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Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Diskussionen zum Thema Filme
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Blap
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Beitrag von Blap »

Them (Frankreich, Rumänien 2006, Originaltitel: Ils)

Die Französin Clémentine (Olivia Bonamy) arbeitet in Rumänien als Lehrerin an einer französischen Schule. Zusammen mit ihrem Freund Lucas (Michaël Cohen), einem Schriftsteller, bewohnt sie ein grosszügies Anwesen vor den Toren der Stadt. Eines Nachts wachts Clémentine auf, sie hat von irgendwo her seltsame Geräusche bemerkt. Leicht beunruhigt weckt sie Lucas auf, der sich im Haus kurz umsehen will. Ein Albtraum aus blanker Angst und gnadenlosem Terror bricht über das Paar hinein, ein Kampf auf Leben und Tod nimmt seinen Lauf. Doch wer greift das junge Paar an und aus welchem Grund...???

"Them" ist ein wirklich packender kleiner Bastard von Film. Gleich zu Beginn verbreitet der Film Angst und Schrecken, bevor er nach dieser kurzen Einleitung in die Haupthandlung einsteigt. Es wird weniger Wert auf Mettgut und ausufernde Gewalt gelegt, Spannung und Terror führen hier das Regiment. Die beiden Hauptdarsteller liefern eine starke und überzeugende Leistung ab, die übrigen Figuren sind nur am Rande zu sehen, die Angreifer bleiben unerkannt bis schemenhaft, lediglich im Finale werden sie etwas greifbarer. Wer das Paar drangsaliert wird zwar ein wenig zu schnell klar, doch dafür zieht man den Verlauf der Erzählung bis zu einem konsequenten Ende durch. Zwar mildern ein paar Texttafeln die bittere Erkenntnis ein wenig, doch ein recht ungutes Gefühl bleibt nach dem Genuß des Films auf jeden Fall zurück. Ein klein wenig unglaubwürdig finde ich die anfängliche Passivität der Opfer, die erst nach und nach zaghafte Gegenwehr zeigen. Von daher war es sicher klug "Lehrkraft" und "Schriftsteller" auf die Fahnen der Figuren schreiben, verbindet man mit diesen Berufen doch nicht unbedingt ramboeske Charaktereigenschaften.

Nach knapp über 73 Minuten ist das finstere Treiben auch schon vorbei. Die Macher haben den Kunstgriff geschafft den Film trotzdem nicht hektisch wirken zu lassen, die Hauptfiguren sind sogar mit einer "ansatzweisen" Tiefe ausgestattet worden. Die Kulisse ist gut gewählt, ein grosses, altes Haus in einer einsame Waldrandlage, herrlich! Wer Lust auf ein paar Momente des Erschreckens hat darf sich den Film zu Gemüte führen. Dabei aber auf jeden Fall den Raum völlig verdunkeln und den Lautstärkeregler aufdrehen, denn die Geräusche unterstützen die Atmosphäre ganz prächtig, verkommen aber glücklichwerweise nicht zum nervigen Surroundkrawall. Die DVD ist für kleines Geld zu haben und sollte überall ohne Schwierigkeiten erhältlich sein, klare Kaufempfehlung!

Unterhaltsam, gut = 7/10
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Blap
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Beitrag von Blap »

Piranha II - Fliegende Killer (Italien, USA 1981, Originaltitel: Piranha Part Two: The Spawning)

Zwei Taucher sind in einem Schiffswrack unterwegs und werden von unbekannten Angreifern zerfleischt. Die Tauchlehrerin Anne Kimbrough (Tricia O'Neil) hegt einen grausigen Verdacht, doch man nimmt ihre Warnungen nicht ernst. Ihr getrennt lebender Gatte Steve (Lance Henricksen) ist der örtliche Gesetzeshüter und zunächst ebenfalls skeptisch. Die erschreckende Wahrheit lauert jedoch darauf unter der Meeresoberfläche hervorzubrechen. Die Piranhas sind zurück, diesmal mit Flügeln ausgestattet und verdammt gierig nach Fleisch und Blut. Während einer Veranstaltung für Touristen kommt es zum Desaster, wer kann die Killerfische stoppen...???

"Piranha" (1978) von Joe Dante ist ein kleiner, unverzichtbarer Tierhorror-Klassiker. Die Fortsetzung fällt deutlich ab, das Regiedebüt von James Cameron fällt ein wenig unrund aus, was vermutlich auch an Querelen mit dem Produzenten lag. Doch obwohl die Sause sicher kein Höhepunkt des Genres ist, macht das sinnlose Treiben durchaus Spass und sorgt für gute Laune. Schon allein die Idee mit den mutierten Piranhas ist herrlich, die Erklärung haarsträubend. Man hat Piranhas mit fliegenden Fischen gekreuzt, dabei kamen seewassertaugliche Fleischfresser heraus, auf deren Flugkünste so mancher Vogel neidisch wäre. Zusätzlich scheinen die Untiere auf Kehle dressiert zu sein, denn einmal in der Luft, beissen sie ihren Opfern gern in die saftigen Hälse. Das hat durchaus trashiges Potential, was ich als sehr erfreulich einstufen möchte. Die Schauspieler machen ihren Job, Lance Henricksen ist -wie eigentlich immer- ein wenig mürrisch, was solls, er ist das Gesetz. Steve Marachuk darf einen etwas undurchsichtigen, recht glatten Charakter geben, Frau O'Neil ist die grosse Heldin. Ab und an zeigen junge Damen ihre Möpse vor, die allerdings meist ein wenig zu klein ausfallen.

Wer "Piranha" mag, wird nicht automatisch mit dieser grotesken Fortsetzung glücklich werden. "Eigentlich" ist der Film schon fast zu kaputt und beknackt für den "Mainstreamfreund", ich rate ausdrücklich zur Vorsicht! Mir hat der Film recht gut gefallen, daher ziehe ich hier 6,5/10 (fast gut, oberste Mittelklasse). Die DVD ist leider ein echtes Saustück von Scheibe. Das Bild ist nur mäßig und das Format stimmt nicht. Ich fordere Nachbesserung, vor allem beim Format!

Lieblingszitat:

"Grosse Hechte, heisse Nächte!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
Nubox481fan
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Beitrag von Nubox481fan »

Outlander (BD)

Wieder mal ner Empfehlung von hier gefolgt....

Im Jahre 700 n. Christus oder so stürzt ein Raumschiff ab. An Bord Keinan und ein Wesen aus einer anderen Welt. Kurz darauf wird Keinan von Wikingern gefangen genommen. Sie werfen ihm vor ein Dorf in Schutt und Asche gelegt zu haben. Bald darauf befindet er sich inmitten von rivalisierenden Clans und das fiese Wesen metzelt weiterhin freudig vor sich hin....

Hier empfiehlt es sich zur Blu-Ray zu greifen, da doch einige optische Schmankerl dabei sind.
Ne Deutsche HD Spur, die es in sich hat, ist auch enthalten - Subwooferkrawall!!

An manchen Stellen sieht man dem Film das fehlende Budged etwas an aber alles in allem durchaus ein gutgemachter spannender Sifi/Fantasy Film mit einigen unerwarteten Momenten/Wendungen.

Kommt einem vor wie ne Mischung aus Alien, Reise zum Mitelpunkt der Erde, Herr der Ringe, Zombies(wegen des Mettguts) und Drachentöter. Klingt komisch funktioniert aber.

8.3
Argaween

Beitrag von Argaween »

Hast du je im blassen Mondlicht mit dem Teufel getanzt?
Bild
Film -> sehr gut
Bild -> ausreichend
Ton > ungenügend

Der Ton bezieht sich auf die deutsche Tonpsur. Die Orginale bekommt ein gut

Miau!
Bild
Film -> gut
Bild -> gut
Ton -> befriedigend

Sprich zu der Hand
Bild

Film - Eigenständig -> befriedigend
Film - T-Fan -> ungenügend
Bild -> befriedigend
Ton -> sehr gut

... und lasst euch ne Quittung geben, wir sind nicht die verdammte Mafia!
Bild
Film -> gut
Bild -> gut
Ton -> gut

Ich werde mirgendwo hinfahren, bevor ihr mir nicht sagt warum ich Angst vorm Funkgerät haben muss!
Bild
Film -> gut
Bild -> sehr gut
Ton -> sehr gut
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Blap
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Beitrag von Blap »

Cosa avete fatto a Solange? (Italien, Deutschland 1972, Originaltitel: Cosa avete fatto a Solange?)

Der Italiener Enrico Rosseni (Fabio Testi) und seine deutsche Frau Herta (Karin Baal) arbeiten in London. Beide sind Lehrer an einer kirchlichen Mädchenschule, besonders Enrico ist bei den Schülerinnen sehr beliebt. Doch damit nicht genug, der Lehrer trifft sich ständig mit der Schülerin Elizabeth (Cristina Galbó). Während eines gemeinsamen Ausflugs per Boot macht Elizabeth eine erschreckende Beobachtung, Enrico glaubt ihr allerdings nicht, er hält die Aufregung für einen Vorwand um weitere Zudringlichkeiten seinerseits zu verhindern. Am nächsten Morgen berichtet man im Radio von einem Leichenfund. Rosseni sucht von Hektik getrieben die Stelle auf, an der er Tags zuvor mit seiner Schülerin unterwegs war. Der leitende Ermittler Inspector Barth (Joachim Fuchsberger) findet bald Spuren die in Richtung der Lehrkraft weisen, doch der clevere Ermittler hält sich alle Optionen offen und konzentriert sich nicht lediglich auf eine Person. Weitere Schülerinnen werden ermordet und Enrico unternimmt mit Hilfe seiner Frau eigene Ermittlungen. Dabei stösst Enrico auf den Namen Solange, doch wer ist Solange und was ist ihr zugestossen...???

Massimo Dallamano -der leider 1976 bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam- verdanken wir prächtige Filme wie: "La polizia chiede aiuto" (Der Tod trägt schwarzes Leder, 1974) und "Quelli della calibro 38" (Kaliber 38 - Genau zwischen die Augen, 1976). "Cosa avete fatto a Solange" (Englischer Titel: "What have you done to Solange?") wurde in Deutschland unter dem Titel: "Das Geheimnis der grünen Stecknadel" veröffentlicht und der Edgar Wallace Reihe zugeordnet. Doch trotz deutscher Beiteiligung ist "Solange" durch und durch ein Kind des italienschen Genrekinos, mehr noch, ein Giallo der Spitzenklasse! Die deutsche Fassung wurde erheblich gekürzt, auf diese werde ich in den nächsten Wochen näher eingehen. Dieser Kurzkommentar bezieht sich also ausdrücklich auf die ialiensche/internationale Version! Fabio Testi und Karin Baal agieren als Ehepaar sehr überzeugend, besonders die von Baal verkörperte Figur Herta zeigt im Lauf des Films interessante Facetten und überrascht den Zuschauer. Joachim Fuchsberger ist die Rolle des Ermittlers wie auf den Leib geschrieben. Hier darf er sich ab und an auch bissig zeigen, bei Bedarf seine Mitarbeiter ordentlich anranzen. Cristina Galbó verdreht ihrem Lehrer den Kopf, einige Mitschülerinnen zeigen sich abgründig. Natürlich dürfen nackte Tatsachen nicht gänzlich fehlen, schliesslich müssen Umkleidekabinen vom perversen Lehrkörper bespannt werden. Bezüglich Gewalt wird "Solange" nicht ausufernd, meist sind die Taten nur angedeutet bzw. es gibt das Ergebnis ansatzweise zu sehen. Zur durchweg gelungenen Atmosphäre tragen Kamera und Musik einen erheblichen Teil bei. Das wundert nicht, denn hinter der Kamera war Aristide Massaccesi (Joe D'Amato) tätig, für den Score zeichnet Ennio Morricone verantwortlich, beide Herren sind bekanntlich Meister ihres jeweiligen Fachs.

Ein Giallo wie aus dem Bilderbuch, ich kann keine nennenswerten Kritikpunkte feststellen. Sehr gute Schauspieler, eine kurzweilige und interessante Inszenierung, herrliche Kameraarbeit und ein wunderschöner Score! Die Auflösung hinterlässt Spuren, man fühlt mit, ich kann wegen akuter Spoilergefahr leider nicht weiter darauf eingehen. Die ungekürzte Fassung des Films, wurde unter dem Titel "What have you done to Solange?" in Großbritannien und den USA auf DVD veröffentlicht. Ferner gibt es eine Scheibe aus Italien, welche die eindeutig beste Bildqualität bietet -bei einem derartig schön gefilmten Werk nicht unwichtig- und neben dem italienischen Ton auch eine englische Tonspur enthält, zusätzlich sind italienische und englische Untertitel enthalten. Der englische Ton schwächelt ein wenig, doch die Ohren gewöhnen sich recht schnell daran, von daher kann man mit dieser kleinen Unzulänglichkeit gut leben. Alternativ bietet sich der italienische Ton an, dank der englischen Untertitel durchaus eine Option. Wer dem Giallo zugeneigt ist, wird an diesem Prachtstück von Film nicht vorbeikommen!

Sehr gut bis überragend = 8,5/10

Lieblingszitat:

...but you are hiding something... ...and i don't like it!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Chris_1986
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Beitrag von Chris_1986 »

Tanz der Teufel 2(uncut)
Quelle: PC mit M-Audio Delta Audiophile 192
Verstärker: Pioneer A-757 => Pioneer A-858
Lautsprecher: NuBox 681 + ABL-681
Kassettendeck: JVC TD-V562

In Planung:
CD-Player, Tuner, Plattenspieler...
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Blap
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Beitrag von Blap »

Die Liebeshexen vom Rio Cannibale (Italien, Spanien 1980, Originaltitel: Femmine infernali)

Irgendwo in den Regenwäldern Südamerikas. Straftäterinnen werden in einem Lager zu Zwangsarbeiten herangezogen. Der neue Kommandant (Luciano Pigozzi) stellt sich schnell als perverser Sadist heraus. Seine Wachen sind sowieso nicht besser, lediglich der ständig besoffene Doctor Farell (Anthony Steffen aka Antonio De Teffè) kümmert sich als Lagerarzt ein wenig um die Frauen, behandelt sie nicht wie Tiere. Prügel, Schändung und sonstige Bestrafungen sind an der Tagesordnung. Nach einer erneuten Eskalation beschliesst eine kleine Gruppe zu fliehen, die Damen bitten Farell um Unterstützung. Der Weg durch den Dschungel ist voller Gefahren, die Bluthunde sind den Flüchtigen dicht auf den Fersen. Gibt es ein Entkommen aus dieser Hölle auf Erden...???

"Femmine infernali" von Regisseur Edoardo Mulargia ist ein typischer Women in Prison/Foltercamp Streifen. Die Wachen und der Chef sind durch die Bank widerwärtige Einzeller, der Doc die gute Seele des Camps, die Damen ziehen häufig blank. So sind hier natürlich Sex und Gewalt die Attraktionen, es wird allerdings nicht zu wild und ausufernd. Klar, die Peitsche klatscht gern auf das geschändete Fleisch, die Wächter rapen sich emsig durch die Reihen der Insassinnen, Blut und sonstige Körpersäfte fliessen aber nur als kleines Rinnsaal. Die Mitwirkenden machen ihre Arbeit durchaus ansprechend, die Wärter werden von herrlich fiesen Fratzen dargestellt. Die Fresse von Obermotz Luciano Pigozzi wird jedem Italo-Fan aus diversen Western und anderen Werken bekannt sein. Herr Steffen war bis in die frühen siebziger Jahre hinein einer der gefragtesten und coooolsten Helder etlicher I-Western, danach nahm seine Karriere einen eher gedämpften Verlauf. Nun taumelt er vollgesoffen durch den Dschungel, einer muss den Job ja machen. Die Damenfraktion bietet keine besonderen Highlights. Natürlich kennt jeder Exploitation-Freak Ajita Wilson -das transgenitale Spiel-Plätzchen für aufgeschlossene Liebhaber dunkler Schokolade- die hier eifrig ihre Auslagen präsentiert. Eine Massenduschszene darf selbstverfreilich nicht fehlen. Glücklichweise sieht man dabei viele Damen nur von hinten, denn die Ärsche lassen schlimmstes vermuten, da verzichtet man gern auf die dazugehörigen Bären (die an anderer Stelle von geeigneteren Teilnehmerinnen vorgestellt werden). Auch wenn es dem Film ein wenig an wirklich derben Härten fehlt, so kann er doch mit seiner sehr "authentischen" Optik punkten. Egal wer gerade durchs Bild läuft, taumelt oder gepeitscht wird, alle Gestalten sind dreckig, verschwitzt und schmierig. Man glaubt fast, dass der Gestank gleich aus der Glotze kriechen wird und die verbliebenden Reste des Hirns völlig vernebelt.

Der Hang zum schlechten Geschmack ist eine unabdingbare Voraussetzung für den Genuss von WIP/Foltercamp Sausen. Dann machen die bebenden Obstkörbe, die abstossenden Fratzen, die unfassbaren Dialoge und die geballte Perversion richtig Laune. Wem bereits diese Zeilen Schmerzen bereiten, sollte sich die Sichtung solcher Titel lieber verkneifen. Die DVD Auswertung wird Technokraten und Pixelfetischisten sowieso gleich in die Flucht schlagen. Mehr als VHS-Qualität ist hier nicht drin. Man hat den Streifen aus unterschiedlichen Quellen zusammengefügt, diese waren offensichtlich schlecht und teils sehr schlecht. Bei manchen Filme ist eine solche Qualität nicht zu tolerieren, hier trägt sie aber sogar zur Atmosphäre bei (Wobei ich das Bild einer abgenutzten Kinorolle bevorzugt hätte, Kratzer und Knacksen herrschen über "VHS-Feeling"). Die Scheibe aus dem Hause X-Rated kommt in einer grossen Hartbox, es sind unterschiedliche Covermotive erhältlich. Darunter auch eine Box mit dem Titel "Die schwarze Nymphomanin 3 - Escape from Hell", deren Cover ich allerdings unpassend finde. Die "Liebeshexen" Varianten sind IMHO eindeutig besser gelungen, aber beim grossen X ist man bekanntlich nie vor merkwürdigen Auswüchsen sicher. Bezüglich Boni geizt die Scheibe leider, die entsprechende Sektion fällt sehr mau aus.

Mir hat dieser kleine Drecksack von Film gut gefallen. Ergo setzt es 7/10.

Lieblingszitat:

"Los vorwärts! Wenn sie euch entwischt gibts Ausgangssperre!"
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Germerman
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Cineastische Neuorientierung

Beitrag von Germerman »

Hallo zusammen,

blap's Rezensionen sind einer meiner Lieblingslektüren hier in diesem Forum. Seine exzellenten Filmbeschreibungen machen Lust auf Genre, die ich vor 20 Jahren schnell beiseite gelegt hätte.

Nach zu langer familienbedingter Beschäftigung mit Familienfilmen und Hollywood-Einheitsbrei war es nun Zeit für was neues. Für einen Einstieg in die Fächer Giallo und Trash habe ich mir zu Weihnachten die Filme "Die Stunde wenn Dracula kommt" und "Star Crash" gegönnt. Allerdings war es gar nicht so einfach, mal Abende zu finden, an denen man ohne Kinder die Filme auch genießen kann ...

Die Inhalte sind bei blap sicher besser beschrieben:

Die Stunde wenn Dracula kommt
Star Crash

Zum Trash-Film: Für mich als SF-Fan eigentlich ein "NIEMALS", aber mit blap's Anleitung, also mit der nötigen Distanz und dem Wissen, dass es Trash ist, dann doch gute "hanebüchende" Unterhaltung, in meinen Augen eine Mischung aus Flash Gordon mit ein bisschen Kampf der Titanen. Werde ich noch meine Kindern zeigen (auch SF-Fans), mal sehen, was die dazu sagen.
Neben den von blap schon erwähnten Christopher Plummer und David Hasselhoff ist noch ein Name auf unglaubliche Weise mit diesem Schrott verbunden, denn tatsächlich hat der von mir sehr geschätzte John Barry die Filmmusik geschrieben - und ist durchaus erkennbar.
Fazit: Als Trash-Einsteiger kamen noch keine Lachtränen, die Unterhaltung war aber da, obwohl ich in Zukunft nicht mehr als 5€ für weitere DVDs investieren würde.

Zum Giallo: Vor 20 Jahren hätte ich das als langweilig abgetan, mit den Jahren wird man aber empfindlich für die darstellerischen Qualitäten. Die Bildführung und die Spannungselemente sind bemerkenswert, auch wenn oder gerade auch weil letztlich im Film gar nicht viel passiert.
Fazit: Mein Interesse am Thema Giallo und Mario Bava wurde definitiv geweckt, weitere Filme werden angepeilt.

viele Grüße aus München,

Germerman
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Re: Cineastische Neuorientierung

Beitrag von Blap »

Germerman hat geschrieben:Für einen Einstieg in die Fächer Giallo und Trash habe ich mir zu Weihnachten die Filme "Die Stunde wenn Dracula kommt" und "Star Crash" gegönnt.
Das freut mich. Unbestritten ist "Star Crash" herrlicher Trash. "Die Stunde wenn Dracula kommt" ein wunderschöner Beitrag zum Gothic Horror. Nur haben diese Filme nichts mit dem Genre namens Giallo zu tun. (Abgesehen davon, dass Mario Bava -der Regisseur von "Die Stunde wenn Dracula kommt- auch Gialli inszeniert hat). Wenn dich das Genre interessiert, kann ich dir gern ein paar Einsteigertipps geben! :)


***


Nightwatch (Dänemark 1994, Originaltitel: Nattevagten)

Um nebenher ein wenig Geld zu verdienen, nimmt der Student Martin (Nikolaj Coster-Waldau) einen Job als Nachtwächter an. Eigentlich keine aufregende Sache, doch der junge Mann verrichtet diese Nebentätigkeit in der Pathologie. So erscheinen die langen, einsamen Nächte unheimlich, jedes Geräusch sorgt in dieser Umgebung für Gänsehaut. Zu allem Überfluss wird die Stadt momentan von einem Serienkiller drangsaliert, der es auf junge Frauen absehen hat. Die unglücklichen Opfer landen in der Kühlkammer, die auch Martin auf seinen nächtlichen Rundgängen überprüfen muss. Seltsame Dinge gehen vor, plötzlich scheint gar ein Opfer des Killers kurzzeitig erwacht zu sein. Bald hält man den Studenten für einen Spinner mit perversen Neigungen. Glücklicherweise ist der Kriminalbeamte Wörmer (Ulf Pilgaard) clever und verständnisvoll, er hält Martin nicht für einen Perversling oder Serienkiller. Tatsächlich deuten aber mehr und mehr Hinweise auf den Studenten. Selbst seine Freundin Kalinka (Sofie Gråbøl) verliert langsam den Glauben an ihren Lebengefährten. Erst recht nachdem sie Besuch von einer völlig verängstigten Prostituierten bekommt, die offensichtlich von Martin für bizarre Spiele bezahlt wurde. Steckt eventuell Martins guter Freund Jens (Kim Bodnia) hinter den Vorfällen? Ist der leicht durchgeknallte Kumpel der gesuchte Killer? Die Lage spitzt sich zu, die Wahrheit ist ein Schock für alle Beteiligten...

Auf die Dänen ist immer Verlass. "Nattevagten" nimmt den Zuschauer zunächst recht sanft und fast ein wenig schüchtern an die Hand, ungeduldige Filmfreunde werden vermutlich ihre Probleme mit dem Film haben, steigert die Spannung aber beständig und gipfelt in einem tollen Herzschlagfinale. Die Schauspieler liefern durch die Bank sehr überzeugende Leistungen ab. Hauptdasteller Nikolaj Coster-Waldau nimmt man die zunehmende Verzweiflung jederzeit ab. Kim Bodnia ist sowieso der König des skandinavischen Kinos, Ulf Pilgaard zieht als Kriminalist alle Register und beeindruckt besonders gegen Ende des Streifens enorm! Die Damen werden ein wenig an den Rand gedrängt, können sich aber recht tapfer behaupten, was in besonderem Maße für Rikke Louise Andersson gilt, die in der Rolle der Hure Joyce zu sehen ist. Regisseur Ole Bornedal hat einen packenden Thriller auf die Beine gestellt, der mit einigen Horrorelementen veredelt wurde. Der Film lebt von der Spannung, Gewalt und Blut spielen nur eine untergeordnete Rolle. Wenn es ein wenig zur Sache geht, dient dies jederzeit zur Stärkung der Atmosphäre, keinesfalls als stumpfer Selbstzweck. Hier und da scheint die Logik kleine Löcher aufzuweisen, den hohen Unterhaltungswert des Werkes bremst diese Tatsache aber nicht aus.

1997 drehte Bornedal in den USA ein Remake seines Films. Die Neuauflage kommt meist weniger gut weg, ich habe sie leider noch nicht gesehen, was ich aber auf jeden Fall ändern werde. US-Zweitverwertungen gehen oft in die Hose, ich bin sehr darauf gespannt, wie sich "Nightwatch" in dieser Hinsicht aus der Affaire zieht. Für das dänische Original zeigen beide Daumen steil nach oben, ich wurde rund 100 Minuten sehr ansprechend unterhalten. Die DVD von Kinowelt gibt es für kleines Geld, ergo kann man trotz magerer Ausstattung ohne Bedenken zugreifen!

Gut bis sehr gut = 7,5/10

Lieblingszitat:

Hab ich dich erschreckt?
Was...? Nein!
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Beitrag von Nolli »

Finde ich sehr löblich dass Du Blaps zumeist tollen Empfehlungen folgst. Nur fürs Protokoll und um Blaps Herz zu schonen möchte ich kurz anmerken, dass "Die Stunde wenn Dracula kommt" sicher kein Giallo ist! :D


EDIT: Ach Mist, der Chef war schneller :lol:
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