Servus Zusammen,
ich habe mich genau für die angesprochene teilaktive Kombo aus 2 x NV60 auf je einem AW12 entschieden, die hier überwiegend ein wenig „belächelt wird.
Meine Vorerfahrungen hinsichtlich Boxenkombinationen waren bis dato:
Standbox STP210 – große Selbstbauboxen – ohne SUB (geniales Teil mit Focal, WHD und Canton Treibern)
NuVero11 – zunächst mit einem AW-990
NuVero11 – mit AW-990 und einem AW-1000
NuVero11 – mit einem AW-13 und einem AW-12
NV4 – ohne
NV4 – mit einem AW-993
NV60 – mit einem AW-993
NV60 – mit einem AW993 und einem AW-12
VN60 – mit zwei AW-12
Mein Hörraum ist grds. als problematisch zu bezeichne, da an einem großen Raum mit fast 60 qm seitlich durch einen Mauerdurchbruch verbunden noch ein weitere Raum mit 20 qm angrenzt. Eine Seitenwand ist komplett mit Fenstern versehen etc.
Die Gründe warum ich letztlich bei dieser Kombination gelandet bin wie folgt:
Die NV11 (wie eigentlich auch schon die STP210 zuvor) konnte ich letztlich nie richtig überzeugend stellen. Als Grundproblem hat sich schon damals relativ schnell herauskristallisiert, dass es für Boxen und SUBS eigentlich nur EINE passende jeweils identische Position gab. Daher bin ich zunächst von den großen auf die kleineren SUB umgestiegen, aber an der Grundproblematik hat das nichts wirklich geändert. Die SUBS direkt neben den NV11 hat weder optisch gepasst, noch den akustischen Durchbruch gebracht. Die NV11 ohne SUB hat bei mir bei höheren Pegeln immer den Wunsch nach mehr Punch und Druck ausgelöst – ich bin alles andere als ein Bassfetischist, aber gerade zum entspannten Hören bei hohen Pegeln ist die Balance zwischen dem Präsenzbereich einerseits und dem Bassfundament anderseits für mich essentiell. Auf mich wirkte die 11er dann bereits angestrengt, Präsenz und Wucht im Keller waren mir zu wenig und oben herum wirkte sie bereits ein wenig harsch und spitz...
Da ich also letztlich mit der NV11 nie richtig glücklich wurde, habe ich mich daher im Rahmen unserer Wohnzimmerrenovierung kurzfristig dazu entschieden, meine Frau glücklich zu machen
und anstelle von 2 Standboxen und 2 SUB auf Kompaktboxen mit Unterstützung eines SUB umzusteigen. So bin ich zur NV4 gekommen und was muss ich sagen – von der Grundabstimmung brachte diese Kompaktbox genau das, was ich bei der NV11 immer irgendwie vermisste – der Präsenzbereich kam völlig unangestrengt und von den Boxen losgelöst – ich hatte mir eigentlich gar nicht so viel von der Box erhofft und war auf Anhieb begeistert. Der SUB sollte die NV4 nur fürs Heimkono unterstützen und war daher eher sekundär, daher wurde es der Preis/Leistungs Champ AW993.
Und dann kam die NV60. Dummerweise hab ich sie mir eher aus Neugier bestellt....Alles das, was mir an der NV4 so gut gefällt, das kann die NV60 nochmals um Längen besser. Ich kann es leider nicht anders ausdrücken, aber ich hatte beide Boxen hier im Direktvergleich zum Probehören. Die wesentlichen Unterschiede liegen nach meiner Auffassung in der Stimmwiedergabe und in der Präzesion im Tieftonbereich – und ich spreche hier nicht von marginalen Unterschieden oder davon, dass die NV60 lediglich ein bisschen tiefer geht.
Größenbedingt hat aber auch die NV60 natürlich ein Limit wenn es darum geht bei höheren Lautstärken die Präsenz und Durchsetzungskraft des Hoch/Mitteltonbereiches auf das dazu passende Tieftonfundament zu betten – der Box muss hier irgendwann die Puste ausgehen. Das ist zwar - anders als bei der NV11 - nicht irgendwie anstrengend, denn in Präsenzbereich kann sie abartige Pegel vertragen, aber die Balance passt dann dennoch einfach nicht.
Weil die Box aber so großartig klingt und eigentlich auch zum „lauten“ Hören einlädt, habe ich wieder damit begonnen den SUB auch zum HiFi-Hören einzubinden. Aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen und der ersten positiven Eindrücke schon mit einem SUB wurde mir dann sehr schnell klar, dass bei mir in der Hörumgebung eigentlich die Einbindung von 2 SUBS jeweils auf der Position der Boxen passen könnte.
Also habe ich mir zum vorhandene AW-993 noch testweise einen AW-12 geordert – und diese jeweils unter den Boxen positioniert. Was soll ich sagen – der Vorhang ging hoch, und es klang sofort „richtig“. Der Tieftonbereich kann jetzt auch bei höheren und hohen Pegeln mit dem Präsenzbereich der NV60 mithalten – in meiner Hörumgebung für meine Hörvorlieben tats. DIE passende Lösung. Zuletzt habe ich noch den AW993 durch einen 2. AW-12 ersetzt. Das passt nicht nur optisch, sondern der AW-12 klingt tats. „anders“ als der AW993 – die Kontrolle und Präzision ist spürbar – eventuell einfach wieder Folge der größeren Zahl an Treibern was sicherlich zur Vermeidung von Raumoden positiv beiträgt sowie der deutlich kleinere Unterbau unter der NV60 was dieser mehr Luft zur Entfaltung lässt.
Im Ergebnis kann die Kombination ALLES – markerschütternde Lautstärken ohne die Kontrolle und Übersicht in der akustischen Wiedergabe zu verlieren und auch die Darstellung der leisen Zwischentöne wenn das erforderlich ist. Das Ganze funktioniert bei allen Lautstärken sowie mit allen mir vertrauten Arten von Musik – ich höre von Jackie Leven über Kate Bush bis hin zu Amorphis oder Pain of Salvation so ziemlich Alles was mich irgendwie anspricht – und es macht Spaß wie noch nie zuvor!
Einige Schlussanmerkungen – zu einigen Punkten der vorherigen Diskussion um die NV60.
1. Die NuVero11 ist eine Klassebox – aber nicht das Passende für mich, meine Höranforderungen und Hörumgebung.
2. Die NV4 ist unglaublich – ein absolut stimmiges Wohlfühl-Paket im positiven Sinne
3. Die NV60 braucht Leistung ohne Ende (der Wirkungsgrad ist nun wahrlich ein Thema) um ihr volles Potential wirklich ausspielen zu können
4. Die Einbindung der SUB läuft bei mir über den Vorverstärkerausgang des Stereo Amp. Am SUB, wird damit grds. das selbe Ausgangssignal wie den NV60 zugespielt, die akustische Trennung erfolgt direkt am SUB bei 40 Hz – also dort wo die NV60 im Pegel abfällt.
5. Ich weiß wie hier im Forum das Thema Verstärkerklang bewertet wird, aber um das Potential der NV60 wirklich auszuschöpfen sollte man ihr einen adäquaten Spielpartner gönnen. Aus eigenen umfangreichen Höreindrücken passen z. B. der Yamaha A-S2100 oder mein Leema Tucana – andere hochwertige leistungsstarke Geräte nach Belieben könnten hier ebenso stehen. Mit einem AVR kann man ohne jeden Zweifel schon sehr glücklich werden, aber man verschenkt Potential, das es wert ist, gehoben zu werden.
6. Für das Mehrkanalsetup werden die Main-Signale über das PreOut des AVR direkt in den adäquaten Pre-IN meines HiFi Verstärker ausgegeben, dieser fungiert dann als 2 Kanal-Endstufe und befeuert damit die NV60 als Front. Am ARV ist SUB aus, damit wird der LFE auf den Mains mit ausgegeben und später über oben beschriebene Anbindung ab 40 Hz wieder den SUBS zugeführt. Damit ist kein Umschalter oder ähnlicher erforderlich um die NV60/AW-12 entweder über den primären Stereo Amp oder im Bedarfsfall über den AVR anzusprechen. Stereo bleibt damit reines Stereo und kein Mehrkanalgedöns pfuscht hier rein
7. Fotos von der NV60/AW-12 Kombo habe ich in meiner Galerie eingestellt.
8. Die NV14 kam für mich nie in Frage – zu groß, zu mächtig in der Höhe – und von der Aufstellung nicht so flexibel wie die Optionen die mir der aktive Basszweig so bietet – und ich habe so im Vergleich ca. 900 € weniger ausgeben müssen als für ein Paar NV14.
9. Alle geschilderten Eindrücke geben lediglich meine eigenen Erfahrungen in meinen vier Wänden und bezüglich meiner Ohren wieder. Selbstverständlich kann und darf jeder Musikliebhaber abhängig von seinen Bedürfnissen und Wünschen zu anderen Schlüssen und Ergebnissen kommen.
Viel Spaß mit eurem Equipment und die maximale Freude beim Musikhören damit wünscht
Zifnab