ... a=N&tab=wi


Es ist ein Film, den Nicht-Blueser nicht richtig verstehen. Aber wer den Film mag, könnte sich vielleicht gerne mit dem Blues anfreunden.



Vom selben Regisseur ist Hustle&Flow, auch ein toller Film (über HipHop).

Verfasst: Sa 26. Jul 2008, 10:00
von Blap
Shaolin Kung Fu - Der gelbe Tiger

Nach dem Fall der Ming-Dynastie will man auch deren Überbleibsel entfernen. Ein überlebender Prinz zieht mit einem kleinen Gefolge gen Süden. Sein Ziel ist es, die verbliebenen Anhänger gegen die neuen Herrscher zu mobilisieren. Zu dieser Zeit beendet der Shaolin Schüler Shao Cheng (Carter Wong) seine Ausbildung, schliesst sich den Rebellen an. Er bittet seinen Meister ihn in die letzte, höchste Stufe der Kampfkunst, die 18. Stufe des Kung Fu einzuweihen. Dies lehnt der waise Shaolin Meister jedoch ab, da eine grosse Macht und Gefahr von dieser höchsten Stufe des Kung Fu ausgeht.

Unglücklicherweise gerät der Prinz Ming Tang in Gefangenschaft, jedoch kennen seine Häscher das Antlitz des Prinzen nicht, ergo setzt man auf eine List. Die Gefangenen werden abtransportiert, dies lässt man geschickt zu den Rebellen durchsickern, will diese damit in eine Falle locken. Auch der brutale Chang Li mit seinen fürchterlichen Waffen, tödlichen Vögeln aus Stahl, greift in das Geschehen ein. Seine wahren Absichten zielen jedoch auf eine ganz andere Beute...

Dieser Hongkong Klassiker mit Material Arts Star Carter Wong verbindet geschickt zwei Handlungsstränge miteinander. Zum einen der Kampf der Rebellen, zum anderen die Jagd auf die Schriftrolle, welche die Geheimisse der höchsten Stufe des Kung Fu enthält. Es gibt jede Menge schöner Kämpfe zu sehen, besonders die "stählernen Vögel" des geheimnisvollen Bösewichts sind eine nette Attraktion.

NEW hat diesen feinen Hongkong Klassiker auf einer schönen DVD veröffentlicht. Das Bild weist Verschmutzungen und Kratzer auf, Farbe und Schärfe sind ordentlich ausgefallen. So muss eine Eastern DVD aussehen! Als Bonus gibt es unter anderem diverse Trailer und ein interessantes Interview mit Carter Wong. Wie man es von NEW gewohnt ist, werden die Scheiben in Hartboxen ausgeliefert, der Fan hat die Wahl zwischen zwei kleinen Hartboxen mit unterschiedlichen Cover-Motiven und einer grossen, limitierten Hartbox.

Sehr schöner Eastern, sehr schöne Veröffentlichung = 8/10