Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Geht mal zu einem ADAC Fahrertraining - die stellen euch die Sitze mal richtig ein. Wobei meine Sturm und Drangzeit auch vorüber ist, wo ich noch liegend Auto gefahren bin. Heute stelle ich den Sitz richtig steil - ist übrigens auch für den Rücken besser. Die Kopfstütze wird natürlich auch richtig eingestellt.

Apropos Elektronik: ein Bekannter von mir hat sich einen VW Polo neu bestellt, wollte damals aber das doofe Standardradio (ist ja meist Schrott von Blaupu...) nicht haben, warum auch nicht, viele haben daheim ein viel besseres rumfliegen. Der Verkäufer schmunzelte damals nur und meinte: theoretisch wäre das sogar möglich, aber erstens wird das Auto dadurch nicht einen Cent billiger und man müsse selber die gesamten Kabelstränge legen, was fast unmöglich ist. Soviel zur Flexibilität. An der Start Stopp Automatik kommst du bei vielen Modellen genauso wenig herum. Friss oder stirb.

Gruß


aaof

aaof hat geschrieben:Ja, Golf 7. Ich muss die Tage eh noch mal zu VW (Ersatzschlüssel holen, das ist bei den modernen Autos leider etwas problematisch) und da frag ich gleich mal nach.

Fakt ist: sobald ich das Auto ausmache, aktiviert sich die Handbremse und das Parkhold-System und das lässt sich
nicht so ohne weiteres deaktivieren.

Gruß


aaof

Um was wetten wir, dass das deaktivierbar ist?

Mal eine andere Frage: Was macht man dann, wenn das Auto mal abgeschleppt werden muss (per Seil bzw. Stange oder "halb-huckepack", wo nur die Vorderachse aufgebockt wird), aber der Motor gar nicht geht? Dann würde man die hintere Bremsanlage sowie die hinteren Reifen zerstören.

Soviel unterscheiden sich Golf VII und Passat B7 Facelift bzgl. der elektronischen Helferlein ja wohl nicht. Wir haben die Passats zur Zeit im Dienstwagen-Pool (Baujahr 2013 mit Start-Stop, 6-Gang-DSG mit neuer "Segel-Funktion", elektrischer Feststellbremse etc.) Für das Start-Stop-System gibt es einen einfachen Druckschalter in der Nähe des DSG-Wählhebels und schon geht der Motor an der Ampel nicht mehr aus. Dann gibt es noch diverse Brems-Assistenten:
1) Berganfahrhilfe (hält den Bremsdruck auf der hydraulischen Bremse bei Erkennen einer Neigung in hoizontaler Richtung , wenn der Motor läuft => man kann also am Hang von der Bremse gehen
2) Gebremsthalten auf Straßen ohne Neigung bei Stillstand und laufendem Motor bzw. ohne laufenden Motor bei Start-Stop => Dies ist wahlweise über einen Druckspeicher mit der hydraulischen Bremse als auch mit der elektronischen Feststellbremse realisierbar)
3) Automatische Feststellbremse bei Zündschlüssel ziehen => und genau hier kann man (je nach Automodell) entweder selber im Bordcomputer einstellen, ob das automtsich vonstatten gehen soll, oder von der Werkstatt das ganze entsprechend umcodieren lassen. Bei der "Manuellen Bedienung" wird die Feststellbremse dann nur durch den Zug-/Tippschalter (ebenfalls direkt nebem dem DSG-Gangwahlhebel) entweder angezogen oder eben gelöst.

Unsere Passats sind meines Wissens so eingestellt: Anziehen der Bremse nur manuell aber das Lösen geht sowohl manuell als auch automatisch, wenn Gas gegeben wird und ein bestimmtes Drehmoment überschritten wird => somit kann man nicht "vergessen", mit angezogener Handbremse zu fahren.

Ein Problem aber haben Autos mit elektrischer Feststellbremse: Sollte im Winter mal die Batterie das Zeitliche segnen, hat man keine Chance, das Auto wegzurollen, da die Stellmotoren für die Feststellbremse zum Lösen ordentlich Strom benötigen. Für mich privat also eine der sinnfreiesten Erfindungen im Autombilbereich seit langem! Ich will eine "Männerbremse", mit der man auch mal einen 180 Grad-Schwenk machen kann. Mit der Feststellbremse geht das nicht, da diese bei Geschwindigkeiten > 5 km/h nicht aktivierbar ist => Also fehlt quasi auch die "Notbremse", falls mal der Bremsschlauch platzen sollte...

Gruß, Martin

Hi,

vor kurzem habe ich noch eine Onlinepetition unterzeichnet, die die alte Handbremse zurückfordert.

Es gibt zumindest bei VW eine Notbremsfunktion. Diese ist im Selbststudienprogramm 346 erklärt. Hab grad leider nur eine englische PDF gefunden: http://www.volkspage.net/technik/ssp/ssp/SSP_346.pdf (S. 24). Solange die Elektronik und Hydraulik in Ordnung ist, kann man darüber alle 4 Räder mit ABS abbremsen. Sogar die Bremslichter gehen an (bei der normalen Handbremse meistens nicht). Bei gerissenem Bremsschlauch oder defekter Elektronik sollte das aber auch nicht funktionieren und genau für diesen Fall hätte ich gerne eine manuelle mechanische Verbindung zu den Bremsen.

Schönen Gruß
Sebastian

Jetzt wird es wieder lustig...leere Batterien im Winter und gerissene Bremsschläuche als Grund dafür, warum die elektrische Feststellbremse unbrauchbar sein soll
Leute: Bei der "klassischen" Handbremse kann auch das Seil reissen, dieses im Winter festfrieren oder zigtausend andere Defekte auftreten.
Und auch die 180° Wende im Winter ist wohl kein seriöses Argument für die manuelle Seil-Handbremse.

Ganz ehrlich: Ich bin froh, dass dieser unnütze Hebel aus meinem Auto verschwunden ist die elektronische Handbremse mehr Komfort durch Automatisierung bietet.
Wenn man darüber nachdenkt, was alles theoretisch kaputt gehen könnte, dann sollte man sich lieber kein Auto kaufen. Die Praxis zeigt, dass die elektronische Handbremse funktioniert.

jottlieb hat geschrieben:Leute: Bei der "klassischen" Handbremse kann auch das Seil reissen, dieses im Winter festfrieren oder zigtausend andere Defekte auftreten.

Ja, kann passieren, aber wenn das Seil reißt, kann man wenigstens abgeschleppt werden, was bei defekter Feststellbremse nicht mehr geht => dann muss man gleich den "Komplett-Huckepack-Abschlepper" bestellen.

jottlieb hat geschrieben:Und auch die 180° Wende im Winter ist wohl kein seriöses Argument für die manuelle Seil-Handbremse.

Schon mal daran gedacht, dass diese Aussage nicht ganz ernst gemeint sein könnte. Habe ich im Eifer des Gefechts als Analogie zu "echten Männerboxen" rausgehauen.

jottlieb hat geschrieben:Ganz ehrlich: Ich bin froh, dass dieser unnütze Hebel aus meinem Auto verschwunden ist die elektronische Handbremse mehr Komfort durch Automatisierung bietet.

Ein Kollege hat letztens seinen Passat B6 abschleppen lassen, weil hier genau das passiert ist: Einer von 2 Stellmotoren war defekt, sodass das linke hintere Rad fest saß. So viel zum Thema Komfort. Weiterer Minuspunkt. Dank der Automatikfunktion in unseren Pool-Autos höre ich immer schlimme Geräusche von zwei aneinander reibenden Metallen! Ich bin beim Gas geben schneller als die Feststellbremse sich lösen kann. Die Handbremse löse ich in < 500 ms, die Feststellbremse braucht über 2 Sekunden! Das geht auf Dauer nicht gut (die Autos waren deswegen schon häufiger zur Reparatur).

jottlieb hat geschrieben:Wenn man darüber nachdenkt, was alles theoretisch kaputt gehen könnte, dann sollte man sich lieber kein Auto kaufen. Die Praxis zeigt, dass die elektronische Handbremse funktioniert.

Falsch gedacht! Wenn sogar ich als Automotive-Entwickler, der den Leuten eigentlich jeden sinnlosen technischen Schickschnack so lecker wie möglich verkaufen müsste, hier skeptisch ist, dann muss das schon was heißen.

Ich bin sowas von froh, dass die Konzerntochter Skoda selbst in ihrem großen Superb nach wie vor auf die Handbremse setzt! War mit ein Grund gegen den Passat (auch wenn dieser etwas leiser weil besser gedämmt ist und ein etwas besseres abgestimmtes Fahrwerk hat)

Weyoun hat geschrieben:Ein Problem aber haben Autos mit elektrischer Feststellbremse: Sollte im Winter mal die Batterie das Zeitliche segnen, hat man keine Chance, das Auto wegzurollen, da die Stellmotoren für die Feststellbremse zum Lösen ordentlich Strom benötigen. Für mich privat also eine der sinnfreiesten Erfindungen im Autombilbereich seit langem! Ich will eine "Männerbremse", mit der man auch mal einen 180 Grad-Schwenk machen kann. Mit der Feststellbremse geht das nicht, da diese bei Geschwindigkeiten > 5 km/h nicht aktivierbar ist => Also fehlt quasi auch die "Notbremse", falls mal der Bremsschlauch platzen sollte...

Gruß, Martin

Lustige Geschichte - von der Seite hab ich das Thema noch nicht betrachtet.

Danke auch mal dafür, das Du deine fundierten Fachkenntnisse in dem Bereich mit uns teilst.
liebe Grüße

ist schon ein paar Tage her, dass das hier thematisiert war...
Aber ein Beispiel für hinderliche neue Technik:

Hatte noch nie eines dieser Autos mit Start-Stopp. Wenn ich bei meinem Sohn bin: Dort haben die einen, mit dem ich dann öfters fahre.

Und wie oft hab ich geflucht , wenn die Kiste nach dem Einkaufen... nicht ansprang.
Als wenn ich nicht wüsste, wie man ein Auto startet (mein Sohn meinte, er hätte nie Probleme damit... ). Aber ich. Grund ist diese verdammte Start-Stopp-Automatik. Wenn ich da so vorgehe wie in Jahrzehnten in "Fleisch und Blut" übergegangen, streikt der.

Beim letzten Mal hab ich es dann endlich gerafft und dann fluppte es "meistens"... Es ist die Reihenfolge von Zündschlüssel-Drehen und Kupplung - Treten....

Geb aber gerne zu, dass das in der Stadt mit dauernden Halten auch ganz praktisch ist und eigentlich auch sicher funktioniert.

Scheint ueberteuertes Glump zu sein, was da aus den deutschen Fabriken....

Meine Handbremse aktiviert und deaktiviert sich auch von selbst, schneller als ich den Handbremshebel ziehen koennte...mit nem kurzem Zug am Schalter in der Konsole zwischen den Sitzen ist sie haendisch auch geloest...wenn ich waehrend der Fahrt nen Herzkasper kann die Frau das Auto bequem mit besagtem Schalter zum Stillstand....und hand break turns mach ich nicht mehr, auch keine stoppies mit'm Motorrad.......

Ist halt franzoesisch, mein Untersatz....nicht nur Spitzenkueche und Lebensgefuehl sondern auch...

Start Stop mag ich auch..sehr..! Ein Wunder der Technik, denk ich mir manchmal, dass das so reibungslos und unauffaellig....grad laeuft, grad nicht, und jetzt fahr ich schon wieder...

palefin hat geschrieben:Geb aber gerne zu, dass das in der Stadt mit dauernden Halten auch ganz praktisch ist und eigentlich auch sicher funktioniert.

Prinzipiell in der Stadt eine nette Sache, um etwas Sprit zu sparen (wobei ich in Nürnberg und Umgebung bei unseren Dienstautos im Stop-&-Go-Verkehr häufig fluche, weil das System nach 1 Sekunde Stillstand den Motor abschaltet und nach 2 weiteren Sekunden wieder starten muss. Wenn das Sprit spart, heiße ich ab morgen Moses. Hier wünscht man sich im Bordcomputer einen anwählbaren "Stop-&-Go-Modus, der erst nach 5 oder 10 Sekunden (oder manuell wählbares Intervall) den Motor zum Erliegen bringt.

Nun das große ABER: Was denkt ihr, was die Autohersteller für große Ausnahmen in die Steuergeräte programmieren, bei denen die Start-Stop-Automatik gar nicht erst "scharf" geschaltet wird...
Stichwort Temperatur: Hier wird kräftig mit den Variablen Außentemperatur und aktueller Motortemperatur jongliert
1) Außentemperatur => Bei < 0 bis 4 Grad (je nach Hersteller abweichend) wird das System häufig komplett deaktiviert, um die Batterie zu schonen, die im Winter weniger Kapazität und zudem durch häufige Kaltstarts in der Lebensdauer leidet.
2) Motortemperatur => Häufig wird Start-Stop erst bei > 50 Grad Motortemperatur (Öl-Temperatur und nicht Thermostat-Temperatur) scharf geschaltet, da ein warmer Motor mit deutlich fließfähigerem Öl leichter und batterieschonender gestartet werden kann.

Man schätzt, dass in unseren Breiten knapp in der Hälfte der Zeit, in der Auto gefahren wird, das System nicht aktiviert ist...
Mehr Sinn macht es in den südeuropäischen Ländern ohne große Winter.

Und dann noch die Batterie an sich: Statt normaler Bleibatterie (zwischen 50 und 150 € je nach Kapazität) werden hier teure Gel-Batterien verbaut, die mit 150 bis 300 € zu Buche schlagen. Nur mit den Gel-Batterien kann man die häufigen Motor-Starts überhaupt realisieren!

Ich wette, die Mehrheit der Autofahrer weiß überhaupt nicht, dass im Falle eines Batteriedefektes (und länger als 5 Jahre wird auch eine Gel-Batterie selten halten) auf einmal das Doppelte fällig wird gegenüber einer Blei-Batterie. Alles in allem ist Start-Stop also alles andere als das Nonplusultra.

Gruß, Martin

Die Außentemperatur bzw. Motortemperatur spielt auf jeden Fall eine Rolle. Als es hier früh's wieder recht frisch wurde, blieb der Motor an.

Mittlerweile umgehe ich das Start-Stopp Ding aber eher mit der Bremse. Das hat aber auch so seine Tücken: wenn ich zum stehen komme, muss ich möglichst schnell von der normalen Bremse gehen (das Auto bremst dann automatisch) und der Motor bleibt an. Wenn man aber und das passiert mir immer mal wieder, etwas zu früh von der Bremse geht und das System den Stillstand noch nicht erkannt hat, macht man einen Sprung nach vorne.

Was Weyoun auch richtig erkannt hat, sind die höheren Preise der Batterien. Eine Unbekannte kommt mM. aber noch dazu: wie siehts mit dem Anlasser aus? Wenn der über Jahre immer wieder arbeiten muss, könnte auch der mal defekt gehen und das wird in den meisten Fällen richtig teuer, da sie tief im Auto verbaut sind.

Gruß


aaof