Edgar J. Goodspeed hat geschrieben:Inder-Nett hat geschrieben:Funkx hat geschrieben:Sind es die kleinen Würfel (sorry NSF) und der AV-Verstärker vom Inder-Nett (was mit mir, zumindest bei Stereo, wahrscheinlich viele anzweifeln werden)...
Diese Zweifel wiederum sind völlig unbegründet, denn du hast den RX-V4600 mit Sicherheit auch nicht vermessen!
Aber ich habe... sonst hätte ich ihn nämlich umgehend wieder zurück gehen lassen.
Und das Ergebnis war ziemlich eindeutig! Die Daten der Endstufen liegen nahe genug am idealen Verstärker, dass es nicht mehr hörbar besser gehen kann.
Erst macht es Arbeit, jetzt hast du urplötzlich alles gemacht
Her mit den Messprotokollen!
Wollen wir mal die ganze überflüssige Polemik ignorieren und so tun, als sei dies eine konstruktive und ernst gemeinte Frage gewesen:
Wenn ich etwas wissen will, dann messe ich es! Das reicht mir persönlich völlig aus. Diese Messung muss ich nicht protokollieren, denn ein Protokoll ist nur notwendig, um die Messung für Andere zu dokumentieren.
Und wenn Einer was vom Messen versteht, dann weiß er auch, dass er mit vergleichsweise einfachen Messungen (die für sich gesehen nicht den Anspruch von Wissenschaftlichkeit erfüllen) zu zufriedenstellenden Erkenntnissen kommen kann. Das Wesentliche dabei ist häufig nicht einmal das Mess-Ergebnis, sondern dass man sicherstellt, dass die bei solchen Messungen auftretenden Störgrößen zuverlässig ausgeschlossen werden (oder zumindest kleiner gehalten, als die Messgrößen).
Und genau darin liegt der Aufwand.
Und genau deshalb ist es sehr leicht, bei vielen Messungen (wie z.B. bei dem zuvor verlinkten Verstärker-Vergleich) zu erkennen, dass sie wertlos waren, weil sie eben von zu vielen Störgrößen überlagert wurden.
Wenn sich hier eine Gruppe wirklich Interessierter finden würde, dann könnte man tatsächlich mal eine Vergleichsmessung (incl. Vergleichshören) verschiedener Verstärker organisieren, aber solange die ganze Diskussion lediglich auf der Grundlage derartig proletiger Provokationen beruht, wie von Einigen hier immer vorgetragen, ist es die Mühe einfach nicht wert!
Und nicht zu vergessen:
Eine solche Messung wäre (für die interessierte Allgemeinheit) ohnehin nur von Wert, wenn sie von einer Gruppe von Leuten gemacht würde, die genug Sachverstand an den Tag legen, dass sie die Messgrößen und Messbedingungen (und deren Bedeutung) überhaupt durchschauen und die dann auch dank ihrer Reputation mit für die Glaubwürdigkeit der Messungen bürgen könnten.
Alles Andere wäre nur eine sinnlose Turnübung und aus dem Alter bin ich raus, dass ich mich von Foren-Trollen zu Turnübungen provozieren lasse.
TasteOfMyCheese hat geschrieben:Ich bin der Meinung, das es definitiv Unterschiede im Klang verschiedener Verstärker gibt...
Natürlich gibt es Unterschiede im Klang verschiedener Verstärker!
Zum Einen gibt es gerade bei billigen Verstärkern Verzerrungen (Messgröße Klirrfaktor) oder Beschneidungen in der oberen und/oder unteren Grenzfrequenz (Messgröße Frequenzgang). Diese sind allerdings bei den Geräteklassen, über die wir hier diskutieren (und dazu gehören auch schon deutlich billigere AV-Receiver als Meiner) vernachlässigbar klein.
Aber selbst bei wirklich guten Verstärkern gibt es Unterschiede im Klang!
Diese liegen aber nicht (wie von Laien immer wieder gern vermutet) in der Verwendung unterschiedlich hochwertiger Bauelemente oder besonders stabiler Stromversorgungen, sondern sind das Ergebnis eines bewussten Soundings durch den Entwickler, d.h. die Entwickler prägen dem Verstärker einen jeweils individuellen Frequenzgang auf.
Ein solcher Frequenzgang wiederum lässt sich mit jedem besseren AV-Receiver ohne jede Qualitätseinbuße mit dem eingebauten PEQ beliebig nachbilden, denn für das Übertragungsverhalten des Systems ist es völlig irrelevant, ob der verbogene Frequenzgang in die Endstufe oder Vorstufe integriert ist, oder mit einem vorgeschalteten Equalizer erreicht wurde!
Der einzige wirklich heimtückische Effekt ist die
Gehörrichtige Lautstärke-Regelung... dabei wird nämlich der Frequenzgang durch die Stellung des Lautstärkereglers beeinflusst. Bei voll aufgedrehter Lautstärke arbeitet der Verstärker linear, bei deutlich reduzierter Lautstärke werden die Bässe (und ggf auch die Höhen) deutlich hörbar angehoben. Das ist das ganze Geheimnis von "linearen Vollverstärkern", die bei gemäßigten Pegeln deutlich kraftvoller klingen.
Und um es auf den Punkt zu bringen: Ich habe nichts dagegen, im Gegenteil, ich finde es schade, dass diese nützliche Einrichtung bei den meisten AV-Receivern fehlt... aber auch hier gilt: Wenn ich es wirklich vermissen würde, dann würde ich mir auf meinem Receiver einfach ein weiteres Preset mit einem für geringe Lautstärken angepassten Frequenzgang speichern und der Effekt wäre der Gleiche (nur die Bedienung minimal umständlicher).
tf11972 hat geschrieben:Ich finde, es haben beide Seiten ihre Daseinsberechtigung: Die eine, die sich dem Verstärker mit dem Messequipment nähert, und die andere, die sich durch Hören ein Urteil bildet. Ich bekomme auch Stirnrunzeln, wenn sich ein Verstärker im Hörbereich weit vom erwarteten linealglatten Frequenzgang entfernt (dann ist er wirklich gesoundet).
Aber vergessen wir bei der doch recht heftigen Diskussion nicht: Es geht hier um Musik!
Diese Ansicht ist verständlich, aber gerade für die Diskussion um Verstärkerklang wird dabei vernachlässigt:
Bei einem minimalphasigen System wie einem Verstärker ist es (anders als bei Lautsprechern oder Räumen) vollkommen egal, ob das System mit Impulsen, Bursts, Sinustönen oder Musik beaufschlagt wird.
Wenn das System auf eine Signalart völlig linear reagiert, dann reagiert es auf jede andere Signalart genauso linear.
Die Geschichte von verschiedenen Verstärkern, die zwar alle einen linearen Frequenzgang haben, aber trotzdem ein unterschiedliches Impulsverhalten, die ist definitiv ein Ammenmärchen!
tf11972 hat geschrieben:Vielen Dank
Ich sehe schon, als Musikhörer ist man im Forum nicht gern gesehen.
Da bist du an der falschen Stelle eingeschnappt!
Jeder Musikhörer ist gern gesehen, solange er seine Eindrücke beim Hören der Musik schildert und sich nicht dazu versteigt, diese Eindrücke unpassenderweise bestimmten mystischen Eigenschaften von Geräten zuzuschreiben, die auf genau diese Eindrücke aufgrund ihrer bekannten technischen Eigenschaften keinen Einfluss haben können.