Verfasst: Fr 13. Mär 2009, 21:29
Ich bin sehr von der Diskussion hier im Nu-Forum angetan, die sehr vernünftig und rational ist, ganz im Gegensatz zu einigen sensationsheischenden Presseorganen.
Mir gefällt an der öffentlichen Diskussion nicht, dass immer gefragt wird, ob die Eltern, das Umfeld oder die Gesellschaft diese Tat "verursacht" haben. Ich störe mich vor allem an dem Begriff "Ursache". Ich finde man sollte bei solchen Diskussionen streng zwischen "Ursache" und "Motiv" unterscheiden. Eine Ursache ist wie ein äußerer Zwang, ein Gesetz, welches eine gewisse Folge erzwingt. Ein Motiv ist ein subjektiver Beweggrund, aber das Motiv führt nicht zwangsläufig zur Tat. Wenn man sagt, die Eltern, die Schule oder sonstwer habe die Tat "verursacht", dann exkulpiert man den Täter. Der Täter ist dann plötzlich unschuldig und die ganze Schuld wird auf sein Umfeld geladen. Der konnte doch gar nichts für seinen Amoklauf (oder war es geplanter Mord?), die Gesellschaft war verantwortlich, die ihn dazu bestimmt hat. Das ärgert mich. Der Junge war alt genug, um zu erkennen, dass er ein Unrecht begeht. Deswegen trifft Ihn allein die moralische Verantwortung.
Natürlich würde ich gerne wissen, welche Motive er hatte. Motive! Wieso will er ein Blutbad in seiner ehemaligen Schule begehen? Hat er die Tat geplant und wie hat sich das entwickelt? Hätte man dem Jungen helfen können? War es ein Racheakt, an ihm begangenen Unrecht? Schließlich ist er auch ein Mensch. Aber, all diese Überlegungen dürfen nicht dazu führen, dass die moralische Verantwortung auf andere Menschen umverteilt werden. Jeder ist letzlich für das was er tut verantwortlich. Für die Tötung seiner Lehrer und ehemaliger Mitschüler, war allein der Junge verantwortlich.
Leider können wir diese ganzen Fragen nicht beantworten, weil er sich offenbar selbst getötet hat. Er hinterlässt aber eine Familie und Schule, die an diesen ganzen Fragen wegen subjektiver Schuldgefühle zerbrechen könnten, weil sie keine Antworten erhalten. Der Mörder behält das letzte Wort. Das ist fast das Schlimmste an der ganzen Geschichte.
Gruß
kikl
Mir gefällt an der öffentlichen Diskussion nicht, dass immer gefragt wird, ob die Eltern, das Umfeld oder die Gesellschaft diese Tat "verursacht" haben. Ich störe mich vor allem an dem Begriff "Ursache". Ich finde man sollte bei solchen Diskussionen streng zwischen "Ursache" und "Motiv" unterscheiden. Eine Ursache ist wie ein äußerer Zwang, ein Gesetz, welches eine gewisse Folge erzwingt. Ein Motiv ist ein subjektiver Beweggrund, aber das Motiv führt nicht zwangsläufig zur Tat. Wenn man sagt, die Eltern, die Schule oder sonstwer habe die Tat "verursacht", dann exkulpiert man den Täter. Der Täter ist dann plötzlich unschuldig und die ganze Schuld wird auf sein Umfeld geladen. Der konnte doch gar nichts für seinen Amoklauf (oder war es geplanter Mord?), die Gesellschaft war verantwortlich, die ihn dazu bestimmt hat. Das ärgert mich. Der Junge war alt genug, um zu erkennen, dass er ein Unrecht begeht. Deswegen trifft Ihn allein die moralische Verantwortung.
Natürlich würde ich gerne wissen, welche Motive er hatte. Motive! Wieso will er ein Blutbad in seiner ehemaligen Schule begehen? Hat er die Tat geplant und wie hat sich das entwickelt? Hätte man dem Jungen helfen können? War es ein Racheakt, an ihm begangenen Unrecht? Schließlich ist er auch ein Mensch. Aber, all diese Überlegungen dürfen nicht dazu führen, dass die moralische Verantwortung auf andere Menschen umverteilt werden. Jeder ist letzlich für das was er tut verantwortlich. Für die Tötung seiner Lehrer und ehemaliger Mitschüler, war allein der Junge verantwortlich.
Leider können wir diese ganzen Fragen nicht beantworten, weil er sich offenbar selbst getötet hat. Er hinterlässt aber eine Familie und Schule, die an diesen ganzen Fragen wegen subjektiver Schuldgefühle zerbrechen könnten, weil sie keine Antworten erhalten. Der Mörder behält das letzte Wort. Das ist fast das Schlimmste an der ganzen Geschichte.
Gruß
kikl