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Verfasst: Sa 4. Okt 2008, 21:48
von Blap
Slugs
Ein beschauliche Kleinstadt in den USA. Örtliche Behördenmitarbeiter bekommen es mit einer Anhäufung grausiger Todesfälle zu tun. Die Opfer sind völlig entstellt, regelrecht angefressen. Mike Brady beschleicht langsam ein furchtbarer Verdacht. Er vermutet, dass mutierte Nacktschnecken die Urheber des Grauens sind. Natürlich glauben ihm zunächst weder Sheriff noch Bürgermeister, man stempelt Brady als Spinner ab. Jedoch wird aus dem Verdacht bald erschreckende Gewißheit. Sind die bösartigen Killer-Schnecken noch zu stoppen...???
Hach ja, gepflegter Tierhorror macht doch immer wieder Freude. So auch diese Produktion aus den späten achtziger Jahren. Im Plot klaffen diverse Logiklöcher, doch wen stört das in diesem Fall? Ein paar herrlich groteske Mettgutpanschereien hat Regisseur Juan Piquer Simón eingebaut. Wunderbar altmodisch wird ordentlich mit Blut und Gewürm gepanscht, herzallerliebst! In einem Film dieser Art erwartet man nicht unbedingt mit Charaktere mit viel Tiefgang, jedoch sind die Figuren hier sehr blass und beliebig austauschbar gezeichnet. Das wäre aber auch schon mein einziger Kritikpunkt an diesem kleinen, feinen Filmchen.
"Slugs" erfuhr in Deutschland bereits mehrere Veröffentlichungen auf DVD. Man sollte den älteren Versionen von Best Entertainment und X-NK allerdings die kalte Schulter zeigen. Die aktuelle Ausgabe von Cine Club stellt alle Vorgänger locker in den Schatten. Der Filmfreund bekommt eine Doppel-DVD geboten. Auf der ersten Scheibe ist der Film uncut, restauriert und in 16:9 vorhanden. Ferner gesellt sich ein interessantes Interview mit dem Regisseur hinzu, welches offensichtlich im spanischen fernsehen ausgestrahlt wurde. Auf der zweiten Scheibe liegt der Film ebenfalls uncut vor, diesmal jedoch nicht restauriert und in 4:3. Zusätzlich gibt es etliche Trailer zu anderen Tierhorror Streifen zu sehen, eine sehr feine Sache. Einen Pappschuber hat man ebenfalls spendiert, auch ein kleines Booklet ist vorhanden. Auf Börsen oder bei einschlägig bekannten Versendern, ist diese tolle Veröffentlichung für knapp unter 10 zu haben. Ein extrem gutes, faires Preis-/Leistungsverhältnis!
Fazit: Ein guter Beitrag zu einem kultigen Genre. Besonderes Lob verdient die erstklassige DVD von Cine Club!
Gut = 7/10
Verfasst: So 5. Okt 2008, 02:58
von Riddick
Batman Begins
Bestimmt schon das dritte Mal gesehen, aber der Film gefällt mir immer wieder.
9/10
Verfasst: So 5. Okt 2008, 09:22
von Blap
Day of the Dead (Remake 2007)
Eine Kleinstadt in den USA wird unter Quarantäne gestellt. Offensichtlich ist eine Virusinfektion ausgebrochen, jedoch wird das Problem von offizieller Seite als nicht sonderlich dramatisch dargestellt. Die junge Soldatin Sarah Bowman (Mena Suvari) ist an der Absperraktion beteiligt. Ihr geht dieser Vorfall besonders nahe, denn die betreffende Ortschaft ist ihre Heimat. Es kommt wie es kommen muss, etliche Menschen versterben plötzlich an der Infektion. Doch die Leichen erheben sich sofort, sind zu blutgierigen Bestien mutiert. Bald wird die Stadt von Zombies überrannt. Im Mittelpunkt steht nun Sarah, die verzweifelt versucht ihrer Famlie zu helfen. Zumindest ihren jüngeren Bruder kann sie aufgabeln. Mit ein paar weiteren Mitstreitern suchen die Gejagten einen Ausweg aus dieser Hölle auf Erden, ständig von blutdurstigen Zombies verfolgt...
Nun ist es also passiert, auch der Klassiker "Day of the Dead" hat ein Remake erfahren. Dabei ist der Begriff "Remake" hier sehr freizügig verwendet worden, denn mit dem Original von Romero hat dieser Film kaum etwas zu tun. Zwar sind ein paar Namen aus der Vorlage eingebaut worden, es gibt kleine Anlehnungen und Verbeugungen vor dem Original, aber grundsätzlich sollte man die 2007er Variante als eigenständigen Film betrachten. Regisseur Steve Miner verdanken wir einige feine Beiträge zum Sektor Horror. Da wären z.B. die Teile zwei und drei der unsterblichen "Freitag der 13." Reihe, "Warlock - Satans Sohn" ist ebenfalls ein feines Filmchen, nicht zu vergessen der extrem unterhaltsame Tierhorror "Lake Placid". Der Mann kennt sich also im Genre bestens aus. Doch wie hat er diese schwierige Aufgabe gelöst, immerhin ist die Vorlage einer DER Klassiker des Zombie Films!
Wie bereits erwähnt, hebt sich das "Remake" deutlich vom Original ab. Inzwischen hat man sich an rennende Zombies gewöhnt, "28 Days later" und das erstklassige Remake von "Dawn of the Dead" machten es vor. Hier sind die Mistviecher zusätzlich mit einer "Restintelligenz" ausgestattet. Durchaus amüsant ist die Huldigung an "Bub", dem lernfähigen Zombie aus der Originalversion. Aufs Mett klopft Herr Miner in ansprechender Menge, jedoch leider sehr häufig mit Unterstützung des Computers. Schade, aber zumindest hat man sich einigermaßen Mühe gegeben, ich haben schon schlechtere CGI-Orgien erlebt. Die Schauspieler machen ihren Job ordentlich. Mena Suvari als Hauptfigur in einem Zombie Film? Mag sich zunächst seltsam anhören, funktioniert aber recht gut. Ving Rhames ist auch mit von der Partie, diesmal aber leider nur in einer Nebenrolle (Die übrigens nichts mit seiner Rolle im Remake von "Dawn of the Dead" zu tun hat).
Anstatt auf die -von mir geliebte- "Weltuntergangsatmosphäre", welche die Klassiker von Romero auszeichnet, setzt der vorliegende Film eher auf temporeiche Action. Einige Figuren entsprechen den in Teeniehorror Streifen vorkommenden Klischee-Charakteren, man zielt also auf das junge Publikum. Wie gefällt nun einem alten Zombie Maniac wie mir dieses Machwerk?
Ich bin mit dem Film zufrieden. Meine Erwartungshaltung zielte nicht auf ein Remake, welches sich mit dem Original messen kann. Überhaupt sollte man sich darüber klar sein, dass der Titel "Day of the Dead" in erster Linie aus kommerziellen Gründen gewählt wurde. Romeros Vorlagen sind unerreichbar, wobei das Remake seines Überwerkes "Dawn of the Dead" wirklich erstklassig ausgefallen ist. Als Messlatte für die 2007er Variante von "Day...", will ich nicht die Klassiker bemühen, sondern auf Produktionen der letzten Jahre zurückblicken. Schnell wird klar: "Day..." bleibt hinter dem Remake von "Dawn..." zurück, auch Romeros "Land of the Dead" hat klar die Nase vorn. Doch obwohl Steve Miners Beitrag nicht mit den Schwergewichten mithalten kann, schlägt er die meisten kleineren Mitbewerber locker aus dem Ring.
Fazit: Bitte erwartet kein "echtes" Remake! Mir wurde kurzweilige, sehenswerte Unterhaltung geboten. Sicher, es gibt einige Kritikpunkte, doch für mich überwiegt hier ganz klar der gute, fast sehr gute Unterhaltungswert.
Gut bis sehr gut = 7,5/10
Das Todesduell der Shaolin
Der alte Konflikt zwischen China und Japan ist immer für eine Geschichte gut. Diesmal soll herausgefunden werden, ob der beste Schwertkämpfer aus China oder Japan stammt. Die Shaolin schicken ihren besten Schüler Ching Wang (Damian Lau) ins Rennen, Hashimoto (Norman Tsui) kommt im Auftrag des Shogun aus Japan. Das Duell findet traditionell in China statt, wird im Anwesen eines älteren Meisters durchgeführt. Der alte Herr hat darüber hinaus eine hübsche Tochter, welche schnell die Aufmerksamkeit Ching Wangs erweckt.
Während sich die beiden Kontrahenten auf den Kampf vorbereiten, kommt es immer wieder zu Angriffen, ausgeführt von gefährlichen Ninja. Wer steckt hinter diesen heimtückischen Anschlägen, die selbst vor einem Shaolin Meister, dem Mentor von Ching Wang, nicht zurückschrecken? In Ruhephasen machen sich die Kämpfer Gedanken über den Sinn des Duells. Während Hashimoto die radikale Ansicht vertritt, dass nur der Tod des Gegner zum ehrenhaften Sieg führt, vertritt Ching Wang eine gemäßigtere Meinung. Doch vor dem finalen Kampf sind noch andere Herausforderungen zu meistern...
"Das Todesduell der Shaolin" ist ein feiner Eastern aus den frühen Achtzigern. Der Film bewältigt überzeugend den Spagat zwischen ruhigen, fast romantischen Momenten und unglaublich übertriebenen Kämpfen. Da werden Ninja kurzzeitig unsichtbar, erscheinen als riesige Gestalt, auch die Helden lassen sich nicht lumpen, baumhohe Sprünge sind da noch eine der leichtesten Übungen. Obwohl teils extrem unrealistisch, oder vielleicht gerade deswegen, machen die erstklassig choreografierten Auseinandersetzungen jede Menge Spass. Die Story bietet keine wirklichen Überraschungen, ist jedoch zweckmäßig und ansprechend umgesetzt.
Wieder eine schöne Eastern DVD aus dem Hause Eyecatcher. Wie gewohnt hat der Fan die Wahl zwischen zwei kleinen Hartboxen und einer grossen, limitierten Hartbox. Manchmal fällt die Wahl der Covervariante nicht leicht, da alle Motive sehr ansprechend ausgefallen sind. Ich wähle grundsätzlich die kleinen Hartboxen, sie sind einfach praktischer und nehmen weniger Platz in Anspruch. Letztlich zählt der Inhalt, nicht die Verpackung. Obwohl ich zugeben muss, dass mir die kleinen Buchboxen wirklich sehr gut gefallen. Ich würde sie vermutlich vermissen, wenn Label wie Eyecatcher, NEW oder CMV diese nicht mehr anbieten würden.
Fazit: Schöner Eastern auf ordentlicher DVD. Sehr gut = 8/10
Verfasst: So 5. Okt 2008, 19:36
von nibbs
Lord of the Rings - The two Towers
Immer wieder wunderbar. "Nasghul!"
Verfasst: Mo 6. Okt 2008, 03:02
von Chris_1986
Shining
Zum ersten Mal gesehen, genialer Film. (...stimmt wohl nicht ganz, die Szene mit dem Barkeeper aus der Vergangenheit kannte ich schon...)
Allein schon der "Vorspann" mit dem Käfer..
Man hätte die "Vorgeschichte", die außerhalb des Hotels spielt, m.A.n. noch etwas kürzen können.
Verfasst: Mo 6. Okt 2008, 13:30
von Blap
Asylum
Dr. Martin ist ein junger, zielstrebiger Arzt, der sich um einen leitenden Posten bei einer psychiatrischen Klinik beworben hat. Das Vorstellungsgespräch verläuft ein wenig ungewöhnlich. Der Leiter der Klinik klärt Dr. Martin darüber auf, dass der eigentliche Chefarzt vor kurzem durchgedreht hat. Nun ist der Chef selbst Insasse des Hauses, wird unter Verschluss gehalten. Dr. Martin soll vier Patienten befragen, deren wahre Identität ihm nicht vom Personal mitgeteilt wird. Nach den vier Gesprächen soll er bestimmen, bei welchem der betreffenden Insassen es sich um wahnsinnig gewordenen Anstaltsleiter handelt. Der Bewerber bekommt erschreckende Geschichten von den Patienten zu hören, doch nach den Befragungen glaubt er die Antwort zu kennen. Die Wahrheit ist jedoch weitaus grausiger, wie auch Dr. Martin bald feststellen wird...
Es wurde mal wieder Zeit für einen feinen Episoden Grusel aus dem Hause Amicus. "Asylum" entstand 1972 unter der Regie von Roy Ward Baker, der auch für Hammer bei einigen sehr schönen Filmen den Posten des Regisseurs innehatte. Der Fan bekommt auch diesmal sehr ansprechende Gruselkost geboten, die in mehreren Episoden serviert wird welche durch eine Rahmenhandlung zusammengehalten werden. Man bekommt bekannte Gesichter wie Herbert Lom und Britt Ekland zu sehen. Legende Peter Cushing ist zu meiner grossen Freude ebenfalls mit von der Partie.
Schon bei der ersten Episode macht sich wohlige Gruselstimmung breit. So lässt der Anblick einer Tiefkühltruhe dem Zuschauer das Blut in den Adern gefrieren, doch ich will nicht zu viel verraten...
Dieses kleine Schätzchen ist als #4 der Reihe "Der phantastische Film" bei E-M-S erschienen. Die Bildqualität ist sehr ansprechend, die Aufmachung ebenfalls sehr gut gelungen. Das Amaray Case steckt in einem schicken Pappschuber, ein Booklet liegt bei. Das Bonus-Material fällt nicht sehr üppig aus, es war vermutlich nicht besonders viel aufzutreiben.
Fazit: Erneut eine feine Scheibe aus dem Hause E-M-S. Für Genre-Fans ein klarer Pflichtkauf!
Sehr gut = 8/10
Im Todesnetz der gelben Spinne
Die Spinne der fünf Gifte ist eine grausame, unglaublich mächtige Waffe. Daher hält der Clan der fünf Gifte die Spinne seit über hundert Jahren unter Verschluss. Sie ist an einem geheimen Ort versteckt, der zusätzlich mit tödlichen Fallen abgesichert ist. Nun will ein machtgieriger Emporkömmling die Spinne dazu einsetzen, die anderen Clans zu unterwerfen und gegebenenfalls zu vernichten. Der waise Meister des fünf Gifte Clans verweigert jedoch die Herausgabe der begehrten Allzweckwaffe, wodurch er den Zorn und Hass der Bösewichter zusätzlich entfacht. Ein Spiel aus Intrigen, Morden und Gier ist in Gang gesetzt, mittendrin ein junger, aufrechter Held und die bezaubernde Tochter des Meisters des fünf Gifte Clans...
Dieses Werk aus dem Jahre 1976 zählt sicher nicht zu bekannstesten Filmen der Shaw Brothers. Es lohnt sich aber durchaus diese Perle zu entdecken. Offensichtlich ist der Film fast ausschliesslich im Studio entstanden. Dies wirkt sich aber keinesfalls negativ aus, ganz im Gegenteil, durch die liebevoll gestalteten Kulissen verstärkt sich die märchenhafte Atmosphäre. Liebe, Neid, Gier und vieles mehr, der geneigte Zuschauer bekommt eine breite Palette an Emotionen geboten, angereichert mit einigen ansprechenden Kampfszenen. Besonders gefallen hat mir die erneut bezaubernde Ching Li, der in diesem Film eine wichtige Schlüsselrolle zukommt.
Ich möchte diesen Film als eine Art "Eastern-Märchen" bezeichnen, das bezüglich der Inszenierung und Ausstattung teilweise vom üblichen Eastern Standard abweicht. Das mag nicht alle Eastern-Freunde ansprechen, ich bin mit dem Ergebnis jedoch sehr zufrieden. Meine wundervolle Ching Li muss hier leiden, das prangere ich natürlich an. Ohne zu viel von der Handlung zu verraten kann ich euch versichern, dass das Ende ein echter Tränenzieher ist.
Die DVD aus der "Shaw Brothers Classics" Serie von M.I.B. bietet die gewohnte Qualität. Das Bild wurde restauriert, die Farben wirken frisch, bei der Schärfe schwächelt die Scheibe ein wenig. Insgesamt eine schöne Veröffentlichung, obwohl ich diese Art der "Hochglanzrestaurierung" bei älteren Easten nicht haben muss. Rein technisch gefallen mir z.B. die Scheiben aus der "Eastern Collection" von CMV teils besser. Denn Kratzer im Bild, sowie Geknister und leichtes Rauschen beim Ton gehören zu einem kultigen Eastern Erlebnis einfach dazu.
Ein weiterer, schöner Shaw Film. Diesmal als Mix aus Eastern und Märchen.
Sehr gut = 8/10
Verfasst: Mo 6. Okt 2008, 16:39
von Gast
Iron Man (Blu Ray)
Bild: 9,5/10
Fast durchgängig Referenz Bild,einfach Super
Ton: 9,5/10
Der Subwoofer und die Rears haben ordentlich zu tun.
Brachiale DTS & DTS HD MASTER AUDIO Spur.
Die HD Spur hat aber noch mehr Dynamik oder wurde besser abgemischt wie mans nimmt
Verfasst: Di 7. Okt 2008, 14:09
von Blap
Gefahr: Diabolik
Diabolik (John Phillip Law) hält die Polizei in Atem. Der Superverbrecher raubt millionenschwere Geldtransporte aus, die edelsten Juwelen sind nicht vor im sicher, keiner scheint Diabolik stoppen zu können. An seiner Seite hat er Eva (Marisa Mell), die bedingungslos zu ihrem Liebhaber steht. Der härteste Verfolger des Schurken ist Inspector Ginko (Michel Piccoli), jedoch ist ihm Diabolik immer mindestens einen Schritt voraus. Schliesslich schaltet sich der Gesetzgeber ein, dadurch erhält Inspector Ginko neue, umfassende Vollmachten.
Doch auch mit neuen Möglichkeiten ausgestattet kann die Polizei Diabolik nicht festnageln. Ginko nimmt sich daher andere Teile der Unterwelt vor, fühlt besonders dem Gangsterboss Valmont (Adolfo Celi) auf den Zahn. Darüber ist der knurrige Kriminelle nicht sonderlich erfreut. Ergo geht er auf einen Deal mit seinem Widersacher Ginko ein, will bei der Ergreifung von Diabolik behilflich sein. Für den Superschurken wird die Luft langsam dünner. So leicht geht Diabolik seinen Feinden nicht ins Netz, er erklärt derweil gleich dem Staat den Krieg...
1967 drehte Meister Mario Bava diese prächtige Comic-Verfilmung. "Danger: Diabolik" trifft genau den Nerv der damaligen Zeit. Denn der Held dieser Geschichte ist kein moderner Robin Hood. Die Beute seiner Raubzüge verteilt er nicht an Bedürftige, er wälzt sich lieber mit seiner Eva im runden Riesenbett, bedeckt von unzähligen Geldscheinen. Gnade lässt er ebenfalls nicht walten, so werden auch kleine Wachleute gekillt, später sogar staatliche Gebäude in die Luft gejagt. Die Symphatien des Zuschauers hat Diabolik trotzdem auf seiner Seite. Schliesslich ist er ein unbeugsamer Outlaw, und wer kann von sich behaupten nicht auch gern mal das Finanzamt einfach wegsprengen zu wollen.
Dem leider kürzlich verstorbenen John Phillip Law ist die Rolle wie auf den Leib geschrieben. Sehr gut hat mir auch Michel Piccoli als harter Bulle gefallen, Adolfo Celi ist sowieso immer eine sichere Bank, er gibt mal wieder einen herrlich fiesen Schurken ab. Der Score von Morricone ist prächtig und passend, doch das grösste Lob verdient einmal mehr Mario Bava. Es ist nahezu unglaublich welch einzigartiges Talent dieser Mann hatte. Jede Kameraeinstellung wirkt perfekt, die Kulissen sind wundervoll, jede Sekunde dieses Filmes macht einfach riesigen Spass!
Fazit: Prächtige, wundervolle Sixties Unterhaltung. Bava war einer der grössten seiner Zunft, ein Genie!
Wundervoll. 9/10
Shivers (Parasiten-Mörder)
Die Starliner Wohnanlage ist eine moderne Hochhaussiedlung vor den Toren der Großstadt. Auf einer kleinen Insel gelegen, die per Brücke mit dem Festland verbunden ist, hat man sich hier ein wenig vom Pöbel abgeschottet. Doch die Hochglanzfassade trügt. In den Gemäuern beginnt ein unfassbares Drama seinen Lauf zu nehmen. In einer Wohnung findet man die aufgeschlitzte Leiche einer jungen Frau, daneben die Leiche eines Wissenschaftlers. Man steht vor einem Rätsel, auch der ansässige Mediziner hat keine Erklärung für die Vorfälle. Bald stellt sich allerdings heraus, dass der tote Wissenschaftler äusserst bedenkliche Experimente unternommen hat. Eine bizarre, schreckliche Seuche breitet sich rasant in der Wohnanlage aus...
Vor langer Zeit "Parasiten-Mörder" genannt, war dieses Werk von David Cronenberg eine meiner frühen "Schau dir diesen Film bloss nicht heimlich an" Erfahrungen. So hatte man es mir aufgetragen, doch natürlich konnte ich der Versuchung nicht widerstehen. "Da platzen Leuten die Bäuche auf, schau dir das bloss nicht an!", die Worte schwirrten mir noch halb im Ohr herum, da wusste ich schon, diesen Film muss ich unbedingt sehen! Die "Sicherheitskopie" aus dem Wohnzimmerschrank der Eltern musste einfach zwangsläufig in die VHS Schleuder wandern. Seltsamerweise erinnere ich mich noch recht gut an diese Vorfälle aus den ganz frühen achtziger Jahren. Wie dem auch sei, das Tape wanderte in den Player, ich wartete gespannt auf die Dinge die nun folgen sollten. Doch schon nach ein paar Minuten ergriff mich tatsächlich die Angst. Mit blubberndem Bauch stand ein hässlicher Typ vor dem Spiegel. Ich hielt es nicht mehr aus, schnell raus mit dem Tape, der Toploader gab die Cassette mit lautem Geräusch frei, ab in den Schrank damit.
Naja, nur wenige Wochen später hielt ich dem Treiben stand, ein weiterer Teil meines Hirnes war somit verdorben, für immer versaut und infiziert. Wie wirkt "Parasiten-Mörder" heute, nachdem so viele Jahre ins Land gezogen sind? Die für Cronenberg typische Sterilität fällt auf, die Darsteller spielen solide, gehen jedoch in den Ereignissen auf, wirken daher beliebig austauschbar. Die Akteure werden vom Lauf der Dinge einfach überrollt, jede Gegenwehr erscheint zwecklos. Der Film entstand in der Mitte der siebziger Jahre, auch sein Ende ist typisch für diese Zeit.
Splendid hat ein nettes Set mit dem Titel "David Cronenbergs Clut-Classics-Box" veröffentlicht. Für weniger als 10 bekommt man neben "Shivers" auch noch Cronenbergs "Rabid" (1977) angeboten. Zwei kleine Klassiker in einem Set, dazu noch zu einem extrem fairen Preis, die Präsentation im Digipak ist ebenfalls sehr ansprechend ausgefallen. Kaufen!
Guter Stoff = 7/10
Verfasst: Mi 8. Okt 2008, 17:15
von Blap
Fahrt zur Hölle, ihr Halunken
Dixon (Johnny Hallyday) ist ein gefürchteter Revolvermann. Als er auf dem Weg nach Blackstone ist, fährt einigen Einwohnern des Kaffs der Schrecken ins Gebein. Schliesslich hat man Dixons Bruder gelyncht, obwohl seine Schuld nicht eindeutig bewiesen war. Der Bursche war mit dem Geld der örtlichen Bank unterwegs nach Dallas, weil die Bürger Angst vor einem Überfall von El Diablo (Mario Adorf) und dessen Bande hatten. Man fand den jüngeren der Dixon Brüder verletzt vor, das Geld war spurlos verschwunden. Ergo glaubte man an eine List des Burschen, was sein schnelles Ende am Seil zur Folge hatte.
Um zukünftig Ruhe in Blackstone zu haben, wurde vom Sheriff (Gastone Moschin) ein Verbot von Schusswaffen verhängt. Auch der gefürchtete Dixon wird zunächst vom gewissenhaften Ordnungshüter entwaffnet, doch den Lauf der Dinge kann der Sheriff trotzdem nicht stoppen. In der Stadt ist ein böses Intrigenspiel im Gange, an dem Virginia (Françoise Fabian), die Besitzerin der Bank, als treibende Kraft beteiligt ist. Diese hat jedoch nicht El Diablo auf der Rechnung, der ebenfalls hinter der verschwundenen Kohle her ist...
Sergio Corbucci verdanken wir unsterbliche Klassiker wie "Django" (1966) und "Leichen pflastern seinen Weg" (1968). "Fahrt zur Hölle, ihr Halunken" entstand im Jahre 1969, hat aber längst nicht den Bekanntheitsgrad seiner Vorgänger. Das ist sehr schade, denn auch mit diesem Film ist Corbucci wieder ein Volltreffer gelungen. Die Story baut zwar zum Teil auf das übliche Racheschema, doch durch die interesant gestalteten Charaktere und ihre Umtriebe gewinnt der Plot deutlich an Tiefe und Spannung. Die Besetzung ist ebenfalls sehr gut gewählt. Zwar mutet es zunächst ein wenig merkwürdig an, wenn das schmächtige Sangesbürschlein Johnny Hallyday den halben Saloon verkloppt, anschliessend gar den Sheriff mit einem Schlag umboxt, doch irgendwie muss man den Buben einfach mögen. Gastone "Ugo Piazza" Moschin hat mir als brummiger, rechtschaffener Ordnungshüter sehr gut gefallen, Mario Adorf als leicht bis mittelschwer durchgeknallter Schurke ebenfalls. Auch die Damen bieten Futter fürs Auge, hier hat mir die sehr ansehnliche Sylvie Fennec am besten gefallen.
Ein erstklassiger und sehr unterhaltsamer Italo-Western. Sträflich unterbewertet, trotz grosser Namen. Die DVD von Kinowelt zeigt sich in brauchbarer Verfassung, die Bildqualität ist solides, gehobenes Mittelmaß, das Cover leider recht lieblos gestaltet, mit den Extras hätte man sich ebenfalls mehr Mühe geben können. Da der Film aber ein echter Schatz ist, kann man mit der DVD sehr gut leben, denn der geforderte Preis fällt moderat aus.
Fazit: Kein Italo-Western Freund sollte sich diese Scheibe entgehen lassen! Dicke 8/10 = Sehr gut!
Hero
Danny O'Brien (Chuck Norris) wurde als Held gefeiert, als er vor einem Jahr den irren Frauenmörder Simon Moon dingfest machen konnte. Bei der Festnahme kam es zu einer brutalen Auseinandersetzung mit dem Massenmörder, fast wäre O'Brien dabei draufgegangen. Da ist es kein Wunder, dass sich der vermeintliche Held nicht als solcher fühlt, sondern noch immer von Albträumen geplagt wird.
Unerwartet bricht der Killer aus der Irrenanstalt aus, stürzt jedoch samt Kleintransporter eine steile Klippe hinunter. Zunächst geht man davon aus, dass Simon Moon diesen Unfall nicht überlebt haben kann. Als es jedoch zu den ersten Morden nach Moons typischer Art kommt, wird der Bürgermeister ernsthaft unruhig. Die Leiche des Irren kann nirgendwo aufgefunden werden, die Unruhe bei den Verantwortlichen steigert sich immer weiter. O'Brien glaubt sowieso nicht an den Tod seines Widersachers. Er wird erneut mit dem pikanten Fall betreut. Schon bald hat Danny eine heisse Spur, wird er den grausigen Killer diesmal endgültig zur Strecke bringen...???
Diese Cannon Produktion entstand in den späten achtziger Jahren. Hört der Freund gepflegter B-Action die Namen Cannon und Chuck Norris, erwartet man einen typischen Actionkracher im Stil der damaligen Zeit. "Hero and the Terror" kommt jedoch ein wenig anders daher. Die Actionsequenzen sind gering an der Zahl, es geht nur ganz selten ein wenig zur Sache. Wir haben es diesmal eher mit einem Thriller zu tun. Die Nerven werden trotz Serienkiller Thematik nur leicht strapaziert, die Story bietet nicht sonderlich viele Spannungsmomente.
Für Action-Fans könnte der Film eindeutig zu ruhig sein, für Fans spannender Thriller dürfte der Plot zu simpel ausgefallen sein. Der Film setzt sich somit ein wenig zwischen die Stühle, ist daher auch einer der weniger beachteten Chuck Norris Streifen. Mir sagt dieses Filmchen trotzdem zu, denn die typische Art von Cannon Produktionen ist zu erkennen (lediglich mit zurückgefahrener Action), Chuck Norris sehe ich einfach gern. Der bewährte und beliebte Steve James ist ebenfalls mit von der Partie, leider ist seine Rolle recht klein ausgefallen.
Die DVD bietet ein gutes Bild, ist aber -wie bei MGM üblich- ansonsten völlig lust- und lieblos gestaltet. "Hero" ist ein Titel für treue Fans, weniger ein Film den man unbedingt gesehen haben muss. Ich mag den Film. Gut = 7/10
Verfasst: Do 9. Okt 2008, 21:02
von Blap
Die Dämonischen
In einer kleinen Stadt gehen seltsame Dinge vor. Einwohner aller Altersgruppen berichten dem ansässigen Arzt Dr. Benell davon, dass nahe Verwandte und Freunde ihnen plötzlich völlig fremd und gefühlskalt vorkommen. Diese Veränderungen passieren gewissermaßen über Nacht, sind nicht ansatzweise nachvollziehbar. Dr. Benell ist zunächst skeptisch, ausserdem hat er momentan andere Dinge im Kopf. Seine Jugendliebe ist wieder zurückgekehrt, frisch geschieden und offensichtlich nicht abgeneigt die alten Gefühle wieder aufflammen zu lassen. Bald wird Benell aber selbst Zeuge grausiger und unheimlicher Vorgänge, jedoch scheint die Veränderung nun schon einen grossen Teil der Einwohner befallen zu haben. Benell ist entschlossen die "Seuche" zu stoppen, aber ist es nicht bereits zu spät dazu...?
"Invasion of the Body Snatchers" entstand im Jahre 1956 unter der Regie von Don Siegel. Ein klangvoller Name, zumindest "Dirty Harry" (1971) mit Ikone Clint Eastwood in der Hauptrolle dürfte jedem ein Begriff sein. "Die Dämonischen" ist ein typischer Invasionsfilm der fünfziger Jahre, sicher lässt sich daraus auch Kritik an der damaligen Hatz auf vermeintliche Kommunisten ableiten. Aber hier soll nicht die McCarthy-Ära thematisiert werden, daher möchte ich nicht weiter darauf eingehen.
Der Stoff wurde inzwischen bereits zum vierten Mal verfilmt. Hier eine kleine Auflistung, der Einfachheit halber verwende ich nur die deutschen Titel:
Dämonischen, Die (1956)
Die Körperfresser kommen (1978)
Body Snatchers (1993)
Invasion (2007)
Mein persönlicher Liebling ist ganz klar die 1978 unter der Leitung von Philip Kaufman entstandene Fassung. Diese Version wirkt am eindrucksvollsten, hat die besten Schauspieler und eine unglaublich dichte Atmosphäre. Da ich sowieso ein grosser Fan des Kinos der siebziger Jahre bin, rennt Kaufman bei mir offene Türen ein. Die 1993er Fassung von Abel Ferrara ist erstaunlich "mainstreamig" ausgefallen, gerade von einem Regisseur wie Ferrara hätte ich mehr Tiefe erwartet. Der Unterhaltungswert bewegt sich jedoch auf durchaus hohem Niveau. Don Siegels Ur-Fassung befindet sich für mich ungefähr auf Augenhöhe mit Ferraras Version. Wobei man der Ur-Fassung ganz sicher einen weitaus bedeutenderen Platz in der Filmhistorie zugestehen muss als der 93er Version. Wie dem auch sei, für mich bleibt die Variante Kaufmans der klare "Gesamtsieger". Den von der Kritik übel abgebürsteten Aufguss aus dem letzten Jahr habe ich noch nicht gesehen. Die DVD liegt mir aber seit ein paar Wochen vor, wird also zwangsläufig irgendwann den Weg in den Player finden.
Daumen hoch für diesen Klassiker von Don Siegel. Die DVD von Kinowelt ist sicher ganz optimal ausgefallen, insgesamt aber brauchbar.
Guter Stoff = 7/10 (Würde ich die Kaufman Version nicht so sehr mögen, hätte "Die Dämonischen" sicher noch bessere Karten bei mir.)