Logan68 hat geschrieben:Neugierig bin ich allerdings auf die Stereoresultate von den neuen Receivern wie dem Yamaha2600.
Da soll sich ja eine Doppelanlage wirklich kaum noch lohnen.
...
AVR Receiver haben den Ruf bei der Stereowiedergabe einem reinen Stereoverstaerker gleicher oder etwas niedriger Preisklasse nicht ebenbuertig zu sein.
Da will ich mich mal melden, denn ich betreibe den 4600er an nuLine30 und AW1000... und ich habe auch reichlich Erfahrung in Auslegung, Entwicklung, Bau und Messung von Endstufen
Grundsätzlich führen bei Endstufen die folgenden Parameter zu "Klang-Problemen":
- Frequenzgang
- Verzerrungen
- Lastfestigkeit
- Verhalten an komplexen Lasten (wie es Lautsprecher nunmal sind)
- Kleinsignal-Verhalten
Diesen Problemen kann man auf verschiedene Art begegnen.
Die Hersteller von separaten Endstufen begegnen diesen Problemen durch eine massive Material-Schlacht und können damit natürlich sowohl den naiven Laien stark beeindrucken, als auch den eher Status-Symbol-orientierten HiFi-Enthusiasten befriedigen
Diese Option haben Receiver-Hersteller nicht, weil sie auf wesentlich weniger Raum wesentlich mehr Endstufen unterbringen müssen. Es gibt aber eine Reihe weiterer konstruktiver Möglichkeiten, auch mit weniger Platz (und
scheinbar weniger Material) hochwertige Endstufen zu bauen, von welchen sich die vergleichbar dimensionierte "Massiv-Endstufe" nicht mehr mess- und hörbar abheben kann...
Zum RX-V4600 kann ich nur folgendes bestätigen:
1. Rein messtechnisch sind die Vor- und Endstufen im Frequenzbereich 2Hz-100kHz bis in den Grenzlast-Bereich über jeden Zweifel erhaben.
2. Die SV des Receivers speist 2 der 7 Endstufen mit ausreichender Reserve, sodass man den Hersteller-Angaben zumindest für den reinen Stereo-Betrieb vertrauen kann. Im Surround-Betrieb verteilt sich die Leistung des Netzteils (als limitierender Faktor) auf alle Kanäle, was aber auch noch locker für einer Wiedergabe ohne hörbare Verzerrungen bis in unangenehme Lautstärke-Bereiche reicht (und ich bin
wirklich pegelfest!).
3. Die Raum-Akustik, der Frequenzgang der Boxen (auch der nuBies) und qualitativ schlecht aufgenommene Musik liegen als Störfaktoren für den ungetrübten Musik-Genuss wesentlich weiter vorn!!!
K.Reisach hat geschrieben:Ich habe mitlerweile genug Erfahrung gesammelt, um Geräte anhand eines Fotos schonmal in Schubladen nach Laststabilität zu sortieren.
Ach, und mir möchtest Du (GRÜNSCHNABEL!!!) die Fähigkeit absprechen, durch zusätzliches "Handauflegen" eine solche Einschätzung abzugeben
pbeier hat geschrieben:was ist daran falsch:
evtl. unwissend aber voller inbrunst glücklich und zufrieden zu sein???
Nichts, solange man Anderen, eventuell Wissenderen, diesen Glückszustand nicht mit unsinnigen technischen Argumenten plausibel machen möchte
bony hat geschrieben:Dass in dem schon weiter vorne verlinkten Bericht über den Kabel- und Verstärkerblindtest bei HiFi-Aktiv herauskam, dass ein Unterschied zwischen einem Cambridge-Verstärker und einem OpenEnd
-Verstärker nicht hörbar war, muss auch nicht unbedingt verwundern.
Im Gegenteil, wer Datenblätter lesen kann (ggf. auch die Datenblätter der verbauten TDAs), der kann sich den Hörtest auch sparen.
Die messtechnisch erfassten und auch zweifelsfrei reproduzierbaren "Schwächen" eines TDA7294 liegen allesamt mit sicherem Abstand unterhalb der Hörbarkeits-Schwelle...
Witzig ist doch nur, dass in einem solchen Verstärker eine letzten Endes billigere Endstufe verbaut wurde, als in den meisten Mittelklasse-Receiver, d.h. der Mehrpreis resultiert ausschließlich aus der anderen Bauform des (fast leeren) Gehäuses und der Tatsache, dass man beim Verstärker aufgrund der wesentlich geringeren Stückzahlen eben einfach einen höheren Anteil an Entwicklungskosten und eine höhere Marge mitbezahlt.
Herzlichen Glückwunsch an Alle, die damit
unwissend aber voller Inbrunst glücklich und zufrieden sind