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Diskussionen zum Thema Filme
Nubox481fan
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Beitrag von Nubox481fan »

Taxi 3(BD)

Wer liebt ihn nicht den bekloppten Franzosen mit seinem Zidane Shirt und seinem abgefahrenen Taxi. Wie immer die herrlich bekloppte Polizeitruppe im Schlepptau. Sogar Sly erweist durch ein kurzes Gastspiel die Ehre.

Leider ist kaum Autoaction zu sehen und die Story verdient nichtmal den Namen No-Brainer. Dafür wird der Fan durch phenomenales "Fratzengeballer" entschädigt. Allen anderen rate ich dringend von dem Film ab.

Aso die achso seltene Deutsche HD Tonspur ist hier zu finden. :roll: :roll: Los angucken gibt sonst kaum Filme mit deutscher HD Spur. :lol: :lol: :lol:

6.0
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Blap
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Beitrag von Blap »

Cruising (USA 1980, Originaltitel: Cruising)

In New York geht ein sadistischer Serienkiller um, der sich seine Opfer in der schwulen SM-Szene sucht. Captain Edelson (Paul Sorvino) will per Undercovereinsatz zu einem Ermittlungserfolg gelangen, er bietet dem aufstrebenden Polizisten Steve Burns (Al Pacino) den Job an. Nach und nach taucht Burns immer tiefer in die bizarre Welt der homosexuellen Lederbars ein. Dies belastet seine Beziehung zu seiner Freundin Nancy (Karen Allen), die er nicht über seinen Auftrag in Kenntnis setzen darf. Weitere Morde geschehen, eine vermeintlich heisse Spur erweist sich als Fehlgriff. Als Burns jedoch glaubt den wahren Täter endlich ausgemacht zu haben, geht er zwecks Lösung des Falls auf Ganze...

Regisseur William Friedkin sorgte 1973 mit "The Exorcist" für jede Menge Aufsehen, der Film gilt längst als einer der grossen Klassiker aus den siebziger Jahren. 1980 schlug "Cruising" hohe Wellen, noch heute unterstellt man dem Werk hin und wieder eine feindselige Einstellung gegenüber Schwulen. Ich teile diese Ansicht nicht, mir ist eine solche Auslegung des Stoffes gar rätselhaft. Die Hauptfigur gerät in einen Sog, ausgeübt durch das reichlich abgedrehte Umfeld der Lederbars. Pacino trägt aber zu keiner Zeit so etwas wie Ekel oder gar Hass zur Schau, er wirkt eher wie eine Person die mit grossen Augen eine völlig neue, bisher unbekannte, vielleicht unvorstellbare Welt entdeckt. Dann sollte man nicht vergessen, dass der Film sich überwiegend nur auf einen Teil der Schwulenszene bezieht, eben auf die Freunde von Leder und SM. Das Werk nutzt dieses vermeintlich provokante Umfeld für seine Zwecke, prangert das Treiben aber nicht an. Genauso hätte man die Handlung in die Hetero-SM Szene verlagern können. Zusätzlich installierte Friedkin auch noch die Figur Ted Bailey (Don Scardino). Dieser Ted Bailey ist der Nachbar von Pacinos Figur, ein junger Homosexueller, der sehr freundlich und sympathisch gezeichnet ist, fernab von den harten Jungs in den Bars. Al Pacino legt einen gewohnt guten Auftritt hin. Auf den ersten Blick wirkt seine Darbietung fast ein wenig unscheinbar, doch das stellt sich beim zweiten Blick als Glücksgriff heraus. Pacino spielt mit viel Sensibilität, nimmt sich -für seine Verhältnisse- zurück, explodiert bei Bedarf genau auf den Punkt. Die übrigen Mitwirkenden gehen fast ein wenig unter, obwohl sie durch die Bank sehr überzeugend auftreten. Hier dominieren allerdings die Atmosphäre und die von Pacino verkörperte Figur. Ein paar Worte seinen den Nebendarstellern verdientermaßen gegönnt. Paul Sorvino kennt man auch zahlreichen Produktionen, meist wird er für Nebenrollen angeheuert. Sein Captain Edelson verbreitet stets einen Anflug von Schwermut, den er mit traurigen Augen zum Ausdruck bringt. Don Scardino gibt als Gegenpart zu den Lederburschen eine freundliche Vorstellung ab, Karen Allens Spiel bleibt ebenfalls ohne Fehl und Tadel. Nicht zu vergessen Joe "Maniac" Spinell, der einmal mehr eine perfekte Leistung als Widerling abliefert.

"Cruising" mag für einen Thriller nicht unbedingt den cleversten Plot bieten, grosse und packende Überraschungen sucht man eher vergeblich. Die grosse Stärke des Films sind sein erstklassiger Hauptdarsteller -der von den übrigen Mitwirkenden solide unterstützt wird- sowie die intensive, düstere Atmosphäre. Friedkin versteht es diese Atmosphäre atmen zu lassen, so sind dann auch die Morde nicht besonders ausufernd brutal inszeniert, kommen aber bedrohlich und fast verstörend daher. Obwohl es wie erwähnt an Wendungen mangelt, lässt "Cruising" durch sein gelungenes Ende der Phantasie des Zuschauer Raum, was ich sehr begrüsse! Wer sich gern einen guten Thriller zu Gemüte führt, macht mit diesem Film ohne Zweifel einen guten Griff. Die hier als "Atmosphärenverdichter" genutzte Halbwelt erweist sich als Glücksgriff, dem Film deswegen Feindlichkeit gegen Schwule zu unterstellen, halte ich für eine kurzsichtige Absurdität.

Die DVD aus dem Hause Warner präsentiert den Streifen in guter Qualität. Im Bonusmaterial kommen Friedkin und andere Mitwirkende zu Wort, leider ist Al Pacino nicht mit dabei, schade. Insgesamt kann man mit der Veröffentlichung zufrieden sein, auch wenn die Nachbearbeitung des Materials teils zu einer leichten Verfälschung einiger Szenen führte. Hier müsste man zum direkten Vergleich die ursprüngliche Version heranziehen, um wirklich beurteilen zu können, ob das Werk dadurch beschädigt wurde.

Guter Stoff, schlanke Story, dichte Atmosphäre = 7/10

Lieblingszitat:

"Was sich da in deiner Hose abzeichnet ist sicher kein Messer."
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Beitrag von DaveT »

Control (BD)

Ein Film über Ian Curtis dem Sänger von Joy Division.
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Beitrag von Stellvertreter »

Blap hat geschrieben:Cruising (USA 1980, Originaltitel: Cruising)
...[/i]

der Film ist mir letztens wieder eingefallen. Hatte ich zuletzt vor 15 Jahren ca. gesehen. Muss ich mir unbedingt mal wieder auf DVD anschauen.
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Beitrag von Blap »

H.P.Lovecraft's Necronomicon (USA 1993, Originaltitel: Necronomicon)

H.P. Lovecraft befreit neugierig das Necronomicon aus seinem Schrein. Er liest darin und beschwört damit das Grauen herauf...

Ich bin gerade zu faul, um näher auf den Inhalt des Films einzugehen. "Necronimicon" besteht aus einer netten Rahmenhandlung, die insgesamt drei Kurzgeschichten zusammenhält. Jeffrey "Re-Animator" Combs ist in der Titelrolle zu sehen, in den drei Filmchen begegnen wir allerlei illustren Gestalten aus der zweiten Reihe (Bruce Payne und Gesichtsruine seien als Beispiele Richard Lynch genannt). Die Kurzgeschichten machen allesamt Laune, keine ragt besonders positiv oder negativ hervor. Sieht man von wenigen Ausfällen ab -schlechter CG-Kram, was für einen kleinen Film von 1993 nicht wundert- verdienen besonders die prächtigen FX Aufmerksamkeit. Anerkannte Panscher und Könner waren am Werk, im Abspann ist mir sofort der Name Tom Savini ins Auge gesprungen. Überhaupt wirkt der Film auf angenehme Art und Weise herrlich altmodisch, was durch die stimmige Optik und die soliden Geschichten untermauert wird. Der Vergleich mit den knuffigen Perlen von Amicus ist gar nicht so abwegig, obwohl "Necronomicon" trotz seiner intensiven Charmeoffensive ein wenig dahinter zurückbleibt.

Wer Lust auf einen kurzweiligen, altmodischen Horrorstreifen hat, dürfte mit diesem Werk von Brian Yuzna (Bride of Re-Animator, Return of the Living Dead 3) sicher seine Freude haben. Yuzna inszenierte die Rahmenhandlung und die dritte Episode, Christophe Gans (Crying Freeman, Pakt der Wölfe) übernahm die Regie der ersten Episode. Der Japaner Shûsuke Kaneko (Godzilla, Mothra and King Ghidorah: Giant Monsters All-Out Attack) zeichnet für die zweite Episode verantwortlich.

Die DVD von Kinowelt zeigt den Film ungekürzt, die Bildqualität möchte ich als mittelprächtig bezeichnen. Obwohl die Scheibe sicher nicht perfekt geraten ist, kann man IMHO gut damit leben. Ein ganz besonderes Highlight rundet die DVD ab, rund 87 Minuten liest Joachim Kerzel (Erzählerstimme der John Sinclair Hörspiele, Synchronstimme von Jack Nicholson, Dennis Hopper, Jean Reno etc.) Lovecraft!

Gute Unterhaltung = 7/10

Lieblingszitat:

"Wäre er wirklich dumm genug es zu versuchen?"
"Selbstverständlich. Er ist ein Mensch!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Beitrag von Blap »

Das Rätsel des silbernen Dreieck (Deutschland, Großbritanninen 1966, britischer Titel: Circus of Fear)

In London wird ein Geldtransport überfallen. Zunächst läuft der gut durchdachte Plan wie geschmiert, doch Gauner Mason (Victor Maddern) verliert die Nerven, ein tödlicher Schuss fällt. Der Drahtzieher der Aktion ist den Verbrechern nicht persönlich bekannt, per Telefon bestellt er Mason und einen Teil der Beute zu sich. Als er sein Ziel erreicht hat, erwartet den gestressten Mason eine böse Überraschung. Derweil hat Scotland Yard unter der Leitung von Inspektor Elliott (Leo Genn) die Ermittlungen aufgenommen. Ein Hinweis führt die Polizei schnell auf die richtige Spur, die Bande kann nach einer kurzen Verfolgungsjagd dingfest gemacht werden. Damit ist der Fall aber noch nicht abschliessend geklärt, denn der Mörder ist noch immer auf der Flucht, ein Teil des Geld fehlt. Elliott stösst bei seinen Nachforschungen auf das Winterquartier des Zirkus Barberini. Chef Barberini (Anthony Newlands) zeigt sich kooperativ, doch hinter den Kulissen brodelt es gewaltig. Löwenbändiger Gregor (Christopher Lee) trägt seit einem grausigen Unfall eine Maske, er wird von dem kleinwüchsigen Mr. Big (Skip Martin) erpresst. Carl (Heinz Drache), die rechte Hand Barberinis, scheint auf der Suche nach einer bestimmten Person zu sein, treibt ihn der Wunsch nach Rache an? Auch der Ganove Manfred (Klaus Kinski) streunt auf dem Gelände herum, angeblich auf der Suche nach einem Job. Dann wäre da noch Gina (Margaret Lee), die ihrem Freund, einem Messerwerfer, ständig Hörner aufsetzt. Kann Elliott in diesem Gewusel den Überblick behalten? Handelt es sich bei dem grausigen Leichenfund tatsächlich um den gesuchten Mason? Wer wird das nächste Opfer des rätselhaften Killers...???

"Das Rätsel des silbernen Dreieck" kam 1966 in die Kinos, es handelt sich um eine Edgar Wallace Verfilmung, die zu den wenigen nicht von Rialto Film produzierten Werken zählt. Interessanterweise wurde der Film in Farbe gedreht, kam aber in Deutschland in Schwarzweiß zur Aufführung. Zusätzlich unterscheidet sich der Schnitt der britischen und der deutschen Fassung. Ich schätze die Schwarzweiß-Beiträge ebenso wie die Farbfilme, die bei Rialto ab 1966 (Der Bucklige von Soho) zum Zuge kamen. "Das Rätsel des silbernen Dreieck" wirft naturgemäß die Frage auf, welche Version besser geraten ist. Ich gebe der farbigen Fassung den Vorzug, denn in dieser Form wirkt der Film auf mich stimmiger. Kein Wunder, er wurde schliesslich in Farbe gedreht. Die britische Fassung gefällt mir allerdings auch vom Schnitt her besser. Der Schnitt für den deutschen Markt versucht sich den Rialto Filmen zu anzupassen. Dies gelingt meiner Meinung nach nicht ganz überzeugend, denn "Das Rätsel des silbernen Dreieck" kommt durch und durch wie ein britscher Streifen daher. So ist der Film folgerichtig immer dann am stärksten, wenn er sich auf seine britischen Tugenden besinnt. Der Überfall zu Beginn ist spannend und ansprechend inszeniert, hat aber kaum etwas mit der typischen "Wallace Atmosphäre" gemeinsam. Man sollte dem Streifen seine Eigenständigkeit zugestehen, dann steht einem schönen Filmabend eigentlich nichts im Wege. Werfen wir einen Blick auf die Besetzung. In der Rolle des Ermittlers sehen wir Leo Genn, dessen typisch englisches Auftreten kaum Gemeinsamkeiten mit "unserem" Inspektor Blacky Fuchsberger aufweist. Seine Art erinnert da schon eher an den stets ein wenig hüftsteif wirkenden Heinz Drache, zusätzlich durch britischen Humor und eine liebenswerte Schrulligkeit ergänzt. Jener Heinz Drache ist hier zwar nicht in der Rolle des Kriminalisten zu sehen, ermittelt aber in eigener Sache und mit der üblichen Beharrlichkeit. Dass Christopher Lee meist einen Sack über dem Kopf trägt, ist zwar ein wenig schade, doch er punktet mit seiner stattlichen Erscheinung und markanten Stimme, die man in der englischen Fassnung geniessen darf. Mit Blick auf das deutsche Publikum hat man (neben Heinz Drache) Klaus Kinski und Eddi Arent ins Boot geholt. Während Kinski sich verschlagen und (für seine Verhältnisse) zurückhaltend gibt, spielt Arent seinen üblichen Stiefel runter, Albernheiten dominieren. Anthony Newlands passt vortrefflich in die Rolle des Zirkusdirektors, Cecil Parker stellt einen äusserst britischen Sir John zu Schau, ein Kauz wie aus dem Bilderbuch der gesammelten Klischees. Nicht unerwähnt bleiben soll Skip Martin, der mit markanter Mine den genervten Christopher Lee drangsaliert. Die Damen erfreuen das Auge, Suzy Kendall als anständiges Mädchen, Margaret Lee als das verdorbene Gegenstück. Die gute Margaret glotzt ab und an ein wenig derangiert aus der Wäsche. Kein Vergleich zu ihrer atemraubenden Darbietung in "La bestia uccide a sangue freddo" (Das Schloss der blauen Vögel, 1971), doch die hier zur Schau gestellte Optik, passt zweifellos sehr gut zur Rolle der Lotterbraut.

Die Riege der Darsteller setzt auf einen gelungenen Mix aus bekannten "Wallace Gesichtern" und britischen Schauspielern. An der eindeutig englischen Ausrichtung des Films ändert sich dadurch kaum etwas. Darauf sollte man sich als Zuschauer einlassen können, wie ich bereits weiter oben andeutete. "Das Rätsel des silbernen Dreieck" bleibt durchweg spannend und unterhaltsam. Die Auflösung wird sicher nur Wallace Neulinge überraschen können, trotzdem möchte ich sie als gelungen bezeichnen. Mir gefallen die "britischen" Rialto Filme "Das Geheimnis der gelben Narzissen", "Das Verrätertor" und besonders "Das Geheimnis der weißen Nonne" durch die Bank gut, auch dieser "Exot" aus fremder Produktion findet meine Zustimmung.

Erneut sei mir der Hinweis auf die britische Farbversion gestattet, die eindeutig die bessere Wahl darstellt! Neben der stimmungsvolleren Optik und des besser gelungenen Schnitts, gefällt hier auch die Musik besser. Die DVD von Kinowelt bietet
beide Fassungen an, wobei die deutsche Version leider nicht im richtigen Format vorliegt. Mit diesem Makel kann man gut leben, denn bei der englischen Variante stimmt nicht nur das Format, zusätzlich ist die Bildqualität sehr ansprechend geraten. Eine interessante Ergänzung scheint mir die amerikanische DVD von Blue Underground zu sein, die eine weitere, etwas längere Version des Films enthält (der Laufzeitunterschied ist nicht ausschliesslich auf den Unterschied PAL/NTSC zurückzuführen). Diese Scheibe trägt den Titel "Circus of Fear", sie fehlt mir leider noch in der Sammlung, aber dieser Zustand wird sich mit Sicherheit ändern.

Ein guter und unterhaltsamer Film. Tolerante Wallace-Fans werden ihre Freude haben, ebenso sollten Wallace-Skeptiker einen Blick riskieren! 7/10 (gut)

Lieblingszitat:

"Ich hätte dich in die Themse schmeissen sollen!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Beitrag von Blap »

Das Concorde Inferno (Italien 1979, Originaltitel: Concorde Affaire '79)

Die Concorde steht kurz vor der endgültigen Serienreife. Ein Testflug nach Caracas endet jedoch mit dem Absturz ins Meer, ein Akt der Sabotage, den lediglich die Stewardess Jean Beneyton (Mimsy "Broomstick" Farmer) überlebt. Zwei Fischer retten die "Frau" aus ihrer Not, kurze Zeit später werden die beiden Männer ermordet, die Flugbegleiterin wird auf einem Boot als Geisel gehalten. Der eher glücklose Journalist Moses Brody (James Franciscus) erhält einen Anruf von seiner Ex, die in der Nähe der Vorfälle ein kleines Restaurant führt. Am Telefon reicht es nur zu nebulösen Andeutungen, als Brody jedoch am nächsten Tag aus den USA eintrifft, hat man seine Verflossene bereits getötet, offiziell starb sie eines natürlichen Todes. Der Schreiberling gerät selbst in Lebensgefahr, doch ein Einheimischer namens George (Francisco Charles) rettet ihn aus einer brenzligen Situation. Das Duo beginnt mit Nachforschungen, bei denen sie auf auf den eiskalten Gauner Forsythe (Venantino Venantini) stossen, der im Auftrag des skrupellosen Bonzen Milland (Joseph Cotten) handelt. Besagter Milland will mit allen Mitteln die Markteinführung der Concorde unterbinden, Menschenleben spielen für ihn keine Rolle. Nach und nach werden Brody die Zusammenhänge klar, doch der Gegner ist mächtig und die Behörden zweifeln an den Aussagen des Journalisten. Brody setzt alles auf eine Karte und befreit die verschleppte Stewardess. Doch damit ist der ungleiche Kampf noch längst nicht gewonnen. Zu allem Überfluss befindet sich erneut eine Concorde in der Luft, dieses Mal aber vollbesetzt mit Passagieren, erneut wird das Flugzeug zum Ziel rücksichtsloser, kaltblütiger Sabotage...

"Concorde Affaire '79" ist so etwas wie die italienische Antwort, auf die vier Filme umfassende "Airport" Reihe der Amerikaner. Auf dem Regiestuhl nahm Ruggero Deodato Platz, der wenig später (1980) mit "Cannibal Holocaust" (Nackt und zerfleischt) für jede Menge Aufregung sorgte. Mit diesem Kannibalen-Schocker einen bis in die heutige Zeit sehr kontrovers diskutierten Film erschuf. Das Drama um die Concorde hat damit nichts gemein, der Streifen ist ein recht konventioneller, braver Thriller, der offensichtlich mit einem überschaubaren Budget realisiert wurde. Werfen wir einen Blick auf die Besetzung, die mit etlichen bekannten Gesichtern wuchern kann. Gesichter, die jedem Filmfreund irgendwann schon vor die Glupschkugeln gekommen sind. James Franciscus übernahm im zweiten Teil der legendären "Planet der Affen" Serie die Hauptrolle (Rückkehr zum Planet der Affen), war in Dario Argentos Giallo "Die neunschwänzige Katze" zu sehen. Er mag nicht unbedingt der beste Schauspieler seiner Generation gewesen sein, doch die Rolle des "Einzelkämpfers" steht im ohne Frage gut. Joseph Cotten verschlug es in den späten Jahren seiner Karriere immer wieder nach Italien, auch er kann hier überzeugen, ohne dabei wirklich gefordert zu werden. Gleiches gilt für Venantino Venantini, dessen Name vielleicht nicht besonders bekannt sein mag, dessen Gesicht aber jeder Freund europäischer Filme kennen wird. Ottaviano Dell'Acqua darf die rechte Hand von Venantini geben, quasi der junge Krawallbruder und Mordbube von nebenan. Dell'Acqua ist noch heute sehr aktiv, als Schauspieler und Stuntman/Stunt Coordinator. Generell lässt sich über die Besetzung sagen, dass alle Beteiligten ihren Job mit angemessener Routine erledigen, mehr wird zu keiner Zeit verlangt. Das Mitwirken von Mimsy "Gesichtsruine" Farmer hat meine Vorfreude auf den Film getrübt. Glücklicherweise taucht sie aber zunächst nur sporadisch auf, erst in den letzten knapp vierzig Minuten rückt sie mehr in den Mittelpunkt. Erwartungsmäß versprüht "Es" die Erotik einer mit Bauschutt gefüllten Schubkarre, ebenso erwartungsgemäß nervt "Es" mit hysterischen, unsympathischen Anfällen und Ausbrüchen. Dieses Ersatzteil ist eine klare Fehlbesetzung, keine Fluggesellschaft würde eine solch unattraktive Saftschubserin einstellen. Immerhin schafft es Mimsy F. nicht, mir die Freude an Deodatos Concorde Spektakel zu verderben.

Wie man es von italienischen Werken kennt, verwöhnt uns auch "Concorde Affaire '79" mit schicken Locations, guter Kameraarbeit und einem gelungenen Score. Stelvio Cipriani mag schon packendere Kompositionen abgeliefert haben, doch auch diese "Standardware" schmeichelt den Ohren. Drittklassig wird der Film immer dann, wenn es um die Special Effects bezüglich der Concorde geht. Hier kommen Modelle zum Einsatz, die in der Tat nach Billigware aus dem Wühltisch aussehen. Ergänzt durch ein paar Matchbox Autos, die es während der Entstehungszeit des Films für ein paar Lire am Kiosk um die Ecke gab. Ich liebe ich es sehr, wenn man Modelle in Filmen verwendet, doch das hier eingestreute Material entbehrt jeglicher Qualität. Dadurch verpasst man dem Streifen eine leicht trashige Schlagseite, was mir dann letztlich doch wieder sympathisch ist. An Stock Footage fehlt es ebenfalls nicht, dieses Material hat man aber durchaus gekonnt in den Film eingefügt.

Deodatos "Concorde Affaire '79" ist Exploitation in Reinkultur. Hier jedoch nicht in Form einer wüsten Orgie, sonders als braves Thrillerchen, welches in der heutigen Zeit sicher nur noch beinharte Italo-Fans ansprechen dürfte. Wer sich für diesen harmlosen -aber liebenswerten- Film interessiert, kann die DVD von Ascot Elite für kleines Geld erwerben (bei Amazon momentan für 2.97€). Das Bildformat scheint nicht korrekt zu sein (?), insgesamt macht die Bildqualität keinen überragenden Eindruck. Die Zielgruppe dürfte mit diesen Schwächen sicher keine Probleme haben, von daher kann ich die Scheibe mit gutem Gewissen empfehlen. Die Menügestaltung wird für einige Schmunzler sorgen, also immer ran an den Speck!

Würde ich Vernunft walten lassen -was wie üblich nicht der Fall ist- sollte vermutlich eine Bewertung im Bereich 5/10 angemessen und großzügig sein. Da ich aber ansprechend unterhalten wurde, möchte ich 6,5/10 ziehen. Hätte man auf Mimsy Farmer verzichtet, wäre mir das Treiben sogar 7/10 wert. Ganz ignorieren kann ich den Mimsy Malus nicht, ein halbes Pünktchen Abzug stellt das Mindeststrafmaß dar. Übrigens sollte man die lehrreichen Inhalte des Films nicht unterschlagen! Wir wissen nun endlich, warum unsere schöne Hindenburg damals in einem Meer von Flammen verging!

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"Es besteht keine Aussicht, dass die Leiche ihres Freundes jemals gefunden wird."
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Beitrag von hank_chinaski »

Blap hat geschrieben:Cruising (USA 1980, Originaltitel: Cruising)
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Mir gefiel das Bildnis mit den faulen Eiern besser: ungefähr so: "wir halten seine Eier ins Wasser und wenn sie schwimmen haben wir den richtigen"
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Beitrag von Blap »

hank_chinaski hat geschrieben:
Blap hat geschrieben:Cruising (USA 1980, Originaltitel: Cruising)
Lieblingszitat:
"Was sich da in deiner Hose abzeichnet ist sicher kein Messer."
Mir gefiel das Bildnis mit den faulen Eiern besser: ungefähr so: "wir halten seine Eier ins Wasser und wenn sie schwimmen haben wir den richtigen"
Grins. Das hat in der Tat Stil, war mir aber zu "böse" für einige Foren. ;)

***

Icarus (Kanada, USA 2010, Originaltitel: Icarus)

Edward Genn (Dolph Lundgren) ist unter dem Decknamen "Icarus" als Auftragskiller unterwegs, führt ein gut getarntes Doppelleben. Genn war einst für den KGB tätig, nach dem Zerfall der UdSSR fing er in den USA ein neues Leben an, was ihm aber nicht nachhaltig gelang, da unangenehme Zeitgenossen -denen man keinen Gefallen ausschlagen kann- Kontakt zu ihm aufnahmen. Nachdem er einen Job in Hongkong erledigt hat, wartet er nach seiner Rückkehr länger als gewöhnlich auf die Bezahlung. Dem Killer kommen erste Zweifel, doch wenig später erhält er sein Geld, zusätzlich einen neuen, besonders eiligen Auftrag. Icarus lag mit seinen Vermutungen richtig, man will ihn tatsächlich liquidieren. Ein KillerKommando lauert ihm auf, doch so leicht lässt sich der abgebrühte Profi nicht um die Ecke bringen. Stärker als die Sorge um das eigene Leben, wiegt jedoch die Angst um seine kleine Tochter Taylor. Diese lebt normalerweise bei ihrer Mutter Joey (Stefanie von Pfetten), doch verbringt dieses Wochenende wie abgesprochen bei ihrem Vater. Erneut bestätigt sich Edwards düstere Vorahnung, denn seine aktuelle Freundin April wird Opfer eines Anschlages. Glücklicherweise hatte die Dame, die zuvor bei ihr in Obhut gegebene Tochter an die Nanny übergeben, was dem kleinen Mädchen zunächst das Leben rettet. Für Genn beginnt ein erbarmungsloser Kampf gegen einen übermächtigen Gegner, kann er zumindest auf die Unterstützung seiner Kollegin Kerr (Samantha Ferris) zählen? Wie wird die Mutter seiner Tochter die erschreckende Wahrheit aufnehmen, die ihr Genn jahrelang verschwiegen hat? Der Tag der Geständnisse und der finalen Abrechnung ist gekommen, Gnade ist für beide Seiten ein Fremdwort...

Wenn einer der alten Actionhelden die Fahne feiner B-Action hochhält, dann ist es mein verlässlicher, geschätzer Dolph Lundgren. Dass er in den letzten Jahren auch vermehrt die Regie bei seinen Streifen übernehmen konnte, tut den Werken äusserst gut, Lundgren erweist sich auch hinter der Kamera als Könner. Kamen z.B. "The Mechanik" (2005) und "Diamond Dogs" (2007) optisch sehr erdig daher, beschreitet der Schwede bei "Icarus" einen etwas anderen Weg. "Icarus" ist in kühlen Farbtönen gehalten, Kamera und Schnitt sind stärker den heutigen Sehgewohnheiten angepasst, biedern sich aber glücklicherweise nicht durch zu viel Gewackel und Hektik an. Besonders die Wahl der Farben gefällt mir sehr gut, sie passt ganz vortrefflich zur Ausstrahlung des Films. Lundgren inszeniert gekonnt, genau auf den Punkt, ich möchte eher schreiben: Mitten in die Fresse! Die Action bleibt dabei gewohnt bodenständig, wie man es von anderen Werken Lundgrens kennt, geht es hart und blutig zur Sache. Da "Icarus" von der FSK eine Freigabe ab 18 erhielt, erwartete ich eigentlich einen etwas zahmeren Level. "The Mechanik" oder "Direct Contact" erhielten erst nach heftigen Kürzungen eine entsprechende Freigabe, die ungekürzten Version mussten sich einer SPIO/JK Prüfung unterziehen. Merkwürdig, denn "Icarus" haut immer wieder ordentlich auf die Zwölf, blutige Einschüsse, sehr blutige Einschüsse, gebrochene Knochen, sogar ein wenig Folter (samt gezogen Zähnen und aufgeschnittener Fratze) erwartet den lüsternen Fan. Nicht zu vergessen, dass der Held ein eiskalter Killer ist, dem nur seine Familie etwas bedeutet, der ansonsten ohne mit der Wimper zu zucken seine Opfer gleich reihenweise meuchelt. Natürlich relativiert sich diese Aussage im Verlauf des Films ein wenig, doch die 18er Freigabe bleibt für mich angenehm überraschend.

Dolph spielt seinen Part mit routinierter Coolness, manchmal fast ein wenig selbstironisch, was dem aufmerksamen Zuschauer nicht entgehen wird. Das schauspielerische "Beiwerk" macht seine Sache ebenfalls gut. Stefanie von Pfetten wird mancher Vielglotzer aus diversen TV-Produktionen kennen, sie kommt als Dolphs Gattin und verzweifelte Mutter glaubwürdig rüber. Ihr recht hübsches Äusseres habe ich wohlwollend zur Kenntnis genommen, was auch für Lindsay Maxwell gilt, die als Freundin des Helden allerdings recht schnell von der Bildfläche verschwindet. Die dritte Dame im Bunde namens Samantha Ferris, ist wie Frau von Pfetten immer wieder hier und da in der Glotze zu sehen, auch ihr attestiere ich gern eine gelungene Vorstellung. Ein sehr schönes Geschenk an die Fans ist der Auftritt von Kultschädel Bo Svenson, der sich von seiner fiesen Seite präsentieren darf. Die übrige Besetzung hält wahlweise als Sandsack und/oder Metzelmasse her. Ein interessantes Detail ist die Mitwirkung von Ken Kirzinger, der eine kleine Killerrolle bekleidet, sowie als Stunt Coordinator fungierte. Ihr wisst nicht wer dieser Typ ist? Schaut euch "Freddy vs. Jason" an, dort gibt er den Maskenmann, erreicht dabei allerdings nicht ganz die Qualität des legendären Kane Hodder. Was die Story anbelangt, so vermag "Icarus" sicher nichts Neues zu bieten. Aber ganz ehrlich, welcher Genrefan erwartet das von einem B-Actioner? Ich will einen überzeugenden Hauptdarsteller, abstossende Bösewichter, Geballer, Geprügel und als Bonus vielleicht eine hübsche Dame. All diese Ansprüche und Gelüste stillt "Icarus", so sieht ein gelungener B-Action Kracher aus!

B-Action ist meine Suhle, ich liebe diesen Stoff. Natürlich findet das Genre heute eher am Rande der breiten Masse statt. In den achtziger Jahren hielt die Filmschmiede Cannon die Fahne hoch, nach deren Verschwinden wurde das Feld mehr im Verborgenen beackert. Doch ganz besonders Dolph Lundgren hat in den letzten Jahren gezeigt, dass dieses herrliche Genre noch längst nicht verstorben ist! Da mein Held erst 52 Jahre jung ist, wünsche ich mir noch viele weitere Babys von ihm... *räusper?* ...ach verdammt, ihr wisst ganz genau was ich meine!

"Icarus" liegt in Deutschland wahlweise als DVD oder BD vor. Da ich die BD günstig in die Finger bekam, fiel mir die Wahl entsprechend leicht. Die gebotene Qualität ist ansprechend, ein "Making Of" und diverse Trailer finden sich im Bonusmenü. Fast hätte ich vergessen den schönen Score zu erwähnen, der in seinen ruhigen Momenten sehr angenehm tönt, beachtet die Wohlklänge während des Abspanns.

Fazit: Dolph rockt das Haus! So ist es, so bleibt es hoffentlich noch lange! Hau rein, du coole Sau aus dem hohen Norden, ich freue mich auf jedes Wiedersehen mit dir! Für "Icarus" möchte ich nach der ersten Sichtung dicke 7,5/10 (gut bis sehr gut) ziehen, aber wie ich mich kenne, gibt es da noch Luft nach oben!

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"Wer bist du?"
"Der, der dich tötet!"
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Hangover (BD)

Junggesellenabschied mal anders. Stellt euch vor ihr wacht nach einem Junggesellenabschied morgens auf und die Bude ist total verwüsted, im Bad ein Tiger und im Wandschrank ein Baby. Leider habt Ihr keinen Schimmer was passiert ist und der angehende Bräutigam ist wie vom Erdboden verschluckt. Auf der Suche nach dem angehenden Bräutigam kommt es zu weiteren Kuriositäten.
Schauplatz des irrwitzigen Treibens ist Las Levgas.

Also wer mal ein paar Jungs richtig leiden sehen will möge sich den Film zu Gemüte führen.

7.9
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