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Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Diskussionen zum Thema Filme
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Blap
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Beitrag von Blap »

Sasori - Scorpion (Japan 1972, Originaltitel: Joshû 701-gô: Sasori)

Matsu (Meiko Kaji) verliebte sich in einen Polizisten, der sie bösartig ausnutzte und für seine verbrecherischen Umtriebe mißbrauchte. Zutiefst verletzt wollte Matsu Rache an ihrem Peiniger nehmen, doch der Anschlag auf das Leben des Widerlings scheiterte. Die junge Frau landet in einem Zuchthaus, ihr Verflossener macht derweil grosse Karriere und geniesst das Leben in vollen Zügen. Im Knast herrschen entsetzliche, unmenschliche Zustände. Abstossende Wärter, sowie von diesen bevorzugte Insassinnen, drangsalieren und quälen mit grösster Freude, der alltägliche Terror ist nahezu unfassbar. Mit ihrer eigenwilligen, sturen Art macht sich Matsu die Machthaber des Gefängnisses zum Feind, nach einem Fluchtversuch wird sie mit aller Härte bestraft. Doch Matsu gibt keinen Millimeter weit nach, keine Macht der Welt scheint sie brechen zu können. Angetrieben von ihrer unbändigen Gier nach blutiger Rache, durchlebt Matsu die Hölle auf Erden. Da ihr Ex die für ihn lästige Frau endgültig loswerden möchte, bringt er einen niederträchtigen Plan ins Rollen...

Vor "Lady Snowblood" schlüpfte Meiko Kaji in die Rolle der Nami Matsushima, genannt Matsu, einer ebenfalls von Rache angetriebenen Frau, die dieses Ziel über alles andere stellt, sogar über ihr eigenes Leben. Insgesamt spielte Meiko Kaji die tragische Rolle der Matsu in vier Filmen, welche allesamt in den Jahren 1972 und 1973 entstanden. Anders als z.B. "Lady Snowblood" schwelgt "Sasori" nicht in schönen Bildern, sondern kommt mit einer harten, erdigen und teils regelrecht dreckigen Optik daher. Ab und an verwandelt sich das Szenario in eine Art Theaterbühne, diese Momente erscheinen in einer weniger harschen Form, sind aber nicht minder intensiv. Immer wieder arbeitet Regisseur Shun'ya Itô mit symbolischen Elementen. So verteilt sich das Blut der Defloration als roter Kreis auf weissem Stoff, erscheint als japanische Flagge. Es ist schon nahezu beängstigend, mit welcher Intensität Meiko Kaji die Figur Matsu auf die Leinwand bringt. Dazu bedarf es nicht vieler Worte, auch auf wüstes Entgleisen der Gesichtszüge wird verzichtet, die Präsenz dieser schönen Frau raubt dem Zuschauer den Atem. Zwar findet man hier typische "Women in Prison" Elemente in geballer Form, sadistische Wärter, ein ekelhafter Direktor, sadistische Mitinsassen, lesbischen Sex etc., jedoch wirken diese Szenen nicht wie Schauwerte die dem Selbstzweck dienen. Hier wird überzeugend ein hoher künstlerischer Anspruch vermittelt, ohne sich dabei in verquaster, pseudointellektueller Sülze und hohlen Gesten zu verlieren. Jeder Moment sitzt, packt den Betrachter eiskalt oder glutheiss im Nacken, Gnade wird nicht gewährt!

Am Auftakt der Sasori Reihe gibt es keine ernsthaften Kritikpunkte. Vielleicht hätte ich mir die Szenen ausserhalb der Gefängnismauern ein wenig ausführlicher gewünscht, besonders im Hinblick auf das Finale, doch wäre der Film dadurch eventuell seiner Atmosphäre -zumindest teilweise- beraubt worden. Zarte Gemüter sollten "Sasori" lieber meiden, wer allerdings eine wüste Orgie aus Sex und Gewalt erwartet, ist hier aber ohne Zweifel ebenfalls an der falschen Adresse (Für Freunde dieses Sports, empfehle ich ausdrücklich die "Laura" Filme von Bruno Mattei. Die ich übrigens auch sehr schätze, obwohl sie ein ganz anderes Kaliber sind). Shun'ya Itô ist eine Perle japanischer Filmkunst gelungen, ein intensives und eindrucksvolles Werk, gekrönt durch eine absolut phantastische Hauptdarstellerin! In Deutschland wurde der Film von Rapid Eye Movies veröffentlicht. Sehr zu empfehlen ist das Box-Set "Sasori Vol. 1-4". Man erhält die vier Sasori Streifen mit Meiko Kaji in ordentlicher Qualität, die Aufmachung des Sets ist ansprechend, der geforderte Preis sehr moderat.

Sehr gut und sehr beeindruckend! Dicke 8/10!

Lieblingszitat:

"Machst du wohl endlich das Maul auf!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Blap
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Beitrag von Blap »

Sundown - Rückzug der Vampire (USA 1989, Originaltitel: Sundown - The Vampire in Retreat)

Das alte Vampiroberhaupt Mardulak (David Carradine) hat sich mit seiner Gefolgschaft ins Hinterland der USA zurückgezogen. Er will endlich in Frieden mit der Menschheit leben und hofft auf Vergebung. Damit es den Blutsaugern nicht an Nahrung mangelt, wird in einer ortsansässigen Fabrik künstliches Blut hergestellt. Die Produktion gerät jedoch ins Stocken, offensichtlich hat sich ein Fehler in der Anlage eingeschlichen. Man ruft den Konstrukteur der Gerätschaften herbei, der Ingenieur David Harrison (Jim Metzler) reist umgehend mit seiner Gattin Sarah (Morgan Brittany) und den beiden Töchtern an. Die Familie gehört nicht zu den Vampiren, zu ihrem Unglück geraten die Harrisons zwischen die Fronten eines ausbrechenden Konflikts. Der alte Vampir Jefferson (John Ireland) rebelliert offen gegen Mardulak, er will sich nicht von Kunstblut ernähren, er will weiterhin Menschen angreifen und aussaugen. Dabei unterstützt ihn der fiese Jungvampir Shane (Maxwell Caulfield), der gleichzeitig grosses Interesse an Sarah zeigt. Mitten in dieses Getümmel stösst schliesslich auch der leicht verwirrte Robert Van Helsing (Bruce Campbell), ein Nachkomme des grossen Vampirjägers, der endlich das Oberhaupt der Vampire zur Strecke bringen will...

Regisseur Anthony Hickox ist seit den späten achtziger Jahren im B-Movie Sektor unterwegs. Gleich mit "Waxwork" (1988) konnte er für ein wenig Aufsehen sorgen, "Sundown" folgte ein Jahr danach. Später inszenierte Hickox den dritten Teil der "Hellraiser" Reihe, arbeitete im Actionbereich mit gestandenen Recken wie Dolph Lundgren und Steven Seagel zusammen. "Sundown" ist ein bunter Mix aus Horror, Komödie, Action und Unfug, garniert mit einem Western-Showdown. Die Besetzung lässt aufhorchen, bekommt man doch mit David Carradine und Bruce Campbell gleich zwei kultige und liebenswerte B-Movie Stars zu sehen. Die beiden Burschen sind in der Tat die Glanzlichter der Sause, die übrige Mannschaft hinterlässt zwar keinen wirklich bleibenden Eindruck, fällt aber auch nicht unangenehm auf. Fürs Chauvi-Auge wird nicht viel geboten, immerhin sind Morgan Brittany und Deborah Foreman nett anzusehen. "Sundown" mischt diverse Genres wild durcheinander. Dabei kommt zwar ein recht schmackhaftes Süppchen heraus, doch so wüst die Stile gemixt werden, so brav kommt der Film letztlich im Gegenzug daher. Es fehlt hier einfach an Gemetzel, Möpsen und frechen Dialogen. Immerhin sind die recht schlappen Special Effects ziemlich putzig geraten, schaut euch die grotesken Fledermäuse an, herrlich. Zwar weiss der Film zu unterhalten, doch die Handbremse wird leider nie richtig gelöst, die reissende Bestie bleibt im Verliess.

"Sundown" hätte ein echter Knaller werden können, der Plot ist ohne Zweifel sehr lobenswert und hat jede Menge Potential, aber der Streifen ist leider mindestens zwei Nummern zu harmlos geraten. So bleibt letztlich ein leicht unbefriedigendes Gefühl zurück, denn hier wurde die Chance vertan eine kleine Perle auf die Beine zu stellen. Schlecht ist der Film keineswegs, von daher freue ich mich über die ordentliche DVD von epiX. "Sundown" ist im Rahmen der neuen Reihe "Twilight Classics" erschienen, es ist die erste DVD Auswertung des Films für den deutschen Markt. Interessante Boni sucht man vergeblich, doch der Film liegt in schöner Qualität vor, der für die Scheibe aufgerufene Kurs bewegt sich in einem fairen Rahmen. Wer Lust auf einen bekloppten "Horror-Western-Carradine-Campbell-Streifen" hat, darf hier durchaus ein Auge riskieren, Pflichtprogramm ist das Teil aber sicher nicht!

6/10 = Obere Mittelklasse

Lieblingszitat:

"Ihr seht euch alle zu oft die verdammten Horrorfilme an!"
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Beitrag von Steppenwolf »

La Strada - Das Lied der Straße (Italien 1954)

Ein Klassiker von Federico Fellini, der mir am Anfang etwas schwergängig daher kam.
Tolle Leistung von Anthony Quinn als Zampano, dem Gaukler und Giulietta Masina als Gelsomina.
9/10
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Beitrag von Nubox481fan »

The Fountain BD

Ne alte Maya Sage kombiniert mit einer Tragödie. Leben und Tod, Auferstehung und Wiedergeburt. Hugh Jackman in seiner vielleicht besten Rolle.

Ein recht komplexes Filmerlebnis mit einem fulminanten Schluß.

Hirn aus geht hier nicht im Gegenteil hier wird man richtig gefordert um die teils surrealen Puzzelstücke zu einem Ganzen zusammen zu friemeln. Grübel ja immernoch über das eben gesehene.

8/10
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Beitrag von Blap »

Am Wochenende waren wir einen Freund besuchen, folgender "Mainstream-Mix" wurde per Glotze und Kino geschaut: (Alle Kommentare in extrem kurzer Form)


The Book of Eli

Denzel Washington stolpert durch ein Endzeitszenario, will ein Buch nicht hergeben und wird von Gary Oldman und Ray Stevenson drangsaliert. Ich liebe Endzeitfilme, aber diese Sause kann leider nicht überzeugen. Alles sehr vorhesehbar, je weiter der Film fortschreitet umso schleimiger wird er, das Finale ist unfassbar armselig. Schade um die gute Besetzung, eine vertane Chance.

Der Gesamteindruck bewegt sich am Rande zum Ärgernis, wegen einiger guter Momente grosszügige: 5/10


Die Entführung der U-Bahn Pelham 123

John Travolta hat schlechte Laune und nimmt eine U-Bahn samt Insassen in Geiselhaft. Denzel Washington darf mit dem Fiesling verhandeln. Gutes Remake eines Klassikers aus den siebziger Jahren. Zwar erreicht man nicht nicht Qualität der Vorlage, doch insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Streifen.

Gut bis sehr gut = 7,5/10


Avatar - Aufbruch nach Pandora

Böse Menschen wollen die Bodenschätze eines fernen Planeten ausbeuten. Die dort heimischen Humanoiden leben im Einklang mit der Natur und setzen sich zur Wehr. Ein Menschlein wechselt die Seiten und hilft seinen neuen Freunden. James Cameron fährt ein massives Spektakel auf, Effekte und Krawall bis zum Abwinken. Die flache Story mag ich "Avatar" nicht vorwerfen, was anderes war nicht zu erwarten, schliesslich soll der Film die Massen anlocken und unterhalten. Schade finde ich, dass gute Schauspieler wie Frau Weaver nicht im Ansatz gefordert werden. Mein Ding ist dieser "3D Terror" nicht unbedingt, für derartige Effekthascherfilme wird sich dies in Zukunft wohl nicht vermeiden lassen. Hoffentlich bleibt der Grossteil anderer Filme davon verschont. Immerhin schafft Cameron es seinem Technikoverkill fast so etwas wie Seele einzuhauchen, das stellt ihn eindeutig über Dampfhammerbügler wie Emmerich.

Man ziehe Schlümpfe in die Länge, verpasse ihnen die Optik von Indianern und lasse die Prozessoren glühen. Nicht so grauslich wie erwartet, besser als erhofft. Nettes Entertainment ohne bleibenden Nährwert. Hat mir gut gefallen = 7/10
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Beitrag von Blap »

Death walks on High Heels (Italien, Spanien 1971, Originaltitel: La morte cammina con i tacchi alti)

Nicole (Nieves Navarro) verdient ihr Geld mit freizügigen Auftritten den Nachtclubs von Paris. Sie ernährt nebenbei auch noch ihren Stecher Michel (Simón Andreu), der leider ein wenig zu oft und zu tief ins Glas schaut. Die junge Dame wird von einem seltsamen Anrufer belästigt, der von ihr genaueres über den Verbleib gestohlener Diamanten wissen will. Nicoles Vater hatte die Edelsteine bei einem Einbruch erbeutet, doch der gute Mann wurde inzwischen ermordet. Tatächlich taucht bald ein maskierter Bursche in der Wohnung der Stripperin auf und bedroht sie mit Nachdruck. Nicole findet wenig später in Michels Wohnung einen eindeutigen Hinweis darauf, dass ihr Freund der brutale Besucher ist. Da kommt der charmante Engländer Dr. Matthews (Frank Wolff) gerade recht, er ist ein Verehrer der sinnlichen Dame und nimmt sie kurzerhand mit auf die britische Insel. Weil Matthews (unglücklich) verheiratet ist, quartiert er seine Liebschaft in seinem schicken Landhaus ein, taucht ab und zwecks eindringlichen Unterhaltungen auf. Doch der Sadist aus Paris hat die Fährte der Stripperin längst wieder aufgenommen, es kommt zu schrecklichen Ereignissen...

Luciano Ercoli erfreute 1970 mit dem schönen Giallo "The forbidden Photos of a Lady above Suspicion" ( Le foto proibite di una signora per bene). Ein Jahr später legte er mit "Death walks on High Heels" (La morte cammina con i tacchi alti), einen nicht minder faszinierenden Beitrag zum Genre nach. Seine Lebensgefährtin Nieves Navarro darf nun die erste Geige innerhalb weiblichen Besetzung spielen, die aus Andalusien stammende Schönheit zieht hier nahezu alle Register ihrer Verführungskunst. Die weniger bekannte Claudie Lange ist in der Rolle der hintergangenen Ehefrau zu sehen, ihre Ähnlichkeit mit Nieves Navorro fällt erstaunlich aus. Beide Damen liefern eine gute Vorstellung ab, wobei die Rolle von Frau Navarro einiges mehr zu bieten hat. Die männlichen Kollegen waren in "Forbidden Photos" eher Eckpfeiler der Handlung, nun stehen sie weitaus stärker im Zentrum, treiben den Film voran. Der in "Forbidden Photos" ebenfalls mitwirkende Simón Andreu darf dieses Mal richtig aufdrehen, während Frank Wolff sehr überzeugend den ruhenden Gegenpol gibt. Ekelfratze Luciano Rossi kommt als erwartungsgemäß schräger Vogel daher, ihn umgibt immer eine leicht widerwärtige Aura, der Mann ist eine sichere Bank für abstossende Nebenfiguren. George Rigaud gibt als ältlicher Captain ebenfalls Rätsel auf, hinter der sauberen Fassade blüht die Verdorbenheit in aller Pracht. Carlo Gentili bringt als verschrobener Polizist ein wenig Humor ins Geschehen ein, sein Spiel nimmt die steife Art der Briten liebevoll und ansprechend aufs Korn. Bei der Besetzung ist also alles im grünen Bereich, doch auch in den anderen Disziplinen zeigt sich Ercolis Werk in bester Verfasung. Die Handlung scheint zunächst recht durchschaubar, ich war mir ziemlich früh sicher die Vorgänge entschlüsselt zu haben, doch dann kam alles ganz anders. Der Film verlangt nach einem aufmerksamen Zuschauer, der mit einer gelungenen Auflösung belohnt wird. Wie schon bei "Forbidden Photos" geht es auch in "Death walks on High Heels" recht ruhig zu, die Handlung schreitet in angenehm gemäßigtem Tempo vorwärts. Zwar verbrät der Film gleich zu Beginn einen extrem gialloesken Mord, doch man sollte nun keine wüste Orgie erwarten, den schwarzen Handschuhen und dem Messer zum Trotz. Lediglich ein weiterer Mord ist recht drastisch in Szene gesetzt, passt aber glücklicherweise trotzdem gut ins Gesamtbild. Schauwerte bietet Ercoli eher in Form von Sex an, Frau Navarro darf sich recht freizügig präsentieren. Allzu ausufernd wird es aber auch hier nicht, zumindest drängt sich erneut der Verdacht auf, dass Ercoli eine besonders Vorliebe für Füsse hegt.

Der sehr schöne Score von Stelvio Cipriani soll an dieser Stelle nicht unterschlagen werden. Damit wären wir auch bei den Anmerkungen zur DVD-Auswertung von "Death walks on High Heels" angekommen, denn das "Luciano Ercoli Death Box Set" enthält als Bonus eine CD mit Kompositionen von Cipriani. Neben dieser CD und der DVD zu "Death walks on High Heels", enthält das Set den dritten Ercoli Film "Death walks at Midnight" (La morte accarezza a mezzanotte, 1972), in dem sich erneut Nieves Navarro, Simón Andreu und Claudie Lange die Ehre geben, selbst Luciano Rossi fehlt nicht. Auf den zweiten Film des Sets werde ich zu gegebener Zeit eingehen, ich freue mich bereits auf die Sichtung. "Death walks on High Heels" liegt in sehr schöner Qualität vor, hier wurde wirklich sehr gute Arbeit geleistet. Ferner enthält das Box-Set ein Booklet, sowie zwei Postkarten mit Motiven italienischer Lobbycards. Leider ist diese tolle Veröffentlichung seit einiger Zeit OOP, glücklicherweise aber noch zu zivilen Preisen (um 40$) zu bekommen! In Deutschland wurde der Film bisher noch nicht veröffentlicht, es deutet sich auch keinerlei Verbesserung dieser Situation an. Daher rate ich zum baldigen Kauf der Box, es lohnt sich! Der englischen Tonspur kann man gut folgen, also nur Mut!

Mir hat der erste "Death walks..." Film sehr gut gefallen. Oft wird er höher als "Forbidden Photos..." bewertet, doch für mich befinden sich die Werke auf Augenhöhe. "Death walks on High Heels" mag den ausgeklügelteren Plot bieten, ohne Zweifel sind die Kulissen prachtvoller, doch mich spricht auch die fast kammerspielartige Atmosphäre von "Forbidden Photos..." sehr an. Für den zweiten Ercoli Giallo setzt es daher ebenfalls dicke 8/10, allerdings mit steigender Tendenz. Für jeden Giallo Freund eine klare Pflichtveranstaltung!

Lieblingszitat:

"If you don't talk, i'll kill you!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
Argaween

Beitrag von Argaween »

Ich weiß noch immer, was du letzten Sommer getan hast


Unterhaltend, spannend, genügend Schockmomente und für FSK 16 erstaunlich heftig. Hat mir super gefallen. Auch wenn das mit der Gewinnspielfrage echt ein bisschen dämlich ist.
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Blap
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Beitrag von Blap »

Zimmer 13 (Deutschland 1964, Originaltitel: Zimmer 13)

Der Unterhausabgeordnete Sir Marney (Walter Rilla) erhält wenig erfreulichen Besuch. Der Gauner Joe Legge (Richard Häussler) kennt den Abgeordneten aus früheren Zeiten, nun setzt er Wissen über Marney zum Zweck einer fiesen Erpressung ein. Legge plant einen einträglichen Raubzug, für den er unter anderem das Anwesen von Marney benötigt. Der Verbrecher schreckt nicht davor zurück, sogar das Leben der Tochter des Erpressten zu bedrohen. Daher beauftragt der verzweifelte Mann den Privatschnüffler Johnny Gray (Joachim Fuchsberger), mit dem Schutz der jungen Dame. Denise (Karin Dor) und der Detektiv kommen nach kurzen Anlaufschwierigkeiten gut miteinander aus, doch plötzlich entbindet ihr Marney den Beschützer von seinen Pflichten. Nun stellt Gray auf eigene Faust Ermittlungen an, die Fäden laufen in einer dubiosen Bar zusammen, in der sich Ekelpaket Legge ständig herumtreibt. Doch nicht nur die Umtriebe des unverbesserlichen Schurken sorgen für Unruhe, ein offensichtlich irrer Mörder treibt sein Unwesen, ermordet Frauen brutal mit einem Rasiermesser. Steckt vielleicht der widerliche Schleimling Igle (Hans Clarin) hinter den Morden? Johnny Gray hat alle Hände voll zu tun, glücklichweise kann der den quirligen Dr. Higgins (Eddi Arent) zur Mithilfe bewegen. Wird Legge der grosse Coup gelingen? ...und wer steckt hinter den fürchterlichen Morden, sind diese gar nur ein grausiges Ablenkungsmanöver...???

"Zimmer 13" ist die fünfzehnte Edgar Wallace Verfilmung von Rialto Film, Harald Reinl lieferte mit diesem Werk seinen vierten "Rialto Wallace" ab. Joachim Fuchsberger ist in seinem Element, hier zwar nicht als Kriminalbeamter, aber selbstverständlich als Macho mit dem Herz am rechten Fleck. Seine Gattin Karin Dor hat der gute Herr Reinl auch wieder im Gepäck, wie immer erfeut sie das Auge des Betrachters. Siegfried Schürenberg kommt in seiner üblichen Rolle als Sir John daher. Knurrig und liebenswert, immer einen Schritt hinter den Ereignissen zurückbleibend. Chefs lassen eben andere Menschen für sich denken, zur Not auch Schnüffler die nicht hauptberuflich für Scotland Yard tätig sind. Walter Rilla und Richard Häussler spielen solide auf, Häussler nimmt man den Fiesling wirklich zu jeder Sekunde ab, während Rilla im Laufe des Films überzeugend zum Nervenbündel schrumpft. Eddi Arent trottelt nicht nur vor sich hin, diesmal leistet er tatsächlich hilfreiche Arbeit. Man hätte seine komödiantische Schlagseite streichen sollen, die -gerade gegen Ende des Films- einfach unpassend wirkt. Gesichtsruine Hans Clarin füllt seine Rolle treffsicher aus, man bekommt fast eine Gänsehaut vor Ekel und Abscheu. Der Film weist eine Besonderheit im Rahmen der Reihe auf. Der Plan des Gauners Legge steht zwar im Mittelpunkt, doch der zweite Handlungsstrang um die Rasiermessermorde wurde sehr gut in das Gesamtbild eingefügt. Besonders die tragsiche Auflösung sorgt für eine fiese und gelungene Überraschung. Hut ab, hier wurde wirklich Mut bewiesen! Offensichtlich war man sich dessen bewusst, denn Eddi Arent knallschotet danach völlig deplaziert vor sich hin, schade.

Man merkt dem Film durchaus an, dass man sich langsam auf die wilde Phase der sechziger Jahre zubewegte. In einer Einstellung sind gar für den Bruchteil einer Sekunde blanke Möpse zu sehen, anschliessend spritzt zu allem Überfluss auch noch Blut umher. Schon der sehr schön gestaltete Vorspann kündigt den Fortgang der Zeit an, nicht nur die optische Gestaltung wirkt modern und frisch, auch die Musik geht ab wie die wilde Wutz. Zwar zähle ich "Zimmer 13" nicht zu meinen liebsten Wallace Titeln, doch gute Unterhaltung wird geboten, der Film macht schlicht und ergreifend Freude. Die DVD bietet gewohnt schöne Qualität, wie üblich ist das entsprechende Box-Set der Einzelscheibe klar vorzuziehen. Die "Edgar Wallace Edition 4" enthält neben "Zimmer 13" folgende Filme:

- Der schwarze Abt
- Das indische Tuch
- Der Hexer

Guter Stoff = 7/10... ...für die sehr gute Auflösung der Rasiermessermorde lege ich ein halbes Pünktchen drauf, der Film wird durch diesen Nebenplot eindeutig aufgewertet! 7,5/10 (gut bis sehr gut)

Lieblingszitat:

"Falls ein Bulle vom Yard hinterherkommt, lass ihn gegen die Wand rennen!"
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Beitrag von Blap »

Luzifer (USA 1981, Originaltitel: Fear no Evil)

Andrew Williams (Stefan Arngrim) ist der beste Schüler seines Jahrgangs, hat jedoch kaum Kontakt zu seinen Mitschülern. Seit seiner Geburt ist die Ehe von Andrews Eltern zutiefst unglücklich, sein Vater beginnt zu ahnen, wer tatsächlich hinter der Maske seines vermeintlichen Sohns steckt. Der junge Mann ist der Deibel, der Leibhaftige! Nur drei Erzengel können das Unheil aufhalten, doch einer ist bereits seine menschliche Hülle losgeworden, der zweite eine alte Frau, der dritte im Bunde weiss noch nicht von seinem "Glück". Der Tag von Andrews Transformation naht, wer kann Satan Einhalt gebieten...???

Frank LaLoggia lieferte mit "Fear no Evil" seine erste Regiearbeit ab. Er trat danach nicht mehr häufig in Erscheinung, vermutlich kein grosser Verlust. Der Streifen beginnt vielversprechend, ein Pfaffe jagt einen Unhold und erlegt das Böse. Doch dann schleppt sich der Film wie eine angeschossene Schindmähre voran, zäh und zunehmend langweilig. Hier ein böser Blick, da ein bizarrer Kuss, ab und an dämliche Dialoge. Schlechtes Schauspiel, leider aber ohne nennenswerten Spassfaktor. "Luzifer" funktioniert weder als wüster Reisser, noch als Trashbombe, als subtiler Horrorbeitrag sowieso nicht. Aber! Die letzten ca. 20 Minuten haben es wirklich in sich! Plötzlich dreht LaLoggia auf, und dies zu einem Zeitpunkt, als man den Film gedanklich schon in die Abteilung "Gurke" einsortiert hat. Der Hauptdarsteller geifert wie eine schwule Fledermaus auf Crack durchs Szenario, zieht irre Grimassen und sondert diversen Schwachfug ab. Teenies geraten in Panik, eine religiöse Aufführung an Andrews Schule wird zum Desaster. Immerhin rappelt nun endlich im Karton, für einige Lacher ist gesorgt!

Hätte man den Mittelteil der Sause ein wenig straffer inszeniert, vielleicht mit ein paar sinnlichen Höhepunkten und Mettgut ausgestattet, dann... ...dann hätte "Fear no Evil" wirklich ein liebenswerter, kleiner, knuffiger Trashhorrorflick werden können. Immerhin rettet das hirntote Finale den Film vor dem Absturz in die Tonne, insgesamt möchte ich das Machwerk als zähflüssige Mittelklasse einstufen. Bei der nächsten Sichtung beschränke ich mich auch die ersten zehn und die letzen zwanzig Minuten, dann stimmt der Spassfaktor! Die DVD von Eyecatcher kommt wie gewohnt in einer kleiner Hartbox, es stehen zwei unterschiedliche Covermotive zur Auswahl. Die Bildqualität geht soweit in Ordnung, als Bonus gibt es nur einen kurzen Trailer zu sehen.

5/10

Lieblingszitat:

"Schnell und gemein. Das ist die Art, wie ich es mag."
"Scheisse, du magst es auf jede Art, wie du es kriegen kannst!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
Nubox481fan
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Beitrag von Nubox481fan »

Push (BD)

Menschen mit aussergwöhnlichen Fähigkeiten. Die Regierung mit ihren Beamten welche natürlich auch aussergewöhnliche Fähigkeiten besitzen. Auch wenn einem der Regisseur all das als neue Idee verkaufen will kommt es einem doch aus Heroes bekannt vor.

Was man dem Film zu gute halten kann ist dass er wesentlich mehr Action bietet als die Serie und nicht ganz so vorhersehbar ist. Zwischendrin kommt richtig Freude auf, allerdings wird die gute Stimmung durch einen armseligen Schluß wieder zerstört.

Da ich mich großteils doch gut unterhalten gefühlt hab gibts hier ne...

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