Finde es seltsam, dass die Autokonzerne damals nicht gegen die neuen Grenzwerte (auch in Bezug auf Feinstaub) protestiert haben. Die Herrschaften haben lieber den vermeintlich bequemeren Weg gewählt in der Hoffnung, dass ihr Vorhaben noch im legalen Bereich wäre. Für zB. Herrn Winterkorn wird es aber zukünftig unbequemer werden, falls er mal in die Vereinigten Staaten reisen sollte, dort ist wegen des "Dieselgate" ein Verfahren gegen ihn anhängig.
Man muss sich das mal überlegen: Auf der Straße sind die Grenzwerte niedriger als in Büros oder gar Arbeitsstätten, das ist doch absurd.
Vergleichbar ist das mit der Strahlenbelastung beim Flugpersonal, die um ein vielfaches höher ausfallen darf (!) als beim Durchschnittsbürger, dem man schon mal aufgrunddessen eine zusätzliche Röntgenuntersuchung verweigert. Auch würde bei solchen erlaubten Werten, wenn in der Nähe eines Kernkraftwerkes gemessen, ein riesiger Aufschrei durch die Republik gehen.
Daher gibt es mE zwei Möglichkeiten:
Wenn diese Dinge (Feinstaub, NOx, radioaktive Strahlung, etc.) tatsächlich so schädlich sein sollen, ist es eigentlich für die Arbeiter, die höheren Werten ausgesetzt sind (und auch sein dürfen), eine Zumutung.
Andersrum betrachtet, wenn die Arbeitsplatzwerte als gesundheitlich absolut vertretbar, somit als harmlos einzustufen sind (sonst gäbe es sie ja vermutlich nicht
), wären etwaige Diskussionen und Forderungen betreffs Grenzwerten außerhalb von Arbeitsplätzen nicht mehr haltbar.
Meine Meinung im Allgemeinen dazu (rockyou hat das auch schon angedeutet, denke ich):
Es wird derzeit krampfhaft versucht, die relativ günstigen Verbrennerautos von der Straße zu kriegen und die E-Mobile somit mit Zwang durchzusetzen. Letztere sind aber wesentlich teurer in Sachen Kauf und Unterhalt, von der fehlenden Infrastruktur ganz zu schweigen, was dazu führen könnte (besser: wird), dass die private Mobilität zukünftig ein höheres Luxusgut werden wird. Das ganze Gedöns um Abgasgrenzwerte ist da nur ein Mittel zum Zweck; umweltliche Belange oder die Gesundheit sind hierbei keineswegs in irgend einer Weise von Interesse seitens Politik und Wirtschaft.
Im Prinzip lässt sich dies auch auf die Stromversorgung (von günstig und zuverlässig zu teuer und immer unzuverlässiger) übertragen, das Geplärre und Mimimi wegen CO2, Brennstoffverbrauch, Radioaktivität, etc. und die daraus folgenden Vorschriften und Gesetze hierzu sind durchaus vergleichbar.
Ob technisch und wirtschaftlich sinnvoll bzw.überhaupt machbar, ist da vollkommen wurscht, es ist einfach politisch gewollt, sei es beim Individualverkehr oder beim Strom.