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Cloverfield (BD)
Film: 9/10
Sound: 10/10
Bild: 4-7/10
Habe den Film gestern zum ersten mal auf Leinwand geschaut mit 5.1......kannte ihn bislang nur aus dem TV.
Auf der Leinwand ist die wackelei nicht so schliumm wie auf nem 42" TV.
Ich fühlte mich eher komplett mittendrin im Geschehen und der Film war zu keiner Zeit langweilig.
Die schlechte Bildqualität passt zu dem Film,was hochglanzmässiges hätte nicht solch eine Atmo geschaffen.
Der Sound noch dazu; ist natürlich der Wahnsinn
Film: 9/10
Sound: 10/10
Bild: 4-7/10
Habe den Film gestern zum ersten mal auf Leinwand geschaut mit 5.1......kannte ihn bislang nur aus dem TV.
Auf der Leinwand ist die wackelei nicht so schliumm wie auf nem 42" TV.
Ich fühlte mich eher komplett mittendrin im Geschehen und der Film war zu keiner Zeit langweilig.
Die schlechte Bildqualität passt zu dem Film,was hochglanzmässiges hätte nicht solch eine Atmo geschaffen.
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Missing in Action 2: The Beginning (USA 1985, Originaltitel: Missing in Action 2: The Beginning)
Der Vietnamkrieg ist seit rund zehn Jahren beendet. In den USA schwingt der wirre Ronald grosse Reden. Doch auf die etlichen US-Soldaten, auf deren Akten der Stempel "Missing in Action" prangt, kacken Politik und Diplomatie. Seit zehn verdammten Jahren harren Colonel James Braddock (Chuck Norris) und ein paar andere Gefangene in einem Gefangenenlager aus, in dem der extrem perverse Sadist Colonel Yin (Soon-Tek Oh) ein teuflisches Regime führt. Erniedrigung und Folter sind an der Tagesordnung, wenn es dabei nur auf die Fresse gibt, kann man sich durchaus glücklich schätzen. Der wahnsinnige Yin will von Braddock ein Geständnis erpressen, er soll sich als Kriegsverbrecher outen. Braddock zeigt dem Vietcong-Spinner beständig die kalte Schulter, was den gelben Satan ebenso beständig zur Weissglut (Gelbglut?) treibt. Eines Tages überspannt Yin den Bogen endgültig, Braddock nutzt die Gelegenheit zur Flucht. Doch einen Colonel James Braddock fordert man nicht ungestraft heraus. Braddock macht sich nicht einfach aus dem Staub. Braddock will Rache, es kann nur Einen geben...
In Deutschland verpasste man dem zweiten "Missing in Action" Streifen den Untertitel "Die Rückkehr". Dies ist ein wenig irreführend, denn hier wird nicht die Handlung des Vorgängers fortgesetzt, sondern die Geschichte davor erzählt. Heute nennt man das in neudenglischer Sprache ein Prequel, dies nur der Vollständigkeit halber. Die erste Hälfte des Films funktioniert nach der liebenswerten Foltercampmasche. Die Fronten sind von der ersten Sekunde an klar. Auf der einen Seite die geknechteten, aufrechten US-Soldaten, allen voran unser Chuck, der mit Stacheldraht und Napalm gurgelt. Auf der dunklen Seite der Macht die fiesen Vietcong, allen voran Soon-Tek Oh, der vermutlich kleine Kinder zum Frühstück verspeist und heimlich Popel frisst. Ach ja, es gibt da noch den ambivalenten Charakter, in Form eines US-Soldaten, der sich freiwillig unter die Knute des Dschungeldespoten begeben hat. So eine feige Sau, so ein verdammter Verräter! Immerhin reisst er sich letztlich doch zusammen, aber ich will den Spoiler nicht auspacken. Zunächst wird also fleissig gequält, Chuck schaut dabei zornig in die Grinsefratze seines Feindes Soon-Tek Oh. In der zweiten Hälfte dreht man an der Actionschraube, Meister Norris darf aufs Gaspedal treten. Er kloppt, tritt und ballert den Schurken die fiesen Seelen aus den faulen Leibern, Fratzengeballer bis die Schwarte kracht. Der Flammenwerfer kommt zum Einsatz, er fordert zunächst Opfer bei den "Guten", doch selbstverständlich dreht Braddock den Spiess (haha!) um.
Da fällt mir gerade noch ein interessantes Detail ein. Der fiese Vietcong handelt "heimlich" mit Drogen, ein fieser Franzose greift ihm dabei unter die Arme. Tja, wer Frösche verspeist, der hält seinen Arsch auch für die gelbe Gefahr hin (Contenance! Wohl nicht mehr alle Latten am Zaun???). Bevor ich nun völlig aus dem Rahmen falle, will ich lieber flott zum Fazit kommen. Bekanntlich liebe ich den Cannon Stoff, was wäre der Actionfilm der achtziger Jahre ohne Cannon? Na? Na klar, völlig undenkbar! Chuck Norris gehörte zu den gefragtesten Helden dieser Zeit, allein "Missing in Action" brachte es auf insgesamt drei Teile. Mir gefällt das Prequel sogar noch ein wenig besser als der Auftakt, irgendwie erscheint hier alles noch ein wenig abgefahrener. Wie es sich für einen Cannon Actioner gehört, gibt es denkwürdige Dialoge auf die Ohren, gekrönt durch gut inszenierte Action. Man beschränkt sich diesmal nicht auf Prügel und Geballer, denn diverse Folterspielchen runden das wüste Treiben geschmackvoll ab. Chuck stülpt man einen Sack über den Schädel, in den man zuvor eine blutgierige Ratte gestopft hat. Ein Blutbad ist die Folge, kein Nager sollte sich mit Herrn Norris anlegen! Also: Wer die Cannon Produktionen liebt, der wird auch bei "Missing in Action 2" voll auf seine Kosten kommen.
Bisher wurde der Film in Deutschland nicht auf DVD veröffentlicht. Zumindest nicht offiziell, ein Bootleg ist seit einiger Zeit über die einschlägigen Wege zu bekommen. Îch habe zur britischen DVD von MGM gegriffen. Die deutsche Synchonisation ist auf dieser Scheibe nicht vorhanden, doch in diesem Fall kann ich sehr gut mit dem launigen Originalton leben. Die DVD ist üblicher MGM-Standard, gute Bildqualität, aber keinerlei Boni für den Fan. Der Preis fällt sehr moderat aus, daher kann man mit der Nichtausstattung leben.
7,5/10 (Gut bis sehr gut) Der Wohlfühlfaktor sprengt (wie so oft) die Skala, denn ich liiiebe diesen Stoff wirklich von ganzem Herzen!
Merke: Wer Ratten zum Frühstück geniesst, dem eitern Granatensplitter im Eiltempo aus dem Arsch!
Lieblingszitat:
"What's the matter, my friend? You look a little nervous."
Der Vietnamkrieg ist seit rund zehn Jahren beendet. In den USA schwingt der wirre Ronald grosse Reden. Doch auf die etlichen US-Soldaten, auf deren Akten der Stempel "Missing in Action" prangt, kacken Politik und Diplomatie. Seit zehn verdammten Jahren harren Colonel James Braddock (Chuck Norris) und ein paar andere Gefangene in einem Gefangenenlager aus, in dem der extrem perverse Sadist Colonel Yin (Soon-Tek Oh) ein teuflisches Regime führt. Erniedrigung und Folter sind an der Tagesordnung, wenn es dabei nur auf die Fresse gibt, kann man sich durchaus glücklich schätzen. Der wahnsinnige Yin will von Braddock ein Geständnis erpressen, er soll sich als Kriegsverbrecher outen. Braddock zeigt dem Vietcong-Spinner beständig die kalte Schulter, was den gelben Satan ebenso beständig zur Weissglut (Gelbglut?) treibt. Eines Tages überspannt Yin den Bogen endgültig, Braddock nutzt die Gelegenheit zur Flucht. Doch einen Colonel James Braddock fordert man nicht ungestraft heraus. Braddock macht sich nicht einfach aus dem Staub. Braddock will Rache, es kann nur Einen geben...
In Deutschland verpasste man dem zweiten "Missing in Action" Streifen den Untertitel "Die Rückkehr". Dies ist ein wenig irreführend, denn hier wird nicht die Handlung des Vorgängers fortgesetzt, sondern die Geschichte davor erzählt. Heute nennt man das in neudenglischer Sprache ein Prequel, dies nur der Vollständigkeit halber. Die erste Hälfte des Films funktioniert nach der liebenswerten Foltercampmasche. Die Fronten sind von der ersten Sekunde an klar. Auf der einen Seite die geknechteten, aufrechten US-Soldaten, allen voran unser Chuck, der mit Stacheldraht und Napalm gurgelt. Auf der dunklen Seite der Macht die fiesen Vietcong, allen voran Soon-Tek Oh, der vermutlich kleine Kinder zum Frühstück verspeist und heimlich Popel frisst. Ach ja, es gibt da noch den ambivalenten Charakter, in Form eines US-Soldaten, der sich freiwillig unter die Knute des Dschungeldespoten begeben hat. So eine feige Sau, so ein verdammter Verräter! Immerhin reisst er sich letztlich doch zusammen, aber ich will den Spoiler nicht auspacken. Zunächst wird also fleissig gequält, Chuck schaut dabei zornig in die Grinsefratze seines Feindes Soon-Tek Oh. In der zweiten Hälfte dreht man an der Actionschraube, Meister Norris darf aufs Gaspedal treten. Er kloppt, tritt und ballert den Schurken die fiesen Seelen aus den faulen Leibern, Fratzengeballer bis die Schwarte kracht. Der Flammenwerfer kommt zum Einsatz, er fordert zunächst Opfer bei den "Guten", doch selbstverständlich dreht Braddock den Spiess (haha!) um.
Da fällt mir gerade noch ein interessantes Detail ein. Der fiese Vietcong handelt "heimlich" mit Drogen, ein fieser Franzose greift ihm dabei unter die Arme. Tja, wer Frösche verspeist, der hält seinen Arsch auch für die gelbe Gefahr hin (Contenance! Wohl nicht mehr alle Latten am Zaun???). Bevor ich nun völlig aus dem Rahmen falle, will ich lieber flott zum Fazit kommen. Bekanntlich liebe ich den Cannon Stoff, was wäre der Actionfilm der achtziger Jahre ohne Cannon? Na? Na klar, völlig undenkbar! Chuck Norris gehörte zu den gefragtesten Helden dieser Zeit, allein "Missing in Action" brachte es auf insgesamt drei Teile. Mir gefällt das Prequel sogar noch ein wenig besser als der Auftakt, irgendwie erscheint hier alles noch ein wenig abgefahrener. Wie es sich für einen Cannon Actioner gehört, gibt es denkwürdige Dialoge auf die Ohren, gekrönt durch gut inszenierte Action. Man beschränkt sich diesmal nicht auf Prügel und Geballer, denn diverse Folterspielchen runden das wüste Treiben geschmackvoll ab. Chuck stülpt man einen Sack über den Schädel, in den man zuvor eine blutgierige Ratte gestopft hat. Ein Blutbad ist die Folge, kein Nager sollte sich mit Herrn Norris anlegen! Also: Wer die Cannon Produktionen liebt, der wird auch bei "Missing in Action 2" voll auf seine Kosten kommen.
Bisher wurde der Film in Deutschland nicht auf DVD veröffentlicht. Zumindest nicht offiziell, ein Bootleg ist seit einiger Zeit über die einschlägigen Wege zu bekommen. Îch habe zur britischen DVD von MGM gegriffen. Die deutsche Synchonisation ist auf dieser Scheibe nicht vorhanden, doch in diesem Fall kann ich sehr gut mit dem launigen Originalton leben. Die DVD ist üblicher MGM-Standard, gute Bildqualität, aber keinerlei Boni für den Fan. Der Preis fällt sehr moderat aus, daher kann man mit der Nichtausstattung leben.
7,5/10 (Gut bis sehr gut) Der Wohlfühlfaktor sprengt (wie so oft) die Skala, denn ich liiiebe diesen Stoff wirklich von ganzem Herzen!
Merke: Wer Ratten zum Frühstück geniesst, dem eitern Granatensplitter im Eiltempo aus dem Arsch!
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Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Yukon (USA 1981, Originalititel: Death Hunt)
Kanada im Winter 1931/32. Der schweigsame Albert Johnson (Charles Bronson) unterbricht beherzt in einen widerwärtigen Hundekampf. Er nimmt das unterlegene Tier an sich, wirft dem erzürnten Besitzer namens Hazel (Ed Lauter) eine großzügige "Entschädigung" hin. Hazel ist stinksauer, er beschwert sich bei Sergeant Edgar Millen (Lee Marvin), dem örtlichen Gesetzeshüter. Millen verspürt wenig Lust der Sache nachzugehen. Momentan ist er damit beschäftigt seinen neuen Mitarbeiter Alvin Adams (Andrew Stevens) zu formen. Der junge und dynamische Mountie, tut sich noch ein wenig schwer mit den eigenwilligen Gepflogenheiten, die im winterlichen Hinterland Kanadas vorherrschen. Ätzschädel Hazel scharrt derweil ein Häuflein Handlager um sich, er will auf eigene Faust mit Johnson abrechnen. Doch anstatt den Eigenbrötler locker aufzumischen, erleben die Schurken eine böse Überraschung, es kommt zu einer blutigen Schiesserei. Zurück im Ort nervt Hazel erneut Millen, der sich nun tatsächlich dazu genötigt sieht, sich mit der unseligen Angelegenheit zu befassen. Millen, Adams, Hazel und einige andere Gestalten, machen sich entschlossen auf den Weg zum kleinen Anwesen des widerspenstigen Trappers. Millen sucht zunächst das Gespräch mit Johnson, aber ein schiesswütiger Vollidiot lässt die Verhandlungen scheitern, der bedrängte Johnson tötet mehrere Angreifer. Zur Herbeiführung der endgültigen Lösung, schreckt man selbst vor dem Einsatz von Dynamit nicht mehr zurück. Freudige Erregung macht sich im Kreise der Häscher breit, als sich die jämmerlichen Überreste der Trapperhütte vor ihren Augen offenbaren. Doch die Burschen haben die Rechnung ohne den Wirt gemacht, eine Jagd auf Leben und Tod nimmt ihren erbarmungslosen Lauf...
Zwei der "Grossen Alten" gemeinsam vor der Kamera. Im Klassiker "Das dreckige Dutzend" (The Dirty Dozen, 1967), war Charles Bronson noch als Untergebener von Lee Marvin am Start, in "Death Hunt" begegnen sich die Stars auf Augenhöhe. Obwohl Bronson vor Marvin flüchtet, sind sich die von ihnen gespielten Charaktere sehr ähnlich. Grantige Dickschädel, die das Herz am rechten Fleck haben. So nimmt der "Jäger" Lee Marvin dann auch nur widerwillig die Fährte des vermeintlichen Killers auf, von Hazel und dessen Speichelleckern zeigt er sich angewidert. Lee Marvin kommt im Vergleich zu Charles Bronson schon fast redselig daher, denn Bronson ist über weite Stellen des Filmes alleine unterwegs, selbst in Gesellschaft redet er nur die allernötigsten Worte. Die kantigen Hauptdarsteller passen absolut perfekt in ihre Rollen, dem Zuschauer wird es dabei sehr leicht gemacht, gleich beide Charakterköpfe ins Herz zu schliessen. Dies ist keinesfalls von Nachteil, denn an Unsympathen mangelt es freichlich nicht. Allen voran Ed Lauter, der -wie nicht anders zu erwarten- eine sehr souveräne Vorstellung abliefert. Lauter gelang nie der grosse Durchbruch zum Topstar, er ist aber bis in die heutige Zeit ein sehr gefragter Darsteller. Egal welche Figuren er spielt, der Mann ist immer eine sichere Bank. Zwei übermächtige Hauptakteure, ein herrlich abstossender Fiesling, keine leichte Aufgabe für die restliche Besetzung, die sich aber durchaus achtbar aus der Affaire zieht. Andrew Stevens hielt seine Milchzahngesichtsruine z.B. bei "Teufelskreis Alpha" (The Fury, 1978) vor die Kamera, überzeugte in dem starken Gruselthriller von Brian De Palma. Als junger Polizist ist er gut besetzt, genau eine solch glatte Person ist an dieser Stelle gefragt. Carl Weathers kennt man als Gegenspieler des Box-Underdogs Rocky, der später zum Freund des Faustmeisters wurde, um schliesslich im vierten Rocky Aufguss Dolph Lundgren vor die Fäuste zu taumeln. Ebenso unvergessen seine Mitwirkung in "Predator" (1987). Nicht zu vergessen "Action Jackson" (1988), in dem er sich mit Craig T. Nelson plagen muss. Dieses Mal gibt er ein aufrechtes Helferlein des Gesetzes, darf sich mehr trinkfest denn schlagfertig präsentieren. Frauen spielen hier nur am Rande eine Rolle. Angie Dickinson gibt sich die Ehre, versucht dem knurrigen Lee Marvin ein wenig Lebensfreude einzuhauchen.
"Death Hunt" kann mit einer starken Besetzung auftrumpfen. Sicher, die Charaktere sind nicht ausufernd tief gezeichnet, doch dank der starken Persönlichkeit der jeweilgen Schauspieler, wirken die Figuren nie wie blutleere Abziehbilder. Der Plot kommt mit ein paar gelungenen Ausritten daher. Es gibt einen Handlungsstrang, der sich mit einem Serienkiller befasst, auf den ich wegen akuter Spoilergefahr aber nicht weiter eingehen kann. Ferner taucht ein arroganter Pilot auf, der im festen Glauben ist, dass sich das "Fussvolk" nicht ansatzweise mit seiner Leistungsfähigkeit messen kann. Mit seinen rund 93 Minuten Laufzeit, ist der Film keine Sekunde zu lang geraten. Ständig bleibt es spannend und äusserst unterhaltsam, Hänger sind nicht auszumachen. Für einen Streifen dieser Art, überraschen die teils blutigen Tode diverser Mitwirkender. Da man "Death Hunt" auch als eine Art "Spätwestern" bzw. "Abgesang auf den Western" verstehen kann, drängt sich der Vergleich mit den Werken von Sam Peckinpah auf. In diese Liga kann der Film aber nicht vorstossen. Weder die Besezung noch das gute Drehbuch verhindern den Sprung an die Spitze. Peter R. Hunt hat als Regisseur einfach nicht die Klasse eines Sam Peckinpah, dazu ist seine Art der Inszenierung zu konventionell. Bitte versteht mich nicht falsch, Hunt ist auf gar keinen Fall ein schlechter Regisseur. Immerhin geht mit "Im Geheimdienst Ihrer Majestät" (On Her Majesty's Secret Service, 1969) einer meiner liebsten Bond-Filme auf sein Konto. Mit Charles Bronson in der Hauptrolle, drehte er 1987 den liebenswerten Actionthriller "Der Mordanschlag" (Assassination). Sicher kein Klassiker, aber ein Film, den ich mir alle paar Jahre gern erneut anschaue. Der einzige echte Schwachpunkt von "Death Hunt", ist meiner Meinung nach die etwas zu biedere Kameraarbeit. "Schwachpunkt" ist zu harsch formuliert, doch ich hätte mir ein wenig mehr Pracht und Grösse bei der Bildkomposition gewünscht. Die Kamera ist meist sehr nah bei den Akteuren, die wundervolle Landschaftskulisse wird zwar nicht abgewürgt, aber sie hätte mehr Raum zur Entfaltung verdient. Dem Gesamteindruck wäre dies sicher zuträglich gewesen. Man es realisieren können, ohne die Handlung in negativer Weise zu beeinträchtigen. Im Gegenteil, die Atmosphäre wäre dadurch noch intensiver geraten.
Die Kritikpunkte an "Death Hunt" sind Klagen auf gutem Niveau, der Unterhaltungwert des Streifens ist und bleibt unbestritten hoch! Der Mix aus Spätwestern, Abenteuer, Thriller und Action geht auf. Die "Westernschlagseite" ist nicht übermächtig, wer sonst mit dem Genre nichts anfangen kann, sollte dem Film trotzdem eine Chance geben. Koch Media hat sich dieser Perle angenommen, die DVD wurde unter dem deutschen Titel "Yukon" veröffentlicht. Das Bild erfreut mit sehr schöner Qualität, neben der deutschen Synchronisation, ist der englische Originalton an Bord, zusätzlich gibt es eine italienische Tonspur. Die Bonusabteilung bietet einen deutschen und einen amerikanischen Trailer an. Eine Bildergalerie, sowie ein altes Radiointerview mit Charles Bronson und Lee Marvin sind dort ebenfalls zu finden. Auf ein Booklet oder einen Schuber muss man verzichten. Schade, in dieser Hinsicht kennt man liebevoller aufgemachte DVDs aus dem Hause Koch. Der Film -und dies ist und bleibt entscheidend- liegt ungekürzt und in erstklassiger Qualität vor, ergo muss ich die Scheibe jedem interessierten Fan mit Nachdruck ans Herz legen!
Bronson und Marvin, Schnee und Eis, vier- und zweibeinige Hunde auf der Jagd. Was will man mehr? Guter bis sehr guter Stoff = dicke 7,5/10!
Lieblingszitat:
"Also du hast einen Blick, der macht aus Whiskey saure Pisse."
Kanada im Winter 1931/32. Der schweigsame Albert Johnson (Charles Bronson) unterbricht beherzt in einen widerwärtigen Hundekampf. Er nimmt das unterlegene Tier an sich, wirft dem erzürnten Besitzer namens Hazel (Ed Lauter) eine großzügige "Entschädigung" hin. Hazel ist stinksauer, er beschwert sich bei Sergeant Edgar Millen (Lee Marvin), dem örtlichen Gesetzeshüter. Millen verspürt wenig Lust der Sache nachzugehen. Momentan ist er damit beschäftigt seinen neuen Mitarbeiter Alvin Adams (Andrew Stevens) zu formen. Der junge und dynamische Mountie, tut sich noch ein wenig schwer mit den eigenwilligen Gepflogenheiten, die im winterlichen Hinterland Kanadas vorherrschen. Ätzschädel Hazel scharrt derweil ein Häuflein Handlager um sich, er will auf eigene Faust mit Johnson abrechnen. Doch anstatt den Eigenbrötler locker aufzumischen, erleben die Schurken eine böse Überraschung, es kommt zu einer blutigen Schiesserei. Zurück im Ort nervt Hazel erneut Millen, der sich nun tatsächlich dazu genötigt sieht, sich mit der unseligen Angelegenheit zu befassen. Millen, Adams, Hazel und einige andere Gestalten, machen sich entschlossen auf den Weg zum kleinen Anwesen des widerspenstigen Trappers. Millen sucht zunächst das Gespräch mit Johnson, aber ein schiesswütiger Vollidiot lässt die Verhandlungen scheitern, der bedrängte Johnson tötet mehrere Angreifer. Zur Herbeiführung der endgültigen Lösung, schreckt man selbst vor dem Einsatz von Dynamit nicht mehr zurück. Freudige Erregung macht sich im Kreise der Häscher breit, als sich die jämmerlichen Überreste der Trapperhütte vor ihren Augen offenbaren. Doch die Burschen haben die Rechnung ohne den Wirt gemacht, eine Jagd auf Leben und Tod nimmt ihren erbarmungslosen Lauf...
Zwei der "Grossen Alten" gemeinsam vor der Kamera. Im Klassiker "Das dreckige Dutzend" (The Dirty Dozen, 1967), war Charles Bronson noch als Untergebener von Lee Marvin am Start, in "Death Hunt" begegnen sich die Stars auf Augenhöhe. Obwohl Bronson vor Marvin flüchtet, sind sich die von ihnen gespielten Charaktere sehr ähnlich. Grantige Dickschädel, die das Herz am rechten Fleck haben. So nimmt der "Jäger" Lee Marvin dann auch nur widerwillig die Fährte des vermeintlichen Killers auf, von Hazel und dessen Speichelleckern zeigt er sich angewidert. Lee Marvin kommt im Vergleich zu Charles Bronson schon fast redselig daher, denn Bronson ist über weite Stellen des Filmes alleine unterwegs, selbst in Gesellschaft redet er nur die allernötigsten Worte. Die kantigen Hauptdarsteller passen absolut perfekt in ihre Rollen, dem Zuschauer wird es dabei sehr leicht gemacht, gleich beide Charakterköpfe ins Herz zu schliessen. Dies ist keinesfalls von Nachteil, denn an Unsympathen mangelt es freichlich nicht. Allen voran Ed Lauter, der -wie nicht anders zu erwarten- eine sehr souveräne Vorstellung abliefert. Lauter gelang nie der grosse Durchbruch zum Topstar, er ist aber bis in die heutige Zeit ein sehr gefragter Darsteller. Egal welche Figuren er spielt, der Mann ist immer eine sichere Bank. Zwei übermächtige Hauptakteure, ein herrlich abstossender Fiesling, keine leichte Aufgabe für die restliche Besetzung, die sich aber durchaus achtbar aus der Affaire zieht. Andrew Stevens hielt seine Milchzahngesichtsruine z.B. bei "Teufelskreis Alpha" (The Fury, 1978) vor die Kamera, überzeugte in dem starken Gruselthriller von Brian De Palma. Als junger Polizist ist er gut besetzt, genau eine solch glatte Person ist an dieser Stelle gefragt. Carl Weathers kennt man als Gegenspieler des Box-Underdogs Rocky, der später zum Freund des Faustmeisters wurde, um schliesslich im vierten Rocky Aufguss Dolph Lundgren vor die Fäuste zu taumeln. Ebenso unvergessen seine Mitwirkung in "Predator" (1987). Nicht zu vergessen "Action Jackson" (1988), in dem er sich mit Craig T. Nelson plagen muss. Dieses Mal gibt er ein aufrechtes Helferlein des Gesetzes, darf sich mehr trinkfest denn schlagfertig präsentieren. Frauen spielen hier nur am Rande eine Rolle. Angie Dickinson gibt sich die Ehre, versucht dem knurrigen Lee Marvin ein wenig Lebensfreude einzuhauchen.
"Death Hunt" kann mit einer starken Besetzung auftrumpfen. Sicher, die Charaktere sind nicht ausufernd tief gezeichnet, doch dank der starken Persönlichkeit der jeweilgen Schauspieler, wirken die Figuren nie wie blutleere Abziehbilder. Der Plot kommt mit ein paar gelungenen Ausritten daher. Es gibt einen Handlungsstrang, der sich mit einem Serienkiller befasst, auf den ich wegen akuter Spoilergefahr aber nicht weiter eingehen kann. Ferner taucht ein arroganter Pilot auf, der im festen Glauben ist, dass sich das "Fussvolk" nicht ansatzweise mit seiner Leistungsfähigkeit messen kann. Mit seinen rund 93 Minuten Laufzeit, ist der Film keine Sekunde zu lang geraten. Ständig bleibt es spannend und äusserst unterhaltsam, Hänger sind nicht auszumachen. Für einen Streifen dieser Art, überraschen die teils blutigen Tode diverser Mitwirkender. Da man "Death Hunt" auch als eine Art "Spätwestern" bzw. "Abgesang auf den Western" verstehen kann, drängt sich der Vergleich mit den Werken von Sam Peckinpah auf. In diese Liga kann der Film aber nicht vorstossen. Weder die Besezung noch das gute Drehbuch verhindern den Sprung an die Spitze. Peter R. Hunt hat als Regisseur einfach nicht die Klasse eines Sam Peckinpah, dazu ist seine Art der Inszenierung zu konventionell. Bitte versteht mich nicht falsch, Hunt ist auf gar keinen Fall ein schlechter Regisseur. Immerhin geht mit "Im Geheimdienst Ihrer Majestät" (On Her Majesty's Secret Service, 1969) einer meiner liebsten Bond-Filme auf sein Konto. Mit Charles Bronson in der Hauptrolle, drehte er 1987 den liebenswerten Actionthriller "Der Mordanschlag" (Assassination). Sicher kein Klassiker, aber ein Film, den ich mir alle paar Jahre gern erneut anschaue. Der einzige echte Schwachpunkt von "Death Hunt", ist meiner Meinung nach die etwas zu biedere Kameraarbeit. "Schwachpunkt" ist zu harsch formuliert, doch ich hätte mir ein wenig mehr Pracht und Grösse bei der Bildkomposition gewünscht. Die Kamera ist meist sehr nah bei den Akteuren, die wundervolle Landschaftskulisse wird zwar nicht abgewürgt, aber sie hätte mehr Raum zur Entfaltung verdient. Dem Gesamteindruck wäre dies sicher zuträglich gewesen. Man es realisieren können, ohne die Handlung in negativer Weise zu beeinträchtigen. Im Gegenteil, die Atmosphäre wäre dadurch noch intensiver geraten.
Die Kritikpunkte an "Death Hunt" sind Klagen auf gutem Niveau, der Unterhaltungwert des Streifens ist und bleibt unbestritten hoch! Der Mix aus Spätwestern, Abenteuer, Thriller und Action geht auf. Die "Westernschlagseite" ist nicht übermächtig, wer sonst mit dem Genre nichts anfangen kann, sollte dem Film trotzdem eine Chance geben. Koch Media hat sich dieser Perle angenommen, die DVD wurde unter dem deutschen Titel "Yukon" veröffentlicht. Das Bild erfreut mit sehr schöner Qualität, neben der deutschen Synchronisation, ist der englische Originalton an Bord, zusätzlich gibt es eine italienische Tonspur. Die Bonusabteilung bietet einen deutschen und einen amerikanischen Trailer an. Eine Bildergalerie, sowie ein altes Radiointerview mit Charles Bronson und Lee Marvin sind dort ebenfalls zu finden. Auf ein Booklet oder einen Schuber muss man verzichten. Schade, in dieser Hinsicht kennt man liebevoller aufgemachte DVDs aus dem Hause Koch. Der Film -und dies ist und bleibt entscheidend- liegt ungekürzt und in erstklassiger Qualität vor, ergo muss ich die Scheibe jedem interessierten Fan mit Nachdruck ans Herz legen!
Bronson und Marvin, Schnee und Eis, vier- und zweibeinige Hunde auf der Jagd. Was will man mehr? Guter bis sehr guter Stoff = dicke 7,5/10!
Lieblingszitat:
"Also du hast einen Blick, der macht aus Whiskey saure Pisse."
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Das As der Asse (Frankreich, Deutschland 1982, Originaltitel: L'as des as)
Das Deutsche Reich richtet die Olympischen Sommerspiele 1936 aus. Jo Cavalier (Jean-Paul Belmondo) trainiert das französische Boxteam, die Sportler reisen mit dem Zug nach Berlin. Auf der Reise wird Jo von einem kleinen Jungen angesprochen, der gern ein Autogramm von ihm haben möchte. Der Knabe namens Simon Rosenblum (Rachid Ferrache) will zu seiner Familie nach Berlin, er lebt dort bei seinem Onkel, denn seine Eltern sind seit einiger Zeit tot. Bereits im Zug haben Nazischergen ein Auge auf das jüdische Kind geworfen. Am Berliner Bahnhof fällt der Junge erneut dem flotten Jo auf, der den Kurzen per Taxi nach Hause bringen will, weil dessen Familie ist nicht am Bahnhof auftaucht. In der Buchhandlung der Familie Rosenblum wütet derweil eine kleine Gruppe der Gestapo, mit denen sich der schlagfertige Franzose eine wüste Schlägerei liefert. Obwohl er es zunächst leugnet, geht Jo das Schicksal von Simon und dessen Verwandtschaft zu Herzen. Die Familie des Jungen ist inzwischen aufgetaucht, Jo versteckt sie zunächst im Hotel seiner Mannschaft. Die Familie soll sich nach Österreich absetzen, das zu diesem Zeitpunkt noch nicht dem Deutschen Reich angegliedert war. Bis zur Grenze ist es ein weiter Weg. Immerhin kann man auf die Hilfe des deutschen Generals von Beckmann (Frank Hoffmann) zählen. Jo schloss während des Ersten Weltkriegs Freundschaft mit dem Deutschen, obwohl sich die beiden zunächst als Piloten einen harten Kampf in der Luft lieferten. Die unfreiwillige Reise führt Jo und die Rosenblums auf bizarre Art und Weise bis in die Höhle des Löwen, auf Hitlers Berghof trifft man den Diktator höchstselbst an...
Belmondo, ewiger Draufgänger und Schwerenöter. Dieses hübsch ausgestattete Abenteuer entführt den Zuschauer in die Zeit kurz vor dem Zweiten Weltkrieg, als schlagkräftiger Boxtrainer muss sich der Franzose mit allerlei Nazigesindel plagen. "Das As der Asse" zeigt das Deutschland dieser Zeit aber zur Abwechslung nicht als Hölle auf Erden, sondern man trifft hier auch auf sympathische Deutsche, Hohn und Spott wird in erster Linie über die Nazis ausgeschüttet (Dass Hitler sowieso kein Deutscher war, sollte der Allgemeinheit bekannt sein. Der irre Zwerg entstammt einem kleinen Bergvolk, welches gern jede Verbindung zum Seitenscheitel des Grauens abstreitet). Der Mix aus Komödie, Abenteuer und Action ist gut gelungen, auch wenn mir der Hundeblick des kleinen Rachid Ferrache, ab und an ein wenig auf die Nerven ging. Belmondo und die übrige Besetzung wetzen diese Scharte aber gekonnt aus. Der Actionheld präsentiert sich in guter Spiellaune, hat immer einen flotten Spruch auf den Lippen, schenkt seinen Gegenspielern kräftig mit den Fäusten ein. Frank Hoffmann stellt den "guten Deutschen" dar, der aus seiner Abneigung gegen Hitler kaum einen Hehl macht, aber trotzdem von einem gewissen Pflichtgefühl gepeinigt wird. Der "böse Deutsche" wird von Benno Sterzenbach herrlich launig gegeben, als Offizier der Gestapo lässt er kein Klischee aus, für diverse Lacher ist gesorgt. Für die meisten Brüller sorgt allerdings Günter Meisner, der in einer Doppelrolle als Adolf Hitler und dessen (Halb)Schwester Angela zu sehen ist. Seine Darbietung als "Führer" ist herrlich überdreht, entlarvt die unfassbare Dummheit des Originals, besser kann man eine Karikatur kaum karikieren. Marie-France Pisier hält die Fahne der Damenmannschaft hoch. Sie überzeugt als ein wenig undurchsichtige Journalistin, hat es aber schwer gegen die dominaten Herren zu bestehen, obwohl ihre Rolle sehr selbstbewusst anlegt wurde.
An der Optik des Werkes gibt es nichts zu bemängeln. Egal ob Zugfahrt, Szenen im nächtlichen Berlin, diverse Flugzeugeinlagen, ein Trip durch Bayern, sowie schliesslich der Berghof des Despoten, die Kulissen sind immer ansprechend gestaltet, die Kamera immer richtig positioniert. Der Humor wirkt längst nicht so platt und peinlich, wie es in heutigen Mainstream-Komödien an der Tagesordnung ist. Das Finale setzt dem grotesken Treiben schliesslich die Krone auf, woran Günter Meisner einen nicht unerheblichen Anteil trägt. Lediglich die Szenen mit dem Bengel -ich erwähnte es bereits weiter oben- sind mir ein wenig zu schmalzig geraten, aber dieser Mangel kann den Spass nicht nachhaltig verderben. "Das As der Asse" zählt sicher nicht zu meinen persönlichen Lieblingsfilmen mit Jean-Paul Belmondo. Streifen wie "Angst über der Stadt" (Peur sur la ville, 1975) und "Der Greifer" (L'alpagueur, 1976) sind eher meine Spielwiese, doch auch eine feine Komödie wie "Das As der Asse", möchte ich in meiner kleinen Sammlung nicht missen. Die DVD von Universum kommt in recht ordentlicher Qualität daher, leider gibt es lediglich diverse Trailer als Boni. Wichtiger ist allerdings, dass der Film ungekürzt und im richtigen Format vorliegt. Es gibt die Scheibe einzeln, alternativ als Set zusammen mit:
- Ein irrer Typ
- Der Puppenspieler
- Der Boss
- Musketier mit Hieb und Stich
Das Set ist leider ein wenig unbefriedigend, denn "Der Boss" und "Der Puppenspieler" kommen gekürzt ins Haus. Ich rate daher zu den Einzel-DVDs, die teils für sehr kleines Geld erhältlich sind.
"Das As der Asse" ist mir solide 7/10 (gut) wert. Wer Belmondo mag und bei Komödien nicht sofort die Flucht ergreift, sollte sich die DVD in die Sammlung stellen.
Lieblingszitat:
"Richtiger Mist zieht mich an wie die Fliegen. Da kann ich nicht widerstehen, da muss ich reinspringen."
Das Deutsche Reich richtet die Olympischen Sommerspiele 1936 aus. Jo Cavalier (Jean-Paul Belmondo) trainiert das französische Boxteam, die Sportler reisen mit dem Zug nach Berlin. Auf der Reise wird Jo von einem kleinen Jungen angesprochen, der gern ein Autogramm von ihm haben möchte. Der Knabe namens Simon Rosenblum (Rachid Ferrache) will zu seiner Familie nach Berlin, er lebt dort bei seinem Onkel, denn seine Eltern sind seit einiger Zeit tot. Bereits im Zug haben Nazischergen ein Auge auf das jüdische Kind geworfen. Am Berliner Bahnhof fällt der Junge erneut dem flotten Jo auf, der den Kurzen per Taxi nach Hause bringen will, weil dessen Familie ist nicht am Bahnhof auftaucht. In der Buchhandlung der Familie Rosenblum wütet derweil eine kleine Gruppe der Gestapo, mit denen sich der schlagfertige Franzose eine wüste Schlägerei liefert. Obwohl er es zunächst leugnet, geht Jo das Schicksal von Simon und dessen Verwandtschaft zu Herzen. Die Familie des Jungen ist inzwischen aufgetaucht, Jo versteckt sie zunächst im Hotel seiner Mannschaft. Die Familie soll sich nach Österreich absetzen, das zu diesem Zeitpunkt noch nicht dem Deutschen Reich angegliedert war. Bis zur Grenze ist es ein weiter Weg. Immerhin kann man auf die Hilfe des deutschen Generals von Beckmann (Frank Hoffmann) zählen. Jo schloss während des Ersten Weltkriegs Freundschaft mit dem Deutschen, obwohl sich die beiden zunächst als Piloten einen harten Kampf in der Luft lieferten. Die unfreiwillige Reise führt Jo und die Rosenblums auf bizarre Art und Weise bis in die Höhle des Löwen, auf Hitlers Berghof trifft man den Diktator höchstselbst an...
Belmondo, ewiger Draufgänger und Schwerenöter. Dieses hübsch ausgestattete Abenteuer entführt den Zuschauer in die Zeit kurz vor dem Zweiten Weltkrieg, als schlagkräftiger Boxtrainer muss sich der Franzose mit allerlei Nazigesindel plagen. "Das As der Asse" zeigt das Deutschland dieser Zeit aber zur Abwechslung nicht als Hölle auf Erden, sondern man trifft hier auch auf sympathische Deutsche, Hohn und Spott wird in erster Linie über die Nazis ausgeschüttet (Dass Hitler sowieso kein Deutscher war, sollte der Allgemeinheit bekannt sein. Der irre Zwerg entstammt einem kleinen Bergvolk, welches gern jede Verbindung zum Seitenscheitel des Grauens abstreitet). Der Mix aus Komödie, Abenteuer und Action ist gut gelungen, auch wenn mir der Hundeblick des kleinen Rachid Ferrache, ab und an ein wenig auf die Nerven ging. Belmondo und die übrige Besetzung wetzen diese Scharte aber gekonnt aus. Der Actionheld präsentiert sich in guter Spiellaune, hat immer einen flotten Spruch auf den Lippen, schenkt seinen Gegenspielern kräftig mit den Fäusten ein. Frank Hoffmann stellt den "guten Deutschen" dar, der aus seiner Abneigung gegen Hitler kaum einen Hehl macht, aber trotzdem von einem gewissen Pflichtgefühl gepeinigt wird. Der "böse Deutsche" wird von Benno Sterzenbach herrlich launig gegeben, als Offizier der Gestapo lässt er kein Klischee aus, für diverse Lacher ist gesorgt. Für die meisten Brüller sorgt allerdings Günter Meisner, der in einer Doppelrolle als Adolf Hitler und dessen (Halb)Schwester Angela zu sehen ist. Seine Darbietung als "Führer" ist herrlich überdreht, entlarvt die unfassbare Dummheit des Originals, besser kann man eine Karikatur kaum karikieren. Marie-France Pisier hält die Fahne der Damenmannschaft hoch. Sie überzeugt als ein wenig undurchsichtige Journalistin, hat es aber schwer gegen die dominaten Herren zu bestehen, obwohl ihre Rolle sehr selbstbewusst anlegt wurde.
An der Optik des Werkes gibt es nichts zu bemängeln. Egal ob Zugfahrt, Szenen im nächtlichen Berlin, diverse Flugzeugeinlagen, ein Trip durch Bayern, sowie schliesslich der Berghof des Despoten, die Kulissen sind immer ansprechend gestaltet, die Kamera immer richtig positioniert. Der Humor wirkt längst nicht so platt und peinlich, wie es in heutigen Mainstream-Komödien an der Tagesordnung ist. Das Finale setzt dem grotesken Treiben schliesslich die Krone auf, woran Günter Meisner einen nicht unerheblichen Anteil trägt. Lediglich die Szenen mit dem Bengel -ich erwähnte es bereits weiter oben- sind mir ein wenig zu schmalzig geraten, aber dieser Mangel kann den Spass nicht nachhaltig verderben. "Das As der Asse" zählt sicher nicht zu meinen persönlichen Lieblingsfilmen mit Jean-Paul Belmondo. Streifen wie "Angst über der Stadt" (Peur sur la ville, 1975) und "Der Greifer" (L'alpagueur, 1976) sind eher meine Spielwiese, doch auch eine feine Komödie wie "Das As der Asse", möchte ich in meiner kleinen Sammlung nicht missen. Die DVD von Universum kommt in recht ordentlicher Qualität daher, leider gibt es lediglich diverse Trailer als Boni. Wichtiger ist allerdings, dass der Film ungekürzt und im richtigen Format vorliegt. Es gibt die Scheibe einzeln, alternativ als Set zusammen mit:
- Ein irrer Typ
- Der Puppenspieler
- Der Boss
- Musketier mit Hieb und Stich
Das Set ist leider ein wenig unbefriedigend, denn "Der Boss" und "Der Puppenspieler" kommen gekürzt ins Haus. Ich rate daher zu den Einzel-DVDs, die teils für sehr kleines Geld erhältlich sind.
"Das As der Asse" ist mir solide 7/10 (gut) wert. Wer Belmondo mag und bei Komödien nicht sofort die Flucht ergreift, sollte sich die DVD in die Sammlung stellen.
Lieblingszitat:
"Richtiger Mist zieht mich an wie die Fliegen. Da kann ich nicht widerstehen, da muss ich reinspringen."
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)