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Verfasst: Do 24. Sep 2009, 23:07
von Steppenwolf
Regen in den Bergen
Der Abt des "Drei Schätze"-Tempels ist alt und krank. Er will darum einen Nachfolger ernennen. Aus dem ganzen Land reisen die Berater herbei, die erhoffen, einen Günstling als Nachfolger porträtieren zu können - denn alle haben es auf die Sutra-Schriftrolle von Tripikata abgesehen. Unter denen, die das Artefakt unbedingt haben wollen, ist der adelige Wa (Sun Yueh). Er reist mit seiner Konkubine White Fox (Hsu Feng) an, die in Wahrheit eine Diebin ist. Gelingt es ihr nicht, die Rolle zu stehlen, hat Wa immer noch ein Ass im Ärmel: Er kann den Abt dazu bringen, seinen Günstling zum Nachfolger zu ernennen. Ein anderer, der an die Rolle heran will, ist General Wang (Tien Feng). Beide staunen aber nicht schlecht, als der Abt noch einen neuen Anwärter ins Spiel bringt: Den Gefangenen Chiu Ming (Tung Lam), der um Aufnahme als Mönch bittet.
Raining in the Mountain (1979) ist ein weiteres Werk des Regisseurs King Hu, dass aber über weite Strecken eher langweilig daher kommt.
Es passiert zu wenig, die rätselhafte und myhtische, spannungsaufbauende Erzählweise aus Ein Hauch von Zen wird hier nicht erreicht.
Der Plot plätschert so dahin. Schade.
Über die Umsetzung des Films auf DVD von WGF kann man nicht meckern. Als Bonus gibts hier nur einen Trailer.
Für hart gesottene Eastern Fans, 5/10.
Das Schwert der gelben Tigerin
Der Abt Liao Kung (Yeung Chi-hing) hat seinen Handlanger, den fiesen Jade Faced Tiger (Lieh Chen-Hung), einen jungen Beamten entführen lassen. So wollen sie einen ihrer Führer freipressen. Die Schwester des Entführten, "Golden Swallow" Chang (Cheng Pei-Pei), wird losgeschickt, ihn zu befreien. Verkleidet als Mann macht sie die Banditen schnell ausfindig. Doch um sie zu bezwingen, braucht sie Hilfe - in der Person von "Drunken Cat" Fan Ta-fei (Yueh Hua), einem nicht mehr ganz noblen Studienkollegen von Abt Liao.
Come drink with me (1966) war das erste Meisterwerk King Hus, noch unter der Fuchtel der Shaw Brothers entstanden. Der Film ist auch besonders durch die musikalische Untermalung der epischen Bilder ein Genuß.
Schöne Schwertkämpfe runden das Ganze ab.
Die hübsche Cheng Pei-Pei war sehr viel später u.a. auch in Tiger & Dragon zu sehen.
Die DVD von MIB geht in Ordnung. Als Extras gibt es wie gewohnt Infos zu den Schauspielern.
7,5/10
Verfasst: Do 24. Sep 2009, 23:21
von Blap
Thugs
Larry ist ein kleiner Gauner. Für seinen Boss treibt er Zaster von säumigen Schuldnern ein, wenn jemand um die Ecke gebracht werden muss, überlässt er dies lieber seinem Kumpanen George. Als die beiden Ganoven von einem schmierigen Typen die überfällige Kohle eintreiben wollen, schiesst George den widerlichen Kerl kurzerhand nieder. Larry will aussteigen und sich mit dem Geld und seiner Dame auf und davon machen. George ist skeptisch, macht aber schliesslich mit. Leider hat der vermeintlich erschossene Schleimbeutel überlebt und schwärzt Larry und Goerge beim Boss an. Der schickt nun seinerseits Killer auf die Fährte der abtrünningen Mitarbeiter...
"Thugs" wurde 1998 von einem Typen namens Blake Calhoun auf die Menschheit losgelassen. Die kleine Gaunerkomödie zeigt gute Ansätze. Doch leider versucht Calhoun geradezu krampfthaft Tarantinos "Pulp Fiction" zu kopieren, woran er aber leider recht deutlich scheitert. Klar, auch Tarantino bedient sich hemmlungslos bei seinen Vorblidern/Einflüssen, dabei beweist er aber weitaus mehr Gespür und Stil als Herr Calhoun. So bleibt "Thugs" ein sehr mittelprächtiges Filmchen, etwas mehr Mut und Eigenständigkeit wären in diesem Fall sehr wünschenswert gewesen. Da es sich hier um eine engagierte Amateurproduktion zu handeln scheint, gibt es statt der verdienten 4/10 noch einen Bonuspunkt obendrauf. Die DVD von E-M-S geht in Ordnung, produktionsbedingt fällt die Bildqualität natürlich recht schlapp aus. Da die Scheibe ein Geschenk war gibt es nichts zu meckern. Wer sich diesen irgendwie putzigen, naiven Tarantino-Clone anschauen möchte, wird die Scheibe noch ohne Probleme für kleines Geld finden können.
Mut gutem Willen 5/10
Verfasst: Fr 25. Sep 2009, 23:38
von Blap
Phantasm
Nach dem Tod der Eltern kümmert sich Jody (Bill Thornbury) um seinen kleinen Bruder Michael. Eines Tages beobachtet Michael (A. Michael Baldwin) etwas sehr seltsames auf dem Friedhof. Der Totengräber -ein langer Kerl mit fieser Fratze- wuchtet einen belegten Sarg mit Lockerheit in sein Auto. Es kommt jedoch noch dicker, als der neugierige Bengel seinen grossen Bruder beim Schäferstündchen beobachten will, welches ausgerechnet in der Nacht auf dem Friedhof stattfindet. Eine kleine, beängstigende Gestalt attackiert den Burschen, er kann nur knapp entkommen. Nun forscht Michael auf eigene Faust im Haus des Totengräbers, wobei er erwartungsgemäß in Schwierigkeiten gerät. Als er Jody von seinen Erlebnissen berichtet, glaubt der grosse Bruder seinem Schützling zunächst kein Wort. Doch Michael hat einen beeindrucken Beweis mitgebracht. Jody will sich der Sache annehmen, doch die Gefahr ist weitaus grösser und unfassbarer als die Brüder und ein Freund ahnen können...
"Phantasm" (1979) ist in Deutschland unter dem Titel "Das Böse" geläufig. Der Film von Regisseur Don Coscarelli bietet auf der einen Seite die üblichen Klischeefiguren, kann aber andererseits mit einer durchaus bizarren und kreativen Auflösung punkten. Die Darsteller erledigen ihre Jobs recht ordentlich, mich nervte lediglich der Rotzlöffel Michael manchmal ein wenig. Coscarelli hält seinen Streifen beständig unter Spannung, ein paar nette Metzeleien gibt es auch zu geniessen, wobei das Mettgut eher sparsam zum Zuge kommt. Wer Lust auf ansprechende Horror-Unterhaltung hat sollte sich "Das Böse" durchaus zu Gemüte führen. Später entstanden drei Fortsetzungen, in denen der Bösewicht aus dem ersten Teil erneut sein Unwesen treiben darf. Mit "The Tall Man" bekommt der Horrorfan einen wirklich gelungenen Obermotz des Grauens geboten, schön!
Die DVD von XT Video ist zu gebrauchen, reisst qualitativ allerdings keine Bäume aus. Ein wenig Bonusmaterial gibt es zu sehen, eine besser ausgestatete Variante mit Bonus-DVD war ebenfalls erhältlich. Für Freunde des Schreckens ein sehr sehenswerter Film, der seit einiger Zeit als kleiner Klassiker innerhalb seines Genres gilt.
7/10
Verfasst: Sa 26. Sep 2009, 12:27
von Blap
Die brennenden Augen von Schloss Bartimore
Ein kleines Dorf zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Ein Künstler liebt eine junge Frau und hat diese geschwängert. Bald findet man die Leichen des Liebespaares, bezichtigt den jungen Lebemann als Mörder der sich nach seiner Tat selbst gerichtet haben soll. Professor Heitz (Michael Goodliffe), der Vater des Toten, kann dieser Theorie keinen Glauben schenken. In Vandorf erzählt man sich nur hinter vorgehaltener Hand von dem unermesslichen Schrecken, der den Ort vor langer Zeit heimsuchte, dann verschwand, aber nun seit einigen Jahren wieder wütet. Der Geist der Gorgone Medusa bemächtigt sich eines Menschen und bringt den Tod, wer Medusa erblickt wird zu Stein. Professor Heitz bittet den ortsansässigen Arzt Dr. Namaroff (Peter Cushing) um Mithilfe, doch Namaroff verweigert jede Zusammenarbeit. Als der Professor dem Grauen zum Opfer fällt, reist sein Sohn Paul nach Vandorf, doch auch er stösst auf eine Mauer des Schweigens und offene Ablehnung, lediglich die schöne Carla (Barbara Shelley) scheint auf seiner Seite zu stehen. Kann Paul zusammen mit dem später angereisten Professor Prof. Meister (Christopher Lee) das schreckliche Rätsel um Vandorf lösen...???
"The Gorgon" (1964) ist ein wunderschöner Hammer Film, kein Fan der britischen Filmschmiede darf sich diesen herrlichen Grusel entgehen lassen. Schon allein die Tatsache, dass hier Peter Cushing und Christopher Lee mitwirken, sorgt beim geneigten Fan für freudige Erregung. Wenn dann noch Terence Fisher für die Regie verantwortlich zeichnet, was soll dann noch schiefgehen? Eben! Nichts! Die Kulissen sind gewohnt bezaubernd, das Monster wird sparsam aber sehr effektiv eingesetzt. Hui, "The Gorgon" bietet einige Momente wohligstes Gruselfeeling, der Film macht einfach jede Menge Freude. Die Auflösung lässt sich zwar recht früh erahnen, doch dies tut dem Unterhaltungswert keinen Abbruch, lässt einen sogar noch stärker mit den betreffenden Charakteren mitfiebern!
Für Hammer Fans -generell für Freunde klassischer Gruselfilme- ist "The Gorgon" ein unverzichtbarer Beitrag, eine Bereicherung der Sammlung! Die DVD von Sony zeigt den Film in sehr schöner Qualität, leider gibt es lediglich einen Trailer als Bonus. Bei Koch Media oder Anolis wäre der Film sicher in liebevolleren Händen gewesen, doch bekanntlich ist das Leben kein Wunschkonzert. An der tollen Bildqualität gibt es nun wirklich nichts zu meckern, die DVD ist -trotz magerer Ausstattung und etwas liebloser Aufmachung- ein ganz klarer Pflichtkauf!
Sehr schön, sehr gut = 8/10
Verfasst: So 27. Sep 2009, 22:18
von Blap
Nightmare in Wax
Seit einem Eifersuchtsdrama ist das Gesicht des Maskenbildners Vincent Renard (Cameron Mitchell) fürchterlich entstellt. Früher war er im Filmgeschäft tätig, nun modelliert er täuschend echte, perfekte Wachsfiguren. Die Stars eines Filmstudios verschwinden nach und nach, es werden jedoch keine Leichen oder sonstige Hinweise gefunden. Kurze Zeit später stehen Figuren der Verschwundenen in der Ausstellung Renards. Detective Carver (John Cardos) hat zwar ein ungutes Gefühl bezüglich Vincent, ihm fehlen jedoch greifbare Spuren und Beweise. Der verbitterte Künstler ist längst völlig seinen wahnwitzigen Rachegelüsten verfallen. Seine Ex-Geliebte Marie Morgan (Anne Helm) und sein ehemaliger Boss Max Black (Berry Kroeger) stehen auf seiner "Wunschliste" weit oben. Schliesslich ist Black der Verursacher der schrecklichen Entstellungen in Vincents Gesicht, ein teuflischer Plan schreitet Schritt für Schritt voran...
Der wenig bekannte Regisseur Bud Townsend lieferte "Nightmare in Wax" im Jahre 1969 ab, in Deutschland kam der Film unter dem Titel "Das Wachsfigurenkabinett des Grauens" in die Kinos. Für die Hauptrolle konnte man B-Movie/Trash Ikone Cameron Mitchell gewinnen, der auch hier einen tollen Job macht. Die Nebenfiguren machen sorgen ebenfalls für Freude und die Damen sind hübsch anzusehen. Auch bei den Kulissen ist alles im grünen, passenden, billigen Bereich, ein recht grosser Teil des Filmes spielt im "Bastelkeller" der irren Hauptfigur. Die Story ist erwartungsgemäß recht haarsträubend und die Auflösung ziemlich beknackt. Story und Atmosphäre des Werkes erinnern an B-Grusel der späten fünfziger Jahre, lediglich an der Härteschraube wurde ein wenig gedreht. Ausufernde Gewaltorgien oder wüste Mettguteffekte sollte man hier allerdings nicht erwarten.
Wer ein Herz für kleine Horrorstreifen mit trashiger Schlagseite hat, darf sich "Nightmare in Wax" durchaus auf die persönliche Wunschliste setzen. Die DVD aus der "Trash Collection" von CMV zeigt den Film in stimmungsvoller Qualität, Technikfreaks sollten lieber auf Abstand bleiben. Bonusmaterial ist bei solchen kleinen, älteren Titeln natürlich meist Mangelware. Hier gibt es immerhin eine kleine Bildergalerie und Trailer zu weiteren Filmen aus der hauseigenen "Trash Collection" zu bewundern. Daumen hoch für diese liebenswerte Veröffentlichung!
7/10
Verfasst: Di 29. Sep 2009, 09:20
von Blap
Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe
Der US-Amerikaner Sam Dalmas (Tony Musante) lebt seit einiger Zeit in Rom. Als er am Abend in der Stadt unterwegs ist, beobachtet er zufälligerweise einen grausigen Mordanschlag. Ein schwarz gekleideter Mann sticht eine junge Frau mit einem Messer nieder und flüchtet. Der Vorfall spielt sich hinter einer stabilen Glasfront ab, Sam kann der jungen Frau nicht zur Hilfe eilen, er wird zwischen der inneren und äusseren Glasfront eingesperrt. Zumindest kann er einen weiteren Passanten auf sich aufmerksam machen und dazu bringen die Polizei zu verständigen. Inspector Morosini (Enrico Maria Salerno) leitet die Ermittlungen, offenbar geht auch dieser Mordversuch auf das Konto eines gesuchten Serienkilllers. Morosini konfrontiert Dalmas mit Verdächtigungen und zieht dessen Reisepass zunächst ein, denn der Amerikaner wollte Italien eigentlich in den nächsten Tagen verlassen. Dalmas beginnt auf eigene Faust zu Nachforschungen anzustellen, erhält dabei sogar -kalkulierten- Zuspruch vom leitenden Ermittler. Doch der junge Mann begibt sich dadurch in grosse Gefahr, selbst seine Freundin Julia (Suzy Kendall) gerät ins Visier des irren Mörders...
"L'uccello dalle piume di cristallo" (1969/70) ist die erste Regiearbeit des legendären Dario Argento, der sich in den Jahren zuvor erfolgreich als Drehbuchautor verdingte. So war Herr Argento z.B. am Drehbuch für Sergio Leones "Spiel mir das Lied vom Tod" beteiligt. Das Drehbuch zu seinem ersten eigenen Film verfasste Argento selbst, was bei seiner Vorgeschichte ja durchaus naheliegend ist. "L'uccello dalle piume di cristallo" -der englische Titel ist der geläufigste: "The Bird with the Crystal Plumage"- wurde ein Erfolg und ermöglichte dem jungen Regisseur weitere Arbeiten. Heute zählt "The Bird" aka "...schwarzen Handschuhe" zu den wichtigsten und einflussreichsten Vertretern des Giallo. Argento spinnt den Faden von Mario Bava weiter, der das Genre mit dem wundervollen Film "Blutige Seide" (1964) gewissermaßen erschaffen hat. Argento fährt die von Genre-Fans geliebten Geschütze auf: Ein maskierter und psychisch gestörter Killer, schwarze Handschuhe, das (Rasier)Messer als Tatwaffe, diese Vorgaben fanden in vielen folgenden Gialli erneute Verwendung, definierten die Grundfeste des Genres. Schon der erste Film des Meisters offenbart Dario Argentos phantastisches Gespür für Atmosphäre, für den perfekten Einsatz von Kamera und Licht. Die opulenten Inszenierungen drängen die Figuren in manchen Werken Argentos ein wenig in den Hintergrund, lassen sie darin aufgehen. Hier ist dies noch nicht so ausgeprägt der Fall, obwohl die Ansätze durchaus zu erkennen sind. Die Besetzung macht ihre Sache gut, obwohl es laut Erzählungen Spannungen zwischen dem Regisseur und seinem Hauptdarsteller Tony Musante gab. Offensichtlich haben sich diese Reibereien nicht negativ auf das Ergebnis ausgewirkt. Enrico Maria Salerno sehe ich immer gern, sehr angenehm ist mir sein Auftritt in "Mädchen in den Krallen teuflischer Bestien" (L'ultimo treno della notte (1975)) von Aldo Lado in Erinnerung, wo er den verzweifelten, rächenden Vater sehr überzeugend gibt. Absolut herrlich ist der kurze Auftritt von Mario Adorf, der einen durchgeknallten Künstler mit einer ganz speziellen Vorliebe für Katzen spielt! Die Damenriege bietet mit Suzy Kendall und Eva Renzi zwei nette Vertreterinnen auf, die allerdings nicht den Schärfegrad von Überzähnen wie Edwige Fenech oder Barbara Bouchet erreichen. Dies tut allerdings auch nicht Not, denn der Erotikfaktor spielt hier nur eine untergeordnete Rolle. In späteren Werken Argentos sorgten häufig die Progger Goblin für die musikalische Untermalung, hier zeichnet Ennio Morricone für den Soundtrack verantwortlich.
Fazit? Fazit! Darios Erstling ist ohne Zweifel ein sehr guter Film und ein für die Entwicklung des Genres extem wichtiger Beitrag! Wenig später folgten mit "Die neunschwänzige Katze" und "Vier Fliegen auf grauem Samt" zwei weitere Gialli des Meisters, diese drei frühen Werke fasst man unter dem Titel "Tier-Trilogie" zusammen. Für Fans des Genres sind diese Filme natürlich unverzichtbar. Besonders für Einsteiger scheinen mir die Filme sehr empfehlenswert! Findet man hier doch alle relevanten Zutaten, die die Faszination des Giallo ausmachen, trotzdem werden zarte Gemüter nicht durch Härte, Sleaze und Sex verstört, die einige andere Beiträge des Genres aufbieten. Mein absoluter "Lieblingsgiallo" ist Argentos Erstling zwar nicht, unverzichtbar und sehr unterhaltsam ist das Werk aber auf jeden Fall! Es besteht eine enge Verwandtschaft zu "Profondo Rosso" aka "Deep Red", den Argento im Jahre 1975 drehte. "Profondo Rosso" ist mit weniger Tempo und ausufernder erzählt -was ich in diesem Fall sehr angenehm finde- und trumpft mit einer unglaublich intensiven Atmosphäre auf, man sehe sich nur die Szenen in der alten Villa an!
Die deutsche DVD Auswertung von "Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe" ist wenig erbaulich. Der Film liegt stark gekürzt vor und die Bildqualität ist wenig ansprechend. Nun bin ich bekanntlich kein Zeilenzähler, aber optisch derartig ansprechende und prächtige Werke wie die Filme von Dario Argento, profitieren sehr von einer soliden Umsetzung und machen diese zur Pflicht! Die US-DVD von Blue Underground macht alles besser, die Wahl sollte also leicht fallen. Inzwischen hat Blue Underground auch eine Blu-ray des Titels veröffentlicht, die bei dem aktuell sehr günstigen Dollarkurs sicher mehr als nur eine Überlegung wert ist!
Sehr gut und für jeden Italo-/Giallo-/Argento-Freund unentbehrlich!
8/10
Verfasst: Mi 30. Sep 2009, 10:42
von mr.black
96 Stunden
Eagle Eye-Ausser Kontrolle
Das Gesetz der Ehre
Feines Action/Thriller-Trio - durchwegs 8/10
Grüsse Mr.Black

Verfasst: Mi 30. Sep 2009, 20:44
von Blap
Das Haus der lebenden Leichen
Donny Kohler (Dan Grimaldi) ist ein armes Würstchen. Der Bursche lebt mit seiner alten Mutter zusammen, als Kind wurde er von dieser oft grausam gequält, vorzugsweise setzte es Verbrennungen. Durch diese Vorgeschichte hat Donny einen gewaltigen Sprung in der Schüssel. Eines Tages findet er seine Mutter tot im Schaukelstuhl auf. Nun fühlt er sich befreit und beginnt damit junge Frauen in sein Haus zu locken. In der alten Bruchbude hat er einen Raum entsprechend präpariert, dort setzt er seine Opfer per Flammenwerfer in Brand. Als sich Donny von einem Kumpel zum Besuch einer Disco überreden lässt, kommt es zu einer weiteren Eskalation des Irrsinns...
"Don't Go in the House" (1980) ist ein kleines US-Horrorfilmchen, Regisseur Joseph Ellison trat später kaum noch in Erscheinung. Bekanntlich hege ich eine grosse Vorliebe für liebenswerte B-Movies, jedoch konnte mich dieser Streifen nicht sonderlich für sich einnehmen. Die verstörte Hauptfigur wird von Dan Grimaldi zwar durchaus brauchbar gespielt, ein paar nette Schockmomente sind auch vorhanden, doch ansonsten herrscht überwiegend Leerlauf, plätschert der Film recht belanglos vor sich hin. Ein wirklich nervenzerfetzender und packender Schocker wird hier nicht geboten, leider fehlt es "Don't Go in the House" ebenso an jeglicher Selbstironie, das Machwerk ist ganz offensichtlich todernst gemeint. Der deutsche Titel "Das Haus der lebenden Leichen" ist natürlich Unfug, man wollte vermutlich Nähe zu den damals sehr beliebten Zombiefilmen vortäuschen.
Fazit: Nicht wirklich packend, leider auch nicht unfreiwillig komisch und/oder auf angenehme Art und Weise trashig. Letztlich also in der Tat belanglos. Immerhin bringt die teils beknackte Synchronisation ein paar Grinser hervor: "Ich war auch bei der Marine, grüne Mütze...". Ähhm... ok...
Das Hartboxen-Label Eyecatcher hat dem Filmfreund schon einige sehr schöne Filme in ansprechender Qualität präsentiert. Diese DVD gehört leider zum Bodensatz des Programmes, der Film ist sehr mittelprächtig und die -eigentlich brauchbare- Bildqualität leidet teilweise unter Geruckel. Naja, da sowieso kaum Bewegung in der Sause steckt, fällt das Ruckeln nicht so stark in Gewicht... *lol*
Da ein paar nette Ansätze geboten werden, reicht es mit viel gutem Willen immerhin noch für 4/10
Verfasst: Do 1. Okt 2009, 22:27
von hank_chinaski
Adams Äpfel
Eine skurrile Komödie über einen Norwegschen Skinheadboss, der zur Bewährung auf ein abgelegenes Kloster mit verrückten Insassen muss und "bekehrt" wird .
Da die deutsche Synchronisation eines Darstellers mir missfällt ein punkt ABZUG aber verdiente -
Fazit: 9 von 10
Verfasst: Do 1. Okt 2009, 22:33
von Blap
Blutgericht am Amazonas
Im Dschungel Südamerikas treiben sich gierige Leute herum, Gold und andere Reichtümer werden in den Tiefen der grünen Hölle vermutet. Gringo (Stuart Whitman) ist ein alter, erfahrener Recke, zwei Burschen heuern ihn an, er soll sie in durch den Dschungel führen. Derweil treibt der Altnazi Klaus von Blantz (Donald Pleasence) sein Unwesen in der Gegend. Er braucht Geld für sich und seine Gesinnungsgenossen. Im Andenken des Führers will man von Argentinien aus das vierte Reich auf den Weg bringen. Damit nicht genug, auch zwei jüngere Herren und eine attraktive Dame sind auf der Suche nach Schätzen, ursprünglich sollten sie für einen Konzern nach Ölvorkommen suchen. Alle Gruppen geraten immer wieder in Gefahr, denn neben wilden Tieren machen auch unfreundliche Kannibalen den schmackhaften Fremdlingen zu schaffen...
The Treasure of the Amazon (1985) ist ein sehr unterhaltsames Abenteuer mit Action und Mettgut. Regisseur Rene Cardona Jr. hat einfach ein Händchen für unterhaltsamen Exploitation-Stoff, was er auch bei diesem Werk eindrucksvoll unter Beweis stellt. Stuart Whitman war damals in etlichen B-Movies unterwegs, ich sehe den Kerl immer wieder gern. Donald Pleasence hat sowieso schon lange einen Platz auf meinem Altar sicher, hier gibt er den wirren Nazi einfach prächtig, ich habe mehrfach herzlich gelacht! Mexiko-Kultschädel Hugo Stiglitz darf natürlich nicht fehlen, leider ist seine Rolle hier sehr klein ausgefallen, schade. Die Damen machen mit der hübschen Ann Sidney und der wilden Sonia Infante auf sich aufmerksam. Während Ann recht verschlossen bleibt, lässt Sonia die Glocken mehrfach läuten, sehr angenehm. Der Kannibalen-Film wird am Rande gestreift, zwar ist ständig von Kopfjägern die Rede, die grösste Bedrohung stellt jedoch die Verdorbenheiten der Charaktere dar, die immer wieder von ihrer maßlosen Gier übermannt werden.
In Deutschland war der Film zu Zeiten der VHS-Cassette unter dem Titel "Das Geheimnis der blauen Diamanten" geläufig. Auch die ersten Auswertungen auf DVD trugen diesen Namen. Die Scheibe von CMV hebt sich allerdings nicht nur durch den Titel "Blutgericht am Amazonas" von den anderen Veröffentlichungen ab. Der Film kommt endlich in ansprechender Qualität daher und ist nicht völlig verstümmelt, bei den alten Fassungen fehlten mehr als 20 Minuten. Wirklich uncut ist die CMV-DVD aber ebenfalls nicht. Zwar sind keine Gewaltschnitte enthalten, jedoch fehlen noch immer rund 10 Minuten der Handlung. Im Bonusmaterial sind diese Szenen zu sehen, IMHO fehlen sie dem Film nicht. Ganz im Gegenteil, durch die Straffung des Geschehens entsteht ein sehr stimmiges Resultat, keine der fehlenden Szenen würde zu einem besseren Endergebnis beitragen. Von daher kann ich diese DVD auf jeden Fall empfehlen, die vorliegende Version hat mich überzeugt. Wer damit nicht leben möchte, muss zu Scheiben aus den Niederlanden oder den USA greifen. Übrigens lohnt ein Vergleich zwischen der deutschen und der englischen Tonspur, teilweise wurde auch die Musik verändert.
Sehr unterhaltsames Dschungelabenteuer! Dafür setzt es dicke 8/10!