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Re: Rund ums Auto
Verfasst: Di 27. Feb 2018, 17:15
von aaof
mk_stgt hat geschrieben:und was bringt jetzt die entscheidung? was wird dadurch besser?
das problem wird meiner meinung nach damit nur an der oberfläche bekämpft, die ursache bleibt weiterhin bestehen. ein (punktuell und ggf. zeitlich befristet) Fahrverbot macht die autos nicht sauberer, entlastet die umwelt vielleicht etwas für ein paar tage. nicht mehr nicht weniger. wirksame und verbindliche nachrüstlösungen wurden nicht beschlossen. die leidtragenden sind in erster linie die berufspendler sowie die handwerksbetriebe.
So sehe ich das auch. Hamburg denkt über Fahrverbote nach? Ich lach mich schlapp. Die wahren Dreckschleudern sind dort die Schiffe. Sollen die jetzt auch draußen bleiben?
Ich nehme das Urteil zur Kenntnis. Aber hier in DE braucht sich bei der nächsten Wahl wirklich keiner mehr wundern, wenn die Ränder egal auf welcher Seite immer weiteren Zulauf bekommen.
Die arbeitende Mittelschicht wird nur noch verarscht und geschröpft wo es geht. Jetzt soll sich der Pendler (Familienvater) eben einfach ein neues Auto kaufen. Und wenn kein Geld da ist? Daheim bleiben?
Deutschland gute Nacht.
Re: Rund ums Auto
Verfasst: Di 27. Feb 2018, 17:27
von g.vogt
Noch einmal: Das Gericht hat entschieden, dass Fahrverbote GRUNDSÄTZLICH (im Juristendeutsch heißt das "ja, aber") von Kommunen ausgesprochen werden dürfen, aber auch nur, wenn sie VERHÄLTNISMÄẞIG sind.
aaof hat geschrieben:Hamburg denkt über Fahrverbote nach? Ich lach mich schlapp. Die wahren Dreckschleudern sind dort die Schiffe. Sollen die jetzt auch draußen bleiben?
Wenn es tatsächlich so sein sollte, dass eher die Schiffe die Quelle der Luftschadstoffe wären, dann wäre ein Fahrverbot für Diesel-Pkw und -Lkw eben gerade NICHT verhältnismäßig.
Und ich lehne mich jetzt mal ganz weit aus dem Fenster: Im Grunde müssten Dieselfahrer dankbar für dieses Urteil sein und allenfalls verärgert, dass es bis zu dieser Entscheidung so lange gedauert hat (nicht diese eine Entscheidung, sondern der ganze Prozess bis zu dieser Instanz hin). Schließlich haben sie jetzt endlich einen Hebel in der Hand, mit dem sie gegenüber dem Händler/Hersteller einen echten Mangel geltend machen können. Seid doch eher sauer auf Alexander DIE MAUT, der so gut es ging auf Zeit gespielt hat, um die Hersteller aus der Sache rauszuhalten und den Schwarzen Peter den Käufern zuzuschustern.
Re: Rund ums Auto
Verfasst: Di 27. Feb 2018, 17:38
von g.vogt
Ich dachte, den Titel trug schon der ehemalige Finanzminister, sogar doppelt.
Re: Rund ums Auto
Verfasst: Di 27. Feb 2018, 17:46
von Haihappen
g.vogt hat geschrieben:Wenn es tatsächlich so sein sollte, dass eher die Schiffe die Quelle der Luftschadstoffe wären, dann wäre ein Fahrverbot für Diesel-Pkw und -Lkw eben gerade NICHT verhältnismäßig.
Mit Schiffen als Argument hast du da wohl keine Chance, die Verhältnismäßigkeit zugunsten der Dieselautos/LKWs zu argumentieren.
Wird spätestens an der Erforderlichkeit scheitern.
Wenn überhaupt ein Zusammenhang bei der Betrachtung erfolgen kann.
Bsp. Grenzwert im Innenstadtbereich xy überschritten. Hauptverkehrsstraße durch die Innenstadt mit täglich x tausend Autos.
Schiff im Hafen x Kilometer weg.
Re: Rund ums Auto
Verfasst: Di 27. Feb 2018, 18:00
von Weyoun
mcBrandy hat geschrieben:Also um ehrlich zu sein, ist das die einzigste Lösung! Hardware und nicht Software!!!
Ich stimme dir bis auf das überflüssige "st" völlig zu.
CarlTheodor hat geschrieben:Insofern finde ich es schade, dass hier gerade wieder Verschwörungstheorien gesponnen werden. Ich kanns ehrlich nicht mehr hören. "Gewolltes Urteil" - kotz.
Tja, erst kam Pegida mit der "Lügenpresse", dann Trump und seine Vasallen mit den "alternativen Fakten". Da kann man heutzutage leider nicht viel mehr erwarten...
rockyou hat geschrieben:Und nochmal muss gesagt werden: es gibt sehr viele Quellen für Feinstaub und Stickoxide. Politischer Unsinn ist, dass (mal wieder) der Diesel als Hauptursache erkannt wird. Aber da können die Gerichte auch nichts dafür.
Ich freue mich schon auf die Zeiten, wenn nur noch lokal emissionsfeie Motoren in die Städte fahren und immer noch Feinstaub- und Stickoxidwerte überschritten werden. Nämlich auf die, die es hinterher wieder besser wussten.
Was passiert dann? Ehe man die Häuslebauer zur Brust nimmt, damit sie nicht mehr mit nassen Holzscheiten ihre Kamine füttern oder ihre 40 Jahre alten Ölbrenner weiterbetreiben, dürfen Autos nur noch ohne Bremsscheiben und Reifen in die Innenstädte.

Re: Rund ums Auto
Verfasst: Di 27. Feb 2018, 18:20
von Toni78
Haihappen hat geschrieben:
Mit Schiffen als Argument hast du da wohl keine Chance, die Verhältnismäßigkeit zugunsten der Dieselautos/LKWs zu argumentieren.
Wird spätestens an der Erforderlichkeit scheitern.
Wenn überhaupt ein Zusammenhang bei der Betrachtung erfolgen kann.
Bsp. Grenzwert im Innenstadtbereich xy überschritten. Hauptverkehrsstraße durch die Innenstadt mit täglich x tausend Autos.
Schiff im Hafen x Kilometer weg.
Sahara Staub kommt auch übers Mittelmehr nach Europa. Wie weit wird wohl der Feinstaub vom Wind getragen? Daher sehe ich keinen Sinn darin, hier regional unverhältnismäßig stark ins Privatleben vieler vom Auto abhängigen Menschen einzugreifen. Was bringts wenn man dann sogar noch Umwege fährt um die Verbotszonen zu umfahren? Ist das sinnvoll?
Re: Rund ums Auto
Verfasst: Di 27. Feb 2018, 18:24
von Weyoun
Saharastaub hat aber höhere Partikeldurchmesser als der Feinstaub, den Verbrennungsmotroen emittieren.

Re: Rund ums Auto
Verfasst: Di 27. Feb 2018, 18:32
von aaof
@Gerald
Da bin ich schon bei dir. Ich mache dem Gericht auch keinen Vorwurf. Das es soweit überhaupt kommen musste, ist dem Versagen der Autoindustrie und der Politik zu verdanken.
Und ob es ökologisch sinnvoll ist, jetzt tausende Autos zu entsorgen oder einfach wo anders weiter fahren zu lassen? Mein Diesel wäre übrigens morgen schon weg, die Italiener nehmen solche Autos mit Kußhand. Ich musste meinen Händler fast überreden, ihn behalten zu dürfen.
Aber ich behalte meinen Diesel jetzt ganz bewußt. Ich werfe der Autoindustrie nicht wieder neues Geld in den Rachen.
Ich hätte mir halt einmal im Leben gewünscht, unsere Volksvertreter stünden mal für uns ein.
Eine Umrüstung der Diesel auf Kosten der Autoindustrie wäre so ein Schritt gewesen. Und das hätte VW & Co. aus der Portokasse bezahlt.
Der nächste Hammer für uns Dieselfahrer kommt aber sowieso noch. Die steuerlichen Vorteile beim tanken fallen demnächst, wollen wir wetten? Aber dann wird alles teurer.
Re: Rund ums Auto
Verfasst: Di 27. Feb 2018, 18:53
von Toni78
Weyoun hat geschrieben:Saharastaub hat aber höhere Partikeldurchmesser als der Feinstaub, den Verbrennungsmotroen emittieren.

Na eben... der Feinstaub aus dem Umland gelangt genauso in die Stadt wie umgekehrt. Und ebenso wird der Dreck von den Schiffen bei uns landen. Und nun ließt man sich mal den von mir verlinkten Artikel durch.
In Kurzform:
1 grosses Kreuzfahrtschiff emittiert etwa soviel Feinstaub wie 20.000.000 Passat TDI.
Wie viele Schiffe fahren auf den Meeren? Wie viele Dieselautos fahren in Stuttgart oder von mir aus ganz Deutschland?
Wie hoch ist der zu erwartende Gewinn für die Umwelt unter dem Strich wohl?
Für mich ist das blanker Aktionismus. Man dreht mal wieder an der kleinsten Schraube, die aber eine große Auswirkung für viele Menschen hat die auf ihren (meist noch gar nicht so alten) Dieselwagen angewiesen sind.
Und die Industrie möchte lieber alle 3 Jahre neue Autos verkaufen, durch Abwrackprämien, die der Steuerzahler bezahlt, gefördert, anstelle das man die Hersteller mit den technisch möglichen Hardwarelösungen in die Pflicht nimmt. Als nächstes sind dann die DI- Benziner dran.
Das ganze Schauspiel stinkt mehr zum Himmel als jeder Diesel... wer das nicht merkt, der merkt vermutlich gar nichts mehr. Aber davon scheint es viele zu geben, was ja auch deutlich an den Umfragewerten der Parteien zu sehen ist.
Re: Rund ums Auto
Verfasst: Di 27. Feb 2018, 19:10
von Haihappen
Toni78 hat geschrieben:Sahara Staub kommt auch übers Mittelmehr nach Europa. Wie weit wird wohl der Feinstaub vom Wind getragen? Daher sehe ich keinen Sinn darin, hier regional unverhältnismäßig stark ins Privatleben vieler vom Auto abhängigen Menschen einzugreifen. Was bringts wenn man dann sogar noch Umwege fährt um die Verbotszonen zu umfahren? Ist das sinnvoll?
Ich unterstelle: Argumentiert jemand bei Gericht mit "Schiffe sind viel schlimmer etc.", hat das keine Auswirkungen auf ein Fahrverbot in einer Stadt für Diesel-Kfz.
Womit du Recht hast ist, dass das ganze Thema auf den Rücken der falschen Leute ausgetragen wird. Die, die sich irgendwann für einen Diesel entschieden haben.