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Verfasst: Sa 8. Nov 2008, 18:44
von Mark-Gor
Express in die Hölle
Da der Meister ihn auch erst kürzlich gesichtet hat, erlaube ich mir ihn zu zitieren:
Blap hat geschrieben:Manny (Jon Voight) sitzt in einem Gefängnis in Alaska ein. Der grösste Teil der Mitinsassen verehrt den Schwerbrecher, dem knallharten Direktor ist Manny jedoch ein Dorn im Auge. Manny gelingt der Ausbruch, im Schlepptau hat er Buck (Eric Roberts) der ebenfalls ein Bewunderer des Verbrechers ist. Der Weg in die Freiheit ist jedoch kein Spaziergang. Zunächst quälen sich die Burschen durch einen ekelerregenden Abwasserkanal, danach beginnt ein Marsch durch die eisige Wildnis. Die beiden Burschen erreichen tatsächlich einen Güterbahnhof, verstecken sich in einer Lok und ab geht die Reise. Zu dumm, dass der Lokführer dem Herztod zum Opfer fällt und der Zug nun unkontrolliert über die Gleise hämmert. Zunächst ist die Stimmung der Ausbrecher freudig, doch nach und nach kommen sie dahinter, dass irgendetwas nicht nach Plan verläuft...
Ich erinnere mich, diesen Film als Kind/Jugendlicher heimlich gesehen zu haben. Daher habe ich mich auf das Wiedersehen gefreut. Das winterliche Szenario hat seinen speziellen Reiz, die Actionszenen sind durch die Bank gut und mitunter auch recht hart. Auch wenn der mich hier mitunter an James Hetfield erinnernde Jon Voight und Eric Roberts ihre Sache sehr gut machen, konnte ich mich mit Ihnen wegen ihres nicht gerade herausragenden Charakters nicht richtig identifizieren. Das ist ein ganz kleiner Kritikpunkt meinerseits, denn so fieberte ich nicht ganz so mit.
Spannend ist "Express in die Hölle" aber dennoch, sehr schön auch das feine Finale.
7,5/10 P.
Verfasst: So 9. Nov 2008, 06:49
von Mark-Gor
Mörderischer Vorsprung
"FBI-Agent Warren Stantin (Sidney Poitier) verfolgt einen Raubmörder bis zur kanadischen Grenze in die Wälder Nordamerikas, wo sich dieser einer Wander/Bergsteigergruppe anschließt. Stantin, der keine Erfahrungen hat, sichert sich die Dienste des ansässigen Jonathan Knox (Tom Berenger), der den Spuren der Gruppe folgt. Da die Freundin von Knox die Bergsteigertruppe anführt, hat er auch ein persönliches Interesse an der Verfolgung..."
Nach und nach wird die Kindheit aufgearbeitet. Noch heute sitzt der Schock des sehr furiosen Auftaktes in der Stadt. Dann verlagert sich die Handlung in die Wälder und hoch in die Berge. Tolle Bilder, eine sehr reizvolle Landschaft. Die Identität des Killers wird recht lange geheim gehalten, ist aber nicht so schwer zu erahnen. Poitier und Berenger als ungleiches Gespann bieten bei der Verfolgung auch etliche humorvolle Elemente. Insgesamt ein nie langweiliger Film vor einer ansprechenden Kulisse. Und bei der jetzigen Betrachtung wundert es mich nicht, daß die (nur vereinzelt) vorkommenden Actionszenen mich damals gleichfalls verstört als auch gereizt haben. Überdurchschnittlich guter Thiller aus den 80ern.
Schade, daß die DVDs keinerlei Extras bietet.
8,5/10 P.
Verfasst: So 9. Nov 2008, 09:04
von Viktor
Human Nature - Die Krone der Schöpfung
"Mutter Natur hat sich einen grausamen Scherz mit Lila erlaubt: Sie ist am ganzen Körper derart behaart, dass ihr ein normales Leben verwehrt bleibt. Resigniert hat sie sich in die Wildnis zurückgezogen. Erst nachdem sie mit einem Bestseller über diese Erfahrung berühmt wird, kehrt sie in die Zivilisation zurück, wo sie sich ausgerechnet in den verklemmten Wissenschaftler Nathan verliebt. Da treffen die beiden auf einer Wanderung den verwilderten Puff, der von seinem Vater wie ein Affe aufgezogen wurde."
Sehr schöner Film, der uns nach meiner Interpretation der Handlung auf das Wesentliche reduziert. Wir sind Säugetiere mit mehr oder weniger ausgeprägten Neurosen und gern verleugneten Instinkten.
Nach meinem Geschmack hätte dem Film weniger zwanghafter Humor gut getan, die Lacher wollten sich ob der interessanten Handlung nicht so recht einstellen.
Patricia Arquette sah imho selbst mit Fell bezaubernd aus.
8/10
Verfasst: So 9. Nov 2008, 13:31
von Mark-Gor
El Mariachi
"El Mariachi (Carlos Gallardo) sucht einen neuen Job. Mit seinem schwarzen Gitarrenkoffer klappert er die Bars ab - und wird Opfer einer folgenreichen Verwechslung. Denn auch Azul (Reinol Martinez), ein drogendealende Killer, trägt einen Gitarrenkasten. Der beinhaltet aber keine Gitarre, sondern ist randvoll mit Waffen. Azul schiesst sich durch die kleine Stadt. Doch ausbaden muss es El Mariachi..."
Das wilde Debut von Robert Rodriguez, welcher mit einem Minimalbudget von 7.000,- $ gedreht wurde. Fast im Alleingang produziert, hat Rodriguez hier Regie geführt, die Kamera bedient, das Drehbuch geschrieben und zeichnet auch für den Filmschnitt verantwortlich. Die Handlung ist mehr als überschaubar und dem Film ist zu jeder Minute das geringe Budget anzusehen, doch der Schnitt ist erstklassig, die Actionszenen gelungen und der Humor positiv eigenwillig. Die Schauspieler sind allesamt Laien und bemühen sich redlich. Da den örtlichen Nachrichtensprechern es suspekt vorkam, daß Leute mit Pistolen (teilweise waren es nur Wasserspritzpistolen) durch die Stadt liefen, wurden sie kurzerhand auch auf die Besetzungsliste gesetzt (z.B. der Hotelbesitzer).
Die Laufzeit ist recht kurz ausgefallen, angesichts der wenigen Handlung und den finanziellen Mitteln geschuldeten nur kurzen Actionsequenzen aber noch fast zu lang. Zwischendurch holpert "El Mariachi" leider ein wenig, macht aber trotz allem noch Spaß.
Außerdem gibt es noch eine interessante 10-Minuten Filmschule von Mr. Rodriguez und einen wirklich sehenswerten, witzigen Kurzfilm in s/w.
6/10 P.
Desperado
"El Mariachi (diesmal Antonio Banderas) will Rache für den Tod seiner Geliebten üben. Dabei ist er in einem mexikanischen Kaff auf der Suche nach Drogendealern aller Art, das Gesindel soll weggeblasen werden. Der Gitarrenkoffer ist ihm immer noch eigen, nur wurde der Inhalt gegen schwereres Geschütz getauscht..."
Von den Hollywoodproduzenten als Remake geplant, ist "Desperado" die Fortsetzung von "El Mariachi" geworden. Diesmal stand Rodriguez ein 1.000 mal höheres Budget zur Verfügung, ganze 7 Millionen $. Für einen Actionfilm dieser Art immer noch eine lachhaft geringe Summe. Hier durfte und konnte wesentlich mehr geballert werden als im Vorgänger. Schnitt und Tempo sind auf hohem Niveau, einige ruhigere Momente mit Schönheit Salma Hayek gibt es auch. Auch der Humor wurde beibehalten, immer wieder wird die harte Action mit komischen Einlagen gewürzt (Tarantino und Buscemi haben jeweils einen unvergesslichen Auftritt). Wäre es nach Rodriguez gegangen, wäre "Desperado" noch heftiger ausgefallen, doch die MPAA hat immer wieder Schnittauflagen gemacht, so daß u.a. die finale Konfrontation mit Drogenbaron Bucho nur sehr kurz geraten ist.
Übrigens hat auch hier wieder Rodriguez einen Löwenanteil der Arbeit übernommen. Storyboards? - Wenn überhaupt welche erstellt wurden, hat Rodriguez sie selbst angefertigt. Bei vielen Szenen hat er die Einstellungen einfach vorab per Videokamera visualisiert. Als Nebendarsteller wurden teilweise einfach Crewmitglieder eingesetzt ("steigert die Motivation").
Wirklich gut und kurzweilig.
Als Extra sind u.a. einige Musikvideos und eine weitere 10-Minuten-Filmlektion enthalten.
8/10 P.
Verfasst: So 9. Nov 2008, 15:02
von Nolli
Desperado war glaube ich der erste Film den ich auf DVD besessen habe und es ist immernoch einer meiner allerliebsten Actionfilme. Hier stimmt einfach alles, man merkt der Produktion jederzeit die Liebe an mit der der Film entstanden ist..
Und hey Salma ist ja auch noch da
Verfasst: So 9. Nov 2008, 17:21
von Toni78
Letztens angeschaut:
Schmetterling und Taucherglocke
Ich zitiere der Einfachheit halber einfach mal die Amazon.de Beschreibung:
Für Jean-Dominique Bauby ist das Leben eine einzige Galavorstellung: Als Chefredakteur der französischen Elle genießt er das Leben in vollen Zügen bis ihn im Alter von 43 Jahren ein Hirnschlag niederstreckt. Bis auf sein linkes Auge komplett gelähmt, ist Jean-Do, wie er von seinen Freunden genannt wird, völlig hilflos und möchte sterben. Mit Hilfe seiner Logopädin gelingt es ihm jedoch, wieder Kontakt zur Außenwelt aufzunehmen: Durch Blinzeln verständigt er sich über eine Buchstabentafel und diktiert auf diese Weise sogar seiner Assistentin Henriette in 14 Monaten seine Memoiren.
Der visionäre Film basiert auf der 1997 erschienenen Autobiografie von Jean-Dominique Bauby, der 10 Tage nach Veröffentlichung des Buches an einer Lungenentzündung starb. Wie es Bauby, exzellent verkörpert von Bond-Bösewicht Mathieu Amalric, gelingt, mittels seiner Vorstellungskraft aus dem Gefängnis seines Körpers auszubrechen, ist nicht zuletzt eine visuelle Meisterleistung des Kameramanns Janusz Kaminski (Schindlers Liste). In ausdrucksstarken Bildern verleiht er Baubys Ausflügen in die grenzenlose Welt seiner Phantasie und der Vergangenheit seines bisherigen Lebens eine träumerische Leichtigkeit, die dem Film viel von seiner dramatischen Schwere nimmt und Kaminski ebenso wie Regisseur Julian Schnabel eine Oscar-Nominierung einbrachte. Schnabel (Before Night Falls) zeigt einen Großteil des Films aus Baubys Perspektive, was gerade zu Beginn nicht immer einfach ist, aber die unglaubliche Kraft des menschlichen Bewusstseins deutlich macht. Schmetterling und Taucherglocke ist eine bewegende und dennoch völlig klischeefreie Liebeserklärung an das Leben. Ein sensibler, nachdenklicher, aber auch überraschend humorvoller Film über das Leben, die Liebe und die Bedeutung des Menschseins. Großartig! -- Birgit Schwenger
Dieser Film ging mir wirklich unter die Haut und regt auch zum Nachdenken an. Es ist kein Reisser für einen gemeinsamen DVD Abend, sondern ein wirklich tiefgründiger und feinsinniger Streifen.
Das Bild ist gut, die Kameraarbeit sowieso.
Der Ton bietet in diesem Film naturgemäss nichts aufregendes, aber fürs Kitzeln des Subwoofers gibts ja andere Filme.
Es fällt mir schwer hier wirklich Punkte zu vergeben.
Ich halte ihn für sehr sehenswert vor allem weil er zeigt das sich das Leben von einem Tag auf den anderen gravierend ändern kann.
Diese Krankheit (locked-in-Syndrom) ist ein echter Albtraum. Genießt das Leben!
Von mir bekommt er
9 Punkte!
Verfasst: So 9. Nov 2008, 18:29
von MK II
Bei mir gabs heute reichlich DVD...
"88 Minutes" - - spannend und ich mag Al einfach 8/10
"Ein Freund von mir" - - nett, aber irgendwie auch nicht mehr 6/10
"Hitman" - - find ich cool ohne das Spiel zu kennen 8/10
"Das Beste zum Schluss" - - war mein Highlight heute, toller Film, tolle Schauspieler 9/10
Verfasst: So 9. Nov 2008, 18:52
von BRAINs
so stell ich mir einen dvd-abend vor...
mutant chronicles
oh mein gott, was für ein übler schrott! definitiv gehört dieser schund in die kategorie "unansehbar", deshalb hab ich auch nach ca. 20 minuten entnervt die dvd rausgenommen. kann also auch nur über die ersten minuten ein paar wenige worte verlieren, obwohl das eigentlich viel zu viel aufwand für diesem müll ist. im jahre 27xx spielt das ganze zwar aber erinnerte von der optik her an den zweiten weltkrieg. da hab ich bereits das erste mal mit den augen gerollt, aber als dann die permanenten dämlichen dialoge anfingen und einfach nicht enden wollten, hab ich es beendet...
nun denn, hunger und durst hatte ich trotzdem noch und damit meine pizza nicht kalt und mein pils warm werden konnte mußte ich schnell eine alternative finden. ich entschied mich für den mir noch unbekannten alten schinken
day of the dead
der schon ewig im regal stand und über den ich viel gutes gehört hatte. aber ich weiß nicht so recht, was mit mir gestern los war, auch hier mußte ich nach wenigen minuten abbrechen. liegt es nun am alter des films oder waren auch hier wieder die nervigen leute mit ihrem dämlichen gequatsche dran schuld - keine ahnung, aber mir gab dieser film einfach gar nichts. ich fand ihn nur langweilig, dümmlich und altbacken.
schon reichlich genervt und lustlos entschied ich mich dann noch einem dritten film eine chance zu geben und das war dann
tanz der teufel
sam raimis kultschocker... *hust* ich frage mich ernsthaft, wie dieser schund zu einem kultfilm werden konnte und wieso der überall so hochgelobt wird. ja, ich weiß, das ist ein amateurfilm und er ist auch schon uralt und wohl einer der ersten dieses genres, aber das macht ihn trotzdem nicht gut. schauspielerisch unter aller kanone, die effekte lächerlich, die ähm handlung unterirdisch, die unterhaltungen nervig, das verhalten der leute dämlich... ich hab mir den film regelrecht reingequält, weil ich keinen vierten anfangen wollte.
der ein oder andere wird jetzt auf grund meiner aussagen zu den letzten beiden filme evtl. "blasphemie" schreien, aber ich empfand diese filme allesamt als furchtbare filmgurken. kult hin oder her
Verfasst: So 9. Nov 2008, 19:49
von Faiko
ich hätte glaub ich nach den ersten beiden rückschlägen einen film reingeworfen, den ich kenne und mag, um den abend noch versöhnlich zu gestalten
Verfasst: Mo 10. Nov 2008, 00:32
von Blap
Jau! "Rollerball" ist ein absolutes Meisterstück. Das "Remake" ist eine bodenlose Sauerei, ein Sakrileg, ein Faustschlag ins die Magengrube, ein Stich ins Herz jedes Filmfreundes... *AARRGH*
Arctic Blue
Ben Corbett (Rutger Hauer) durchstreift mit zwei Kumpanen die eisigen Wälder Alaskas. Die drei sind zünftige Naturburschen, Gesetze und Umgangsformen passen nicht in ihr Weltbild. Als der kleine Trupp auf drei andere Wilderer trifft, kommt es zu einer Auseinandersetzung in deren Verlauf Corbett einen der drei "Freizeitwilderer" tötet. Das Auto der Unterlegenen macht man ebenfalls unbrauchbar, die Folgen nehmen fatale Ausmaße an denn die beiden Zurückgelassenen erfrieren in dem Fahrzeug. Der zuständige Gesetzeshüter findet am Tatort eindeutige Hinweise auf Corbett, der auch umgehend dingfest gemacht werden kann.
Es ist jedoch zu befürchten, dass Corbetts Freunde und sein inzwischen dazu gestossener Bruder, den Inhaftierten mit Gewalt aus dem Knast befreien wollen. Einen Ausweg scheint nur der schnelle Abtransport des Gefangenen zu bieten. Der Weg per Auto ist keine Option, die Strassenverhältnisse lassen dies nicht zu. Wöchentlich trifft ein Hubschrauber ein, doch der wird erst in ein paar Tagen erwartet. Eric Desmond (Dylan Walsh) hat mit dieser Sache eigentlich nichts zu tun, ist er doch lediglich als Umweltbeauftragter vor Ort, überwacht den Zustand einer wichtigen Ölpipeline. Da er einen Flugschein besitzt macht er sich mit Corbett in einer kleinen Maschine auf den Weg in die nächste grössere Stadt. Corbett zwingt Desmond jedoch zu einer unfreiwilligen Notlandung, die die beiden Reisenden zwar unbeschadet überstehen, der Flieger sich jedoch für immer verabschiedet. Das ungleiche Paar muss sich nun einen langen Weg durch die eisige Wildnis bahnen, doch selbst danach wird noch keine Ruhe einkehren...
Ein solider Thriller aus den frühen neunziger Jahren. Rutger Hauer stellt den harten Naturburschen glaubwürdig dar, Dylan Walsh kommt als Naturschützer der ständig bis an sein Limt gefordert wird ebenfalls ansprechend rüber. Erfreulicherweise ist die Figur von Rutger Hauer nicht völlig eindimensional gezeichnet. Im Verlauf des Filmes wird seine Handlungweise zumindest nachvollziehbar und lässt ihn nicht als "Monster" im Gedächtnis zurück. Die Kamera fängt ein paar sehr schöne Bilder ein, die scheinbare Unendlichkeit der eisigen Landschaft weiss durchaus zu gefallen.
Diesen sehenswerten Film hatte ich bisher in der Tat verschlafen. Beim üblichen Gestöber nach brauchbaren Freuden für Auge und Seele fiel mir "Arctic Blue" als Sonderangebot bei Amazon auf. Lediglich 2.97 musste ich für die DVD berappen, ein extrem faires Preis-/Leistungsverhältnis. Rutger Hauer Freunde kommen hier auf ihre Kosten, wer einen soliden Thriller abseits üblicher Großstadtszenarien sucht kommt ebenfalls zum Zuge. Die gebotene Qualität geht ebenfalls in Ordnung, da gibt es für mich nichts zu meckern.
Eine runde Sache, gute Unterhaltung! Die Scheibe wäre mir auch einen "normalen" Preis wert!
7/10
Der doppelte Mann
Wir befinden uns in den sechziger Jahren, der kalte Krieg läuft wie ein gut geölter Motor. Dan Slater (Yul Brynner) ist eine erfahrene Spitzenkraft der C.I.A., hart, wortkarg, gefühlskalt und mißtrauisch. Vor Jahren hat er seinen Sohn nach Österreich geschickt, er wollte den Jungen vor eventuellen Machenschaften fremder Geheimdienste schützen. Slaters ehemaliger Kollege Frank Wheatley hat den Jungen bei sich aufgenommen, in St. Anton führt der junge Mann ein beschauliches Leben. Als Slater die Information erhält, dass sein Sohn bei einem Skiunfall zu Tode gekommen ist, macht sich der Agent ohne Rücksprache mit Vorgesetzten sofort auf den Weg nach Österreich.
Slater kommen sehr schnell Zweifel am angeblichen Unfalltod seines Sohnes. Er beginnt umgehend mit Nachforschungen, ignoriert dabei Anordnungen seines Vorgesetzten der eine Falle vermutet. Slater ist schon längst in seinem Element, selbst seinem alten Freund Wheatley misstraut der knurrige Agent. Bei seinen Ermittlungen stösst er auf die junge Schönheit Gina (Britt Ekland), die kurz vor dem Tod noch Kontakt mit Bobby hatte. Die junge Dame zeigt sich zunächst abweisend, dadurch erregt sie natürlich erstrecht Slaters Interesse, scheint sie doch wichtige Details zu verbergen. Derweil hat sich längst ein engmaschiges Netz um den Agenten gelegt, ein perfider Plan scheint beste Erfolgsaussichten zu haben...
Unverständlicherweise war mir auch diese kleine Filmperle noch nicht bekannt gewesen. Dabei ist "Der doppelte Mann" ein sehr gut gelungener Agenten-Thriller aus dem Jahre 1967, besetzt mit dem herrlich knurrigen Yul Brynner und der hübschen Britt Ekland als Sahnehäubchen obendrauf. Gewissermaßen ein Film der perfekt in mein Beuteschema passt. Man sollte allerdings keine ausufernde Action erwarten, der Film hält sich diesbezüglich sehr zurück. Wir haben es hier also nicht mit einem Aufguß der Bond-Filme zu tun. Die Handlung fesselt den Zuschauer, die Pläne der feindlichen Agenten trieben mir einen eisigen Schauer über den Rücken.
Die DVD aus dem Hause Warner bietet wie gewohnt keine Zückerchen für den Fan. Schade, gerade bei solchen Schätzchen würde ich mir eine liebevolle Aufbereitung wünschen. Die Freude überwiegt aber trotzdem ganz eindeutig. Denn der Film ist einfach klasse und die gebotene Bildqualität fällt sehr schön aus, gerade bei der hier gebotenen Kulisse sehr erfreulich! Sixties Fans: KAUFEN!!!
Klasse, sehr gut! 8/10