Absatz 22
Da stehen nun die nuBoxen 580 am exakt gleichen Platz wie vorher die nuBox 483.
Es sind nun ein paar Tage intensiven Hörens vergangen.
Zu meinen Punkten aus Absatz 21:
1. Die Füße vom Schreiner wurden montiert, die Lautsprecher stehen felsenfest auf dem Laminat, es gibt nun wirklich keine Ankopplung mehr und es ist klanglich wie auch schon bei den nuBox 483ern überragend, wie präzise man doch Bass und sein Feinheiten abbilden kann.
2. Wie schon geschrieben, Aufstellung auf den Zentimeter exakt aufgestellt.
3. Alle Messungen war positiv: Phase, alles okay.
Allgemein beim Rosa rauschen fällt auf, außerhalb der Achse als auf dem linken und rechten Hörplatz ist bei gleicher Einwinklung wie bei den 483ern bei den 580ern ein klanglicher Abfall zu vernehmen, hatte ich mir aber auch vorher schon gedacht. Die nuBox 483 sind über die horizontale Breite außerhalb der Achse nach außen tonal gleichmäßiger. Stört mich aber nicht bei den 580er, weil ich das eh eingewinkelt nur auf die Mitte optimiert habe. Ein großes Stereodreieck zu erzeugen ist schwierig. Man könnte die 580 sicherlich noch auswinkeln, aber ich bin damit mittig sehr zufrieden.
4. Alle Messungen waren in Ordnung, alle Schalterstellungen funktionieren.
Die Schalter der Hochtöner habe ich auf "neutral" und "abgesenkt" um die Schräge auszugleichen.
Auf den Messdiagrammen entspricht das eher einer "neutralen" Abstimmung.
Die Hochtöner auf "brilliant" zu stellen ist messtechnisch eher eine "Betonung".
Günther Nubert empfahl zur damaligen Zeit (16 Jahre her) zwar die "brilliante" Schalterstellung, aber aktuell finde ich es so wie es ist sehr gut, evtl. taste ich mich mal an etwas mehr Brillianz ran.
Interessant: Die Hochtöner der nuBox 580 fallen ab 12K bis 13K steiler ab hinten raus.
Die Mitten sind insgesamt messtechnisch "gefüllter" mit einer leichten Grundcharakteristik des Raumes.
Speziell beim rechten Lautsprecher ist es zwischen 1K und 5K doch deutlich linearer geworden.
Beim Hören ist das mit diesen Lautsprechern aufgrund der deutlichen höheren Anordnung der Hochtöner sowie des höheren TMT aber nochmals eine ganz andere Liga im Vergleich zur 483er.
Da täuscht der Messschrieb, es ist "klanglich" deutlich mehr los in den Mitten.
Im Bass ist es bei den Messungen fast unverändert, ein paar Löcher sind weg und auch ein paar leichte Erhöhungen.
Liegt sicherlich an der doppelten TMT Anordnung.
Die Klirrdiagramme sind auch unauffällig.
Nur das Bassloch bei ca. 66 HZ beim linken Lautsprecher bedingt durch den Raum erzeugt einen relativ hohen Klirr Richtung 5%, was aber im Bass normal nicht zu hören ist.
Der Tiefgang reicht laut Datenblatt bis 42 HZ (46HZ).
Roomgain erzeugt hier aber alles identisch zur nuBox 483, welche eigentlich abfallend bis 35 HZ abgestimmt ist.
Bis 36 HZ ist auch die nuBox 580 messbar und fällt dann ab.
Die Bassschalter stehen auf angehoben, was dem massiven Klangeindruck (kein Dröhnen! Nichts!) nochmals eine leichte zusätzliche "Grundsubstanz" einbringt. (wir reden hier weiterhin von Massivität die sich trotzdem in Neutralität zeigt, nicht falsch verstehen)
Die Wirkung der Schalter liegt bei 50 HZ - bis 100 HZ max +3dB, was in der Anleitung steht und direkt messbar ist.
Es ist eine "Art" Mini Loudness, die den nuBox 580 frei aufgestellt wie bei mir absolut gut tut.
Nicht immer hörbar, muss man genau hinhören, je nach Aufnahme.
Alle T30 Raumakustik Parameter liegen natürlich weiterhin im perfekten Korridor.
Im Spektrogramm läuft der Bass unter 50 HZ mit minimal stärkeren Nachhallzeiten. (so um 38 Hz bis 42 Hz)
Da würde ich die nuBox 483 sogar als nochmals "sauberer" bezeichnen.
Ansonsten alles perfekt, bei 200 Ms ist bei allen Frequenzen komplett Schluss, nahezu gleichmäßig musterhaft.
5. Klang
Die nuBox 580 klingen in jeder Hinsicht "körperhaft" "lebendig" und "schnell" in allen Frequenzbereichen.
Die Abbildung von Instrumenten ist das Beste was ich bisher gehört habe.
Wo die nuBox 483 Klaviertöne zwar mit vielen Details zum klingen bringt sind diese bei der nuBox 580 körperhaft plastisch im Raum abgebildet, jede Oktave, jeder Anschlag, jedes im Hintergrund wahrnehmbare Vibrieren besitzt in sämtlichen Lagen eine körperhafte Abbildung.
Das ist unter meinen raumakustischen Bedingungen genial.
Es kann aber unter schlechten oder gewöhnlichen Bedingungen möglicherweise als "nervige" Dynamik angesehen werden.
Das hat allgemein gar nichts mit dem Hochton zutun, die nuBox 580 haben einen hohen Wirkungsgrad, sind sofort immer da und feuern Dynamik raus... das erfordert gute Raumakustik.
Die Verbindung zwischen Hoch-Mittel und Tiefton ist wirklich der Hammer, wenn die Aufnahme es zulässt, wird man mit einem Abbildungsfeuerwerk belohnt.
Das hat bei mir keine nuVero 14 kein gar nichts geschafft.
Der Tiefgang ist breit, warm und tiefgründig, Bassläufe nicht ganz so präzise wie bei der 483er, dafür klingen Sie aber "echter".
Allgemein klingen die nuBox 580 echt, Klavierkonzerte und Geigen bzw. Orchester werden mit einer Wucht in den Hörraum gefeuert.
Instrument bekommen auf ca. 105 Meter Höhe von oben bis unten Plastizität.
Ich würde es als eine dynamische Abbildungslupe bezeichnen.
Das führt bei schlechten Aufnahmen (wie es immer ist bei Nubert) manchmal zu etwas Ernüchterung.
Wobei man es hier etwas länger auf sich wirken lassen sollte.
Aber klar, bei einer Metallica Kill 'em All Vinyl kann man eben nicht die Qualität erwarten wie bei Alfred Brendel.
Ich würde diese Lautsprecher eher ganz klar Leuten mit Klassik, Jazz, Schlaginstrumenten, Gitarren, Orgel usw. empfehlen.
Ich habe wirklich selten einen Lautsprecher gehört, der so Abbildungsstark Instrumente zeichnet.
Orgelwerke werden differenziert aufgefächert, noch breiter noch echter im Raum, oben unten mittig, alle Register sind plastisch abgebildet.
Wie gesagt, die nuBox 483 sind einen "Tick" weicher und angenehmer ganz klar, ein unfassbar guter Lautsprecher für sein Geld. Möglicherweise auch außerhalb der Achse besser zu gebrauchen.
Aber wenn es um Echtheit und Abbildung geht, keine Chance, auch keine nuLine oder nuVero, zumindestens nicht hier.
Es ist natürlich so: eine NuVero 14 konnte ich hier mehr aufdrehen, ohne das er mich dann möglicherweise irgendwann erschlagen hat. Natürlich kann die nuVero 14 noch mehr Pegelfestigkeit.
Trotzdem ich bleibe dabei: bis zu sehr hohen Lautstärken bei wirklich guten Aufnahmen kommt weniges an die nuBox 580 ran im Bezug auf Abbildung bei gleichzeitiger Lebendigkeit.
Ich glaube das ist die richtige Zusammenfassung:
Die Lautsprecher klingen faszinierend lebendig und echt.
Ich hatte mal The Shadows - Apache auf Vinyl laufen:
Da steht wirklich jede Gitarre im Raum.
Das "Klacken" vom Stick?
Das kommt dir einfach ins Gesicht gesprungen, sowas von geil.
Fazit:
Wie immer, es gibt minimale Nachteile und viele Vorteile.
Die nuBox 580 bleiben.
PS: das ist keine Spaßbox, oft wurde die nuBox Serie damit abgetan.
Das ist ein audiophiler Hochgenuss, eine wahre Lautsprecherkunst, wenn man Sie richtig betreibt.
Nicht vergessen.