Nach langer Abstinenz wieder mal im Forum ein kurzer Bericht von mir über Veränderungen meiner Anlage:
Wie der Ersteller dieses Threads habe ich seit kurzem einen E-460 zu Gast – allerdings auf Dauer! Ein Accuphase-Verstärker ist ein alter Jugendtraum von mir und ein unerwarteter „Windfall Profit“ hat mich in die glückliche Lage versetzt, mir vor der anstehenden deftigen Preiserhöhung bei Accuphase noch einen leisten zu können.
Der Accuphase ersetzt jetzt in der Hauptkette mit den Nuline 122 + ATM meinen Cambridge Audio Azur 840 V2. Ich habe mich für den CA damals auf Rat der Nubert-Factory bewusst, wenn auch knapp gegen andere Verstärker (NAD, T + A, Vincent und Yamaha ähnlicher Preisklassen waren in der engsten Auswahl) entschieden und diese Entscheidung auch in den vergangenen vier Jahren keine Sekunde bereut. Dass ich mir jetzt den Accuphase gegönnt habe, hat also nicht damit zu tun, dass ich mit dem CA unzufrieden bin. Das muss ich zur Ehrenrettung dieses wunderschönen VV einfach betonen!
Ich habe auch keine Lust, sinnfreie Diskussionen über Verstärkerklang, den es selbstverständlich gar nicht gibt, oder angeblich gesoundete Komponenten zu führen. Ich will einfach nur für ein paar vielleicht Interessierte einige erste höchst subjektive, persönliche Eindrücke von dem Accuphase an meinen Nuline wiedergeben:
Während ich bei dem Cambridge immer wieder von neuem erstaunt bin, wie schwer dieser zierliche Verstärker doch ist, wenn ich Ihn transportieren muss, gilt für den nochmals rund zehn Kilo schwereren Accuphase das genaue Gegenteil: Er ist tatsächlich so schwer, wie er sowieso aussieht! Was die Wertigkeit der Verarbeitung oder Anschlüsse angeht, hat das in beiden Fällen jeweils seinen ganz eigenen Charme. Das ist für mich auch am Ende kein wirklich wesentliches Kriterium. Ich weiß auch nicht, ob die Champagner-Optik des Accuphase wirklich schöner ist als das gebürstete Aluminium des CA.
Der erste Unterschied zwischen beiden Amps der in der Praxis auffällt, ist die Lautstärkeregelung. Während man beim CA schon sehr weit (unter 20 db) auftreten muss, um meine persönlichen Grenzen zu erreichen, ist der Accuphase in der 10 Uhr-Stellung bereits ziemlich laut und in 11 Uhr 30-Stellung auch in einem 30 m² großen, gut gedämpften Wohnzimmer wirklich grenzwertig. Obwohl sich auch der Accuphase in Schritten von 0,5 db und ab -30 db sogar in Schritten von 0,2 db regeln lässt, muss man einfach sagen, dass die Lautstärkeregelung des CA 840, obwohl sie ihm hier in diesem Forum oft als vermeintliche Leistungsschwäche ausgelegt wurde, in ihrer Differenziertheit schlicht und ergreifend genial ist.
Der Accuphase ist per Schalter auftrennbar und verfügt auch über eine Monitorschleife. Im Moment hängt der CD Player über symmetrische Anschlüsse am Accuphase und das ATM ist über Monitor eingeschleift, so dass ich es bei Bedarf auch komplett aus dem Signalweg wegnehmen kann. Mein Yamaha-Receiver gibt das Signal über seine Pre-outs in die Leistungsverstärkereingänge des Accuphase weiter. Hier könnte ich das ATM natürlich auch einbauen. Ich bin da im Moment noch in der Experimentierphase.
Der erste Eindruck, den der Accuphase beim Hören vermittelte, ist der unbändiger Kraft- und nahezu unbegrenzter Leistungsreserven. Nominell sind es ja nur 60 Watt Dauerleistung pro Kanal mehr als beim CA (260 Watt an 4 Ohm), aber der subjektive Unterschied ist wesentlich größer.
Ich habe mir nach ausgiebiger Testphase Nubert-Boxen gekauft, weil sie im Unterschied zu dem Klangbrei, der aus vielen anderen Schallwandlern kommt, immer den Eindruck von Klarheit, Reinheit, Differenziertheit, Detailtreue vermitteln. Und das hat sich mit dem Accuphase nochmals wesentlich verstärkt, obwohl ich das in dieser Form nicht erwartet hatte. Sogar meine Lebenspartnerin hat den Eindruck, dass die Musik wesentlich sauberer klingt – und zwar selbst im Nebenzimmer oder im Schlafzimmer ein Stockwerk drüber (dorthin flüchtet sie sich, wenn es zu laut wird oder sie vielleicht doch lieber TV schauen will).
Der musikalische Fluss, der mich schon beim CA begeistert hat, ist beim Accuphase noch ausgeprägter und dennoch auch bei großer Lautstärke niemals nervig (das wurde den Nuline 122 ja auch schon ab und zu von Kritikern vorgeworfen) Ich habe den Eindruck, beim Accuphase noch mehr Details zu hören, die Stimmen sind eindrucksvoller und der Bass präziser. Die Musik ist unmittelbarer. Das sind alles natürlich sehr subjektive Eindrücke - nicht mehr. Ich lasse das ATM inzwischen immer häufiger weg. Ich habe einfach das Empfinden, dass es nicht mehr wesentlich zur Klangverbesserung beitragen kann.
Und noch ein erster Eindruck: Mein Receiver steht auf dem Accuphase (das geht von der Einrichtung her im Moment leider nicht anders). Erfreulicherweise wird der Akkuphase aber auch bei hoher Leistung nur ganz minimal warm, so dass dies kein Problem ist.
Mein erster Eindruck nach knapp zwei Wochen:
Accuphase an Nuline 122 Boxen geht verdammt gut! Der Zuwachs an Genuss ist dabei größer, als von mir eigentlich erwartet.
Ob es für den E-460 wirklich 10 bis 15 TEUR Boxen sein müssen, wie hier jemand sinngemäß gemeint hat, weiß ich also nicht. Die Nuline 122 gewinnen jedenfalls durch den Accuphase nochmals deutlich hinzu. Werde aber in den nächsten Monaten die Nuvero 14 (schon mal auf der High End 2008 in München gehört) und ein paar andere näher in Augenschein nehmen, denn selbstverständlich habe ich meinen Gewinn so eingeteilt, dass es im Notfall auch noch ein Paar neue Boxen reichen würde.
Und der CA 840 bleibt vorläufig auch. Macht sich an den kleinen Nulines auch gut.
Grüße an alle Nubert-Fans
arpad