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Re: Rund ums Auto

Verfasst: Mo 12. Nov 2018, 09:39
von Weyoun
Neubau => Fernwärme! Da kommt man locker auf > 15 % erneuerbare Energie. :wink:
Altbau / Sanierung => Gibt es kein Heizöl mit mehr als 10 % Bio-Anteil? Entgegen moderner Diesel mit > 2.000 Bar Einspritzdruck hält eine Öl-Heizung doch mehr aus.

Ich bin froh, dass wir in Chemnitz eine Gasheizung haben. Da kommt außer CO2 nicht viel an Schadstoffen raus.

Re: Rund ums Auto

Verfasst: Mo 12. Nov 2018, 15:45
von schlosserrichi
@Weyoun

zu 1: Wozu überhaupt eine CO2-Steuer?
zu 2: Wie stellst Du Dir die Förderung der Fernwärme vor, wenn in der BRD in den nächsten Jahren einige thermische Kraftwerke (Kernenergie und Kohle) vom Netz gehen (sollen)?
zu 3: Viele Leute, die sich aufgrund des CO2-Schwachsinns und/oder weil es anscheinend "hipp" ist, einen Holzofen in die Bude basteln ließen, sind schlichtweg zu doof, vernünftig mit Holz zu heizen: Zu viel oder wenig Holz, zu viel oder zu wenig Zug. Somit "bläst" man entweder das Holz relativ ungenützt durch den Kamin oder aber es glimmt nur so vor sich hin, beides ist im Sinne einer Schadstoffvermeidung eher hinderlich.
Warum schreibe ich "CO2-Schwachsinn"? Einfach aus dem Grund, dass man ein natürlich vorkommendes Spurengas (lediglich ca. 0,04% Anteil an der Atmosphäre!), welches für Pflanzen unabdingbar ist, zur Ursache allen Übels erklärt hat. Als eine der "Lösungen" holzt man nun seit Jahren Wälder (diese wirken bekanntlich CO2-reduzierend) ab, um dann "CO2-neutral" zu heizen, geil... Wenn CO2 tatsächlich so fürchterlich sein sollte, müsste man eher den umgekehrten Weg gehen, nämlich: Bäume pflanzen (daran läßt sich aber anscheinend nicht so viel verdienen).
zu 4: Eine vermehrte Besteuerung des LKW-Verkehrs (zu welchem Zweck?) wird sich zwangsläufig in den Verbraucherpreisen niederschlagen, was dann vor allem die Geringverdiener am härtesten zu spüren bekommen werden.


zum "Bio":
Inwiefern sollten "Bio"-kraftstoffe zur CO2-Reduktion (die ja meines Erachtens überhaupt nicht notwendig ist) beitragen? Bedenke bitte, dass man für den Anbau der Ausgangsprodukte zum Einen zusätzliche Ackerflächen benötigt, die ansonsten zB. Wälder oder Bioreservate sein könnten, zum Anderen muß auch hier noch zusätzliche Energie aufgewendet werden, teils wiederum aus fossilen Kraftstoffen (Agrarfahrzeuge, große Teile des Grundlaststroms u.a.).
Es gibt jedoch zwei Szenarien, für welche die "Bio"-kraftstoffe mE eine Berechtigung haben:
-Falls tatsächlich in absehbarer Zeit die fossilen Kraftstoffe bzw. deren Rohstoffe zur Neige gehen sollten, hätte man damit bereits einen Ersatz geschaffen.
-Ein Land möchte (oder muß) von Öl-, Gas- und Kohleimporten unabhängig werden.
Für Festlandeuropa trifft jedoch keiner der beiden Punkte zu, insofern ist die massive Produktion von "Bio"-kraftstoffen mE als Energieverschwendung und Raubbau an der Natur zu betrachten.

Davon ab, ist es nicht so, dass "Bio"-kraftstoffe eher zum Ausflocken neigen als der handelsübliche Diesel/Heizöl (falls dem nicht so sein sollte, bitte um Aufklärung)?

Re: Rund ums Auto

Verfasst: Mo 12. Nov 2018, 16:37
von Weyoun
schlosserrichi hat geschrieben:zu 1: Wozu überhaupt eine CO2-Steuer?
Weil sich ohne "finanzielles Drängen" niemand aus seiner Komfortzone herausbewegt und auf umweltfreundliche Heizung umsteigt.
schlosserrichi hat geschrieben:zu 2: Wie stellst Du Dir die Förderung der Fernwärme vor, wenn in der BRD in den nächsten Jahren einige thermische Kraftwerke (Kernenergie und Kohle) vom Netz gehen (sollen)?
In Nürnberg gibt es gerade ein Neubauviertel (ein Kollege zieht dort Anfang nächsten Jahres ein) mit Einfamilienhäusern, Doppelhaushälften und Reihenhäusern, die ausschließlich von der Fernwärme versorgt werden. Von Versorgungsproblemen ist zumindest hier in Franken nichts bekannt.
schlosserrichi hat geschrieben:zu 3: Viele Leute, die sich aufgrund des CO2-Schwachsinns und/oder weil es anscheinend "hipp" ist, einen Holzofen in die Bude basteln ließen, sind schlichtweg zu doof, vernünftig mit Holz zu heizen: Zu viel oder wenig Holz, zu viel oder zu wenig Zug. Somit "bläst" man entweder das Holz relativ ungenützt durch den Kamin oder aber es glimmt nur so vor sich hin, beides ist im Sinne einer Schadstoffvermeidung eher hinderlich.
Und Dummheit gehört bekanntlich bestraft. Große Dummheit gehört härter bestraft. :wink:
schlosserrichi hat geschrieben:Warum schreibe ich "CO2-Schwachsinn"? Einfach aus dem Grund, dass man ein natürlich vorkommendes Spurengas (lediglich ca. 0,04% Anteil an der Atmosphäre!), welches für Pflanzen unabdingbar ist, zur Ursache allen Übels erklärt hat. Als eine der "Lösungen" holzt man nun seit Jahren Wälder (diese wirken bekanntlich CO2-reduzierend) ab, um dann "CO2-neutral" zu heizen, geil... Wenn CO2 tatsächlich so fürchterlich sein sollte, müsste man eher den umgekehrten Weg gehen, nämlich: Bäume pflanzen (daran läßt sich aber anscheinend nicht so viel verdienen).
Da widerspreche ich dir überhaupt nicht. In Zukunft (Stichwort gigantische Methan-Ausdünstungen im sich erwärmenden Sibirien sowie in einigen Meeren) wird es wohl sogar darauf hinauslaufen, das Methan kontrolliert abzufackeln, da CH4 etwa 25 mal so klimaschädlich ist wie CO2 (bezogen auf den "Aufheizfaktor pro kg Treibhausgas). Mehr CO2, um CH4 zu reduzieren. Und am besten gleich in Indien noch die 295 Mio. heilige Rinder (220 Rinder je 1.000 Einwohner bei 1,34 Mrd. inwohner) mit verbrennen. :eusa-whistle:
schlosserrichi hat geschrieben:zu 4: Eine vermehrte Besteuerung des LKW-Verkehrs (zu welchem Zweck?) wird sich zwangsläufig in den Verbraucherpreisen niederschlagen, was dann vor allem die Geringverdiener am härtesten zu spüren bekommen werden.
Und das ist auch gut so. Dann würde der teils sinnlose Schwerlastverkehr quer durch Europa (z.B. Milch von Griechenland nach Deutschland in die Molkerei bringen => von der Molkerei wieder zurück nach Griechenland, um dort "griechsichen Joghurt" zu machen => dann wieder zurück nach Deutschland, um den Mist zu verkaufen) endlich mal hinterfragt werden. Es gibt viel vermeidbare Transporte im Bereich Landwirtschaft.
schlosserrichi hat geschrieben:
zum "Bio":
Inwiefern sollten "Bio"-kraftstoffe zur CO2-Reduktion (die ja meines Erachtens überhaupt nicht notwendig ist) beitragen? Bedenke bitte, dass man für den Anbau der Ausgangsprodukte zum Einen zusätzliche Ackerflächen benötigt, die ansonsten zB. Wälder oder Bioreservate sein könnten, zum Anderen muß auch hier noch zusätzliche Energie aufgewendet werden, teils wiederum aus fossilen Kraftstoffen (Agrarfahrzeuge, große Teile des Grundlaststroms u.a.).
Es gibt jedoch zwei Szenarien, für welche die "Bio"-kraftstoffe mE eine Berechtigung haben:
-Falls tatsächlich in absehbarer Zeit die fossilen Kraftstoffe bzw. deren Rohstoffe zur Neige gehen sollten, hätte man damit bereits einen Ersatz geschaffen.
-Ein Land möchte (oder muß) von Öl-, Gas- und Kohleimporten unabhängig werden.
Für Festlandeuropa trifft jedoch keiner der beiden Punkte zu, insofern ist die massive Produktion von "Bio"-kraftstoffen mE als Energieverschwendung und Raubbau an der Natur zu betrachten.

Davon ab, ist es nicht so, dass "Bio"-kraftstoffe eher zum Ausflocken neigen als der handelsübliche Diesel/Heizöl (falls dem nicht so sein sollte, bitte um Aufklärung)?
Mit "Bio" meinte ausschließlich regenerative Kraftstoffe, wie auch immer geartet deren "Produktion" auch immer aussehen mag (Zucht auf dem Acker oder direkt im Erlenmeyerkolben gezüchtet).

Re: Rund ums Auto

Verfasst: Mo 12. Nov 2018, 17:46
von schlosserrichi
@Weyoun

zur Steuer wegen Heizungsumbau:
Weshalb nicht hier die selbe Vorgehensweise, welche Du bei der Fernwärme befürwortest?
Mir scheint dies nämlich ein gutes Beispiel für "typisch deutsch" zu sein: Alles muß verboten werden bzw. unter Zwang geschehen, sonst rührt sich keiner (meinst man zumindest) :roll:

zum Problem der Fernwärmeversorgung:
Gut, in Teilen Frankens mag das ja funktionieren, jedoch zB. bei mir in der Region (ländliches Oberbayern) sieht es da eher mau aus, da kein thermisches Großkraftwerk in unmittelbarer Nähe und das bißchen Industrie, welche ihre Prozesswärme (Chemiewerke) selbst erzeugt, ist A großteils zu weit weg von den Siedlungen und B würde diese wohl in der Masse einfach nicht ausreichen. In großen Teilen Niedersachsens oder Mitteldeutschlands dürfte die Situation wohl ähnlich wenn nicht gar schlechter sein. Jedoch wird noch dazu durch den geplanten Kernenergieausstieg und die gewollte (konkrete Pläne existieren dazu mWn noch keine) Reduzierung der Kohleverstromung einer solchen Fernwärmeförderung, die ich auch gutheiße, ein gewaltiger Riegel vorgeschoben.

zur Dummheit bei der Holzofennutzung:
Dem ist nichts hinzuzufügen :mrgreen:

zu CH4 und den indischen Rindern:
Wunderbar, dann gibt es eine Zeit lang günstiges Rindfleisch und die indischen Städte sind nicht mehr so zugesch..... :lol:

zum europäischen Schwerlastverkehr:
Hier sollte man das Problem eher an der Wurzel packen, am Beispiel von Molkereiprodukten wäre das die Streichung der EU-Subventionen, welche ja mitursächlich dafür sind, dass die Milch und deren Produkte durch ganz Europa gekutscht werden. Falls dies nicht hilft, sollte es wieder Importzölle (ja, auch innerhalb der EU!) auf solcherlei Waren, die wir auch selbst herstellen/anbauen könnten, geben, "aus regionalem Anbau" und so :wink:
Wenn ich daran denke, wie man sich früher über die Sowjetunion mokiert hat, weil dort zB. ukrainisches Getreide nach Wladiwostok (Pazifikküste!) transportiert wurde, fällt mir auf, dass man anscheinend dabei ist, diese Vorgehensweise zu kopieren, herrlich...

zum "Bio":
Dies beantwortet leider nicht meine Frage.

Re: Rund ums Auto

Verfasst: Mo 12. Nov 2018, 18:33
von Weyoun
schlosserrichi hat geschrieben:zum Problem der Fernwärmeversorgung:
Gut, in Teilen Frankens mag das ja funktionieren, jedoch zB. bei mir in der Region (ländliches Oberbayern) sieht es da eher mau aus, da kein thermisches Großkraftwerk in unmittelbarer Nähe und das bißchen Industrie, welche ihre Prozesswärme (Chemiewerke) selbst erzeugt, ist A großteils zu weit weg von den Siedlungen und B würde diese wohl in der Masse einfach nicht ausreichen. In großen Teilen Niedersachsens oder Mitteldeutschlands dürfte die Situation wohl ähnlich wenn nicht gar schlechter sein. Jedoch wird noch dazu durch den geplanten Kernenergieausstieg und die gewollte (konkrete Pläne existieren dazu mWn noch keine) Reduzierung der Kohleverstromung einer solchen Fernwärmeförderung, die ich auch gutheiße, ein gewaltiger Riegel vorgeschoben.
Wer in oder nahe der Großstadt wohnt, hat logischerweise höhere Chancen, Fernwärme angeboten zu bekommen. Bzgl der ländlichen Versorgung gab es doch mal großangelegte Versuche, die Abwärme von Biogasanlagen zu nutzen, um erstens den Wirkungsgrad zu erhöhen und zweitens heißes Wasser für die Fernwärme als "Sekundärprodukt" zu generieren. Ist das wieder eingeschlafen?
schlosserrichi hat geschrieben:zum europäischen Schwerlastverkehr:
Hier sollte man das Problem eher an der Wurzel packen, am Beispiel von Molkereiprodukten wäre das die Streichung der EU-Subventionen, welche ja mitursächlich dafür sind, dass die Milch und deren Produkte durch ganz Europa gekutscht werden. Falls dies nicht hilft, sollte es wieder Importzölle (ja, auch innerhalb der EU!) auf solcherlei Waren, die wir auch selbst herstellen/anbauen könnten, geben, "aus regionalem Anbau" und so :wink:
Meine Rede! ALLE EU-weiten Agrarsubventionen streichen und fertig. So, jetzt habe ich den Deutschen Landwirten vermutlich den Krieg erklärt. :wink:
schlosserrichi hat geschrieben:zum "Bio":
Dies beantwortet leider nicht meine Frage.
Wie war die Frage gleich noch mal?
Es gibt ja derzeit Hoffnungsträger im Bereich Algen, die man in kilometerlangen Röhrengeflechten heranzüchtet, um sie dann zu "ernten".
Diese "Ernte" kann zum einen darin bestehen, sie zu trocknen und dann zu Pulver zu mahlen (kann man dann vielen Speisen als nahrhafte Ergänzung zusetzen) oder eben man kann daraus Bio-Treibstoff erzeugen, ohne 1 m² Acker nutzen zu müssen. Wie weit wir hier bereits sind in Bezug auf eine "Serienproduktion" weiß ich nicht, aber es scheint sinnvoller zu sein, als "Bio-Raps" in Form von Monokulturen km²-weise anzubauen.

Re: Rund ums Auto

Verfasst: Mo 12. Nov 2018, 19:34
von rockyou
Weyoun hat geschrieben: Meine Rede! ALLE EU-weiten Agrarsubventionen streichen und fertig. So, jetzt habe ich den Deutschen Landwirten vermutlich den Krieg erklärt. :wink:
Ganz schlaue Idee. :clap: Du willst wohl amerikanische oder brasilianische Verhältnisse, ohne Rücksicht auf Umweltschutz und Tierschutz, so wie es früher in deiner Heimat auch war...
Natürlich ist die Subvention alleine auf die Fläche bezogen ziemlicher Unsinn. Aber Subventionen mit den richtigen Ideen geben den Staaten die Möglichkeiten, hier Lebensmittel zu unserem relativ hohen Standard zu produzieren, was zu Weltmarktpreisen zum größten Teil (mit einigen wenigen Ausnahmen) nicht ansatzweise möglich ist.
Diesen Unsinn erzählen viele Leute inkl. Politiker, die davon wirklich überhaupt keine Ahnung haben!
Und nein, ich bin kein Landwirt!

Re: Rund ums Auto

Verfasst: Di 13. Nov 2018, 07:51
von mk_stgt
die gerichte haben wohl inzwischen die entscheidungshoheit über den indibviduellen mobilitätsbedarf der bürger übernommen (die fahren sicher alle vollelektrisch oder öpnv...)

stz 13.11.2018

Re: Rund ums Auto

Verfasst: Di 13. Nov 2018, 08:08
von Weyoun
Die Richter machen nur ihren Job. Sie können sich nun mal nicht über die gültigen Gesetze hinwegsetzen. Schuld ist eher die Politik, die am Ende die Richter zu solchen Urteilen zwingt. Die Legislative hat die Aufgabe, Gesetze zu beraten, zu beschließen und ggf. bestehende Gesetze zu ändern. Den schwarzen Peter nun den Richtern unterzujubeln ist nicht fair.

Re: Rund ums Auto

Verfasst: Di 13. Nov 2018, 12:15
von rockyou
Das Gericht könnte durchaus das Zustandekommen der Messwerte hinterfragen.

Re: Rund ums Auto

Verfasst: Di 13. Nov 2018, 12:42
von g.vogt
rockyou hat geschrieben:Das Gericht könnte durchaus das Zustandekommen der Messwerte hinterfragen.
Woher weißt du, dass es das nicht getan hat?