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Diskussionen zum Thema Filme
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Blap
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Beitrag von Blap »

Zombieland (USA 2009, Originaltitel: Zombieland)

Vor wenigen Monaten verwandelte eine Virusinfektion unseren Planeten in ein Schlachthaus. Mehr und mehr Menschen mutierten zu blutgierigen Zombies, die Zahl der Überlebenden schrumpft seither beständig. Einer der Überlebenden ist der ängstliche Kauz Columbus (Jesse Eisenberg), der sich irgendwie zu seiner Familie durchschlagen möchte. Irgendwann wird er von Tallahassee (Woody Harrelson) aufgelesen, der sich zwar recht abweisend und großmäulig verhält, im Grunde aber ein patenter Kerl ist. Das ungleiche Duo stösst in einem Supermarkt auf ein paar Zombies, die Tallahassee locker und mit Freude an der Sache ausschaltet. Im Lagerbereich des Gebäudes halten sich die Schwestern Wichita (Emma Stone) und Little Rock (Abigail Breslin) auf. Die Mädchen haben es faustdick hinter den Ohren, die jüngere Schwester Little Rock gibt vor von einem Zombie gebissen worden zu sein. Nun sollen die Herren so freundlich sein, das Kind vor dem Ausbruch der Infektion zu erschiessen. Während Columbus und sein tougher Begleiter noch zögern, nimmt Wichita die Sache aufopferungsvoll selbst in die Hand. Mit der Waffe von Tallahassee will sie ihre kleine Schwester erlösen. Doch Pustekuchen! Kaum hat die pfiffige Dame die Knarre in den Griffeln, zeigen die Schwestern ihr wahres Gesicht. Sie haben die ahnungslosen Kerle übertölpelt, verschwinden flugs mit deren Auto und Ausrüstung. Damit nicht genug, denn wenig später stossen die beiden Gespanne erneut aufeinander. Skeptisch lassen sich die vier Menschlein auf eine gemeinsame Weiterreise ein. Es gilt noch einige Abenteuer zu überstehen, was selbstverständlich nicht ohne diverse Komplikationen abgeht...

Mit "Zombieland" liefert Regisseur Ruben Fleischer seinen ersten abendfüllenden Spielfilm ab. Dank der sehr guten Besetzung und der überwiegend kurzweiligen, amüsanten Handlung, geht der Streifen ohne Probleme als feister Treffer durch. "Zombieland" schafft es gekonnt, für diese überzeugende Atmosphäre zu sorgen, die ich an Zombiefilme so sehr liebe. Die Mission gelingt, weil der humorige Anteil überzeugend mit dem Horrorszenario verwoben wird. Obwohl der Spass regiert, verkommt der Film nie zur platten, peinlichen Nerverei. Das Drehbuch spielt geschickt mit den liebgewonnenen Klischees, zusätzlich lässt man den Hauptfiguren ein wenig Raum zur Entfaltung einer gewissen Charaktertiefe. Die sehr gut aufspielende Besetzung erweist sich von Beginn an als Glückgriff. Da hätten wir zunächst das Nachwuchstalent Jesse Eisenberg, dem man seine Neurosen ohne jeden Zweifel abnimmt. Woody Harrelson spielt genau die Rolle, die er perfekt beherrscht. Einen Proleten mit lockerem Mundwerk, doch hinter der coolen Fassade des Machos, verbirgt sich eine verletzte Seele. Die Momente in denen Tallahassee die Maske kurz fallen lässt, geraten nicht zur aufgesetzten Tränenzieherei, sondern binden den Zuschauer noch intensiver in das Geschehen ein. Die hübsche Emma Stone gefällt als junge Femme fatale, zumindest gibt sie sich so, doch vor allem sorgt sie sich um ihre kleine Schwester. Kinderschauspielerin Abigail Breslin strahlt eine unglaublich natürliche Melancholie aus, wirkt dabei aber nie wie ein selbtmitleidiges Trauerklößchen. Für einige Schmunzler sorgt der Auftritt eines altgedienten Filmstars, der eine herrlich selbstironische Vorstellung abliefert. Wer der gute Mann ist? Lasst euch überraschen! Gerade die zahlreichen Schrullen machen die Figuren greifbarer, lassen sie nicht wie beliebige Abziehbilder oder Hohlkörper wirken. Dem geneigten Filmfreund wird es leicht gemacht, alle vier Hauptpersonen schnell ins Herz zu schliessen.

Die Optik ist ebenfalls sehr gut gelungen. Leere, weite Landschaften, Städte in denen die Bedrohung hinter jeder Ecke lauert. Dazu ein spritziges Finale in einem Vergnügungspark. Geschickt platzierte Autowracks, fies aus der Wäsche glotzende Zombies, abgerundet durch eine gemäßigte Dosis Mettgut. Zu Beginn ertönt der Metallica Klassiker "For whom the bell tolls", aus dem 1984 veröffentlichten Album "Ride the Lightning". Man mag es aus heutiger Sicht kaum glauben, aber Metallica haben damals erstklassige Werke abgeliefert. Schade, dass das letzte rundum gelungene Album (Master of Puppets) bereits 24 Jahre zurückliegt. Aber ich komme zu weit vom Thema ab...

"Zombieland" macht jede Menge Freude. Ein paar kleine Hängerchen haben sich eingeschlichen, sie beschädigen den Film aber nicht ernsthaft. Sicher, der Chef im Ring der "Zombiekomödien" bleibt ganz klar "Shaun of the Dead", an dessen Thron der amerikanische Verwandte nicht nachhaltig rütteln kann. Das macht aber nichts, denn nicht jeder neue Beitrag zu einem (Sub)Genre, muss gleich die Herrschaft in der betreffenden Division übernehmen. Für "Zombieland" ziehe ich gern 7,5/10 (gut bis sehr gut). Da wir es mit einem Erstgeborenen zu tun haben, möchte ich noch ein halbes Pünktchen draufpacken. Bei der Erstsichtung habe ich die deutsche Synchronisation gewählt. Kurzes Antesten der Originaltonspur lässt auf weitere Luft nach oben hoffen. Die Blu-ray präsentiert sich in sehr guter Verfassung, die Boni sind nicht ausufernd, dafür aber überwiegend interessant.

Lieblingszitat:

Columbus: "Am Nordpol gibt es gar keine Pinguine."
Tallahassee: "Willst du mal fühlen, wie hart ich zuschlagen kann?"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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FelixB
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Beitrag von FelixB »

Blap hat geschrieben:Bei der Erstsichtung habe ich die deutsche Synchronisation gewählt. Kurzes Antesten der Originaltonspur lässt auf weitere Luft nach oben hoffen.
Ich habe ihn nur im Original gesehen, kann also keinen Vergleich ziehen. Die englische Version ist aber absolute klasse! Mein Lieblingszitat: "Gotta enjoy the little things!"

achja: danke, dass du den "altgedienten Filmstar" nicht namentlich genannt hast. Der Auftritt ist einfach nur genial!
"Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten!"
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Mark-Gor
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Beitrag von Mark-Gor »

Ninja Assassin (USA, 2009)

Wenn mein „kleiner Bruder“ mir freudestrahlend eine Blu-Ray mit dem hibbeligen Hinweis „Den musst du unbedingt gucken“ entgegen streckt, bin ich naturgemäß erstmal skeptisch.

Die Covergestaltung erweckt schon mal den Eindruck, es könnte blutrot aus der Hülle tropfen. Doch ansonsten völlig unbelastet werfe ich „Ninja Assassin“ in den Player. Nach der Eröffnungssequenz sehe ich mich gezwungen, noch mal das Licht im Heimkino anzuschalten. Nein, an Wand und Tapete sind keine Blutspritzer. Also schnell das Licht wieder ausgemacht. Oder besser doch nicht? Wie mir eben erst wieder in Erinnerung gerufen wurde, hält sich der gemeine Ninja immer im Schatten auf. Wo kein Schatten, da kein Ninja. Egal, Licht aus und weiter.

Man erfährt durch etliche Rückblenden, das Raizo (Rain) von klein auf als Zwangs-Angehöriger des Ozunu-Clans zum überaus fähigen Ninja ausgebildet wurde. Er und seine gefühlskalten Clan-Kollegen metzeln sich gegen Bares durch die Welt, mitunter auch von höherer Stelle beauftragt, um beispielsweise politische Attentate auszuführen. Dass sie dabei dezent vorgehen, kann man nun nicht behaupten. Sie hätten zwar die Möglichkeit, sich schnellen Schnittes nur der Zielperson zu entledigen, doch scheinbar beliebt es ihnen mehr, zunächst auf Kosten aller Anwesenden die Wände rot zu streichen.

Die Europolagentin Coretti (Naomi Harris) entdeckt nun diese Verbindung zwischen Ninjas und Regierungsstellen, nur ihr Partner will den Mumpitz nicht glauben. Im Verlauf der Ermittlungen, welche übrigens großteils in Berlin (!?!) spielen, kommt sie dem Ninja-Killer Raizo bedrohlich nahe…

Ach, mehr will und muss zur Alibi-Handlung nicht gesagt werden. Die ist so was von abstrus, lächerlich und aufgesetzt, dass man sich an besten gar nicht erst den Kopf darüber zerbricht. „Ninja Assassin“ ist offensichtlich weder Charakterstudie noch Politdrama, sondern einzig und allein deftige Schlachtplatte. Die Kämpfe sind rasant in Szene gesetzt. Schnelle Schnitte, stylische Zeitlupen und Unmengen, wahrlich Unmegen CGI-Blut. Das Blut aus dem PC mag zwar den Comic-Charakter des Films unterstreichen, doch trotz aller übertriebenen Härte und mehr als der Tendenz zu heftigem Splatter wirkt der Film dadurch weniger hart. Fast schon ein wenig blutleer. Ernst nehmen kann man das nicht. Aber nun gut, sich im Schatten auflösende und bei schnellen Sprints unsichtbar werdende Ninjas erwecken nun auch keinen halbdokumentarischen Eindruck.

Unter der Regie von James McTeigue und produziert von den Wachowski Brüdern und Joel Silver ist ein auf Hochglanz getrimmter Ninja-Film herumgekommen. Doch leider ohne wirkliche Story. Der ohnehin schon niedrige Erwartungsanspruch wurde locker unterboten, geradezu mit unglaublicher Zielsicherheit und ähnlich galant, wie sich die Ninjas durch die dünne Handlung schnitzeln. Die lieblosen und hanebüchenen Erklärungen mögen einerseits ärgerlich sein, doch man kann und sollte dies mit Humor nehmen. Ich fand es jedenfalls lustig, wie europäische und mit Panzerfäusten bewaffnete Polizisten die Räumlichkeiten des Ozunu-Clans in – ja wo eigentlich? Irgendwo in bisher unentdeckten Gebirgen hinter Berlin? Oder tatsächlich im feindlichen Ausland? – erstürmen.

Trotz aller Defizite recht unterhaltsam. Sicher ein Tipp für Freunde des Genres. Doch die hemmungslose Begeisterung meines kleinen Bruders kann ich nur bedingt nachvollziehen. „Ninja Assassin“ dürfte je nach Vorliebe irgendwo zwischen 2 und 10 Punkte angesiedelt werden, von mir gibt es 6/10 P.


Und sonst:
Whiteout
- 6/10 P.
In the Electric Mist- Mord in Louisana
- Tommy Lee Jones erstklassig, Atmosphäre schwül, wenig Spannung und ein Hauch Mystik. Insgesamt aber eher durchwachsen 6/10 P.
Wo die wilden Kerle wohnen
6,5/10 P.
Boston Streets
6,5/10 P.
French Connection
- Wow! Estmalig gesehen, super Film! 9/10 P.
Die glorreichen Sieben
8/10 P.
Verdammnis – nicht ganz so stark wie „Verblendung“, aber immer noch gut. 7,5/10 P.
Endstation Schafott
7/10 P.
[size=75]nuline 30 + ATM / CS-40 / DS-50 / PS4 [/size]
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Blap
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Beitrag von Blap »

Teufelskreis Alpha (USA 1978, Originaltitel: The Fury)

Peter Sandza (Kirk Douglas) hat einen Sohn mit ganz besonderen Fähigkeiten. Robin (Andrew Stevens) verfügt über PSI-Kräfte, die einem US-Geheimdienst sehr interessant erscheinen. So inszeniert der durchtriebene Ben Childress (John Cassavetes) einen Überfall auf einen friedlichen Strand im nahen Osten, an dem Vater und Sohn gerade verweilen. Der Plan geht aber nicht vollständig auf, zwar kann man Robin davon überzeugen, dass sein Vater zu Tode gekommen ist, doch Peter Sandza -selbst ein perfekt ausgebildeter Agent- überlebt das Attentat. Inzwischen ist ein Jahr vergangen, der zornige und zunehmend verzweifelte Vater sucht in den USA nach seinem Sohn. Ständig geht Gefahr von Childress und dessen Mitarbeitern aus, die gnadenlos Jagd auf Sandza Sr. machen. Zu dieser Zeit begibt sich die junge Gillian (Amy Irving) freiwillig in ein Institut, welches unter der Leitung von Dr. McKeever (Charles Durning) die PSI-Fähigkeiten seiner Schützlinge erforscht. Schnell steht fest, dass die junge Frau über ähnlich stark ausgeprägte Fähigkeiten wie Robin verfügt. Als Gillian während einer Vision erkennt, dass sich besagter Robin einst auch in der Forschungseinrichtung aufgehalten haben muss, erkennt McKeever die Gefahr für sich und die junge Frau. Gegenüber Childress gibt der Mediziner vor, dass Gillian nicht für eine weitere Verwendung tauglich sei. Die Rechnung leidet und einem dem Mediziner nicht bekannten Faktor, denn der Geheimdienstler lässt den Schuppen selbstverständlich überwachen. Für Peter Sandza könnte das Mädchen die letzte Hoffung sein, den verschleppten Sohn doch noch aufzuspüren. Peters Freundin Hester (Carrie Snodgress) arbeitet im Institut, sie soll Gillian dort rausholen und an Peter überstellen. Ein lebensgefährliches Spiel nimmt seinen Lauf. Wird Sandza seinen begabten Sohn finden? Was ist tatsächlich mit Robin geschehen...???

Regisseur Brian De Palma faszinierte 1976 mit dem Horrorbeitrag "Carrie". 1980 setzte er mit dem packenden Thriller "Dressed to kill" ein weiteres Ausrufezeichen. Seine Vorliebe für Hitchcock kann und will De Palma nicht verleugnen. Warum auch, es gibt sicher weitaus schwächere Vorbilder an denen man sich orientieren kann. Bei "The Fury" vermengt De Palma sehr gekonnt Thriller und Horror, rundet das Gesamtbild durch einen harschen Seitenhieb auf die Allmacht der Geheimdienste ab. Die Angst vor totaler Überwachung und Gängelung, wird in zahlreichen Filmen aus den siebziger Jahren aufgegriffen. Seinen es dystopische Klassiker wie "Rollerball" (1975), oder eben Polit-Thriller wie "Die 3 Tage des Condor" (1975). Die Umtriebe der Regierungsgewalten sind in "The Fury" aber nicht das alleinige, im Zentrum der Handlung stehende Thema. Werfen wir einen kurzen Blick auf die Besetzung. Kirk Douglas -damals immerhin bereits Anfang Sechzig- zeigt sich in guter Verfassung. Vordergründig spielt er einen harten, rauhbeinigen Charakter, doch schon zu Beginn zeigen sich feine Details in seinem Spiel. Man hat Kirk Douglas in anderen Filmen oft weitaus eindimensionaler gesehen. Sein Sohn wird von Andrew Stevens gespielt. Ich bin kein besonders grosser Fan dieser Gesichtsruine, doch seine Leistung ist durchaus ordentlich. Besonders im Finale kommt er zum Zuge, sein unsympathische Ausstrahlung ist in diesem Zusammenhang äusserst hilfreich. Amy Irving spielte bereits in "Carrie" eine wichtige Rolle. Sie überzeugt in "The Fury" als tragische, innerlich zerrissene, junge Frau, die sich auf der Suche nach Halt in einem Taumel des Grauens zu verlieren droht. Carrie Snodgress gibt das weibliche, loyale Helferlein des Helden, die Dame liefert ebenfalls eine solide Leistung ab. Sehr gut hat mir John Cassavetes gefallen, der als kalter Geheimdiensttäter alle Register der Boshaftigkeit zieht. Sämtliche Nebendarsteller leisten gute Arbeit, besonders auf den vielbeschäftigten Charles Durning kann man sich wie immer verlassen.

Wie man es von De Palma kennt, lässt er seinen Film in einem gemäßigten Tempo auf den Zuschauer einwirken. Teils wirken die Figuren fast ein wenig oberflächlich, die Handlung arm an Überraschungen. Doch die grosse Kunst des Films ist, dass von Beginn an eine unterschwellige, stehts spürbare Bedrohung um sich greift. Unter der Oberfläche brodelt und brodelt es, wie eine gigantische Klaue des Schreckens greift der Film nach dem Zuschauer. Vereinzelt setzt De Palma kleine Nadelstiche, um schliesslich ein furioses Finale auf uns loszulassen, bei dem die Kinnlade mehrfach runterklappt. Es gibt nur eine Sache, die ich so grausig und gruselig wie Puppen finde: Schwebende Menschen! Menschen, die wie aus dem Nichts über dem Boden in der Luft stehen! Aaaarrrggh... Wer erinnert sich an die Szene aus "Warlock" mit Julian Sands? Wer hat den Moment aus "Die Neun Pforten" im Kopf, in dem Emmanuelle Seigner plötzlich über eine Treppe hinabschwebt? Der pure Terror! Ich will nicht zu viel über das Finale von "The Fury" verraten, aber das Grauen packte mich nicht deshalb, weil eine Person gut zwanzig Sekunden lang explodierte, sondern... ...wuuaaaarrggh...

Der Mix aus Thriller, Horror und Systemkritik geht runter wie ein schmackhafter Cocktail. Angenehm unhektisch erzählt, intensiver werdend, im Finale explodierend (im wahrsten Sinne des Wortes). Sehr schön finde ich die Tatsache, dass das Ende Raum für die Phantasie des Zuschauers lässt, was für den Mut der Macher spricht. Die deutsche DVD aus dem Hause 20th Century Fox, zeigt sich in der für das Label üblichen Verfassung. Der Film liegt in ordentlicher Qualität vor, immerhin gibt es einen Trailer und eine Bildergalerie zu sehen. Die Scheibe mit dem Titel "Teufelskreis Alpha" hat neben der deutschen Synchronisation auch den englischen Originalton an Bord. Der Preis für die DVD fällt sehr moderat aus. Ganz dicke Kaufempfehlung!

Sehr gut = 8/10

Lieblingszitat:

"Ich bin ein Sicherheitsrisiko allerersten Ranges."
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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djbergwerk
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Beitrag von djbergwerk »

Shutter Island

Für mich ein interessanter Psycothriller, mit ein DiCaprio wie in seinen vorherigen Rollen als "nicht Sunnyboy"... und immer dieser strenge Blick. Klasse!
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Beitrag von tomdo »

Tage des Ruhms BD


Vorab möchte ich darauf hinweisen, dass der Film nicht unbedingt für die Unterhaltung
zwischendurch geschaffen ist und man sich einer gewissen Bedrücktheit nicht entziehen kann!

Die Handlung lässt sich kurz und bündig zusammenfassen: insgesamt 200.000 junge algerische Männer werden für
ihr "Heimatland" (Kolonialmacht) in den Krieg gegen Hitler-Deutschland geschickt.

In den ersten Minuten ist der Film vor allem durch die Zuversicht,
ja sogar Freude der jungen Männer auf den Krieg bzw. die Befreiung Frankreichs geprägt.

Relativ schnell geht es zum ersten Einsatz in Italien, wo ein allenfalls strategischer Berg
erobert werden soll - für Infanterie kein großes Problem.

An vorderster Front, wie man leicht erraten kann, vor allem die algerischen Einheiten.
Die Verluste sind dementsprechend hoch und die anfängliche Begeisterung schwindet im nu dahin.
DerKrieges zeigt sein wahres Gesicht und fordert hohe Verluste, dennich süricht der Seargant nur
von einem großen ersten Sieg für Frankreich.

Es geht weiter nach Frankreich, wo allmählich jedem einzelnen der algerischen Kämpfer seine Rolle innerhalb der
Maschinerie zu verstehen beginnt. Kämpfen und sterben dürfen sie, aber schon beim Essen oder Heimaturlaub sind sie Soldaten zweiter Klasse.

Die vier Freunde Messaoud, Said, Abdelkader und Yassir spielen dabei ganz unterschiedliche Rollen.
Eines eint sie dennoch, der meist aussichtslose Kampf gegen ihre Diskrimienierung durch die Franzosen!

Schlussendlich wird eine kleine Einheit mitsamt den vier Freunden ins Elsaß geschickt, wo sie
den Amerikanern zur Hilfe eilen sollen.

Auf dem Weg dorthin geraten sie in eine Sprengfalle und verlieren mehr oder minder die gesamte Führung sowie einige Männer.

Fortan sind sie auf sich allein gestellt und beschließen weiter zu maschieren.

Sie kommen zu einem kleinen Dorf, welches offensichtlich bereits umkäpft wurde und entsprechend gezeichnet ist.

Da ihre Lage aufgrund der Anzahl der Männer und des verletzten Seargant Chefs
sie einschränkt, beschließen sie den Ort zu sichern und auf verstärkung zu warten.

Leider kommt es für die Freunde nicht so wie gedacht, ein größerer Trupp deutscher Soldaten kommt in das Dorf und
kann zunächst aufgehalten werden.
Den folgenden Nachschub der Deutschen ist ihnen jedoch zahlenmäßig und Waffentechnisch überlegen.
Die Dinge nehmen ihren Lauf und so kommt es, dass der Corporal Abdelkader als einziger lange genug
überlebt um durch die eintreffende Verstärkung gerettet zu werden.

Nun wäre die Geschichte der Freunde ansich schon traurig genug, doch der Film findet dann erst seine tief betrübende Stimmung.
Anstatt ein wenig Anerkennung zu bekommen, wird der Corporal einfach einer anderen Kompanie zugeteilt.

Nun macht der Film einen schwenk in die Gegenwart. Man sieht den Corporal, wie er seine gefallenen Freunde
sowie den Seargant Chef auf einem Soldatenfriedhof "besucht". Spätestens hier wird einem klar wie sinnlos der Krieg ist und
es auch bei den angeblichen Siegern nur Verlierer gibt!

Der frühere Corporal, nun deutlich gealtert, fährt zu seiner Wohnung - eine kleine, wenig schöne Wohnung und wie man im
Abspann erfährt ohne seine verdiente Soldatenrente. Diese Rente wurde den ehemaligen Soldaten, welche aus nun nicht mehr zu Frankreich
gehörenden Kolonien stammen, komplett gestrichen.

Fazit: dieser Film mit seinen knapp 120 Minuten zeigt einen Teil der französichen Geschihte, den ich
zuvor nicht bewußt kannte, obgleich ich in Geschichte sogar meine Prüfung zum Thema "Zweiter Weltkrieg" gemacht habe.
Der Film zeigt die Sinnlosigkeit des Krieges und der damit verbunden Unmenschlichkeit in vielerlei Hinsicht sehr gut auf.

Für diejenigen die auch bei einem Anti-Kriegsfilm ihren Subwoofer nicht schonen möchten - es
rumst oderntlich und oft! (für den Film eigentlich schon fast zuviel des guten!)
Bild und ton haben mich zufrieden gestellt.

8,5/10
Viele Grüße
Thomas

Das Unausweichliche als solches zu leben, ist die einzig wahre Herausforderung im Leben!

https://www.facebook.com/pages/Nubert/108517409173501?sk=info
Dueren
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Beitrag von Dueren »

Hört sich sehr bedrückend an. Will ich gar nicht sehen - ehrlich gesagt.
Danke für den Bericht.
Sie beobachten Dich.....
.....und Du bemerkst es nicht......
......es ist alles noch viel schlimmer als gedacht......
..............ein Alptraum.............
hank_chinaski
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Beitrag von hank_chinaski »

djbergwerk hat geschrieben:Shutter Island

Für mich ein interessanter Psycothriller, mit ein DiCaprio wie in seinen vorherigen Rollen als "nicht Sunnyboy"... und immer dieser strenge Blick. Klasse!
Hab ich mir gestern auch angesehen: fand ihn gut, nicht überragend, aber deutlich gut
7,5/10
Nubox481fan
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Beitrag von Nubox481fan »

Operation Walküre (BD)

Meine Ansprüche waren gering, da ich im Vorfeld einiges negative über den Film gehört habe. Umso erfreulicher, dass es dann doch kein so großer Reinfall war. Optisch hat mir der Film ganz gut gefallen. Ganz gute Kameraeinstellungen, Motive etc. Die BD bieted ein gutes Bild. Der Film selbst ist zwar nicht super spannend aber auch nicht todlangweilig. Ob das nun alles historisch korrekt wiedergegeben wurde kann ich nicht beurteilen vermute aber mal, dass einiges hinzugedichted bzw. weggelassen wurde.

Fazit: kann man anschauen muß man aber nicht.

6.5
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Blap
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Beitrag von Blap »

Ilsa - Die Hündinnen vom Liebeslager 7 (USA, Deutschland 1975 Originaltitel: Ilsa: She Wolf of the SS)

Die sadistische Ilsa (Dyanne Thorne) verrichtet ihren Dienst bei der SS. Sie trägt Rang eines Majors und leitet ein kleines Gefangenenlager. In erster Linie dient das Lager dazu, an Gefangenen grausige Experimente durchzuführen, alles zum Wohl des Deutschen Reichs. Nebenbei betreibt Ilsa besonders perverse Forschungen im Hinterzimmer, begierig will sie diese ihrem Vorgesetzten, einem fetten General, präsentieren. Zu allem Überfluß wird Frau Major auch noch von ständiger Riemigkeit geplagt. Also darf in der Nacht ein männlicher Insasse antraben, um der Lagerkommandantin als Freudenspender zu dienen. Ein Grund zur Freude ist dies für die ausgewählten Herren keinesfalls, denn Ilsa pflegt die unangenehme Gewohnheit, ihre Stecher am nächsten Morgen zu kastrieren. Doch selbst eine passionierte Rittmeisterin und Riemenschneiderin wie Ilsa soll ihren Meister finden! Der Deutsch-Amerikaner Wolfe (Gregory Knoph) kann so lang und ausufernd wie er will. Nach und nach verfällt Ilsa der Leidenschaft, giert nach weiteren Nächten mit dem Steher, während sich hinter den Kulissen eine Palastrevolution anbahnt...

Der Auftakt zur Ilsa-Reihe bietet eine Anhäufung von Absurditäten und Entgleisungen. Wo könnte man eine solche Handlung trefflicher ansiedeln, als in einem handelsüblichen Foltercamp, welches dazu noch unter der Knute der SS steht? Die Leistungen der Darsteller sind teils haarsträubend, doch immerhin nimmt man Dyanne Throne ihren Auftritt ab. Mit gestrenger Miene stiefelt sie durch das Szenario, bellt Befehle, peitscht, foltert, zeigt ihre Auslagen vor, lässt sämtliche Pfeifen ihrer Orgel bespielen. Die weiblichen Gefangenen lernen den Stößel des Grauens eindrinlich kennen, über die weiteren Freundschaftsdienste breite ich an dieser Stelle den Mantel des Schweigens aus. Die Ausstattung ist billig, wirkt aber durchaus stimmungsvoll, erfüllt voll und ganz ihren Zweck.

Nun kann man vortrefflich darüber diskutieren, ob man sich mit der Thematik "Drittes Reich" auf derartige Weise beschäftigen darf. Ja, der Film wurde gemacht um damit Geld zu verdienen. Ja, der Streifen leistet sich diverse Geschmacklosigkeiten. Ich vertrete aber nach wie vor die Ansicht, dass man sich dieser Thematik am besten mit dokumentarischer, seriöser Ernsthaftigkeit widmet. ...oder eben mit Humor! Denn nichts anderes als Humor haut uns "Ilsa" um die Ohren. Man betrachte nur ihr schleimiges Flehen, damit doch bitte endlich der General ihr Lager besucht. Der fette, abstossende Kerl entpuppt sich als sexuell gestörter Wurm, kommt als eine Art Karikatur der Nazigrößen daher (Wobei die allseits bekannten Herren bekanntlich sowieso lediglich Karikaturen, Abziehbilder waren). IMHO entlarvt gerade ein Film wie "Ilsa - Die Hündinnen vom Liebeslager 7" die Absurdität der Naziherrschaft, auch wenn diese hier nur als Aufhänger für einen Foltercamp-Streifen genutzt wird. Filme die vorgeben "wertvoll" zu sein, letztlich aber grandios scheitern (Beispiel: Der Soldat James Ryan), halte ich in diesem Zusammenhang für weitaus verlogener. Denn dort wird unter dem Deckmantel der "politischen Korrektheit", beklebt mit dem Siegel "Pädagogisch wertvoll", letztlich lediglich ein Kriegsabenteuer um echte Männerfreundschaft und fragwürfiges Heldentum zelebriert (Wobei ich den guten Unterhaltungswert von "James Ryan" keinesfalls in Frage stelle).

Für den Freund (un)gepflegter Exploitationkost, bietet der erste "Ilsa" Erguss jede Menge Spass und sorgt für etliche Brüller. Mit Dyanne Throne hat man die perfekte Besetzung für die Hauptrolle gefunden, abstossend und reizvoll zugleich. XT hat die "Ilsa Trilogie" inzwischen in unterschiedlichen Varianten auf den Markt geworfen. Mir liegt die sogenannte "Limited Special Edition" vor. Diese bietet neben "Ilsa - Die Hündinnen vom Liebeslager 7", die beiden Fortführungen "Ilsa - Haremswächterin des Ölscheichs" und "Ilsa - Die Tigerin" an. Als Verpackung dient ein hübsches Mediabook, das durch einen transparenten Schuber geschützt wird. Die Bildqualität des Erstlings fällt sehr ansprechend aus, auf die beiden anderen Streifen werde ich zu gegebener Zeit eingehen.

Gut bis sehr gut = 7,5/10

Lieblingszitat:

"Hier wird nicht gedacht. Hier werden Befehle befolgt! Verstanden?"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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