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Re: Rund ums Auto
Verfasst: Mi 16. Mai 2018, 11:09
von mk_stgt
schlosserrichi hat geschrieben:
Der Ersatz der Verbrenner durch Elektrische ist nicht dumm, sondern politisch gewollt, von "brauchen" kann daher keine Rede sein. Nur gibt es da eben noch das zusätzliche Problem, dass diese Umstellung trotz aller Bedenken und nicht vorhandenen nötigen Voraussetzungen durchgeboxt werden soll.
Re: Rund ums Auto
Verfasst: Mi 16. Mai 2018, 11:13
von g.vogt
Politisch gewollt? In Sonntagsreden erwähnt allenfalls.
Und @schlosserichi
Ich leg dir keine Worte in den Mund, sondern bereichere die Diskussion um weitere Aspekte.
Re: Rund ums Auto
Verfasst: Mi 16. Mai 2018, 11:14
von rockyou
g.vogt hat geschrieben:Aber Weyoun, deine Argumentation ist ungefähr so schlüssig wie die Warnung des Apothekenverbandes, ihnen könnte das Petroleum ausgehen, wenn schlagartig sämtliche Pferdedroschken durch Motorwagen ersetzt würden.
Mag ja witzig sein, geht aber an der Sache völlig vorbei. Komplizierte Zusammenhänge lassen sich nicht immer durch einen Federstreich wegwischen, auch wenn es schön wäre...
Re: Rund ums Auto
Verfasst: Mi 16. Mai 2018, 11:26
von Weyoun
g.vogt hat geschrieben:Der "massenhafte Technologieumstieg" löst doch aber nicht das Problem, dass wir insbesondere in den großen Städten und Ballungsräumen ständig Stau und Parkplatznot haben. Einfach nur alle "Verbrenner" durch E-Autos zu ersetzen ist das Dümmste was man machen kann. Insofern bin ich guten Mutes, dass wir keine 70Mio E-Autos brauchen.
Tja, wir brauchen dringend eine dezentrale Konzentration der Arbeitsplätze. Leider findet nach wie vor das Gegenteil statt. Mehr und mehr Arbeitsplätze werden in den Großstädten zusammengeballt und dann "wundert" man sich über die täglichen Mega-Staus von 6 bis 9 und von 16 bis 19 Uhr... Ich sehe es bei uns tagtäglich im Nordostpark in Nürnberg. Als ich 2010 hier anfing, war das ein wirklicher Park, eine wahre grüne Lunge. Nun findet man fast keinen Baum mehr, weil mittlerweile mehr als 15 hässliche Bürogebäude und zwei Parkhäuser nach Industriestandard aus dem Boden gestampft wurden. Parkplatz-mäßig sieht es mehr als mau aus. Stau am Morgen und am Abend. So bringt der Umstieg auf das E-Auto natürlich Null-Komma-Null. Die Regierung sollte Dienstfahrräder für Arbeitnehmer wie Arbeitgeber günstiger besteuern als Dienst-Autos, dann würde es sich für beide Seiten lohnen, auf ein Pedelec umzusteigen (Treten mit reiner Muskelkraft ist bei Entfernungen > 10 km eher schwierig, also besser Pedelec als Auto).
Re: Rund ums Auto
Verfasst: Mi 16. Mai 2018, 11:40
von schlosserrichi
g.vogt hat geschrieben:Politisch gewollt? In Sonntagsreden erwähnt allenfalls.
Ernsthaft?
Zitat vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie:
"Das Ziel sind eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen bis 2020. Die Bundesregierung hat daher ein Maßnahmenpaket zur Förderung geschnürt: dazu gehören eine Kaufprämie für Elektroautos (Umweltbonus), der Ausbau der Ladeinfrastruktur und ein Beschaffungsprogramm für die öffentliche Hand."
Wohlgemerkt, "bis 2020", was danach kommt, hat Frau Barbara Hendricks vor geraumer Zeit mal anklingen lassen.
Dass schon in vergangenen Legislatuperioden gefördert und gefordert wurde, sollte Dir auch nicht entgangen sein.
In Zusammenhang mit der Regierungshaltung bezüglich Feinstaub, "Dieselgate", NOx, CO2, usw. kann man da schon von einem gewissen Willen sprechen.
Re: Rund ums Auto
Verfasst: Mi 16. Mai 2018, 11:50
von g.vogt
Echt jetzt? Dass dieses Ziel ein unerreichbaren Papiertiger ist weiß doch inzwischen wirklich jeder. Mit der gleichen Ernsthaftigkeit haben Leute wie Dobrindt "Dieselgate" ausgesessen, mit der gleichen "Ernsthaftigkeit" wird der Schere zwischen Soll- und Istverbrauch nachgegangen - die ersten Rufe nach Verlängerung der Fristen für den neuen Verbrauchszyklus werden schon laut und sicherlich erhört.
Re: Rund ums Auto
Verfasst: Mi 16. Mai 2018, 12:17
von schlosserrichi
g.vogt hat geschrieben:Ich leg dir keine Worte in den Mund, sondern bereichere die Diskussion um weitere Aspekte.
Gut, dann handelt es sich hier um ein Mißverständnis meinerseits, bitte um Verzeihung.
Freilich sind diese Ziele derart befristet unerreichbar, da hast Du absolut Recht, dennoch bleibe ich dabei, dass sie von den Regierenden (und deren Hintermännern) geplant und somit eben auch gewollt sind. Es wird mE geschaut, wie weit man gehen kann (Politik halt). Ob das mit der (Un)Durchführbarkeit aber jeder weiß, möchte ich bezweifeln.
Re: Rund ums Auto
Verfasst: Mi 16. Mai 2018, 12:39
von Indianer
is' schon nett, wie das läuft ...
zuerst gibt's ein gemütlich-langfristiges Ziel
dann passiert viele Jahre lang nix
und dann geht das Geschrei los: völlig unmöglich, Wahnsinn!
is' beim Flottenverbrauch die gleiche lahmarschige Leier
Re: Rund ums Auto
Verfasst: Mi 16. Mai 2018, 12:40
von Christian H
g.vogt hat geschrieben:mit der gleichen "Ernsthaftigkeit" wird der Schere zwischen Soll- und Istverbrauch nachgegangen
Wobei nicht die Diskrepanz beim Verbrauch, sondern bei den Schadstoffen das Problem ist. Klar liegt auch der Praxisverbrauch höher als der Normwert, aber dies nicht gleich um Faktoren. Aber beim Schadstoffausstoss liegt die Diskrepanz ja bei Faktoren (z.T. ja bis Faktor 16 bei NOx).
Re: Rund ums Auto
Verfasst: Mi 16. Mai 2018, 15:03
von Toni78
Wobei den meisten Autokäufern wohl der Schummel bei der Verbrauchsangabe mehr Ärger hervorrufen dürfte. Weil dies direkt den eigenen Geldbeutel trifft.
Die Sache mit den Schadstoffen schadet der Umwelt. Ich behaupte aber mal das dies vor dem Dieselgate den meisten Verbrauchern schnuppe war. Wäre es wohl auch heute noch, wenn es nicht diese teuren Konsequenzen und u.U. Fahrverbote zur Folge hätte.