Verfasst: Do 3. Sep 2009, 22:52
Planet der Affen
1972 startet eine Mission von der Erde aus ins Weltall. Das Raumschiff fliegt mit Lichtgeschwindigkeit, als es zur Erde zurückkehren soll sind dort bereits mehrere hundert Jahre vergangen, während die Crew der Weltraumexpedition nur geringfügig gealtert ist. Es kommt jedoch zu einem Zwischenfall. Die Besatzung um Taylor (Charlton Heston) erwacht kurz vor der Notlandung, die Dame an Bord ist verstorben, während sich Taylor und seine beiden männlichen Kollegen guter Gesundheit erfreuen. Beim Notausstieg erkennt Taylor, dass auf der Erde inzwischen rund 2000 Jahre vergangen sind. Zu allem Überfluss befindet man sich auf einem unbekannten Planeten, einem Planeten in einem anderen Sonnensystem, viele Lichtjahre von der Erde entfernt. Nach einer mehrtägigen Wanderung voller Strapazen entdecken die Raumfahrer endlich Vegetation und Wasser. Menschen finden sie ebenfalls vor, diese befinden sich allerdings auf einer weitaus niedrigeren Stufe der Evolution als ihre Verwandten auf der fernen Erde. Dann passiert etwas zutiefst erschreckendes, Affen greifen die Menschen an und fangen sie ein, wer abhauen will wird getötet, Taylor wird verletzt und eingefangen. Offensichtlich beherrschen Affen den Planeten, ihre Zivilisation gleicht denen der Menschheit. Die Affen sehen die Menschen als Tiere an, behandeln diese mit entsprechender Verachtung und Rücksichtslosigkeit. Die Forscherin Zira (Kim Hunter) wird auf den merkwürdigen Menschen Taylor aufmerksam, denn er scheint weitaus höher entwickelt zu sein als die anderen Menschen die auf dem Planeten leben. Doch die Obrigkeit hat kein Interesse an intelligenten Menschen, die Arbeit von Zira und ihrem Lebensgefährten Cornelius (Roddy McDowall) wird bald als Ketzerei an den Pranger gestellt. Verzweifelt nehmen Taylor, Zira und Cornelius den Kampf gegen die Ignoranz der herrschenden Klasse auf. Doch Dr. Zaius (Maurice Evans) erweist sich als harter Gegner, der mit allen Mitteln sämtliche Vorhaben der eifrigen Jungwissenschaftler und des verhassten Menschen unterbinden will...
"Planet of the Apes" (1968) darf sich den Orden "Klassiker" mit vollem Recht an die Brust heften. Was wie ein unterhaltsamer Science-Fiction Film beginnt, erweist sich schnell als grossartiger Mix aus eben diesem Genre, Drama und Gesellschaftskritik. Abgerundet durch die sehr gelungene Inszenierung von Franklin J. Schaffner, die auch den Unterhaltungswert zu keiner Zeit aus dem Fokus verliert. Schon der anfängliche Flug durch die Weiten des Universums ist herrlich anzusehen, psychedelische Lichtspielereien die das Auge verwöhnen und nicht drangsalieren. Die Wanderung der gestrandeten Astronauten in einer fremden Umgebung, in wunderschönen Bildern eingefangen. Jerry Goldsmith komponierte die Musik, dies ist IMHO eine seine besten Arbeiten. Hier herrscht nicht nur hohler Bombast, sondern die Stimmung des Filmes wird passend und packend untermalt, sehr schön! Nun bin ich nicht unbedingt der grösste Fan von Charlton Heston, doch der Mann hat einfach in zu vielen wunderbaren Filmem mitgespielt, man kann ihn einfach nicht ignorieren. Die Rolle des George Taylor ist ihm wie auf den Leib geschrieben, er passt einfach perfekt in diesen Film. Ein negativer, zynischer Mensch, ein Mensch der nach und nach erkennen muss, wozu vermeintlich zivilisierte Wesen fähig sind, egal welcher Rasse sie letztlich angehören.
Natürlich ist "Planet der Affen" durch und durch ein Kind seiner Zeit. Hier wird die Angst vor einem globalen Vernichtungskrieg zwischen den damaligen Supermächten genauso thematisiert wie Unfrieden und Hass zwischen Rassen, Hautfarben. Die Arroganz ohne Skrupel über vermeintlich primitivere Lebensformen nach Belieben verfügen zu können, diese bei "Bedarf" eben auch kurzerhand zu vernichten. Die Auflösung ist einerseits leicht zu erahnen, andererseits wird der Zuschauer mit der durchschlagenden Gewalt eines niedersausenden Vorschlagammers getroffen, trotz aller Vorahnungen. Viele Jahre sind vergangen seit ich den Film zuletzt sah. Schon damals war ich sehr fasziniert von diesem Werk, wie grandios "Planet of the Apes" jedoch tatsächlich ist, wurde mir vermutlich erst bei der Sichtung während der vergangenen Nacht klar. Mit einem Kurzkommentar wie diesem kann man dem Film nicht im Ansatz gerecht werden, doch zumindest ein wenig Loben und Preisen muss erlaubt sein. Übrigens ist Tim Burtons Neuverfilmung aus 2001 meiner Meinung nach zwar besser als ihr Ruf, doch gegen die Version von Franklin J. Schaffner stinkt der neue Aufguss gnadenlos ab, hat nicht den Hauch einer Chance!
Die DVD von Fox zeigt den Film in schöner Qualität, inzwischen sind etliche Auflagen, Boxen usw. erschienen. Wer Blu-ray benötigt wird auch fündig. Für das Blu-ray Boxset spricht die Tatsache, dass der vierte Teil der Saga "Eroberung vom Planet der Affen" endlich in seiner ursprünglichen Fassung erhältlich ist. Ich bin zunächst mit dem DVD-Set samt Fernsehserie zufrieden, obwohl mich die "richtige" Fassung von "Eroberung vom Planet der Affen" natürlich reizt.
Ganz, ganz grosses Kino. Mir fällt an dieser Stelle kein Grund ein nicht die Höchstnote zu ziehen! Selten, in diesem Fall jedoch mehr als angemessen!
10/10
1972 startet eine Mission von der Erde aus ins Weltall. Das Raumschiff fliegt mit Lichtgeschwindigkeit, als es zur Erde zurückkehren soll sind dort bereits mehrere hundert Jahre vergangen, während die Crew der Weltraumexpedition nur geringfügig gealtert ist. Es kommt jedoch zu einem Zwischenfall. Die Besatzung um Taylor (Charlton Heston) erwacht kurz vor der Notlandung, die Dame an Bord ist verstorben, während sich Taylor und seine beiden männlichen Kollegen guter Gesundheit erfreuen. Beim Notausstieg erkennt Taylor, dass auf der Erde inzwischen rund 2000 Jahre vergangen sind. Zu allem Überfluss befindet man sich auf einem unbekannten Planeten, einem Planeten in einem anderen Sonnensystem, viele Lichtjahre von der Erde entfernt. Nach einer mehrtägigen Wanderung voller Strapazen entdecken die Raumfahrer endlich Vegetation und Wasser. Menschen finden sie ebenfalls vor, diese befinden sich allerdings auf einer weitaus niedrigeren Stufe der Evolution als ihre Verwandten auf der fernen Erde. Dann passiert etwas zutiefst erschreckendes, Affen greifen die Menschen an und fangen sie ein, wer abhauen will wird getötet, Taylor wird verletzt und eingefangen. Offensichtlich beherrschen Affen den Planeten, ihre Zivilisation gleicht denen der Menschheit. Die Affen sehen die Menschen als Tiere an, behandeln diese mit entsprechender Verachtung und Rücksichtslosigkeit. Die Forscherin Zira (Kim Hunter) wird auf den merkwürdigen Menschen Taylor aufmerksam, denn er scheint weitaus höher entwickelt zu sein als die anderen Menschen die auf dem Planeten leben. Doch die Obrigkeit hat kein Interesse an intelligenten Menschen, die Arbeit von Zira und ihrem Lebensgefährten Cornelius (Roddy McDowall) wird bald als Ketzerei an den Pranger gestellt. Verzweifelt nehmen Taylor, Zira und Cornelius den Kampf gegen die Ignoranz der herrschenden Klasse auf. Doch Dr. Zaius (Maurice Evans) erweist sich als harter Gegner, der mit allen Mitteln sämtliche Vorhaben der eifrigen Jungwissenschaftler und des verhassten Menschen unterbinden will...
"Planet of the Apes" (1968) darf sich den Orden "Klassiker" mit vollem Recht an die Brust heften. Was wie ein unterhaltsamer Science-Fiction Film beginnt, erweist sich schnell als grossartiger Mix aus eben diesem Genre, Drama und Gesellschaftskritik. Abgerundet durch die sehr gelungene Inszenierung von Franklin J. Schaffner, die auch den Unterhaltungswert zu keiner Zeit aus dem Fokus verliert. Schon der anfängliche Flug durch die Weiten des Universums ist herrlich anzusehen, psychedelische Lichtspielereien die das Auge verwöhnen und nicht drangsalieren. Die Wanderung der gestrandeten Astronauten in einer fremden Umgebung, in wunderschönen Bildern eingefangen. Jerry Goldsmith komponierte die Musik, dies ist IMHO eine seine besten Arbeiten. Hier herrscht nicht nur hohler Bombast, sondern die Stimmung des Filmes wird passend und packend untermalt, sehr schön! Nun bin ich nicht unbedingt der grösste Fan von Charlton Heston, doch der Mann hat einfach in zu vielen wunderbaren Filmem mitgespielt, man kann ihn einfach nicht ignorieren. Die Rolle des George Taylor ist ihm wie auf den Leib geschrieben, er passt einfach perfekt in diesen Film. Ein negativer, zynischer Mensch, ein Mensch der nach und nach erkennen muss, wozu vermeintlich zivilisierte Wesen fähig sind, egal welcher Rasse sie letztlich angehören.
Natürlich ist "Planet der Affen" durch und durch ein Kind seiner Zeit. Hier wird die Angst vor einem globalen Vernichtungskrieg zwischen den damaligen Supermächten genauso thematisiert wie Unfrieden und Hass zwischen Rassen, Hautfarben. Die Arroganz ohne Skrupel über vermeintlich primitivere Lebensformen nach Belieben verfügen zu können, diese bei "Bedarf" eben auch kurzerhand zu vernichten. Die Auflösung ist einerseits leicht zu erahnen, andererseits wird der Zuschauer mit der durchschlagenden Gewalt eines niedersausenden Vorschlagammers getroffen, trotz aller Vorahnungen. Viele Jahre sind vergangen seit ich den Film zuletzt sah. Schon damals war ich sehr fasziniert von diesem Werk, wie grandios "Planet of the Apes" jedoch tatsächlich ist, wurde mir vermutlich erst bei der Sichtung während der vergangenen Nacht klar. Mit einem Kurzkommentar wie diesem kann man dem Film nicht im Ansatz gerecht werden, doch zumindest ein wenig Loben und Preisen muss erlaubt sein. Übrigens ist Tim Burtons Neuverfilmung aus 2001 meiner Meinung nach zwar besser als ihr Ruf, doch gegen die Version von Franklin J. Schaffner stinkt der neue Aufguss gnadenlos ab, hat nicht den Hauch einer Chance!
Die DVD von Fox zeigt den Film in schöner Qualität, inzwischen sind etliche Auflagen, Boxen usw. erschienen. Wer Blu-ray benötigt wird auch fündig. Für das Blu-ray Boxset spricht die Tatsache, dass der vierte Teil der Saga "Eroberung vom Planet der Affen" endlich in seiner ursprünglichen Fassung erhältlich ist. Ich bin zunächst mit dem DVD-Set samt Fernsehserie zufrieden, obwohl mich die "richtige" Fassung von "Eroberung vom Planet der Affen" natürlich reizt.
Ganz, ganz grosses Kino. Mir fällt an dieser Stelle kein Grund ein nicht die Höchstnote zu ziehen! Selten, in diesem Fall jedoch mehr als angemessen!
10/10