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Re: Lautsprecher Kabel

Verfasst: Di 19. Jun 2018, 20:29
von Horchidee
Gott ist nicht nötig, Horchidee reicht vollkommen.
Das Wort Übersprechen habe ich hier mal etwas missbraucht, weil es ja nicht ums Kanalübersprechen geht aber man kann glaube ich erkennen, was gemeint ist, dass der Strom trotz Übergangswiderstand zur anderen Litze diese dennoch mit beeinflusst. Also eines ist jedenfalls klar nach eigenem Versuch, wenn man ein sehr dünnes Beipack-LS-Kabel (z.B. 0,25 qmm o.ä.) mit 4 qmm vergleicht, dann kann man im tiefen Bass bei entsprechendem Pegel einen Unterschied hören, nicht nur pegelbezogen.

Re: Lautsprecher Kabel

Verfasst: Di 19. Jun 2018, 20:58
von Weyoun
Das hat aber verdammt noch mal NICHTS mit dem Skineffekt zu tun, sondern mit der Tatsache, dass Lautsprecher im Bassbereich häufig die größte "Impedanz-Diskrepanz" aufweisen (im Bereich 20 Hz bis 200 Hz gibt es teils mehrfache "Schwinger" zwischen knapp unter 4 Ohm und mehr als 20 Ohm), was im Zusammenspiel mit dem Lautsprecherkabel, das einen über die Frequenz konstanten Widerstand aufweist, zu einem frequenzabhängigen Spannungsteiler führt, der wiederum frequenzabhängig unterschiedliche Lautstärken verursacht. Hier kann man in der Tat zwischen Klingeldraht und armdicken Kabel unterscheiden, wenn das Kabel länger als 2 m ist. Aber spätestens bei > 2,5 mm² dürften die meisten beim Blindtest scheitern.

Re: Lautsprecher Kabel

Verfasst: Di 19. Jun 2018, 21:07
von Horchidee
Ja richtig, das meinte ich auch nicht, es kam mir nur insgesamt so vor, als ob Kabelklang angezweifelt wird im Thread.
War von mir missverständlich dazu gepackt.
Skin-Effekt im Bass natürlich nicht. Es ging ja um 1,5 dB bei 20 Khz.

Re: Lautsprecher Kabel

Verfasst: Di 19. Jun 2018, 21:46
von Horchidee
Habe noch einmal geforscht:
:D
Im Hifi-Forum gibt es einen Kabelrechner (V. 1.4).
Der liefert bei 6 qmm und 15 m Kabellänge ziemlich genau ein Zehntel der von mir aus einem damaligen Hifi-Zeitschrift-Diagramm erinnerten und dort als relevant bezeichneten 1,5 dB, nämlich nur ca. 0,15 dB bei 20 KHz.
Da hatte sich damals wohl ein Grafiker um Faktor 10 bei der Achse vertan, Spinateffekt statt Skineffekt. :D

Re: Lautsprecher Kabel

Verfasst: Di 19. Jun 2018, 23:21
von Frank Klemm
Wete hat geschrieben: Dadurch, dass jede Leitung dieses Kabels aus 1000 Einzelfasern besteht, muss ich mir wegen des Skin-Effekts zum Glück keine Sorgen machen. ;)
Typisches Unwissen.

Da das Kabel nicht verdrillt ist (http://lautsprecherkabel-test.de/wp-con ... 934927.jpg),
wird der Skin-Effekt durch den Proximity-Effekt ersetzt.
Bei einem massiven Leiter wird der innerere Teil des Leiters bei hohen Frequenzen nicht genutzt. Nennt sich Skin-Effekt.
Bei einem Litzenbündel werden die inneren Litzen bei hohen Frequenzen nicht genutzt. Nennt sich Proximity-Effekt.

Beide Effekte haben die gleiche Ursache und gehen ineinander über.
Der Strom fließt in beiden Fällen längs durch den Leiter.
Ob dieser massiv ist oder aus parallel zueinander geordneten Adern besteht, spielt keine Rolle.

Re: Lautsprecher Kabel

Verfasst: Mi 20. Jun 2018, 08:21
von mcBrandy
:text-goodpost:

Re: Lautsprecher Kabel

Verfasst: Mi 20. Jun 2018, 08:38
von MGM
Frank Klemm hat geschrieben: Da das Kabel nicht verdrillt ist (http://lautsprecherkabel-test.de/wp-con ... 934927.jpg),
wird der Skin-Effekt durch den Proximity-Effekt ersetzt.
Bei einem massiven Leiter wird der innerere Teil des Leiters bei hohen Frequenzen nicht genutzt. Nennt sich Skin-Effekt.
Bei einem Litzenbündel werden die inneren Litzen bei hohen Frequenzen nicht genutzt. Nennt sich Proximity-Effekt.

Beide Effekte haben die gleiche Ursache und gehen ineinander über.
Der Strom fließt in beiden Fällen längs durch den Leiter.
Ob dieser massiv ist oder aus parallel zueinander geordneten Adern besteht, spielt keine Rolle.
Nur zum Verständnis...
Wenn die nicht gegeneinander isolierten Litzen verdrillt sind, wäre das doch ebenfalls ein quasi massiver Leiter, oder?
Also auch kein Unterschied?!

Was ist mir HF-Litze, wo die einzelnen Äderchen gegeneinader isoliert sind?

Danke!

Re: Lautsprecher Kabel

Verfasst: Mi 20. Jun 2018, 09:05
von Indianer
den Freunden exklusiver Lösungen seien auf-Maß-handgedengelte-Röbelstäbe statt lächerlicher Kabel als neuer, gut sichtbar in gemeißelten Nuten zur Schau zu stellender Fetisch für's Musikzimmerchen ans Herz gelegt … :wink:
(nach alter Väter Sitte zweifelsfrei im für uns relevanten, eher niederfrequenten Einsatz megabewährtes Konzept! 8) )

Re: Lautsprecher Kabel

Verfasst: Mi 20. Jun 2018, 10:01
von Weyoun
Horchidee hat geschrieben:Habe noch einmal geforscht:
:D
Im Hifi-Forum gibt es einen Kabelrechner (V. 1.4).
Der liefert bei 6 qmm und 15 m Kabellänge ziemlich genau ein Zehntel der von mir aus einem damaligen Hifi-Zeitschrift-Diagramm erinnerten und dort als relevant bezeichneten 1,5 dB, nämlich nur ca. 0,15 dB bei 20 KHz.
Da hatte sich damals wohl ein Grafiker um Faktor 10 bei der Achse vertan, Spinateffekt statt Skineffekt. :D
So wird schon eher ein Schuh draus! Skineffekt ist bei HiFi absolut kein Thema.

Re: Lautsprecher Kabel

Verfasst: Mi 20. Jun 2018, 10:14
von Wete
Frank Klemm hat geschrieben:
Wete hat geschrieben: Dadurch, dass jede Leitung dieses Kabels aus 1000 Einzelfasern besteht, muss ich mir wegen des Skin-Effekts zum Glück keine Sorgen machen. ;)
Typisches Unwissen.

Da das Kabel nicht verdrillt ist (http://lautsprecherkabel-test.de/wp-con ... 934927.jpg),
wird der Skin-Effekt durch den Proximity-Effekt ersetzt.
Bei einem massiven Leiter wird der innerere Teil des Leiters bei hohen Frequenzen nicht genutzt. Nennt sich Skin-Effekt.
Bei einem Litzenbündel werden die inneren Litzen bei hohen Frequenzen nicht genutzt. Nennt sich Proximity-Effekt.

Beide Effekte haben die gleiche Ursache und gehen ineinander über.
Der Strom fließt in beiden Fällen längs durch den Leiter.
Ob dieser massiv ist oder aus parallel zueinander geordneten Adern besteht, spielt keine Rolle.
Das sollte ein Scherz sein, weil der Skin-Effekt bei den Frequenzen, die ein Lautsprecher wiedergibt, völlig wurscht ist. Interessant ist der Widerstand des Lautsprecherkabels auch nicht wegen eines eventuellen Pegelabfalls sondern wegen der Dämpfung des Schwingungsverhaltens bei tiefen Tönen, das nur gescheit funktioniert, wenn Kabel und Verstärker möglichst niederohmig sind. Dann bleibt der Bass "trocken".

Wete