Nach neun Monaten mit der NuVero 11 mal ein paar Hörerfahrungen.
Über den LS als solchen ist längst alles gesagt und geschrieben. Nur soviel: nach der üblichen Eingewöhnung an das Hören mit einem neuen LS ist die NV11 nach meiner Meinung nicht nur nahezu ein Optimum, was das Preis-/Leistungsverhältnis angeht, sondern in vieler Hinsicht durchaus auch absolut. Sicher, es gibt diese sogenannten 'Trümmer', die fünfstellige Beträge + kosten – und deren Anblick im normalen Wohnumfeld beim Musikhören auf mich störend wirkt, vom WAF ganz abgesehen. Ist natürlich eine persönliche Ansichtssache. Vorausschicken muß ich noch, daß ich überwiegend Klassik höre.
1. Bei vielen LS ist man oft versucht, durch höhere Lauststärken mehr 'Klang' herauszuholen – ein bekanntes Phänomen in der Vergleichsvorführung, wenn der lautere LS 'besser' klingt. Mit der NV 11 kann ich sehr gut auch 'leise' hören.
2. Stundenlanges Hören (z. B. eine ganze Wagner-Oper) – mit der NV11 kein Problem mehr für mich.
3. Mit der richtigen Plazierung im Raum läuft die NV11 zu einer Performance auf, die schwer zu toppen sein dürfte. Habe allerdings neun Monate immer mal wieder experimentiert für die endgültige (?) Aufstellung. Auch im Nahfeld < 2,50 m. Da war das Ergebnis entgegen anderen Aussagen und meiner eigenen Erfahrung mit der NewWave 3 für mich enttäuschend. Ich hörte plötzlich die LS, das Klangbild löste sich nicht mehr. Jetzt stehen sie etwa 3,70 m auseinander in etwa 4 m Entfernung vom Hörplatz leicht eingewinkelt. Links und rechts ist der Platz > 1 m, bis zur Rückwand/Dachschrägen sind es > 4 m. Also ziemlich freie Aufstellung. Der Raum ist ohne akustische Maßnahmen 'normal' bedämpft, also weder tot noch hallig.
4. Die Verstärkerleistung für die NV11 mag bei Brachiallautstärken (Film, Pop) eine Rolle spielen, für meinen Bedarf reichen die 2 x100 W RMS bei 8 Ω des Yamaha RX 797 in maximal 11-Uhr-Stellung völlig aus.
5. Im Tiefbaß unterstütze ich die NV11 bei Bedarf (Orgel, Baßtrommel o. ä.) durch einen Sub (AW 900). ATM erübrigt sich so. Anfangs hatte ich den Sub immer mitlaufen, mittlerweile verzichte ich weitgehend darauf, da bei Klassik selten erforderlich.
6. Die NV11 entlarvt ziemlich gnadenlos die miese Aufnahmequalität nicht weniger meiner CDs und Schallplatten

.
7. Glücklicherweise funktioniert es aber auch umgekehrt. Zwei positive Beispiele bewußt aus älterer Zeit: Bei Lou Reeds
Walk on the wildside von 1972 treten die
Colored Girls hinter den LS hervor und kommen ganz nach vorn
vor die LS. Und auf der audioquest-CD
Misterioso mit Jorge Strunz & Ardeshir Farah von 1988 ist Track 7
Burabampo eine wahre Demonstration an horizontaler und vertikaler (!) Auflösung und Tiefe.