Ernst_Reiter hat geschrieben: Di 21. Mär 2023, 14:20
PS: ich fand nun auch photos von den HT von nL und nV.
Von den nuVeros wußte ich es eh schon; Scan-Speak D2608/913003 Made in Denmark.
die nuLine tweeters scheinen dem photo nach aber gar keine Scan-Speak zu sein....
ich hab ja nur die nuVero 60 als vergleich zu den 140ern, aber was energie und abbildung angeht ist die 140er einfach ein Porsche-fahrwerk. bin immer wieder begeistert, wie viel stabiler, kontrollierter die 140er klingt. Ob das wirklich mit der d'Appolito anordnung zusammenhängt? vermutlich.
Die unteren beiden TT werden lt. auskunft Nubert nur bis 100 Hz betrieben und dann "mit geringer flankensteilheit ausgekoppelt". Darüber arbeitet dann praktisch eine doppelte d'Appolito, 3½ wege eben.
Reflexionen sollte man trotzdem in schach halten; deshalb meine "high-end aufstellung": je 1 m abstand seitlich, und 4.2 m nach hinten. Alle Plisées aufgezogen, und zusätzliche decken, polster, teppiche
Nun stell dir eine dreifach D’Appolito-Anordnung einer nuVero 170 vor, in Kombination mit 4-Wegen.
Wo manche nur noch minimale Unterschiede zwischen 140er und 170er wahrnehmen, sehen andere (je nach Raumakustik) nochmals eine deutlich bessere, nochmals stabilere Abbildung horizontal sowie vertikal seitens der nuVero 170.
Wie im damaligen Stereoplay Test beschrieben, zieht die 170er eine Hörfläche parallel bis zum Boden auf und auch noch weit außerhalb des Sweetspots.
Bzgl. Tiefenabbildung und Räumlichkeit würde ich insgesamt sehr vorsichtig sein, dass sind zumindestens auch seitens Günther Nubert gesagt, eher Eigenschaften welche durch die Raumakustik entstehen und meistens nicht auf der Aufnahme enthalten sind.
Die Eigenschaft Nubert Lautsprecher ziehen eher eine Bühne auf einer Linie auf ist somit keine negative Eigenschaft, Nüchternheit und eher analytische Höreindrücke stehen hier im Vordergrund und eine eher der Aufnahme entsprechende Zurückhaltung somit Neutralität.
Sicherlich mag das im ersten Moment bei anderen Lautsprecher besser oder anders sein, aber wenn man dann mal wirklich gute Aufnahme mit Nubert Lautsprecher gehört hat, wo wirklich Tiefe in der Aufnahme enthalten ist, ja dann geht die Sonne auf.
Aber das "aussortieren" bestimmter Aufnahmen war auch schon vor 20 Jahren so, selbst bei meinen ersten nuBox 310.
Was nicht heißen soll, dass man durch gezielte raumakustische Maßnahmen nicht doch einen bestimmten Klangcharakter auch mit Nubert Lautsprechern erreicht, dass ist sicherlich möglich, ohne den Hersteller zu wechseln.
Mittlerweile bin ich aber auch zu der Erkenntnis gekommen, dass die Raumakustik vom Konzept her perfekt sein muss, dann geht auch jeder Nubert Lautsprecher voll auf, völlig egal welche Größe und welches Modell.
Perfekt bedeutet, drei Kriterien müssen in Symbiose sein:
- Symmetrie in Kombination mit einem Sitzabstand im Direktschallfeld zum Lautsprecher
- Bekämpfung aller Erstreflexionen, punktuell
- Bekämpfung des Gesamtnachhalls im Raum, gleichmäßiges abklingen sämtlicher Frequenzen im RT20 bzw. RT30 Fenster, außer im Tiefbass, wo normale Mittel nicht mehr greifen, aber wo es weithin möglich ist, durch Aufstellung usw.
Es bringt zum Beispiel nichts, wenn ich alle Erstreflexionen bekämpfe, aber in einem gläsernen Saal sitze, wo es trotzdem noch hallt und ich gleichzeitig noch 6 Meter von den Lautsprechern wegsitze.