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Verfasst: Mi 4. Apr 2007, 17:29
von Kikl
Riddick hat geschrieben:Na Gott sei Dank, darf man sich noch kaufen was man will. Wenn einer gern ein Auto mit 200 PS will und es sich leisten kann soll er es sich doch kaufen, davon leben wieder andere. Und die Frage "Für was brauch ich das überhaupt?" kann man sich genauso im HiFi Bereich stellen, man muß nur PS durch Watt ersetzen.
Klar, das beantwortet sich genauso. Wer für sein Wohnzimmer einen Verstärker kauft, der für eine Konzerthalle geeignet wäre, der ist genauso hirnverbrannt wie jemand, der mit dem Geländewagen durch die Stadt fährt. Aber man wird ja noch darauf hinweisen dürfen, in der Hoffnung, dass der Verstand irgendwann wieder einsetzt.

Gruß

Kikl

Verfasst: Mi 4. Apr 2007, 17:41
von Riddick
Klar darf man darauf hinweisen, war ja auch nicht gegen dich gerichtet. :wink:
Es liegt nun mal in der Natur des Menschen sich aufgrund seines Lebensstandarts Sachen zu leisten, die mit Vernunft nicht zu erklären sind aber eine Menge Spaß machen. Wo aber die Grenze zwischen Zweck und Vernunft verläuft wird jeder anders sehen.
Beispielsweise liegen meine Freundin und ich weit auseinander über die Ansicht wieviele Paar Schuhe eine Frau haben muß. :roll:

Verfasst: Mi 4. Apr 2007, 17:44
von Kikl
Beispielsweise liegen meine Freundin und ich weit auseinander über die Ansicht wieviele Paar Schuhe eine Frau haben muß


Ich kenn das Problem :wink:

Verfasst: Mi 4. Apr 2007, 18:03
von Squeeze
Kikl hat geschrieben:Wer für sein Wohnzimmer einen Verstärker kauft, der für eine Konzerthalle geeignet wäre, der ist genauso hirnverbrannt wie jemand, der mit dem Geländewagen durch die Stadt fährt.
Nein, der mit dem Geländewagen ist zusätzlich noch ein widerlicher Egoist, weil er seinen Fahrspaß auf Kosten Anderer auslebt. Ist ja schön, dass sich der Besitzer die erhöhten Spritkosten leisten kann, aber die Abgase erhöhen sich halt genauso. In der Stadt ist der KFZ-Verkehr für 50% der Schadstoffbelastung verantwortlich. Vielleicht denken die ganzen Spaßfahrer auch mal daran, dass sie ihre Abgase und den Lärm vor tausenden Fenstern und Türen abladen?

Squeeze

Verfasst: Mi 4. Apr 2007, 18:07
von g.vogt
Hallo oschmitt,
oschmitt hat geschrieben:Ja und was soll uns das Anekdötchen sagen? Ein Tempolimit hätte es nicht geändert und verständnislose Autofahrer sterben nie aus.
was soll uns dieses Anekdötchen sagen? Dass allzu viel Unvernunft im Spiel ist im Straßenverkehr. Sicherlich ist ein Tempolimit keine Patentlösung, aber es hindert IMHO doch etliche Menschen, sich regelmäßig fahrerisch zu überschätzen, es entfernt den scheinbaren Freibrief, mit Vollgas und Lichthupe alles "wegzubeamen", was sich einem als "Schleicher" in den Weg stellt, es verringert den Anreiz, sich übermotorisierte, Sprit saufende Statussymbole zu kaufen und den Treibhauseffekt weiter anzuheizen.

Es klingt doch auch hier an: Wieso darf ich auf einer zweispurigen Autobahn einen 90 fahrenden Lkw nicht mit 140 überholen, wenn hinter mir am Horizont gerade eben ein Pkw auftaucht, dessen 250er Tempo in dem Moment nicht zu erahnen ist? Muss dieser arme ausgebremste Spaßfahrer dann den Beamer anschmeißen und mir in den Kofferraum kriechen? Soll ich dann mal schnell unter den Lkw rutschen? Reicht es, wenn ich mich irgendwie auflöse? Der Spaßfahrer dagegen regt sich dann auf, dass so'n blöder Twingofahrer einfach links rauszieht. "Ich hab doch das Fernlicht an, damit der sieht dass ich schnell fahre." :roll:
Oft ist es wirklich so, dass man diese Tiefflieger erst kommen sieht, wenn man schon neben dem Lkw ist. Ihr dürft mir ruhig glauben, dass ich mich nicht leichtsinnig vor einen Tiefflieger schmeiße.

In Frankreich und Belgien bspw. fährt es sich wesentlich entspannter, es gibt natürlich trotzdem ein paar Idioten, aber es ist tendenziell besser zu ertragen (wobei zugegebenermaßen auch die Verkehrsdichte geringer ist). Eine Freundin berichtet vom entspannten Fahren in Norwegen (wobei ich zugebe, dass ich mir das Gezuckel mit 90 dann auch nicht vorstellen kann).
Viel zu oft versuchen wir doch hier in Deutschland Sachen zu regeln die normalerweise die Vernunft verbietet. Aber der Mensch ist menschlich und das ist eine seiner Schwächen. Damit muss man halt leben...
Wozu gibt es denn überhaupt Gesetze und wozu gibt es Verträge? Man kann normalerweise alles mit Vernunft regeln.
Meine Erfahrung ist, dass die Zahl der vollgasidioten in den letzten 2 Jahren subjektiv deutlich gesunken ist. Dies ist mein pers. Empfinden. Und nicht nur weil mich keiner drängeln kann, sondern auch wenn ich mit dem Touran meiner Frau unterwegs bin und die Kinder im Auto habe....[/u]
Meine Erfahrung ist leider eine andere, der Druck auf mich als "Schleicher" mit 130 km/h nimmt ständig zu. Und du kannst auch nicht ewig zwischen zwei rollenden Lagern herzuckeln, die wollen doch im Windschatten Diesel sparen und machen nebenher noch die Logistik.
Es spielen sich Sachen ab auf der Autobahn, die fallen keinem Filmregisseur ein. Inzwischen öfter erlebt habe ich das Überholen beim Auffahren auf die Autobahn. "Öö, so ein doofer Twingo vor mir, der kommt doch nich ausm Knick, den schaff ich noch vor dem Ende der Beschleunigungsspur." Und ich "darf" dann auf dem Standstreifen weiterfahren (verboten) oder am Ende der Beschleunigungsspur anhalten (Wahnsinn).

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Mi 4. Apr 2007, 18:19
von Mark-Gor
Kikl hat geschrieben:Längere Strecken fährt man mit der Bahn und kommt ausgeruht an.
Das halte ich mal für ein Gerücht.

Bin letztes Jahr mit meinen Sohn mit der Bahn nach Wolfsburg gefahren. Wohnortbedingt mussten wir in Bremen umsteigen und in nur wenigen Minuten samt Gepäck den Bahnsteig wechseln. Dann das Geschleppe zum Bahnhof und von dort in die Unterkunft. Mir wäre das ganze im Auto lieber gewesen, bin aber meinem Sohn zu Liebe mit der Bahn (ICE) gefahren.

Desweiteren hatte ich bereits zweimal das "Vergnügen" beruflich nach Hannover fahren zu müssen - auch mit der Bahn. Wieder besagtes "Geschleppe" und "Umgesteige" und am Freitag Mittag auf der Rückfahrt ein gerappelt voller Zug mit Wehrdienstleistenden, d.h. es wurde ohne Rücksicht auch im Nichtraucherbereich geraucht und am Laptop irgendwelche 3D-Shooter gezockt (natürlich recht laut, damit auch die Umsitzenden was vom Gekreische haben), das ganze untermalt von lauter Musik (konnte das trotz aufgesetzten Kopfhörern gut wahrnehmen).

Da komme ich lieber mehr oder weniger ausgeruht mit dem Auto an.

Gehöre übrigens zur 140 - 180 km/h fahrenden Fraktion (mehr ist bauartbedingt auch nicht drin). Drängel nicht, auch nicht kleine Twingos :wink: und wenn von Hinten Schnelles naht, schere ich entweder nicht aus bzw. fahre möglichst zügig wieder auf die rechte Spur. Ausnahme: die Geschwindigkeit ist begrenzt (z.B. 120 km/h) und ich selbst fahre 140 km/h. Mir persönlich ist das schnurz, wer dann noch schneller unterwegs ist, aber wenn ich einen Lkw überhole und jemand meint dann noch - trotz der Begrenzung - drängeln zu müssen, bleibt mir nichts anderes übrig als kurz von Gas zu gehen und bei ganz Hartnäckigen auch mal kurz zu bremsen (bin halt sehr schreckhaft :wink: ) und mich schlimmstenfalls wieder hinter dem Lkw einzuordnen.

Grüsse,
mark-gor

Verfasst: Mi 4. Apr 2007, 18:20
von Philipp
Riddick hat geschrieben:Es liegt nun mal in der Natur des Menschen sich aufgrund seines Lebensstandarts Sachen zu leisten, die mit Vernunft nicht zu erklären sind aber eine Menge Spaß machen. Wo aber die Grenze zwischen Zweck und Vernunft verläuft wird jeder anders sehen.
Es ist aber IMHO in gewaltiger Unterschied, ob ich mir sinnlosen Luxus leiste der mein Geld kostet, mir Spaß macht und ansonsten keinen Schaden anrichtet, oder ob ich mir sinnlosen Luxus leiste der mein Geld kostet, mir Spaß macht, die Umwelt verpestet und für alle anderen Autobahnmitbenutzer ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellt.

Klar behaupten ALLE >200-Fahrer von sich, dass sie selbst natürlich immer rücksichtsvoll und angepasst fahren, die eigentlichen Idioten wären diese elenden Langsamfahrer, die immer so unvermutet rausziehen. Komischerweise fallen mir solche schnell rausziehenden Langsamfahrer so gut wie nie auf, wenn ich mit mir angemessen erscheinenden 160 Sachen über die Autobahn fahre, neben Kolonnen nochmal mindestens 20km/h weniger. "Unvermutet" ist das Rausziehen vor allem dann, wenn man sich selbst so ungeheuer schnell nähert.

Aber die ganze Diskussion wird vermutlich eh nix bringen, weil das Thema (genauso wie die Debatte ums Rauchen) dermaßen emotional geführt wird, dass wirklich sinnvolle Argumente (gegen die eigentlich weder die Schnellfahrer noch die Raucher ernsthaft argumentieren könnten) in der Hitze des Gefechts einfach verpuffen. Man kann eigentlich nur auf ein zügiges Gesetz der Bundesregierung hoffen, aber so wies ausschaut liegt das noch in weiter ferne...

Verfasst: Mi 4. Apr 2007, 19:00
von Malcolm
Boah, das artet ja richtig aus hier.
Die Ursprungsfrage war:
325i oder nicht?
Nachdem ich heute beim freundlichen war:
NEIN.
An meinem Auto ist alles TipTop, das gebe ich nicht her.
Und da ich fast nur innerstädtisch fahre komme ich auch mit den 116 PS so gerade eben hin :wink:.

Und klar ist der Korsun fürs Wohnzimmer überdimensioniert- und logisch könnte ich mir einem kleinen digitalamp Strom sparen- wenn man das ganze fortführt brauchen wir aber auch nicht unbedingt Computer, Internet und im Winter genügt eine einstellige Zimmertemperatur.

Natürlich geht es hier um Luxus- und mal ehrlich: Wer in einem Hifi-Forum schreibt, der lebt im Luxus.
Wer hier meint, man dürfe keinesfalls ein Auto fahren, dass mehr Sprit als nötig braucht, der sollte mal schnell den Rechner ausmachen und das Termostat runter drehen. Musik hören ist natürlich auch verboten- eine absolut unsinnige Energieverschwendung. mit dem Auto fahre ich ja nur wenn ich irgendwo hin muss, Musik höre ich nur aus Spaß an der Freude- ein praktischer Nutzen steckt da nicht dahinter.

Aber die Frage ist doch: Wie viel ist einem der Luxus wert? Zeit ist ja bekanntlich Geld. Und Luxusgüter kosten Geld.
Bei mir wären es ca. 300€ "mehrpreis" jedes Jahr gewesen. Wenn ich das auf meine Arbeitsstunden umrechne spiele ich lieber ein paar Stunden Gitarre mehr im Monat, lege mich in die Sonne oder Grille auf unserem Schwenkgrill über lecker Buchenholz. Würde ich jetzt voll im Beruf stehen und hätte ein paar € mehr über jeden Monat hätte ich mir den kleinen Traum erfüllt und würde ein vollkommen übermotorisiertes Gefährt über die Straßen jagen... nur aus Spaß. Und?

Verfasst: Mi 4. Apr 2007, 19:11
von Riddick
Philipp hat geschrieben:
Riddick hat geschrieben:Es liegt nun mal in der Natur des Menschen sich aufgrund seines Lebensstandarts Sachen zu leisten, die mit Vernunft nicht zu erklären sind aber eine Menge Spaß machen. Wo aber die Grenze zwischen Zweck und Vernunft verläuft wird jeder anders sehen.
Es ist aber IMHO in gewaltiger Unterschied, ob ich mir sinnlosen Luxus leiste der mein Geld kostet, mir Spaß macht und ansonsten keinen Schaden anrichtet, oder ob ich mir sinnlosen Luxus leiste der mein Geld kostet, mir Spaß macht, die Umwelt verpestet und für alle anderen Autobahnmitbenutzer ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellt.
Dann am besten dies auch noch unterbinden:
Es genauso ein sinnloser Luxus wenn ich jedes Jahr tausende Kilometer bis ans Meer fahre, weil ich halt nicht an der Küste wohne. Genauso ist ist es sinnloser Luxus wenn ein Holländer oder Nordeutscher 1000 km in die Alpen fährt, weil er zu Hause keine Berge zum Skifahren hat. Beide Beispiele kosten eine Menge Geld, verpesten die Umwelt, richten Schaden an und stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Da ist es auch egal ob der Norddeutsche mit einem 80 PS Auto und mit 120 km/h daherkommt oder mit einem 200 PS Auto und 200 km/h.
Also am besten alles verbieten was irgendeiner als sinnlos definiert.

Man kann eigentlich nur auf ein zügiges Gesetz der Bundesregierung hoffen
Jawoll, wir brauchen noch viel viel mehr Gesetze und Verbote. Deutschland ist vollkommen unterreguliert.Bild

Verfasst: Mi 4. Apr 2007, 19:12
von Christian H
Also manchmal wäre ich auch glücklich, wenn unser Schweizer Tempolimit von 120 km/h etwas angehoben würde. Aber wenn ich das hier so lese, bin ich ja heilfroh drüber :roll:

Das einzige, das mich etwas stört, ist eine 120er statt eine 130er Begrenzung, wie es im Grossteil Europas üblich ist (aber mit der Europäisierung haben wir es ja leider sowieso nicht so...).

Ich fahre meistens 130 und finde das einen idealen Kompromiss betr. Geräusch, Aufmerksamkeit, Reaktion und Verbrauch. Auch bei uns gibt es Raser, nur dass die statt mit 250 halt mit 170 am Heck kleben, ist aber auch nicht wirklich angenehm. Ausserdem ist die Kontrolldichte relativ gross und somit ist es ein teures Hobby :wink:

Ich bin viel auf europäischen Autobahnen unterwegs (F, D, I). Leider muss ich auch sagen, dass es in Deutschland mit Abstand (!) am schlimmsten und aggressivsten ist. Und das obwohl z.B. die Italiener ziemlich kriminell fahren (je südlicher, desto schlimmer).
Aber selbst auf drei- bis vierspurigen "Rennstrecken" wie z.B. Rom - Neapel ist die Stimmung weniger aggressiv als in Deutschland (und auch dort gibt es 90-km/h Cinquecentos und tieffliegende Alfas, BMWs etc. (und ebenfalls bis über 200 km/h; im Süden existiert das Tempolimit nur auf dem Papier und manchmal für Touristen, wenn das Staatssäckel wieder mal Zuschuss braucht...).

Übrigens betr. Umweltschutz: Ich finde es etwas armselig, wie die deutsche Autoindustrie die Hybridtechnik runterputzt, weil sie schlichtweg den Anschluss verpennt hat, aber dabei in ihren Kämmerlein fleissig an Hybriden bastelt. Und der Diesel ist definitiv kein Allheilmittel, im Gegenteil: Zwar ist der Verbrauch niedriger aber gewisse Schadstoffe sind deutlich höher als beim Benziner. Und im Übrigen sind die Akkus von Toyota/Lexus herkömmliche NiMh-Akkus, die man wohl kaum wie Atommüll behandeln muss...

Gruss
Christian