Fachkundige und individuelle Beratung ist für uns selbstverständlich - rufen Sie uns an!
Sie erreichen unsere Hotline werktags von 10:00 bis 18:00 Uhr unter der 07171 8712 0 (Samstags: 10:00 bis 12:00 Uhr). Außerhalb Deutschlands wählen Sie +49 7171 87120. Im Dialog finden wir die optimale Klanglösung für Sie und klären etwaige Fragen oder Schwierigkeiten. Das nuForum ist seit dem 19. Juli 2023 im read-only-Modus: Das Ende einer Ära: Das nuForum schließt
Sie erreichen unsere Hotline werktags von 10:00 bis 18:00 Uhr unter der 07171 8712 0 (Samstags: 10:00 bis 12:00 Uhr). Außerhalb Deutschlands wählen Sie +49 7171 87120. Im Dialog finden wir die optimale Klanglösung für Sie und klären etwaige Fragen oder Schwierigkeiten. Das nuForum ist seit dem 19. Juli 2023 im read-only-Modus: Das Ende einer Ära: Das nuForum schließt
Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
- Blap
- Star
- Beiträge: 8773
- Registriert: Di 24. Sep 2002, 18:06
- Wohnort: Sofa des Todes
- Been thanked: 1 time
The Deadly Bees (Großbritannien 1967, Originaltitel: The Deadly Bees)
Bei Dreharbeiten in einem Fernsehstudio, bricht die Popsängerin Vicky Robbins (Suzanna Leigh) plötzlich zusammen. Der behandelnde Arzt besteht nachhaltig darauf, die junge Frau für ein paar Wochen aus dem Verkehr zu ziehen. Sehr zum Ärger ihres Managers, macht sie sich auf den Weg in die ärztlich verordnete Auszeit. Ralph Hargrove (Guy Doleman) und seine Gattin Mary (Catherine Finn), besitzen ein hübsches Anwesen auf einer beschaulichen Insel, dort ist gerade keine Saison, der ideale Ort zum Abschalten. Vicky wird freundlich begrüsst und aufgenommen, sie freut sich auf ruhige und erholsame Tage. Ralph frönt nebenher der Imkerei, ebenso wie der Insulaner Mr. Manfred (Frank Finlay). Die beiden Männer sind sich nicht besonders grün, nach und nach erkennt Vicky weitere Konflikte, die Ehe der Hargroves scheint zerrüttet. Als es zu Todesfällen durch Bienenstiche kommt, bittet Mr. Manfred die beunruhigte Vicky um Hilfe, sie soll Ralph Hargroves ausspionieren. Der erhoffte Erholungstrip entwickelt sich mehr und mehr zum Albtraum, die Sängerin muss schliesslich gar um ihr eigenes Leben fürchten. Welch teuflisches Spiel treibt Hargroves, wieso verhalten sich die Bienen so überaus aggressiv...???
In Deutschland lief diese Amicus Produktion unter dem Titel "Die tödlichen Bienen". Es kommt eher selten vor, dass man Titel derartig genau in die deutsche Sprache übersetzt, doch keine Regel ohne die berühmte Ausnahme. Regie führte der geschätzte Freddie Francis, der auch für die Brit-Horror Könige Hammer aktiv war. Schöne Gruselperlen wie "The Evil of Frankenstein" (Frankensteins Ungeheuer, 1964) und "Dracula has risen from the Grave" (Draculas Rückkehr, 1968), gehen auf das Hammer Konto von Freddie Francis. Für den wichtigsten Mitbewerber Amicus, war der Regisseur diverse Male im Einsatz. Hier ein paar Beispiele:
Dr. Terror's House of Horrors (Die Todeskarten des Dr. Schreck, 1964)
Torture Garden (Der Foltergarten des Dr. Diabolo, 1967)
Tales from the Crypt (Geschichten aus der Gruft, 1972)
Sogar eine Edgar Wallace Verfilmung entstand unter der künstlerischen Leitung von Freddie Francis, der gelungene Beitrag "Das Verrätertor". Damit wäre eine Brücke zu "The Deadly Bees" geschlagen. Wer bei Amicus in erster Linie an Horror denkt, wird in diesem Fall mit einem Kriminalfilm konfrontiert, der mit einer schmackhaften Dosis Insektenhorror angereichert wurde. Trotz der mehrfachen Bienenattacken, dominiert hier eindeutig eine ansprechende Kriminalfilmatmosphäre. Zu Beginn stürzen wir in die wilden sechziger Jahre, erleben die Hauptdarstellerin als kleines Zahnrad im gnadenlosen Mahlwerk namens Showbusiness. Auf der "Insel" herrscht zunächst eine romatisch-ländliche Stimmung, die von Kameramann John Wilcox in schönen Bildern eingefangen wird. Die sorgfältige Inszenierung gönnt dem Zuschauer genussvolle Einblicke. Geschickt und leise, breitet sich nach und nach eine unterschwellige Bedrohung aus. Der Umgang der Charaktere miteinander wird harscher, zunehmend greifen Angst und Mißtrauen um sich, übernehmen schliesslich das Ruder. Natürlich wirken die Angriffe der Bienen tricktechnisch ein wenig historisch, ich bevorzuge jedoch die Bezeichnungen liebenswert und knuffig.
Suzanna Leigh ist eine nahezu perfekte Sympathieträgerin. Sie ist hübsch und aufgeweckt, dezent sexy, in den jeweils richtigen Dosierungen ängstlich bis mutig, bei Bedarf zielstrebig. Ihre Karriere währte nicht allzu lange, doch sie wirkte in ein paar wirklich schönen Filmen mit. "Heisse Katzen" (1966), "Bestien lauern vor Caracas" (1968) und "Nur Vampire küssen blutig" (1971). Diese Titel sollten als Anhaltspunkte reichen, ich möchte keinen dieser Filme in meiner Sammlung missen. Guy Doleman gibt den knarzigen Gutsherrn, der sich mit seiner Filmgattin Catherine Finn grantige Auseinandersetzungen liefert. Frank Finlay nimmt man den leicht schrulligen Typen stets ab. Finlay hat sowieso einen kleinen Platz in meinem Herzen sicher, ich liebe die Musketier Filme von Richard Lester sehr. Dort sehen wir Frank Finlay in der Rolle des Genussmenschen Porthos. Eine gewisse Katy Wild sorgt für zusätzliche Attraktivität, obwohl sie klar im Schatten von Suzanna Leigh bleibt. Wild hat hier den markantesten Nebendarsteller der britischen Insel zum Filmvater. Den legendären, allseits verehrten Michael Ripper, der massive Fels in der Brandung des Schreckens, der Mann für alle Fälle.
"The Deadly Bees" überzeugt in allen relevanten Belangen. Die Schauspieler passen prima in ihre Rollen, die Kamera fängt ansprechende Bilder ein, die Inszenierung bewegt sich abseits hektischer Schnitt- und Tempomassaker. Die Atmosphäre nimmt den geneigten Zuschauer gefangen, für Spannung ist ebenso gesorgt. Ein Amicus Perlchen zum knuddeln und gern haben. Leider gibt es bislang keine DVD-Auswertung für den deutschen Markt. Daher verweise ich auf die US-Scheibe von Legend Films. Der Film ist einzeln zu bekommen, doch wer sich für das Boxset mit der Bezeichnung "The Cult Horror Collection" entscheidet, bekommt weiterhin folgende Titel ins Haus geliefert:
The Skull (Der Schädel des Marquis de Sade, 1965. Eine weitere Amicus Produktion, ebenfalls von Freddie Francis inszeniert. Mit Peter Cushing!)
The Man who could cheat Death (Den Tod überlistet, 1959. Eine Hammer Produktion. Regie führte Terence Fisher, in der Hauptrolle sehen wir Anton Diffring, Christopher Lee ist auch mit von der Partie!)
Diese Box gibt es momentan z.B. bei www.axelmusic.com für schlappe 9.99! Die drei enthaltenen DVDs sind identisch mit den Einzelveröffentlichungen, teilen sich aber eine etwas breitere Amaray(Clone) Hülle. "The Deadly Bees" ist den geforderten Preis schon bereits für sich allein betrachtet locker wert. Zwar bietet die Scheibe keine Boni, doch der Film liegt in schöner Qualität vor.
Guter Stoff, nahezu sehr guter Stoff = 7,5/10
Lieblingszitat:
"Hope you not find it to dull on this Island, Miss Robbins."
"No! I think it's gonna be great!"
Bei Dreharbeiten in einem Fernsehstudio, bricht die Popsängerin Vicky Robbins (Suzanna Leigh) plötzlich zusammen. Der behandelnde Arzt besteht nachhaltig darauf, die junge Frau für ein paar Wochen aus dem Verkehr zu ziehen. Sehr zum Ärger ihres Managers, macht sie sich auf den Weg in die ärztlich verordnete Auszeit. Ralph Hargrove (Guy Doleman) und seine Gattin Mary (Catherine Finn), besitzen ein hübsches Anwesen auf einer beschaulichen Insel, dort ist gerade keine Saison, der ideale Ort zum Abschalten. Vicky wird freundlich begrüsst und aufgenommen, sie freut sich auf ruhige und erholsame Tage. Ralph frönt nebenher der Imkerei, ebenso wie der Insulaner Mr. Manfred (Frank Finlay). Die beiden Männer sind sich nicht besonders grün, nach und nach erkennt Vicky weitere Konflikte, die Ehe der Hargroves scheint zerrüttet. Als es zu Todesfällen durch Bienenstiche kommt, bittet Mr. Manfred die beunruhigte Vicky um Hilfe, sie soll Ralph Hargroves ausspionieren. Der erhoffte Erholungstrip entwickelt sich mehr und mehr zum Albtraum, die Sängerin muss schliesslich gar um ihr eigenes Leben fürchten. Welch teuflisches Spiel treibt Hargroves, wieso verhalten sich die Bienen so überaus aggressiv...???
In Deutschland lief diese Amicus Produktion unter dem Titel "Die tödlichen Bienen". Es kommt eher selten vor, dass man Titel derartig genau in die deutsche Sprache übersetzt, doch keine Regel ohne die berühmte Ausnahme. Regie führte der geschätzte Freddie Francis, der auch für die Brit-Horror Könige Hammer aktiv war. Schöne Gruselperlen wie "The Evil of Frankenstein" (Frankensteins Ungeheuer, 1964) und "Dracula has risen from the Grave" (Draculas Rückkehr, 1968), gehen auf das Hammer Konto von Freddie Francis. Für den wichtigsten Mitbewerber Amicus, war der Regisseur diverse Male im Einsatz. Hier ein paar Beispiele:
Dr. Terror's House of Horrors (Die Todeskarten des Dr. Schreck, 1964)
Torture Garden (Der Foltergarten des Dr. Diabolo, 1967)
Tales from the Crypt (Geschichten aus der Gruft, 1972)
Sogar eine Edgar Wallace Verfilmung entstand unter der künstlerischen Leitung von Freddie Francis, der gelungene Beitrag "Das Verrätertor". Damit wäre eine Brücke zu "The Deadly Bees" geschlagen. Wer bei Amicus in erster Linie an Horror denkt, wird in diesem Fall mit einem Kriminalfilm konfrontiert, der mit einer schmackhaften Dosis Insektenhorror angereichert wurde. Trotz der mehrfachen Bienenattacken, dominiert hier eindeutig eine ansprechende Kriminalfilmatmosphäre. Zu Beginn stürzen wir in die wilden sechziger Jahre, erleben die Hauptdarstellerin als kleines Zahnrad im gnadenlosen Mahlwerk namens Showbusiness. Auf der "Insel" herrscht zunächst eine romatisch-ländliche Stimmung, die von Kameramann John Wilcox in schönen Bildern eingefangen wird. Die sorgfältige Inszenierung gönnt dem Zuschauer genussvolle Einblicke. Geschickt und leise, breitet sich nach und nach eine unterschwellige Bedrohung aus. Der Umgang der Charaktere miteinander wird harscher, zunehmend greifen Angst und Mißtrauen um sich, übernehmen schliesslich das Ruder. Natürlich wirken die Angriffe der Bienen tricktechnisch ein wenig historisch, ich bevorzuge jedoch die Bezeichnungen liebenswert und knuffig.
Suzanna Leigh ist eine nahezu perfekte Sympathieträgerin. Sie ist hübsch und aufgeweckt, dezent sexy, in den jeweils richtigen Dosierungen ängstlich bis mutig, bei Bedarf zielstrebig. Ihre Karriere währte nicht allzu lange, doch sie wirkte in ein paar wirklich schönen Filmen mit. "Heisse Katzen" (1966), "Bestien lauern vor Caracas" (1968) und "Nur Vampire küssen blutig" (1971). Diese Titel sollten als Anhaltspunkte reichen, ich möchte keinen dieser Filme in meiner Sammlung missen. Guy Doleman gibt den knarzigen Gutsherrn, der sich mit seiner Filmgattin Catherine Finn grantige Auseinandersetzungen liefert. Frank Finlay nimmt man den leicht schrulligen Typen stets ab. Finlay hat sowieso einen kleinen Platz in meinem Herzen sicher, ich liebe die Musketier Filme von Richard Lester sehr. Dort sehen wir Frank Finlay in der Rolle des Genussmenschen Porthos. Eine gewisse Katy Wild sorgt für zusätzliche Attraktivität, obwohl sie klar im Schatten von Suzanna Leigh bleibt. Wild hat hier den markantesten Nebendarsteller der britischen Insel zum Filmvater. Den legendären, allseits verehrten Michael Ripper, der massive Fels in der Brandung des Schreckens, der Mann für alle Fälle.
"The Deadly Bees" überzeugt in allen relevanten Belangen. Die Schauspieler passen prima in ihre Rollen, die Kamera fängt ansprechende Bilder ein, die Inszenierung bewegt sich abseits hektischer Schnitt- und Tempomassaker. Die Atmosphäre nimmt den geneigten Zuschauer gefangen, für Spannung ist ebenso gesorgt. Ein Amicus Perlchen zum knuddeln und gern haben. Leider gibt es bislang keine DVD-Auswertung für den deutschen Markt. Daher verweise ich auf die US-Scheibe von Legend Films. Der Film ist einzeln zu bekommen, doch wer sich für das Boxset mit der Bezeichnung "The Cult Horror Collection" entscheidet, bekommt weiterhin folgende Titel ins Haus geliefert:
The Skull (Der Schädel des Marquis de Sade, 1965. Eine weitere Amicus Produktion, ebenfalls von Freddie Francis inszeniert. Mit Peter Cushing!)
The Man who could cheat Death (Den Tod überlistet, 1959. Eine Hammer Produktion. Regie führte Terence Fisher, in der Hauptrolle sehen wir Anton Diffring, Christopher Lee ist auch mit von der Partie!)
Diese Box gibt es momentan z.B. bei www.axelmusic.com für schlappe 9.99! Die drei enthaltenen DVDs sind identisch mit den Einzelveröffentlichungen, teilen sich aber eine etwas breitere Amaray(Clone) Hülle. "The Deadly Bees" ist den geforderten Preis schon bereits für sich allein betrachtet locker wert. Zwar bietet die Scheibe keine Boni, doch der Film liegt in schöner Qualität vor.
Guter Stoff, nahezu sehr guter Stoff = 7,5/10
Lieblingszitat:
"Hope you not find it to dull on this Island, Miss Robbins."
"No! I think it's gonna be great!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
-
- Star
- Beiträge: 941
- Registriert: Mo 1. Okt 2007, 13:03
Ghostwriter Thriller, R.Polanski
Hat mir sehr gut gefallen; mit unerwartetem Ende
7,5/10
Hurly Burly
Mit Sean Penn als kokainkranken Hollywood-Typ der in einer emotionalen Achterbahnfahrt gelandet ist,
SUPER Darstellung! Hat ein bisschen was von Fear And Loathing, aber nicht so freaky-funny abgedreht, eher kaput
8,5/10
Hat mir sehr gut gefallen; mit unerwartetem Ende
7,5/10
Hurly Burly
Mit Sean Penn als kokainkranken Hollywood-Typ der in einer emotionalen Achterbahnfahrt gelandet ist,
SUPER Darstellung! Hat ein bisschen was von Fear And Loathing, aber nicht so freaky-funny abgedreht, eher kaput
8,5/10
- Blap
- Star
- Beiträge: 8773
- Registriert: Di 24. Sep 2002, 18:06
- Wohnort: Sofa des Todes
- Been thanked: 1 time
Frankensteins Ungeheuer (Großbritannien 1964, Originaltitel: The Evil of Frankenstein)
Baron Frankenstein (Peter Cushing) forscht und experimentiert noch immer rastlos. Neue Erfolge stellen sich ein, doch ein fanatischer Kirchenfritze randaliert im Labor des Leichenbastlers, zerstört dadurch die aktuellen Ergebnisse. Bevor der Pöbel in die Residenz einfällt, ergreifen Frankenstein und sein treuer Assistent Hans (Sandor Elès) überstürzt die Flucht. Um wieder Zugriff auf Finanzmittel zu erhalten, begibt sich das Duo nach Karlstaad. Vor den Toren von Karlstaad liegt das Schloss des Barons, welches er vor zehn Jahren ebenfalls fluchtartig verlassen musste. Die Rückkehr ist ein riskantes Unterfangen, man darf Frankenstein auf keinen Fall erkennen. In der Ortschaft herrscht momentan jede Menge Trubel, ergo kann man unbemerkt zum Schloss gelangen. Doch endlich dort eingetroffen, erwartet den Baron das nächste Debakel. Gierige Gesellen haben das Anwesen geplündert, sämtliche Wertgegenstände wurden entwendet. Frankenstein beschleicht sofort ein Verdacht, der sich bald bestätigt, denn der schleimige Bürgermeister hat sich am Besitz des Edelmanns vergriffen. Ausser sich vor Wut, beschimpft der Baron den Politgangster wüst. Sofort will man den Baron festnehmen, denn man erinnert sich noch gut an die Umtriebe des Forschers. Erneut gelingt die Flucht, in den Bergen trifft man auf eine junge Taubstumme (Katy Wild). Das Mädchen führt Frankenstein und Hans in einer Höhle, so ist zumindest ein vorläufiger Schlafplatz gefunden. Am nächsten Morgen passiert etwas nahezu Unglaubliches! In einer Gletscherspalte entdeckt Frankenstein sein altes Geschöpf, das er damals in den Gewölben seines Schlosses zum Leben erweckte. Tatsächlich kann man das Monster auftauen und beleben, doch seine Hirnfunktionen sind erheblich gestört. Da kommt dem Leichenschrauber ein Einfall, warum nicht den Hypnotiseur einen Versuch unternehmen lassen, der gerade in Karlstaad verweilt? Professor Zoltán (Peter Woodthorpe) lässt sich auf das Angebot ein. Zwar ist sein Bemühen von Erfolg gekrönt, doch Frankenstein hat nicht mehr der Verschlagenheit Zoltáns gerechnet...
1964 kam der dritte Frankenstein Film aus dem Hause Hammer in die Kinos. Führte bei den beiden Vorgängern Terence Fisher Regie, übertrug man diese Aufgabe nun an Freddie Francis. Leider kann der Streifen weder mit den beiden Vorgängern, noch mit seinen drei Nachfolgern mithalten. Doch woran liegt das? Freddie Francis ist ein fähiger Regisseur, Peter Cushing sowieso immer eine sichere Bank, die Ausstattung des Films ist durchaus ansprechend. Ein Schwachpunkt ist die zu zahme Anlage der Hauptrolle. Zwar spielt Peter Cushing souverän wie üblich, doch sonst ist sein Frankenstein deutlich rücksichtloser, brutaler und zielstrebiger. Das Monster überzeugt nicht, es mutet ein wenig an, als hätte man versucht den "Universal Frankenstein" zu imitieren. Die Nebenrollen bleiben recht blass, allen voran Sandor Elès, der so unscheinbar wie eine schwarze Ameise auf frisch verlegter Dachpappe agiert. Leider gewährte Hammer dem Typ später einen weiteren Auftritt. In "Countess Dracula" (Comtesse des Grauens, 1971) versagt er dann sogar auf ganzer Linie. Peter Woodthorpe hat als Bösewicht "eigentlich" einen sehr reizvollen Part erwischt, doch er macht leider zu wenig daraus. Immerhin sorgt David Hutcheson als Bürgermeister für ein paar Schmunzler. Schöne Frauen sucht man ihr vergeblich, Katy Wild beweist in ihrer Rolle Mut zu Unattraktivität. Dies unterstreicht ihre Wandlungsfähigkeit, denn im vorgestern gesichteten "The Deadly Bees" von 1967, sieht sie recht ansprechend aus, spielt dabei aber nicht weniger gut auf. Eine junge Dame namens Caron Gardner, bringt eine minimale Dosis Sex-Appeal auf die Leinwand, ihre reizvollen Rundungen erfreuen nicht nur ihren Filmgatten (den Bürgermeister). 1964 hüpfte das Obst freilich noch nicht aus dem Körbchen, bis dahin brauchte es noch drei, vier Jahre Reifezeit.
Die Kulissen sind sehr gelungen. Der Höhepunkt ist fraglos die lange Rückblende, in der Frankenstein seinem Assistenten von der Erweckung der ersten Schöpfung berichtet. Diese Szenen sind von einer optischen und dramatischen Pracht, dem Hammer-Fan wird das Herzchen vor Freude bis zum Hals schlagen. Fatalerweise bremst diese Rückblende den Erzählfluss des Films aus, erweist sich dadurch eher als hinderlich denn hilfreich. Solche Schwächen sind in Hammer Drehbüchern sonst nicht/kaum zu finden, schade. Offensichtlich schielt der Film zu sehr auf den amerikanischen Markt, was sich schnell als zusätzlicher Hemmschuh erweist. Denke ich an die Qualitäten der anderen Frankenstein Filme mit Peter Cushing in der Hauptrolle, fallen die Schwächen von "Frankensteins Ungeheuer" umso heftiger auf. Diese Gelegenheit möchte ich nutzen, um die anderen Filme der Reihe an dieser Stelle aufzulisten:
The Curse of Frankenstein (Frankensteins Fluch, 1957. Brachte den Durchbruch für Hammer. Ein Klassiker, unverzichtbar. Die DVD von Warner ist problemlos zu bekommen)
The Revenge of Frankenstein (Frankensteins Rache, 1958. Eine sehr gute Fortsetzung, die trotzdem leicht hinter dem Auftakt zurückbleibt. Als DVD von Columbia Tristar/Sony erhältlich)
Frankenstein created Woman (Frankenstein schuf ein Weib, 1967. Für mich der schönste Film der Reihe. Tragisch, romantisch und sexy. Die DVD aus der Hammer Edition von Anolis ist OOP, da wird ein tieferer Griff in die Tasche fällig, meist jenseits der 30. Wer auf die deutsche Synchronisation verzichten kann, sollte zur günstigen UK-Scheibe von Optimum Home Entertainment greifen)
Frankenstein must be Destroyed (Frankenstein muss sterben, 1969. Der härteste und brutalste Filme der Reihe, sehr gut! Die DVD von Warner ist ohne Schwierigkeiten zu bekommen)
Frankenstein and the Monster from Hell (Frankensteins Höllenmonster, 1974. Nachzügler aus der späten Phase von Hammer. Ein gelungener Abschluss. Die DVD aus der Anolis Hammer Edition ist leider auch OOP. Teils werden um die 100 für Neuware fällig. Erneut ist die britische DVD eine günstige Alternative)
Übrigens führte bei den gelisteten Filmen stets Terence Fisher Regie. Einen Sonderfall stellt "The Horror of Frankenstein" (Frankensteins Schrecken, 1970) dar. Dieser von Jimmy Sangster inszenierte Film, muss ohne Peter Cushing auskommen, man baut auf Ralph Bates als jungen Baron Frankenstein. Ohne Cushing kann die Klasse nicht gehalten werden, doch immerhin wird "Frankensteins Ungeheuer" locker übertroffen.
Nun möchte ich das "Teilversagen" von "Frankensteins Ungeheuer" nicht Freddie Francis in die Schuhe schieben. Die Verantwortung liegt eher beim Drehbuch, und den Vorgaben diverser Einflussnehmer hinter den Kulissen. Die Anbiederung an den US-Markt steht Hammer nicht gut zu Gesicht, ist völlig unnötig. Erschwerend kommt noch hinzu, dass der Steifen nicht so recht in die fortlaufende Erzählweise der Reihe passen mag.
"Frankensteins Ungeheuer" ist ganz sicher kein Tipp für Neulinge, die in den wundervollen Kosmos der Hammer Horror Welt eintauchen möchten. Komplettisten dürfen sich den Film selbstverständlich nicht entgehen lassen. Dank der sehr guten DVD von Koch Media, kann man "Frankensteins Ungeheuer" in sehr schöner Qualität geniessen. Wie üblich steckt das Amaray in einem Schuber, ein informatives Booklet liegt bei. Da ist es zu verschmerzen, dass man im Bonusbereich nur einen Trailer und eine ergänzende Bildergalerie findet. Insgesamt eine sehr lobenswerte Top-Veröffentlichung, zu einem leider etwas durchwachsenen Hammer Film.
Mehr als 6,5/10 Fanpunkte sind nicht drin. Darin ist bereits ein Bonus für Peter Cushing enthalten.
Lieblingszitat:
"Sein Herz rausschneiden?"
"Warum nicht? Er braucht es doch nicht mehr."
Baron Frankenstein (Peter Cushing) forscht und experimentiert noch immer rastlos. Neue Erfolge stellen sich ein, doch ein fanatischer Kirchenfritze randaliert im Labor des Leichenbastlers, zerstört dadurch die aktuellen Ergebnisse. Bevor der Pöbel in die Residenz einfällt, ergreifen Frankenstein und sein treuer Assistent Hans (Sandor Elès) überstürzt die Flucht. Um wieder Zugriff auf Finanzmittel zu erhalten, begibt sich das Duo nach Karlstaad. Vor den Toren von Karlstaad liegt das Schloss des Barons, welches er vor zehn Jahren ebenfalls fluchtartig verlassen musste. Die Rückkehr ist ein riskantes Unterfangen, man darf Frankenstein auf keinen Fall erkennen. In der Ortschaft herrscht momentan jede Menge Trubel, ergo kann man unbemerkt zum Schloss gelangen. Doch endlich dort eingetroffen, erwartet den Baron das nächste Debakel. Gierige Gesellen haben das Anwesen geplündert, sämtliche Wertgegenstände wurden entwendet. Frankenstein beschleicht sofort ein Verdacht, der sich bald bestätigt, denn der schleimige Bürgermeister hat sich am Besitz des Edelmanns vergriffen. Ausser sich vor Wut, beschimpft der Baron den Politgangster wüst. Sofort will man den Baron festnehmen, denn man erinnert sich noch gut an die Umtriebe des Forschers. Erneut gelingt die Flucht, in den Bergen trifft man auf eine junge Taubstumme (Katy Wild). Das Mädchen führt Frankenstein und Hans in einer Höhle, so ist zumindest ein vorläufiger Schlafplatz gefunden. Am nächsten Morgen passiert etwas nahezu Unglaubliches! In einer Gletscherspalte entdeckt Frankenstein sein altes Geschöpf, das er damals in den Gewölben seines Schlosses zum Leben erweckte. Tatsächlich kann man das Monster auftauen und beleben, doch seine Hirnfunktionen sind erheblich gestört. Da kommt dem Leichenschrauber ein Einfall, warum nicht den Hypnotiseur einen Versuch unternehmen lassen, der gerade in Karlstaad verweilt? Professor Zoltán (Peter Woodthorpe) lässt sich auf das Angebot ein. Zwar ist sein Bemühen von Erfolg gekrönt, doch Frankenstein hat nicht mehr der Verschlagenheit Zoltáns gerechnet...
1964 kam der dritte Frankenstein Film aus dem Hause Hammer in die Kinos. Führte bei den beiden Vorgängern Terence Fisher Regie, übertrug man diese Aufgabe nun an Freddie Francis. Leider kann der Streifen weder mit den beiden Vorgängern, noch mit seinen drei Nachfolgern mithalten. Doch woran liegt das? Freddie Francis ist ein fähiger Regisseur, Peter Cushing sowieso immer eine sichere Bank, die Ausstattung des Films ist durchaus ansprechend. Ein Schwachpunkt ist die zu zahme Anlage der Hauptrolle. Zwar spielt Peter Cushing souverän wie üblich, doch sonst ist sein Frankenstein deutlich rücksichtloser, brutaler und zielstrebiger. Das Monster überzeugt nicht, es mutet ein wenig an, als hätte man versucht den "Universal Frankenstein" zu imitieren. Die Nebenrollen bleiben recht blass, allen voran Sandor Elès, der so unscheinbar wie eine schwarze Ameise auf frisch verlegter Dachpappe agiert. Leider gewährte Hammer dem Typ später einen weiteren Auftritt. In "Countess Dracula" (Comtesse des Grauens, 1971) versagt er dann sogar auf ganzer Linie. Peter Woodthorpe hat als Bösewicht "eigentlich" einen sehr reizvollen Part erwischt, doch er macht leider zu wenig daraus. Immerhin sorgt David Hutcheson als Bürgermeister für ein paar Schmunzler. Schöne Frauen sucht man ihr vergeblich, Katy Wild beweist in ihrer Rolle Mut zu Unattraktivität. Dies unterstreicht ihre Wandlungsfähigkeit, denn im vorgestern gesichteten "The Deadly Bees" von 1967, sieht sie recht ansprechend aus, spielt dabei aber nicht weniger gut auf. Eine junge Dame namens Caron Gardner, bringt eine minimale Dosis Sex-Appeal auf die Leinwand, ihre reizvollen Rundungen erfreuen nicht nur ihren Filmgatten (den Bürgermeister). 1964 hüpfte das Obst freilich noch nicht aus dem Körbchen, bis dahin brauchte es noch drei, vier Jahre Reifezeit.
Die Kulissen sind sehr gelungen. Der Höhepunkt ist fraglos die lange Rückblende, in der Frankenstein seinem Assistenten von der Erweckung der ersten Schöpfung berichtet. Diese Szenen sind von einer optischen und dramatischen Pracht, dem Hammer-Fan wird das Herzchen vor Freude bis zum Hals schlagen. Fatalerweise bremst diese Rückblende den Erzählfluss des Films aus, erweist sich dadurch eher als hinderlich denn hilfreich. Solche Schwächen sind in Hammer Drehbüchern sonst nicht/kaum zu finden, schade. Offensichtlich schielt der Film zu sehr auf den amerikanischen Markt, was sich schnell als zusätzlicher Hemmschuh erweist. Denke ich an die Qualitäten der anderen Frankenstein Filme mit Peter Cushing in der Hauptrolle, fallen die Schwächen von "Frankensteins Ungeheuer" umso heftiger auf. Diese Gelegenheit möchte ich nutzen, um die anderen Filme der Reihe an dieser Stelle aufzulisten:
The Curse of Frankenstein (Frankensteins Fluch, 1957. Brachte den Durchbruch für Hammer. Ein Klassiker, unverzichtbar. Die DVD von Warner ist problemlos zu bekommen)
The Revenge of Frankenstein (Frankensteins Rache, 1958. Eine sehr gute Fortsetzung, die trotzdem leicht hinter dem Auftakt zurückbleibt. Als DVD von Columbia Tristar/Sony erhältlich)
Frankenstein created Woman (Frankenstein schuf ein Weib, 1967. Für mich der schönste Film der Reihe. Tragisch, romantisch und sexy. Die DVD aus der Hammer Edition von Anolis ist OOP, da wird ein tieferer Griff in die Tasche fällig, meist jenseits der 30. Wer auf die deutsche Synchronisation verzichten kann, sollte zur günstigen UK-Scheibe von Optimum Home Entertainment greifen)
Frankenstein must be Destroyed (Frankenstein muss sterben, 1969. Der härteste und brutalste Filme der Reihe, sehr gut! Die DVD von Warner ist ohne Schwierigkeiten zu bekommen)
Frankenstein and the Monster from Hell (Frankensteins Höllenmonster, 1974. Nachzügler aus der späten Phase von Hammer. Ein gelungener Abschluss. Die DVD aus der Anolis Hammer Edition ist leider auch OOP. Teils werden um die 100 für Neuware fällig. Erneut ist die britische DVD eine günstige Alternative)
Übrigens führte bei den gelisteten Filmen stets Terence Fisher Regie. Einen Sonderfall stellt "The Horror of Frankenstein" (Frankensteins Schrecken, 1970) dar. Dieser von Jimmy Sangster inszenierte Film, muss ohne Peter Cushing auskommen, man baut auf Ralph Bates als jungen Baron Frankenstein. Ohne Cushing kann die Klasse nicht gehalten werden, doch immerhin wird "Frankensteins Ungeheuer" locker übertroffen.
Nun möchte ich das "Teilversagen" von "Frankensteins Ungeheuer" nicht Freddie Francis in die Schuhe schieben. Die Verantwortung liegt eher beim Drehbuch, und den Vorgaben diverser Einflussnehmer hinter den Kulissen. Die Anbiederung an den US-Markt steht Hammer nicht gut zu Gesicht, ist völlig unnötig. Erschwerend kommt noch hinzu, dass der Steifen nicht so recht in die fortlaufende Erzählweise der Reihe passen mag.
"Frankensteins Ungeheuer" ist ganz sicher kein Tipp für Neulinge, die in den wundervollen Kosmos der Hammer Horror Welt eintauchen möchten. Komplettisten dürfen sich den Film selbstverständlich nicht entgehen lassen. Dank der sehr guten DVD von Koch Media, kann man "Frankensteins Ungeheuer" in sehr schöner Qualität geniessen. Wie üblich steckt das Amaray in einem Schuber, ein informatives Booklet liegt bei. Da ist es zu verschmerzen, dass man im Bonusbereich nur einen Trailer und eine ergänzende Bildergalerie findet. Insgesamt eine sehr lobenswerte Top-Veröffentlichung, zu einem leider etwas durchwachsenen Hammer Film.
Mehr als 6,5/10 Fanpunkte sind nicht drin. Darin ist bereits ein Bonus für Peter Cushing enthalten.
Lieblingszitat:
"Sein Herz rausschneiden?"
"Warum nicht? Er braucht es doch nicht mehr."
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
- Blap
- Star
- Beiträge: 8773
- Registriert: Di 24. Sep 2002, 18:06
- Wohnort: Sofa des Todes
- Been thanked: 1 time
Friedhof der Zombies (Mexiko 1985, Originaltitel: Cementerio del terror)
Drei junge Burschen versprechen ihren (erhofften) Stossdamen eine fette Party. Die Mädels willigen ein, doch man landet in einer abgewrackten, leerstehenden Villa. Die Stimmung fällt schnell auf den Nullpunkt. Schliesslich findet ein Bürschlein ein okkultes Buch, er kommt spontan auf die Idee ins Leichenschauhaus einzubrechen, um dort einen Kadaver zu entwenden. Mit der Leiche im Kofferraum geht es ab in Richtung Friedhof, dort zitiert man wirre Beschwörungen aus dem gefundenen Wälzer. Plötzlich beginnt es zu regnen, die Sechserbande sucht erneut die verfallene Villa auf. Leider handelt es sich bei der gestohlenen Leiche um Devlon, einen irren Massenmörder und Günstling des Leibhaftigen. Devlon erhebt sich und beginnt in der Villa Mettgut zu produzieren. Dr. Cardan (Hugo Stiglitz) ahnt die Gefahr, er will den Leichnam des Unholds flugs verbrennen. Mit gefälschten Papieren sucht er den lokalen Gesetzeshüter auf, der sich angenervt in sein Schicksal fügt, und mit Dr. Cardan in Richtung Leichenhalle aufbricht. Freilich ist die Bahre leer, Cardan fährt der Schrecken ins Gebein. Wo ist Devlon jetzt, wie kann man ihn stoppen? Zu allem Überfluss hat sich eine Gruppe Kinder auf den Friedhof des Grauens begeben, man will zu Halloween eine Mutprobe veranstalten. Des Sheriffs Blagen gehören dazu, ergo fährt auch dem Bullen bald der Schrecken ins Mark. Während Devlon weiter fröhlich grunzend metzelt, erheben sich auf dem Friedhof die Toten aus den Gräbern...
Hm? Wer sich nach dem kurzen Einblick in die Handlung fragt, ob der Streifen eventuell ein wenig absurd und sinnfrei sein könnte... ...der trifft den Nagel auf den Kopf, den Zombie ins Hirn. Ich mag diese bekloppten Mexiko-Trasher einfach gern, besonders wenn Hugo Stiglitz auftaucht. In manchen Filmen passiert ungefähr so viel, wie in des Hugos Fratze: Gar nichts! Obwohl, obwohl, hier passiert einiges, allerdings nur grober Unfug, und genau diese Tatsache macht die Sause so liebenswert. Unser Hugolein befindet sich wieder in Höchstform. Er träumt ungute Träume, ahnt das nahende Verderben. Mit regloser Miene penetriert er den Sheriff, der gar nicht anders kann als klein beizugeben, Hugo schwingt sich zum Helden auf, und... *Spoilergefahr, selbst anschauen*
Die übrigen Fratzen hat man teils schon in anderen Mex-Trashern bewundern dürfen. Wirklich bleibenden Eindruck hinterlässt keine der Gestalten. Das ist auch nicht nötig, denn der Film bezieht seinen Reiz aus den unfassbaren Vorfällen, den herrlich miesen Effekten und den doofen Dialogen. Logik? Was zum Geier sollen wir damit? So richtig Freude kommt auf, wenn man sich mit Haut und Haaren auf das Spektakel einlässt (Ok, dies sollte man sowieso immer tun). Picken wir uns ein kleines Beispiel heraus. Die drei jungen Damen sind tierisch sauer, weil die Typen sie verarscht haben. Statt Party mit Prominenz, gibt es Zungenschläge in einer ollen Bruchbude. Als man auf die Idee kommt eine Leiche zu klauen, regt sich interessanterweise kaum Widerstand. Auf dem Friedhof wird man ordentlich durchnässt, flüchtet in die Gammelvilla. Nun sind die Damen sicher sehr sauer? Achwo, nur ein bißchen, teils gibt es bereits die Zunge in den Hals. Devlon taucht auf, metzelt die Villenknutscher quasi nebenbei nieder, ist aber kaum in der Lage gegen eine Bande Kinder anzukommen. Es kommt aber noch besser. Die Zombies fürchten sich vor Kreuzen! Dass auf dem Friedhof etliche rumstehen, stört die Untoten dann aber irgendwie doch nicht weiter...
Schwachsinn folgt auf Stumpfsinn, alle Unfasskeiten aufzuzählen, würde vermutlich ein ganzes Buch füllen. Ach was, der Film ist eine einzige Unfassbarkeit. Es geht hier aber nicht so vordergründig hysterisch zu, wie man aus es anderen Horror-Trashern kennt. Aus dem Mettgut könnte man vielleicht einen falschen Hasen formen, die dicke Schlachtplatte gibt "Friedhof der Zombies" keineswegs her. Obwohl man hier "eigentlich" nichts richtig auf die Reihe bekommen hat, schafft der Film es ohne Probleme, über die gesamte Spielzeit eine knuffige Atmosphäre aufzubauen. Es macht einfach Spass, wenn Hugo sich alle Mühe gibt gegen seine Gesichtslähmung anzukämpfen, den beknackten Dialogen zu lauschen, sich an dem unlogischen Verhalten der Protagonisten zu laben. Die Zombies erheben sich erst recht spät aus ihren Löchern, dafür sind sie aber sehr ansprechend gestaltet. Billig, trashig und zerlumpt. Devlon höchstselbst kratzt gern in den Gesichtern seiner Opfer herum, manchmal öffnet er auch ein Bäuchlein. Diese Momente sorgen für echte Schenkelklopfer, die Mexikaner sind vermutlich auf Droge, ich weiss es nicht. Regie führte ein Typ namens Rubén Galindo. Von diesem Herrn liegt mir mit "Yako - Der einsame Rächer" ein weiterer Erguss vor. "Yako" wurde 1986 auf die Menschheit losgelassen, ich freue mich schon auf die Sichtung dieser Actiongranate.
Wen könnte ein Film wie "Friedhof der Zombies" ansprechen? Selbst Filmfans mit einer ausgeprägten Vorliebe für Zombiefilme, sollten sich diesem Stoff mit Bedacht nähern. Wem die Italo-Flicks "Zombie 3" (Zombi 3, 1988) und "Zombie IV" (After Death, 1988) nicht zu durchgeknallt waren, wer den göttlichen "Die Rückkehr der Zombies" (Le notti del terrore, 1981) so sehr liebt wie ich, der sollte sich auch an "Friedhof der Zombies" versuchen. Eine Zuneigung in Richtung Mexiko-Trash sollte ebenso nicht fehlen, und das Hugolein muss man ja sowieso gern haben. Die DVD aus der Trash Collection von CMV ist Interessenten zu empfehlen. Die Nr. 47 der Reihe kommt in zweckmäßiger Qualität daher. Viel wichtiger: Die DVD präsentiert den Streifen ungekürzt. Eine ältere Auflage von Laser Paradise war leider cut, von Astro und '84 Entertainment gibt es weitere ungekürzte Scheiben. Bei der '84 Variante handelt es sich um ein Repack der CMV Scheibe.
Klarer Sieg für Mexiko, ihr habt einen Platz in der Trash-Abteilung meines Herzens sicher! Daher setzt es 7/10 (gut). Die Warnungen und die eventuelle Zielgruppe für diesen Blödsinn, sollten sich aus dem obigen Kurzkommentar ableiten lassen.
Lieblingszitat:
"Er ist kein menschliches Wesen wie Sie und ich! Er ist ein Satan!"
Drei junge Burschen versprechen ihren (erhofften) Stossdamen eine fette Party. Die Mädels willigen ein, doch man landet in einer abgewrackten, leerstehenden Villa. Die Stimmung fällt schnell auf den Nullpunkt. Schliesslich findet ein Bürschlein ein okkultes Buch, er kommt spontan auf die Idee ins Leichenschauhaus einzubrechen, um dort einen Kadaver zu entwenden. Mit der Leiche im Kofferraum geht es ab in Richtung Friedhof, dort zitiert man wirre Beschwörungen aus dem gefundenen Wälzer. Plötzlich beginnt es zu regnen, die Sechserbande sucht erneut die verfallene Villa auf. Leider handelt es sich bei der gestohlenen Leiche um Devlon, einen irren Massenmörder und Günstling des Leibhaftigen. Devlon erhebt sich und beginnt in der Villa Mettgut zu produzieren. Dr. Cardan (Hugo Stiglitz) ahnt die Gefahr, er will den Leichnam des Unholds flugs verbrennen. Mit gefälschten Papieren sucht er den lokalen Gesetzeshüter auf, der sich angenervt in sein Schicksal fügt, und mit Dr. Cardan in Richtung Leichenhalle aufbricht. Freilich ist die Bahre leer, Cardan fährt der Schrecken ins Gebein. Wo ist Devlon jetzt, wie kann man ihn stoppen? Zu allem Überfluss hat sich eine Gruppe Kinder auf den Friedhof des Grauens begeben, man will zu Halloween eine Mutprobe veranstalten. Des Sheriffs Blagen gehören dazu, ergo fährt auch dem Bullen bald der Schrecken ins Mark. Während Devlon weiter fröhlich grunzend metzelt, erheben sich auf dem Friedhof die Toten aus den Gräbern...
Hm? Wer sich nach dem kurzen Einblick in die Handlung fragt, ob der Streifen eventuell ein wenig absurd und sinnfrei sein könnte... ...der trifft den Nagel auf den Kopf, den Zombie ins Hirn. Ich mag diese bekloppten Mexiko-Trasher einfach gern, besonders wenn Hugo Stiglitz auftaucht. In manchen Filmen passiert ungefähr so viel, wie in des Hugos Fratze: Gar nichts! Obwohl, obwohl, hier passiert einiges, allerdings nur grober Unfug, und genau diese Tatsache macht die Sause so liebenswert. Unser Hugolein befindet sich wieder in Höchstform. Er träumt ungute Träume, ahnt das nahende Verderben. Mit regloser Miene penetriert er den Sheriff, der gar nicht anders kann als klein beizugeben, Hugo schwingt sich zum Helden auf, und... *Spoilergefahr, selbst anschauen*
Die übrigen Fratzen hat man teils schon in anderen Mex-Trashern bewundern dürfen. Wirklich bleibenden Eindruck hinterlässt keine der Gestalten. Das ist auch nicht nötig, denn der Film bezieht seinen Reiz aus den unfassbaren Vorfällen, den herrlich miesen Effekten und den doofen Dialogen. Logik? Was zum Geier sollen wir damit? So richtig Freude kommt auf, wenn man sich mit Haut und Haaren auf das Spektakel einlässt (Ok, dies sollte man sowieso immer tun). Picken wir uns ein kleines Beispiel heraus. Die drei jungen Damen sind tierisch sauer, weil die Typen sie verarscht haben. Statt Party mit Prominenz, gibt es Zungenschläge in einer ollen Bruchbude. Als man auf die Idee kommt eine Leiche zu klauen, regt sich interessanterweise kaum Widerstand. Auf dem Friedhof wird man ordentlich durchnässt, flüchtet in die Gammelvilla. Nun sind die Damen sicher sehr sauer? Achwo, nur ein bißchen, teils gibt es bereits die Zunge in den Hals. Devlon taucht auf, metzelt die Villenknutscher quasi nebenbei nieder, ist aber kaum in der Lage gegen eine Bande Kinder anzukommen. Es kommt aber noch besser. Die Zombies fürchten sich vor Kreuzen! Dass auf dem Friedhof etliche rumstehen, stört die Untoten dann aber irgendwie doch nicht weiter...
Schwachsinn folgt auf Stumpfsinn, alle Unfasskeiten aufzuzählen, würde vermutlich ein ganzes Buch füllen. Ach was, der Film ist eine einzige Unfassbarkeit. Es geht hier aber nicht so vordergründig hysterisch zu, wie man aus es anderen Horror-Trashern kennt. Aus dem Mettgut könnte man vielleicht einen falschen Hasen formen, die dicke Schlachtplatte gibt "Friedhof der Zombies" keineswegs her. Obwohl man hier "eigentlich" nichts richtig auf die Reihe bekommen hat, schafft der Film es ohne Probleme, über die gesamte Spielzeit eine knuffige Atmosphäre aufzubauen. Es macht einfach Spass, wenn Hugo sich alle Mühe gibt gegen seine Gesichtslähmung anzukämpfen, den beknackten Dialogen zu lauschen, sich an dem unlogischen Verhalten der Protagonisten zu laben. Die Zombies erheben sich erst recht spät aus ihren Löchern, dafür sind sie aber sehr ansprechend gestaltet. Billig, trashig und zerlumpt. Devlon höchstselbst kratzt gern in den Gesichtern seiner Opfer herum, manchmal öffnet er auch ein Bäuchlein. Diese Momente sorgen für echte Schenkelklopfer, die Mexikaner sind vermutlich auf Droge, ich weiss es nicht. Regie führte ein Typ namens Rubén Galindo. Von diesem Herrn liegt mir mit "Yako - Der einsame Rächer" ein weiterer Erguss vor. "Yako" wurde 1986 auf die Menschheit losgelassen, ich freue mich schon auf die Sichtung dieser Actiongranate.
Wen könnte ein Film wie "Friedhof der Zombies" ansprechen? Selbst Filmfans mit einer ausgeprägten Vorliebe für Zombiefilme, sollten sich diesem Stoff mit Bedacht nähern. Wem die Italo-Flicks "Zombie 3" (Zombi 3, 1988) und "Zombie IV" (After Death, 1988) nicht zu durchgeknallt waren, wer den göttlichen "Die Rückkehr der Zombies" (Le notti del terrore, 1981) so sehr liebt wie ich, der sollte sich auch an "Friedhof der Zombies" versuchen. Eine Zuneigung in Richtung Mexiko-Trash sollte ebenso nicht fehlen, und das Hugolein muss man ja sowieso gern haben. Die DVD aus der Trash Collection von CMV ist Interessenten zu empfehlen. Die Nr. 47 der Reihe kommt in zweckmäßiger Qualität daher. Viel wichtiger: Die DVD präsentiert den Streifen ungekürzt. Eine ältere Auflage von Laser Paradise war leider cut, von Astro und '84 Entertainment gibt es weitere ungekürzte Scheiben. Bei der '84 Variante handelt es sich um ein Repack der CMV Scheibe.
Klarer Sieg für Mexiko, ihr habt einen Platz in der Trash-Abteilung meines Herzens sicher! Daher setzt es 7/10 (gut). Die Warnungen und die eventuelle Zielgruppe für diesen Blödsinn, sollten sich aus dem obigen Kurzkommentar ableiten lassen.
Lieblingszitat:
"Er ist kein menschliches Wesen wie Sie und ich! Er ist ein Satan!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
-
- Star
- Beiträge: 2037
- Registriert: Fr 26. Dez 2008, 12:07
-
- Star
- Beiträge: 2037
- Registriert: Fr 26. Dez 2008, 12:07
- rob_bounce
- Profi
- Beiträge: 299
- Registriert: Mi 25. Feb 2009, 09:51
- Wohnort: Düren
- Been thanked: 1 time
- Kontaktdaten:
Habe ich mir gestern Abend angesehen...
Repomen (Neuauflage)
http://www.amazon.de/Repo-Men-Unrated-V ... 281&sr=8-2
Ein sehr kurzweiliger Science-Fiction Thriller, der Spaß macht, wenig Klischeees bedient und zum nachdenken anregt!
Repomen (Neuauflage)
http://www.amazon.de/Repo-Men-Unrated-V ... 281&sr=8-2
Ein sehr kurzweiliger Science-Fiction Thriller, der Spaß macht, wenig Klischeees bedient und zum nachdenken anregt!
-
- Star
- Beiträge: 1561
- Registriert: Di 18. Jul 2006, 19:15
- Has thanked: 22 times
- Been thanked: 40 times
Letzten Sonntag auf Bluray:
Die Fremde
Kurz gesagt geht es hier um einen Ehrenmord in einer Familie.
Es ist (gottseidank) kein lauter Kracher, sondern ein Film der einen sehr berührt. Das Ende ist sehr verstörend. Meine Frau konnte sich die Tränen nicht verkneifen und selbst ich musste schwer schlucken.
Ich finde ein wichtiger Film der auf Effekthascherei zugunsten der Authenzität verzichtet, die Brisanz des Themas ist gut vermittelt worden.
Das das Medium Bluray hier nicht ausgeschöpft wurde tut der Sache keinen Abbruch. Der Film bekommt von mir verdient 9/10 Punkte.
Die Fremde
Kurz gesagt geht es hier um einen Ehrenmord in einer Familie.
Es ist (gottseidank) kein lauter Kracher, sondern ein Film der einen sehr berührt. Das Ende ist sehr verstörend. Meine Frau konnte sich die Tränen nicht verkneifen und selbst ich musste schwer schlucken.
Ich finde ein wichtiger Film der auf Effekthascherei zugunsten der Authenzität verzichtet, die Brisanz des Themas ist gut vermittelt worden.
Das das Medium Bluray hier nicht ausgeschöpft wurde tut der Sache keinen Abbruch. Der Film bekommt von mir verdient 9/10 Punkte.
Grüße
Ronald
Ronald
-
- Star
- Beiträge: 2037
- Registriert: Fr 26. Dez 2008, 12:07
Temptation : Nach 5 Minuten gabŽs den Schnellvorlauf *8. Was ein Scheissdreck.
Chloe : Athmosphärisch, Kurzweilig, mit interessanten Wendungen gespickt, und endlich hat das Mädel aus Mama Mia blankgezogen, boahhhhhh eyyyyy
watt Dinger...
Friendship : Nicht jeder Ossi Film muss dull sein...
Rampage : Was für eine Gülle. Der Regisseur Uwe Boll ist ein Ober-Vollidiot.
Nanga Parbat : Ich habŽs immer gewußt und sagŽs gerne : Es gibt keine größeren Arschlöcher als Extrem-Bergsteiger. Diese völlig übergeschnappten Egomanen kotzen mich sowas von an.
Stefan
Chloe : Athmosphärisch, Kurzweilig, mit interessanten Wendungen gespickt, und endlich hat das Mädel aus Mama Mia blankgezogen, boahhhhhh eyyyyy

Friendship : Nicht jeder Ossi Film muss dull sein...
Rampage : Was für eine Gülle. Der Regisseur Uwe Boll ist ein Ober-Vollidiot.
Nanga Parbat : Ich habŽs immer gewußt und sagŽs gerne : Es gibt keine größeren Arschlöcher als Extrem-Bergsteiger. Diese völlig übergeschnappten Egomanen kotzen mich sowas von an.
Stefan
Beim Testhören sind wenigstens die Amateure von der Strasse
Der Weg vom Unterschiedhörer zum Musikhörer ist steinig und schwer
"Ich bin Dry-Ager", von Cyneyt, vom letzten Berliner Lokal, in dem ich je etwas essen werde.
Der Weg vom Unterschiedhörer zum Musikhörer ist steinig und schwer
"Ich bin Dry-Ager", von Cyneyt, vom letzten Berliner Lokal, in dem ich je etwas essen werde.