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aaof hat geschrieben:Ist euch eigentlich klar, dass ein Bio-Hühnchen mittlerweile 18 Euro kosten kann? Das muss man dann aber noch selber zubereiten.


Jetzt sieht man ja diese Hähnchenbuden an vielen Ecken, die fertige Hälften für vlt. 6-7 Euro anbieten.

Da bezahlt man ebenfalls den Einkaufspreis, die Standgebühren und den Typ der die Dinger "zubereitet".

Wenn man dann bei den großen Discountern diese oft in Marinade eingelegten Hähnchen-Steaks betrachtet, 3-4 Euro das Päckchen, frage zumindest ich mich, was wir für einen Mist dort kaufen und später essen.


Gruß


aaof

1kg Schnitzel für 3,33 im Angebot ... wenns nicht so traurig wäre musste man lachen.

Mal abgesehen von der bestenfalls fragwürdigen Qualität des Fleisches, ist die KZ-Massentierhaltung die solche Preise erst möglich macht abzulehnen. Kann nicht sein das wegen der eigenen Bequemlichkeit solche Zustände unterstützt werden.

aaof hat geschrieben:Ist euch eigentlich klar, dass ein Bio-Hühnchen mittlerweile 18 Euro kosten kann? Das muss man dann aber noch selber zubereiten.
...Jetzt sieht man ja diese Hähnchenbuden an vielen Ecken, die fertige Hälften für vlt. 6-7 Euro anbieten.
...Da bezahlt man ebenfalls den Einkaufspreis, die Standgebühren und den Typ der die Dinger "zubereitet".
...Wenn man dann bei den großen Discountern diese oft in Marinade eingelegten Hähnchen-Steaks betrachtet, 3-4 Euro das Päckchen, frage zumindest ich mich, was wir für einen Mist dort kaufen und später essen...

Ja, bei Hühnchen (und allgemein Geflügel) stellen sich mir die Nackenhaare regelmäßig auf, wenn ich die Preise anschaue
Dass bei solchen Preisen die Tiere sehr wahrscheinlich die Leidtragenden sind, sollte jedem mit einigermaßen Grips recht bald in den Sinn kommen. Wir hatten mal ein Weihnachtsessen mit Geflügel (1 x Ente, 1 x Gans, jeweils ganze Tiere) vom Biobauernhof gemacht und nicht schlecht mit den Ohren gewackelt: Beide Tiere zusammen kamen (küchenfertig vorbereitet) auf knapp über 120€!

Was mich teilweise sehr abstößt sind solche Leute, die sagen: "Esst weniger (rotes) Fleisch und mehr Geflügel! - Das ist viel gesünder!"
Ja, klar ist das gesünder - weil ich mir ja die tägliche Portion Antibiotika schon alleine durch mein Geflügelfleisch in den Körper hole, oder was?!

Genau solche Themen wie Massentierhaltung und unbekannte Herkunft sind der Grund weshalb wir unser Fleisch nur von Metzgern kaufen, bei denen uns auch die beliefernden landwirtschaftlichen Anwesen so gut es geht ebenfalls bekannt sind (und von denen wir wissen, dass es eben _keine_ Massentierhaltung ist). Und dann zahle ich auch sehr gerne für ein gutes Stück Fleisch mal etwas mehr - genieße es aber im Umkehrschluss halt nur einmal die Woche und es ist immer "etwas Besonderes" auf das man sich freuen kann.

Ich finde eh, dass die "Sonntagsbraten-Tradition" unserer Großeltern keine schlechte Sache ist: Einmal die Woche gibt es richtig gutes Fleisch mit Herkunft, lecker zubereitet. Und den Rest der Woche eben entsprechend gar kein oder nur sehr wenig Fleisch.

Ganz gewiss möchte ich niemanden dazu bekehren nur noch Fleisch vom Metzger zu kaufen - aber mir selbst macht es einfach riesen Spaß mit guten Gewissen ein tolles Produkt verarbeiten zu können und später so richtig zu genießen. Und komplett auf Fleisch würde/könnte ich nicht verzichten - dafür schmeckt es einfach viel zu gut

Und ja: Ganz selten werde auch ich schwach und esse mal was aus der Tiefkühlabteilung oder vom Discounter... Aber das kommt vielleicht einmal im Quartal vor

Gute Diskussion. Ich sehe das ähnlich wie root2. Ich versuche insgesamt, konsequent "bio" einzukaufen. Nur dass, was es "bio" nicht gibt, kaufe ich dann woanders. So läuft der samstägliche Einkauf in der Reihenfolge Biomarkt, Supermarkt ab. Glücklicherweise sind die direkt nebeneinander. Generell habe ich den Eindruck, dass in Deutschland Lebensmittel ausschließlich über den Preis und sehr wenig über die Qualität verkauft werden. Schade - aber da bekommt wohl der Konsument das, was er will. In Frankreich und Italien z.B. ist das nach meinem Eindruck anders.

Was das Fleisch angeht: Wir verbrauchen viel zu viel. Mit der Anbaufläche, die auf der Welt für Futtermittel genutzt (und abgeholzt) wird, könnte man sämtliche Hungerprobleme auf der Welt "vegetarisch" lösen. Wir essen in der Regel nur ein-zweimal die Woche Fleisch, dazu in moderaten Mengen - das sind dann 200g pro Nase höchstens. Öfter ein halbes Pfund zu zweit gemeinsam. Dazu ein bisschen Wurst und Käse - ansonsten reicht mir Obst und Gemüse ... Vor allem selbst angebautes.

Gruß CT

Das Problem ist auch daß man auf Angaben wie "Bio" oder "artgerechte Tierhaltung" einen feuchten Furz geben kann. Da zahlste dann ein Haufen Kohle und bekommst trotzdem nur Qualfleisch. Wende dann wie ich in Berlin wohnst, ist der Bauernhof auch nicht gleich um die Ecke, was die Sache natürlich nicht einfacher macht.
Zum Glück habe ich einen Fleisch Dealer meines Vertrauens gefunden, wo ich alles aus erster Hand !! bekomme, mit dem ich mich auch unterhalten kann und der mir alles zu meiner Zufriedenheit erklärt was die Tiere betrifft. Von der Haltung bis zur Schlachtung alles nachvollziehbar und zu annehmbaren Preisen. Ganzes Huhn z.b. ca. 13€/kg . Die Weihnachtsgans hat mich auch um die 50 Euro gekostet aber das ist es Wert.

Da merkste richtig das er das aus Überzeugung macht und du weisst - hier bist du richtig.

Genau wie bei Nubert weiss ich sowas zu schätzen und bin gerne Kunde.

@Selbst: Auf Gedrucktes verlasse ich mich so gut es geht nie. Da wird (mittlerweile) viel getrickst und getäuscht in meinen Augen.

Leider ist es tatsächlich nicht immer leicht oder gar möglich einen "Fleisch-Dealer" seines Vertrauens zu finden, deswegen habe ich ja gesagt, ich möchte niemanden überzeugen oder missionieren - das wäre absolut unrealistisch. Aber manchmal klappt es eben doch - siehe bei Dir.

Zu einem der "Zulieferer" unseres Metzgers habe ich sogar eine recht "persönliche" Bindung: Aufgrund eines Defekts in seiner Photovoltaik-Anlage ist in seinem Stall ein Brand ausgebrochen und ich war damals als Feuerwehrler beim Löscheinsatz mit vor Ort. Da kommt man schon mal ins Gespräch...

Aber wie Du schon sagst: Wenn Dein Gefühl und die Qualität passt und Du dann ein richtig gutes Stück "Tier" genießen kannst, kann das durchaus sehr angenehm sein

ist nur so, das sich nicht jeder "bio" oder gute qualität leisten kann...oder will (wie ich z.b.)

und das hühnchen für 18€/kg schmeckt für mich identisch zu einem für 3€/kg
wie die viecher gehalten werden ist mir total rille

möchte da auch keine große grundsatzdiskussion anfangen, die endet ohnehin nur in verhärteten fronten, die sich nicht von der ausgangslage unterscheiden

immerhin spare ich mir durch massive antibiotika-einsätze in mastfleisch den arztbesuch

Auch ich will keine Grundsatzdiskussion Aber bei mir sieht es so aus: Heute komme ich mit weniger Fleisch höherer Qualität nicht teurer, als früher mit viel preiswertem Fleisch ohne Herkunft. Natürlich sieht es wiederum anders aus wenn ich wenig preiswertes Fleisch esse, das ist klar.

Und den "Vorteil" der passiven Antibiotika-Versorgung habe ich ja schon angesprochen

Letztendlich sollte es jeder "nach seinem Geschmack" halten - im wahrsten Sinne des Wortes

ich will aber gar nicht weniger fleisch essen...

caine2011 hat geschrieben:ich will aber gar nicht weniger fleisch essen...

Das ist doch auch in Ordnung

caine2011 hat geschrieben:wie die viecher gehalten werden ist mir total rille

Bitte entschuldige, dass ich jetzt frontal werde - aber das ist genau die Haltung, wo mein Blutdruck schnell steigt. Egoistisch und verantwortungslos. "Hauptsache mir geht's gut, was mit anderen Menschen und anderen Kreaturen ist, mir doch scheißegal." Fällt mir nichts dazu ein.

Was das "leisten können" angeht - ich gebe zu, dass das nicht für jeden möglich ist. Aber dann wäre es besser, auf Riesenfleischportionen ganz zu verzichten.

Das hier

Selbst hat geschrieben:Das Problem ist auch daß man auf Angaben wie "Bio" oder "artgerechte Tierhaltung" einen feuchten Furz geben kann. Da zahlste dann ein Haufen Kohle und bekommst trotzdem nur Qualfleisch.

sehe ich ein bisschen anders. Natürlich - wie sollte es auch anders sein - gibt's auch unter Bio-Bauern schwarze Schafe und ich kann nicht ausschließen, dass der eine oder andere trickst. Grundsätzlich scheint es mir aber schon so zu sein, dass in der Branche die Kontrolldichte deutlich höher ist als in der konventionellen Landwirtschaft. Und die Konsequenz kann schließlich nicht sein: "Wenn einzelne Biobauern betrügen, sind alle Bioprodukte Scheiße!"

Gruß CT