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Verfasst: Do 8. Feb 2007, 14:39
von Dueren
boddeker hat geschrieben: wozu gibt es Pullover und Jacken. Viele Leute tragen ja im Winter nur T-Shirt und Shorts, wenn sie zuhause sind.
:oops: :oops: Ui, erwischt. Ich weiss nicht, ich überstehe den Winter in Deutschland nur dadruch das ich zu Hause eine Atmosphäre wie in der Karibik schaffe :D Da heissts Shorts, T-Shirt und keine Socken :lol: :lol:
Wenn ich in so eine Wohnung komme in der 20 Grad oder weniger sind dann leide ich regelrecht.

Ein Onkel von mir der viel in Rußland gearbeitet hat, wohnt in Franken und heizt nur über einen Herd in der Küche. Da hats im Winter manchmal nur 5 Grad in der Wohnung. Das Ergebnis war übrigens das im ganzen Haus die Wände feucht waren und er jede Menge Geld investieren musste um das wieder in den Griff zu bekommen.....

Verfasst: Do 8. Feb 2007, 15:42
von boddeker
Düren hat geschrieben:Ich weiss nicht, ich überstehe den Winter in Deutschland nur dadruch das ich zu Hause eine Atmosphäre wie in der Karibik schaffe :D Da heissts Shorts, T-Shirt und keine Socken :lol: :lol:
Um die Raumtemperatur um 1°C zu erhöhen benötigt man 6% mehr Energie! Mein Vorschlag: Bis auf Shorts und T-Shirt auskleiden nur dann, wenn das Vorspiel unmittelbar bevorsteht. :mrgreen:

Noch ein interessanter Nebensatz. In alten Häusern ist es nicht sinnvoll die Raumtemperatur über Nacht stark abzusenken. Aufgrund der schlechteren Wärmedämmung kühlt die Gebäudehülle zu stark ab und muss in den Morgenstunden dann wieder, unter erhöhtem Energieeinsatz, aufgeheizt werden. Paradox, oder? Besser durchgehend heizen um Energie zu sparen.

Verfasst: Do 8. Feb 2007, 15:51
von maks
boddeker hat geschrieben: Noch ein interessanter Nebensatz. In alten Häusern ist es nicht sinnvoll die Raumtemperatur über Nacht stark abzusenken. Aufgrund der schlechteren Wärmedämmung kühlt die Gebäudehülle zu stark ab und muss in den Morgenstunden dann wieder, unter erhöhtem Energieeinsatz, aufgeheizt werden. Paradox, oder? Besser durchgehend heizen um Energie zu sparen.
Nur so als OT: Das verstehe ich vom physikalischen Standpunkt her nicht. Wärmetransport geht immer dann schneller, wenn ein größeres Temperaturgefälle besteht. Deshalb ist der Wärmeverlust geringer, wenn der Unterschied zwischen Wohnraumtemperatur und Aussentemperatur kleiner. Daher müßte es immer günstiger sein, bei Nacht abkühlen zu lassen als durch zu heizen!

Verfasst: Do 8. Feb 2007, 15:58
von g.vogt
Hallo boddeker, hallo maks!
boddeker hat geschrieben:Noch ein interessanter Nebensatz. In alten Häusern ist es nicht sinnvoll die Raumtemperatur über Nacht stark abzusenken. Aufgrund der schlechteren Wärmedämmung kühlt die Gebäudehülle zu stark ab und muss in den Morgenstunden dann wieder, unter erhöhtem Energieeinsatz, aufgeheizt werden. Paradox, oder? Besser durchgehend heizen um Energie zu sparen.
maks hat geschrieben:Das verstehe ich vom physikalischen Standpunkt her nicht. Wärmetransport geht immer dann schneller, wenn ein größeres Temperaturgefälle besteht. Deshalb ist der Wärmeverlust geringer, wenn der Unterschied zwischen Wohnraumtemperatur und Aussentemperatur kleiner. Daher müßte es immer günstiger sein, bei Nacht abkühlen zu lassen als durch zu heizen!
Zwei Aspekte spielen da m.E. hinein, die meine "sparsamen" Nachbarn bis heute nicht verinnerlicht haben:

Zum einen ist es verkehrt, aus Sparsamkeit Räume gar nicht zu heizen. Wenn die Wände so sehr auskühlen dass die Feuchtigkeit der Raumluft kondensiert, dann werden die Wände feucht und das führt von den anderen Problemen (Bauschäden, Schimmel...) abgesehen zu einem schlechteren Isolationsverhalten. Ein gänzlich ungeheiztes Schlafzimmer ist deswegen ziemlicher Humbug, zudem findet durch die gelegentlich geöffnete Tür oder bspw. durch die Türritze trotzdem ein Wärmeaustausch statt und die wärmere Luft des Nebenraums trägt zusätzlich Feuchtigkeit ins ungeheizte Schlafgemach.

Deswegen sprach boddeker ja auch von alten Häusern, bspw. welchen mit Ziegel- oder Lehmwänden, die mit der Raumluft und Raumfeuchte interagieren.

Zum anderen ist es so, dass Menschen eher auf Wärmestrahlung reagieren als auf Warmluft. Wenn man die Heizung bspw. tagsüber ganz abstellt und erst abends aufdreht, dann friert man nachher trotz hoher Lufttemperatur (und entsprechenden überdurchschnittlich hohen Energieverbrauchs), weil die Wände und Möbel "kalt strahlen". Also besser die Raumtemperatur nur moderat absenken, dann reicht eine vergleichsweise geringere Wärmemenge, um es abends wieder gemütlich zu haben.

@maks: Will sagen, vom physikalischen Standpunkt hast du recht, aber wenn man dann wegen des Kältegefühls die Raumluft erheblich mehr heizen muss, dann passt es auch physikalisch wieder, dass letztlich in der Summe dann doch mehr Energie eingesetzt wird.

Jedenfalls habe ich mit dieser Methode seit Jahren gute Erfahrungen gemacht:
Bei völlig abgestellter Heizung an kälteren Tagen als derzeit frieren wir den ganzen Abend trotz aufgerissener Heizung und 25°C Lufttemperatur. Wenn ich die Heizung nur reduziere, so dass die Raumtemperatur bei etwa 17/18°C bleibt, dann reicht normales Aufdrehen und nach kurzer Zeit (1/4-1/2 Stunde) ist es gemütlich und 21°C fühlen sich warm an.

Aus dem gleichen Grund sind die üblichen Heizkörper eigentlich ziemlicher Humbug (aber so schön billig), es bräuchte größere strahlende Flächen (die Fußbodenheizung ist ein Schritt in die richtige Richtung) wie sie bspw. ein Kachelofen hat.

Und was die generelle Raumtemperatur angeht: Nun, man muss ja nicht unbedingt im Haussack rumschlurfen, aber etwas wärmere Kleidung (lange Hose, Pullover) ist im Winter schon angebracht, finde ich. Wir kriegen jedenfalls seit Jahren bei der Nebenkostenabrechnung was raus, nachdem unsere Kinder, die sich ums verrecken nicht ums Energiesparen bemüht haben, das Haus verlassen haben :roll:

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Do 8. Feb 2007, 16:33
von ta
burki hat geschrieben:Hi,
Die "Grossindustrie" war und ist an wirklichen Innovationen nicht interessiert und so bleiben eben "alternative Energiekonzepte" teuer (da wurde lieber fast unendlich viel Geld in die Kernfusion verfeuert).
Also ich sehe nach dem derzeitigen Stand in der Kernfusion durchaus einen Weg, der das Potenzial haben könnte einen Ausweg aus der Energiekrise zu bieten.

-Keine Treibhausgase
-keine Kettenreaktion, die außer Kontrolle geraten kann
-deutlich weniger radioaktive Abfallprodukte im Vergleich zur herkömmlichen Atomkraft mit im Vergleich zu Plutonium sehr geringer Halbwertszeit
wikipedia - Kernfusionsreaktor hat geschrieben: Fusionskraftwerke haben
-keinen Ausstoß von Abgasen, insbesondere von Treibhausabgasen wie CO2;
-keine Kettenreaktion, die außer Kontrolle geraten kann, da die Zündbedingungen mit großem Aufwand aufrechterhalten werden müssen und das Brennstoffinventar im Reaktor klein ist (<500 g Superschwerer Wasserstoff); und,
-nur wenig radioaktive Abfallprodukte (nur Betastrahlung, nicht Gammastrahlung) mit zudem geringerer Halbwertszeit (Tritium hat 12,3 Jahre Halbwertszeit) im Gegensatz zur Kernspaltung.

Im Vergleich zur Kernspaltung wird bei geeigneter Bauweise weniger radioaktives Material erzeugt. Es entsteht aufgrund der Aktivierung der Reaktorbestandteile durch die bei der Fusionsreaktion freigesetzten Neutronen. Durch Verwendung geeigneter Baumaterialien, die allerdings zur Zeit erst entwickelt werden, sollen die entstehenden Nuklide und somit deren Halbwertszeiten kontrolliert werden. Grundsätzlich lässt sich erreichen, dass die Halbwertszeiten der entstehenden Nuklide ganz überwiegend nur Jahrzehnte betragen. Entsprechend verringert sich die Problematik der Endlagerung: Da nach zehn Halbwertszeiten die Radioaktivität auf rund ein Tausendstel abgeklungen ist, müssen diese Atommülllager nur für ca hundert Jahre gesichert, kontrolliert und bewacht werden. Die endzulagernden Abfallmengen bestehen nur aus den Anlagenteilen der Fusionsanlage selbst nach ihrer Nutzungsdauer.

Kritiker weisen auf die in weiter Zukunft liegende Verfügbarkeit hin und geben zu bedenken, dass Fragen der Sicherheit und Umweltverträglichkeit erst bei einem weiterentwickelten Konzept beantwortbar seien. Das im Reaktor verwendete und erbrütete Tritium ist radioaktiv (Halbwertszeit ca. 12,3 Jahre; β-Strahlung), so dass nach Inbetriebnahme der Reaktor nur noch mit dementsprechender Schutzausrüstung zugänglich ist. Reparaturen und Wartungsarbeiten am Reaktor müssen daher großenteils ferngesteuert ausgeführt werden. Die Freisetzung von Strahlung und Radionukliden aus der Anlage lässt sich zwar weitgehend reduzieren, kann aber aus physikalischen Gründen nicht vollständig verhindert werden. Fusionsreaktoren wären demnach eine Verbesserung gegenüber herkömmlichen Kernreaktoren, würden aber nicht völlig rückstandsfrei arbeiten.
Also ist die Kernfusion deutlich sauberer und sicherer als normale Kernkraftwerke.

Ich denke man sollte die regenerativen Energien und die Kernfusion gleichermaßen fördern, um möglichst schnell nicht mehr auf Kohle- und Kernkraftwerke angewiesen zu sein. Wegen der Grünen ist Deutschland aus dem ITER-Projekt aber weitehend raus, die Franzosen sind jetzt hauptsächlich am Drücker.
Düren hat geschrieben:Na im Prinzip weiss es ja jeder irgendwie das man den Motor im Stand nicht laufen lassen sollte, aber trotzdem machts fast jeder. Ein Phänomen.....
Ich hoffe ihr schaltet den Motor auch aus wenn ihr an einer roten Ampel stehen bleiben müsst :wink:
Da gab es glaub ich mal die Faustregel von 30 oder 40 Sekunden Standzeit, ab wann das Abschalten des Motors ökologisch sinnvoll ist. Irgendwie ergibt sich daraus, daß es an den meisten Ampeln nicht sinnvoll ist, an den meisten Bahnübergängen aber schon. :wink:

Verfasst: Do 8. Feb 2007, 16:56
von hai_vieh71
Letztens war im TV der Spritsparexperte des ADAC. Der meinte, bei einer Standzeit länger als 20sek., sollte
der Motor abgestellt werden. Das bringt dann schon Benzinersparniss.
Und das, was eigentlich schon allgemein bekannt sein sollte. Unter 2000U/min hochschalten, Motor nicht warmlaufen
lassen, Heckscheibenheizung rechtzeitig aus.
Ich muß mich immer wieder wundern, wenn ich die Kollegen nach der Schicht kratzen sehen.
Der Motor läuft und läuft. Dann noch 'ne Kippe geraucht und ein Pläuschen gemacht. Und der Motor läuft.....
Aber dann die Ersten, wenn es um die Spritpreise geht: "Die haben schon wieder um 5Cent erhöht."
Sinnlos....... :evil:

Seitdem ich mein Fahrrad habe, bleibt das Auto oft stehen. Auch bei diesen Witterungsbedingungen.
Gibt ja die passende Kleidung. Alles andere sind Ausreden. :twisted:
Und nebenbei, tut man noch was für die Gesundheit.

Gruß, Maik

Verfasst: Do 8. Feb 2007, 16:57
von boddeker
maks hat geschrieben:Nur so als OT: Das verstehe ich vom physikalischen Standpunkt her nicht. Wärmetransport geht immer dann schneller, wenn ein größeres Temperaturgefälle besteht.
Hi maks,

dein Gedankengang ist zunächst richtig, dass der Wärmetransport umso geringer ausfällt, je niedriger die Temperaturdifferenz ist. Allerdings stellt eine un- oder schlecht gedämmte, dafür aber i.d.R. dickwandige, Gebäudehülle immer auch eine Speichermasse dar. Und diesen Speicher "entleert" man über Nacht, schaltet man die Heizung aus. Durch Messreihen hat man herausgefunden, dass das erneute Aufheizen dieser Speichermasse mehr Energie verbraucht, als wenn man durchheizt. Die ganzen positive "Nebeneffekte", die es mit sich bringt die Heizung nicht ganz abzuschalten, hat Gerald schon sehr gut und ausführlich erklärt.*Lob* :wink:

Verfasst: Fr 9. Feb 2007, 10:57
von maks
Geralds Einwände sind absolut verständlich und wohl auch richtig. Ich wollte mich aber auch rein nur auf den physikalischen Aspekt beziehen und Effekte die bei extremer Abkühlung des Raumes auftreten wollte ich nicht berücksichtigen.

Ob jedoch die Wand Wärme speichert oder nicht - was sie wohl immer tun wird, muss egal sein. Das einzige was bodekers Behauptung erklären könnte, ist eine starke Veränderung der Wärmeleutfähigkeit der Wand. Sie müßte also in "kaltem" Zustand Wärme wesentlich besser leiten als im "warmen" Zustand. So könnte es trotz des niedrigeren Temperaturgradienten trotzdem schneller auskühlen.

Sorry nochmal für das abgleiten, aber bohr manchmal gerne nach ;)

Ich selbst schalte gerne mal den Heizkörper in meinem Zimmer ganz ab. Vom Rest der Wohnung kommt immer noch genug Wärme ins Zimmer, dass es selbst nach Tagen nicht deutlich abkühlt.
Wenn man mal länger weg ist, kann man ruhig mal etwas stärker abkühlen lassen, abhängig von der Wohnsituation. In den meisten Wohnblocks kann die Heizung auch tagelang ganz aus sein und die Temperatur sinkt nicht weit unter 20°C. Im eigenen Haus muss man da schon wesentlich mehr aufpassen, wie ja Gerald schon hübsch ausgeführt hat.

Trotzdem läßt sich da einiges sparen. Mein lieben Mitbewohner haben da leider etwas wenig Gefühl dafür. Oft komm ich von einem Auslandsaufenthalt nach Hause, keiner ist daheim, aber im Bad hats Temperaturen jenseits der 25°C, das ist Verschwendung! Und bei der nächsten Gasrechnung wird wieder gefragt, warums schon wieder teurer wurde.
Tja...

Verfasst: Mo 12. Feb 2007, 12:34
von g.vogt
Hallo alle miteinander,

ich fand diesen Artikel in Sachen Atomenergie von Spiegel Online sehr interessant.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Mo 12. Feb 2007, 13:14
von Dueren
g.vogt hat geschrieben:Hallo alle miteinander,

ich fand diesen Artikel in Sachen Atomenergie von Spiegel Online sehr interessant.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Ein interessanter Artikel - danke.
Je mehr ich über die Thematik nachdenke um so mehr gelange ich zu der Überzeugung das die Menschheit so wie sie ist nicht weiterexistieren wird.....