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Weisser Rauch!

Hier dreht es sich um (fast) alles...
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joe.i.m
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Re: Weisser Rauch!

Beitrag von joe.i.m »

dimitri hat geschrieben:
joe.i.m hat geschrieben:Würde ein Überleben und eine gewisse Unabhängigkeit ohne dem möglich sein.
Sofern man von einem konsumorientierten Gundgedanken ausgeht, sicherlich nicht. Eine Weltreligion, die die weisen Lehren ihres Begründers auch in dieser Zeit bewahrt ist m.M. nach der Buddhismus - ohne eigene Bank, es geht also.
Wohingegen sich die vergangene und auch heutige katholische Kirche von den Grundsätzen Jesus m.M. nach doch sehr deutlich unterscheidet. Wer dessen Leben und Wirken im NT ließt wird sich zurecht fragen, warum die katholische Kirche nach wie vor das alleinige Urheberrecht auf diese Lehren beansprucht aber so diametral anders handelt. Die letzten Äußerungen des neuen Großinquisitors Gerhard Ludwig Müller passen hier wie die Faust aufs Auge. Ratzinger hat vor seiner "Kündigung zum Monatsende" noch einmal theologisch aufgerüstet, der Krieg kann kommen. Es ging und geht nicht um die Bewahrung der Kultur und Wissen, es geht um Macht und ums Geschäft.
Und deren Höchster Vertreter lebt von Luft und der Liebe seiner Schäfchen? Der alte Himmelspalast des Dalai lama ist mit nichts entstanden? Mag sein das es nicht so professionalisiert ist, aber das die Ohne relativ große Finanzen auskommen glaub ich jetz nicht. Wie jede andere Religion übrigens auch. Irgendwie muß das alles finaziert werden.
Das es auch in solchen Vereinen um Macht geht, ist nichts neues und diese Spiel um Macht gibt es auch in anderen Glaubensrichtungen, wie auch in der gesammten Geschichte der Menschheit.. Und um genügend Finanzen auch.
Ich finde es sind alles Sachen, welche die Kirche mit ihren Gläubigen ausmachen muß und uns andere, die wir nicht dazugehören jedenfalls solange einen feuchten Schiß angehen, wie sie nicht gegen Gesetze verstoßen.
Und nein, um allen Fragen aus dem Weg zu gehen, ich habe mit deren Glauben nichts zu tun. Weder als Kind und Jugendlicher, noch über mein Elternhaus oder als Erwachsener. Ich gehöre keiner Glaubensrichtung an, wurde nicht getauft noch sonstwas. Aber ich habe mich mit theologisch gebildeten Geistlichen schon fruchtbare Dialoge geführt, was sich durch meinen damaligen Bekanntenkreis in Ostberlin so ergab, voller Achtung des Gegenüber und habe diese Achtung auch von diesen erhalten, trotz gegenteiliger Meinung im Einzelnen und Unterschieden in Herkunft wie auch Bildung. Ich habe weder kirchliches Wissen studiert noch wurde ich von irgendjemand dazu angehalten, aber ich habe mir auch dort einiges weniges an Wissen angehäuft, freiwillig, weil ich versuchte zu verstehen.
Ratzinger /Benedikt ist auch als Papst ein kleines Menschenkind mit allen Fehlern unserer Spezies und aber auch vor allem als Kirchenmann der Tradition dieser Kirche Verpflichtet. Die Dimensionen in denen sich die Kirche bewegt sind andere als die in unserer Modernen Zeit, die geprägt ist von Schnelllebigkeit, Konsum und Denken vor allem an sich selbst. Das kann man nicht mögen und vieleicht auch hassen, aber genau diesen festhalten an der Tradition und das unendlich langsame im Wandel sind in meinen Augen einer der Aspekte, warum sie bis heute überlebt hat, als ewige Säule des Glaubens und der Verläßlichkeit für ihre Gläubigen. Man kann sicherlich trefflichst darüber streiten, ob das alles noch zeitgemäß ist, nur was wäre wenn es die Kirche nicht mehr gäbe aus eine Kurzfristig unbedachten Handlung heraus? Was sollte dann werden mit denen, die ein solches Gerüst zum führen ihres Lebens benötigen? All jene, die etwas Brauchen zum Aufblicken und sich daran aufzurichten und zu wärmen?

Gruß joe
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Legomann II
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Re: Weisser Rauch!

Beitrag von Legomann II »

dimitri hat geschrieben:...Eine Weltreligion, die die weisen Lehren ihres Begründers auch in dieser Zeit bewahrt ist m.M. nach der Buddhismus - ohne eigene Bank, es geht also.
Diese Ansicht passt ins Bild :roll:
HHO
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Re: Weisser Rauch!

Beitrag von HHO »

Genussmensch hat geschrieben:Und doch: Tut es unserer relativistischen, konsumorientierten, geschichtsvergessenen und bildungsfernen Gegenwart nicht manchmal gut, wenn sperrige Dogmen aus längst vergangenen Zeiten als Stachel in das Fleisch unserer Gegenwart hineinragen? Wenn sie uns daran erinnern, dass es noch eine tiefere Dimension, dass es letzte Fragen des Seins gibt? Ich meine ja. Und zwar völlig unabhängig davon, wie man diese Fragen für sich beantwortet.
Das klingt ja alles ganz nett.
Und ich verstehe, daß viele Menschen gerade diese Fragen am ehesten mit Kirche assoziieren.

Wenn man aber bedenkt, daß zB der Styria-Konzern (Styria Media Group) zu 97% im Besitz der katholischen Kirche ist wirft das ein völlig anderes Bild auf diese Institution. Das ist auch die Kirche!
Täglich feuern Sie ihren Mist aus allen Rohren auf uns. Verkünden Ihre "wahre" Botschaft! Die lautet Konsum! Wir müssen konsumieren, wachsen, usw..
Das ganze kapitalistische Thema von früh bis spät. Ab und zu ein bisschen sexistische Werbung schadet auch nicht. Alles im Namen der Kirche. Die verdient auch recht gut daran! Geld stinkt nicht.

Und wenn Ihre (Werbe)Botschaft angekommen ist und wir uns über die wirklich wichtigen Fragen Gedanken machen sollen wir das ausgerechnet mit jenen diskutieren, die uns in diese Lage gebracht haben.

Ich weigere mich strikt.
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Averomoe
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Re: Weisser Rauch!

Beitrag von Averomoe »

Genussmensch brachte es auf dem Punkt.
horch!
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Re: Weisser Rauch!

Beitrag von horch! »

Genussmensch hat geschrieben:
Zunächst: Ich bin kein Katholik. Die inneren Angelegenheiten der katholischen Kirche und des katholischen Glaubens sind mir im Grunde meines Herzens gleichgültig. Und doch fühle ich mich angesichts mancher Bemerkung in diesem Thread, die sich ja mit der Meinung unserer kritisch-aufgeklärten Medien und dem Lebensgefühl der Spaßgesellschaft weitgehend deckt, zu ein paar grundsätzlichen Bemerkungen veranlasst.

Papstkritik und Kritik an der katholischen Kirche ist hierzulande ein liebgewonnener, harmloser Zeitvertreib. Liebgewonnen, weil man so herrlich im wohlig-wärmenden Mainstream mitschwimmen kann, harmlos, weil von der katholischen Kirche ja heutzutage nun wirklich nichts mehr zu befürchten ist.
Papst- und Kirchenkritik in einen Topf zu werfen mit dem Lebensgefühl der Spaßgesellschaft zeugt m.E. nicht gerade von einem vorurteilsfreiem und sachlichen Umgang mit der Thematik.

Mitschwimmen im Mainstream - es mag einen solchen Strom geben, nur was du dabei verschweigst: der Gegenstrom ist mindestens genauso stark. So wie du du den Kritikern das vorwirfst, kann man dir nun das mitschwimmen im im wohlig-wärmenden Mainstream der Kirchenkritiker-Kritiker vorwerfen - ist es nicht wunderbar, sich in der eigenen "gerechten" Empörung über soviel Kritik und Intoleranz zu sonnen?
Genussmensch hat geschrieben: Und während man - natürlich unter dem Banner der Toleranz - beschämt und Beschwichtigungen murmelnd wegsieht, wenn fundamentalistischer Eifer anderer Couleur gegen die Grundlagen unserer westlichen, offenen Gesellschaft wütet, ist man allzeit bereit, kübelweise Hohn und Spott über das Oberhaupt der Katholiken auszugießen. Und das ganze läuft unter dem wohlfeilen Motto "Kritik".
Sorry, das ist nun ziemlich inhaltsleere Polemik. Wer ist "man"? Du wirfst alles in einen Topf: "wegsehen", Hohn und Spott speziell gegen den Papst, Kritik. Das läuft letztlich auf üble Unterstellungen hinaus! Mit einer solchen Art zu diskutieren wirst du von mir nicht ernst genommen.
Genussmensch hat geschrieben: Vielleicht sollte man, wenn man als endaufgeklärter Gegenwartsmensch wieder einmal zu Tribunal sitzt, ein wenig Bescheidenheit üben angesichts einer Institution, die seit zwei Jahrtausenden allen Stürmen der Geschichte widerstanden hat.
"Widerstanden hat" ist gut! Sie hat sie ganz entschieden bestimmt. Nenne mir eine Institution, die in ähnlich verbrecherischer Weise die Geschichte der Menschheit maßgeblich beherrscht hat.

Genussmensch hat geschrieben: Einer Institution übrigens, die prägend war für unsere Kultur wie keine andere. Vielleicht sollte man sich an die Worte eines ehemaligen deutschen Staatsoberhauptes erinnern: "Es gibt drei Hügel, von denen das Abendland seinen Ausgang genommen hat: Golgatha, die Akrropolis in Athen, das Capitol in Rom. Aus allen ist das Abendland geistig gewirkt, und man darf alle drei, man muss sie als Einheit sehen."
Prägend ja. Aber was heißt das? Es ist eine Prägung, die wir schnellstmöglich überwinden sollten, bevor wir mit unserer "Krone der Schöpfung"- und "Macht euch die Erde untertan"-Kultur unsere Lebensgrundlagen endgültig zerstört haben. Und die wirklichen Errungenschaften unserer Zeit: Demokratie, Menschenrechte, Wissenschaft - haben wir die dank dieser Institution oder trotz dieser Institution?
Genussmensch hat geschrieben: Alle großen Gestalten der europäischen Geschichte haben sich über Jahrhunderte in der ein oder anderen Weise zu dieser Institution verhalten: sie verteidigt, sie reformiert, sich an ihr gerieben, sich mit ihr gemessen, gegen sie gekämpft - haben mit anderen Worten ihre geistige Prägung in der nie endenden Auseinandersetzung mit dieser uralten Institution und ihren Dogmen gewonnen. Und nun kommen wir müden, wohlstandsschwangeren Jetztzeitbesiedler und verkünden tapfer Wahrheiten wider den mittelalterlichen Aberglauben! Wie Karl Kraus so treffend bemerkte: Es gibt Wahrheiten, durch deren Aussprechen man beweisen kann, dass man keinen Geist hat.
Das sind rhetorische Beliebigkeiten. Den Satz könnte man variieren ohne das er mehr oder weniger Inhalt erhält. "Und nun kommen wir müden, wohlstandsschwangeren Jetztzeitbesiedler und verkünden tapfer Wahrheiten für den mittelalterlichen Aberglauben! Wie Karl Kraus so treffend bemerkte: Es gibt Wahrheiten, durch deren Aussprechen man beweisen kann, dass man keinen Geist hat."
Genussmensch hat geschrieben: Ohne Zweifel hat die katholische Kirche in vergangenen Zeiten Unrecht auf sich geladen. Wie so viele andere menschlichen Institutionen auch. Das Christentum weiß von der sündigen Natur des Menschen, oder - säkular formuliert - von der Fehlbarkeit des Menschen. Oder wie Golo Mann schrieb: Auf den Menschen ist kein Verlass.
Wie begründest du die Einschränkung auf "vergangene Zeiten"? Eines der großen noch andauernden Verbrechen der Kirche an der Menschlichkeit ist gerade dieses Menschenbild, das sie verbreitet und das du hier so selbstverständlich übernimmst. Der Mensch ist nichts, Sünde, Dreck, er muss blind glauben, dann wird er durch Gott gerechtfertigt. Dieses Menschenbild wirkt bis heute, auch bei Nicht-Gläubigen - und es wirkt verheerend!
Genussmensch hat geschrieben: Der katholischen Kirche wird gerne vorgeworfen, sie sei dogmatisch. Ein zweifellos origineller Vorwurf an eine Glaubensgemeinschaft. In der Tat, Dogmen tragen den Keim der Intoleranz in sich. Alle Dogmen, wie uns das 20. Jahrhundert nur allzu blutig gelehrt hat. Die schlimmsten Verbrechen, die Menschen einander angetan haben, wurden unter dem Banner säkularer, ja teils bewusst atheistischer Dogmen verübt. Ein jeder stelle sich die Frage, was denn wohl an die Stelle dessen treten könnte, was er - so en passant - verächtlich machen zu müssen meint.
Wenn ich Dogmatismus verächtlich mache - ja, was bleibt dann? Was tritt an die Stelle von Dogmatismus? Zumindest mal nicht Dogmatismus. Es ist völlig egal ob das katholischer oder atheistischer Dogmatismus ist, beides ist m.E. gleichermaßen zu verurteilen. Nur gibt es halt keinen atheistischen Papst. Und wir zahlen auch nicht automatisch Steuern an den Atheismus. Und wir müssen uns auch nicht anhören, der Atheismus sei die Grundlage unserer Kultur, wir haben keine Parteien mit dem großen A im Namen, etc. Von wegen "mitschwimmen" - klar wir könnten uns hier über den Dogmatismus irgendwelcher Ayatollas oder Muftis auslassen, da käme wenig Widerstand, da wären wir uns hier wunderbar einig. Aber wir müssen vor der eigenen Haustüre kehren! Das ist das Gegenteil von "mitschwimmen" - viele Menschen reagieren genau wie du, empört dass man es wagen kann diese "edle" Institution nicht ernstzunehmen; Gegenwind und Unverständnis sind vorprogrammiert. Hier bei uns muss man sich mit dem Dogmatismus anlegen, auch wenn man sich damit keine Freunde macht!

Und um das nochmal klar zu stellen: Dogmatischer Atheismus, egal ob im ideologischen (Kommunismus) oder wissenschaftlichen Gewand (Dawkins) ist das gleiche in Grün. Es geht nicht um die Ablehnung von Religion! Es geht um die Ablehnung von Dogmatismus, von Alleinvertretungsansprüchen, von Diskriminierung Andersgläubiger, von Unfehlbarkeit etc.

Genussmensch hat geschrieben: Nimmt man den Menschen einen (Aber-)Glauben, wird ein anderer an seine Stelle treten, wusste schon Friedrich II (diesmal der Preuße). Dreifach sei der Ausspruch Kants unterstrichen: "Sapere aude! Habe Mut, Dich Deines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen!" Oder, wie horch! formulierte: "Es lebe der Zweifel!"
Ziemlich widersprüchlich! Nur Zitate, aber man solle sich des Verstandes ohne Leitung eines anderen bedienen? Letztlich wird mir nicht klar, wofür mein Zitat hier vereinnahmt wurde...

Genussmensch hat geschrieben: Und doch: Tut es unserer relativistischen, konsumorientierten, geschichtsvergessenen und bildungsfernen Gegenwart nicht manchmal gut, wenn sperrige Dogmen aus längst vergangenen Zeiten als Stachel in das Fleisch unserer Gegenwart hineinragen?
Das ist nun ein Satz, den kann ich drehen und wenden wie ich will - keine Ahnung was er mir sagen. Hat dieser Satz einen Sinn?
Genussmensch hat geschrieben: Wenn sie uns daran erinnern, dass es noch eine tiefere Dimension, dass es letzte Fragen des Seins gibt? Ich meine ja.
Dafür brauche ich definitiv keine alten Dogmen als Stachel im Fleisch! Nein, definitiv nicht! :eusa-naughty:
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horch!
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Re: Weisser Rauch!

Beitrag von horch! »

Legomann II hat geschrieben:
dimitri hat geschrieben:...Eine Weltreligion, die die weisen Lehren ihres Begründers auch in dieser Zeit bewahrt ist m.M. nach der Buddhismus - ohne eigene Bank, es geht also.
Diese Ansicht passt ins Bild :roll:
Es wäre mal interessant zu wissen, wie du das meinst. Ich bin auch der Meinung, dass diese Ansicht ins Bild passt - nur vermute ich, dass du das im Gegensatz zu mir nicht positiv meinst...
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Dueren
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Re: Weisser Rauch!

Beitrag von Dueren »

Hm, erst mal ein paar allgemeine Worte. Seit einigen Jahren schreibe ich hier nicht mehr sondern bin nur noch lesend dabei.
Die Stärke dieses Forums war es immer das man sich über solch komplexe Themen hier ordentlich austauschen konnte.
Das ging irgendwann verloren und so habe ich mich zurückgezogen.

Das hier ist aber wieder mal einer der Freds die dieses Forum lohnenswert machen.
Klasse Beiträge. Genussmensch, baerndorfer und nun Horch.

Ich bin gespannt wie es weitergeht. ich selober bin ein wenig verunsichert was ich denken soll.
Von daher lese ich einfach mal mit.

Was mich nur - abseits der Hauptdisussion - interessieren würde bzw. wo mein Blutdruck leicht ansteigt.
Es wird hier die These aufgestellt das der Buddhismus wirtschaftllich das gleiche in Grün bedeutet. Mich "ein wenig" in der
Materie bewegend frage ich den Thesenaufsteller nun mal konkret wie der Buddhismus sich denn finanziert und warum das
mit der Finanzierung der katholischen Kirche vergleichbar ist.
Sie beobachten Dich.....
.....und Du bemerkst es nicht......
......es ist alles noch viel schlimmer als gedacht......
..............ein Alptraum.............
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Re: Weisser Rauch!

Beitrag von horch! »

joe.i.m hat geschrieben: überlebt hat, als ewige Säule des Glaubens und der Verläßlichkeit für ihre Gläubigen. Man kann sicherlich trefflichst darüber streiten, ob das alles noch zeitgemäß ist, nur was wäre wenn es die Kirche nicht mehr gäbe aus eine Kurzfristig unbedachten Handlung heraus? Was sollte dann werden mit denen, die ein solches Gerüst zum führen ihres Lebens benötigen? All jene, die etwas Brauchen zum Aufblicken und sich daran aufzurichten und zu wärmen?
Das ist ein Argument, das kann ich akzeptieren. Ich bin überzeugt davon, dass der Mensch ein religiöses Wesen ist - und wenn er an keine Konfession glaubt, dann eben an den Atheismus oder an die Wissenschaft. Insofern kann ich mich damit abfinden, dass für viele Menschen die Kirche - die ich extrem kritisch sehe - wichtig ist; und daher zahle ich immer noch Kirchensteuer. D.h. ich stehe irgendwie dazu dass es ist wie es ist, auch wenn ich es Sch*** finde, es ist die Kultur, zu der ich gehöre - dass heißt aber nicht, dass ich nicht gleichzeitig diesen Zustand heftigst kritisiere.

Auch ich habe tief gläubige Menschen kennengelernt, die ich zutiefst respektiere. Ich habe aber auch vieles kennengelernt, das ich für dumm und verlogen halte. Ich habe als Schüler im LK Religion versucht, mich dem christlichen Glauben zu nähern, ihn zu verstehen - und bin gescheitert. Mein damaliger Lehrer war ein Beispiel dafür, wie ein tief gläubiger Mensch den Nicht-Gläubigen voll verstehen und akzeptieren kann - wenn Glaube immer diesen Charakter hätte, dann hätte ich nicht das geringste Problem damit. Leider ist es nicht so! Aber gerade weil ich weiß wie positiv und tolerant Glaube sein kann, gerade deshalb tue ich mir keinerlei Zwang an, wenn es darum geht, das negative Gesicht des Glaubens anzuprangern und zu kritisieren!
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Re: Weisser Rauch!

Beitrag von horch! »

Dueren hat geschrieben: Es wird hier die These aufgestellt das der Buddhismus wirtschaftllich das gleiche in Grün bedeutet. Mich "ein wenig" in der
Materie bewegend frage ich den Thesenaufsteller nun mal konkret wie der Buddhismus sich denn finanziert und warum das
mit der Finanzierung der katholischen Kirche vergleichbar ist.
Viel kann ich dazu nicht sagen... aber es kam das Argument mit Potala. Da muss man ganz klar sagen, dass das Tibet vor dem Einmarsch der Chinesen in keinster Weise ein modernes Staatsgebilde war. Genau weiß ich es auch nicht, aber es muss eine Art Monarchie gewesen sein - und die Regenten hatten halt Paläste, wie in allen Kulturkreisen. Der Buddhismus kommt also nicht irgendwo von einer Insel der Seeligen sondern aus einem Teil der Welt, wo es genauso wie überall um Macht und deren Demonstration ging.

Ansonsten sollte man vielleicht auch noch daran denken, dass es nicht den Buddhismus gibt. Aufgrund der Popularität und Weltoffenheit des Dalai Lama kennt man heute hauptsächlich den tibetischen Buddhismus; aber man sollte nicht denken, dass wäre der Buddhismus. Es gibt z.B. Strömungen, die den Dalai Lama stark kritisieren.

Übrigens, ein entscheidender Unterschied zwischen dem Dalai Lama und dem Papst ist der: Der Dalai Lama sagt klar: Wenn die Wissenschaft eine Aussage des Buddhismus klar als falsch belegt - dann muss der Buddhismus seine Aussage ändern.

Der Dalai Lama unterscheidet auch klar zwischen der "Wissenschaft" des Buddhismus und dem Glauben des Buddhismus. Es gibt inzwischen einen regen Austausch zwischen Buddhismus und Wissenschaft (https://en.wikipedia.org/wiki/Mind_and_Life_Institute), z.B. in Bereichen wie Neurowissenschaft, menschliche Emotionen, Meditation etc., indem Wissenschaftler klar die Kompetenz des Buddhismus anerkennen. Dabei geht es aber dann nicht um Glaubensaussagen wie Reinkarnation oder Nirwana, sondern ganz pragmatisch um das was beide Traditionen zum Wohle des Menschen beitragen können.
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Re: Weisser Rauch!

Beitrag von horch! »

baerndorfer hat geschrieben:.

Wenn man aber bedenkt, daß zB der Styria-Konzern (Styria Media Group) zu 97% im Besitz der katholischen Kirche ist wirft das ein völlig anderes Bild auf diese Institution. Das ist auch die Kirche!
Auch das: http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 76033.html
Oder das: https://de.wikipedia.org/wiki/Verlagsgruppe_Weltbild
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