@engineer - Dein Post macht selbst mich als Bayern-Hasser ein bisschen wütend. Wie mag es wohl den Bayern-Fan gehen ...
Kurze Antworten:
Hm, ich sehe jetzt nicht so wirklich, wo der Unterschied zu gerade den Bayern ist.
Der Unterschied ist, dass es den Verein FC Bayern schon vor all den Werbemillionen gab. Sollten die Werbemillionen je schrumpfen, ja sollte es im Worst Case sogar so weit kommen, dass der Fußball keinerlei Werbeeinnahmen mehr generiert, wird der FC Bayern weiter existieren. Vermutlich werden dann die Spieler weniger verdienen, aber der FC Bayern wird weiter in der ja mittlerweile abgezahlten Arena vor 70.000 Zuschauern spielen. Diese Aussage trifft mehr oder weniger auf 14 Bundesligisten zu (mit unterschiedlichen wirtschaftlichen Voraussetzungen, im Kern aber schon). Sie trifft nicht zu auf Wolfsburg, Leverkusen, Hoffenheim und mit Abstrichen Ingolstadt.
Und sie trifft erst recht nicht zu auf Red Bull Leipzig. Dort gab es nämlich vor dem Auftauchen von Mateschitz überhaupt keinen Verein (jedenfalls nicht den heutigen). Der Verein RB wurde allein als Werbevehikel für Red Bull konstruiert. Alle Vereinsmitglieder sind leitende Angestellte von Red Bull. Verliert Mateschitz je die Lust und steigt aus, machen die dort schlicht und einfach das Licht aus. Und interessieren sich einen Scheißdreck dafür, was aus den Angestellten, den Jugendspielern, den "Fans", der Infrastruktur etc. wird. Die werden einfach verbrannte Erde hinterlassen.
Wie ich schon geschrieben habe - das wäre nicht so schlimm, wenn sie nicht gleichzeitig mutwillig gewachsene Strukturen zerstören würden. Es gibt nämlich in Leipzig zwei Traditionsvereine (Lok und Chemie), die eigentlich den Anspruch haben, höherklassig zu spielen. Die haben in der Vergangenheit fraglos viele Fehler gemacht und tragen einen großen Teil der Verantwortung für ihr bisheriges Scheitern auch selbst. Seit sich aber Red Bull die Stadt (weil die einen Nutzer für das überdimensionierte WM-Stadion brauchte) und den sächsischen Fußballverband (weil der ein Aushängeschild braucht) gekauft hat, werden diese Vereine regelrecht gemobbt. Kostproben? Willkürliche und überzogene Polizeieinsätze, ständige von oben angeordnete Spielverlegungen (meist kurzfristig), seltsame Sportgerichtsurteile, überzogene Strafen (Platzsperre wegen einer Pöbelei von den Rängen ...), plötzliche Schwierigkeiten bei der Verlängerung von Stadionpachtverträgen, willkürliche Veranstaltungsauflagen, Bruch sämtlicher Verbandsstatuten bei der Etablierung eines weiteren Retortenvereins mit noch zweifelhafterem Geschäftsmodell als Red Bull etc. etc.
Der einzige Münchener ist Lahm.
Stimmt auch nicht.
Lahm, Müller, Schweinsteiger (okay, der ist weg), Badstuber sind echte Eigengewächse, Alaba so lang da, dass man den wohl auch mitzählen muss.
Ansonsten käme man wohl über die gesamte Bundesliga auf eine ganze Reihe von Spielern, die von Bayern ausgebildet wurden: Hummels, Schöpf, Hojberg fallen mir spontan ein, aber es sind zweifelsohne mehr.
Ein Verein kommt ohne Geld nicht in die erste Liga, ...
Natürlich nicht. Ohne Geld funktioniert auch Tischtennis in der Kreisliga nicht (das spiele ich), weil wir Netze, Platten, Bälle und Trikots kaufen müssen. Darum geht's auch nicht. Die Frage ist, ob ein Verein es schafft, sich aus eigener Kraft (d.h. ohne totale Abhängigkeit von einem Sugardaddy) nach oben zu arbeiten. Das geht, auch heute noch - die Beispiele Mainz, Augsburg, Darmstadt, Freiburg zeigen das. Man braucht dazu Geduld, man muss seriös arbeiten, man braucht natürlich die Unterstützung von Sponsoren, man muss sich aber nicht in die Hände eines einzelnen Geldgebers begeben.
Gruß CT
